Mineralstoffe im Heu

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FraukeBF
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von FraukeBF » Mo 21. Jan 2013, 09:00

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Evolution
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von Evolution » Mo 21. Jan 2013, 18:37

Ich möchte noch mal ganz kurz auf das Shetty-Blutbild zurückkommen, weil ich gerade über eine andere Seite gestolpert bin:
α-HBDH: Bei Myokardschädigung werden Anstiege der LDH und der CK beobachtet. Diese Enzyme sind beim Pferd nicht herzmuskelspezifisch. Zur Abgrenzung von Skelettmuskel-Erkrankungen gibt die α-HBDH wertvolle Hinweise. Ein deutlicher Anstieg der α-HBDH spricht für einen Herzmuskelschaden.
Quelle
Ist das abgecheckt worden?

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myriell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von myriell » Mo 21. Jan 2013, 19:16

Hab eine ganz nette Heuanalysensammlung entdeckt: http://www.naturhuf.ch/heuanalysen.php
Das spanische Heu ist mal extrem eisenhaltig.. 269mg/kg - macht bei 10kg Heu 2690mg Eisen :shock:
Die Shetlandinseln stehen diesbezüglich auch nicht gut da.

Evolution - Edit: Das Shetty ist erst 9 Jahre alt.. deine Quelle betrifft alte Pferde? Oder ist es einfach nur untypisch für junge Pferde?

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myriell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von myriell » Mo 21. Jan 2013, 21:16

Hab noch eine Frage für meine Tabelle... Ca:Mg soll 2:1 sein. Wenn das Verhältnis im Heu höher ist, soll Magensium zugefüttert werden. Was ist aber, wenn das Verhältnis niedriger ist? Sollten dann Calcium und entsprechend Phosphor zugefüttert werden? Oder ist eine leichte Überdosierung des Magnesiums (bspw. nur 1,5:1) unproblematisch?

Wenn Mangan deutlich höher ist als Eisen (siehe DE Beispielanalyse auf der schweizer Seite vom 16.02.2012 (Fe 72mg/kg, Mn 157mg/kg)), muss dann doch Eisen supplementiert werden um ein Verhältnis von Fe:Mn von 1:1 zu erreichen? Oder darf der Eisengehalt auch deutlich niedriger sein als der Mangangehalt? Falls letzteres, orientiert sich Zn und Cu dann trotzdem an Mn?

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Silke & Abai
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Re: Mehr Mut bei Do-it-yourself?

Beitrag von Silke & Abai » Mi 23. Jan 2013, 10:15

Du schreibst, dass dein Pferd lange Fresspausen hatte und empfindlich am Bauch reagiert hat. Hast du jemals einen Magenschutz gefüttert? Ich kann das Magnoguard von Iwest empfehlen. Wenn dein Pferdchen Magengeschwüre oder Magenschleimhautentzündung hat, kann der Darm nicht besser werden, weil das Problem weiter vorne liegt.

Einlesen? Hier auf deutsch möglich: http://www.iwest.de/tl_files/iWEST/Down ... _Pferd.pdf

Zum Stall: ja, wir wollen immer die eierlegende Wollmilchsau, aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen. Wenn man nicht SV ist, muss man Kompromisse machen. Wenn dir viel an dem sauberen Bottich liegt, dann schrubb ihn oder kauf einen neuen. Stell den neuen daneben auf, dann kann dein Pferd entscheiden, aus welchem Bottich es saufen mag. (Heulage wäre für ein Magenpferd übrigens ein NoGo. Da dein Pferd so schlecht auf die Heulage reagiert hat, wäre das ein weiterer Anhaltspunkt für Magenprobs.) Wegen der nassen Einstreu: gibt es einen Bereich, in den dein Pferd sich legen kann und mag? Wenn ja, kann eine andere Stelle ruhig nass sein, solange es Ausweichmöglichkeiten gibt. Ich plaudere mal aus dem Nähkästchen: ich habe Fallschutzmatten in der Box und im ersten Winter mal eingestreut. Daraufhin wurde die Box als Klo benutzt, geschlafen wurde draußen. Seitdem ist die Box 365 Tage im Jahr uneingestreut. Ja, auch wenn es draußen junge Hunde schüttet und alles klatschnass ist. Pferd (25 Jahre, zahlreiche Athrosen) legt sich selten in die Box, meist wird im Sand geschlafen (der ist nass, aber nie matschig). Ich bin der Meinung, dass er weiß, was gut für ihn ist. Gelegen hat er in der eingestreuten Box nie, weil die ja vollgepinkelt und geäppelt war.

Ich will die Kompetenz von katiebell und die Richtigkeit ihrer Bemühungen nicht in Frage stellen, aber ich finde, man muss selber einschätzen, was machbar ist und was nicht. Was ist leicht machbar und was ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Ich bin Einstellerin in einem Stall mit nahezu 100 Pferden, wir haben keine riesigen Heulager, sondern bekommen jeden Monat neues Heu, ein Rundballen reicht für höchstens einen Tag, weil sich die ganz Stallgasse daran bedient. Das Heu kommt nicht aus einer Gegend sondern teils sogar aus dem Ausland. Ich achte sehr genau auf mein Pferd und wenn er Heu verschmäht, laufe ich durch den Stall und schaue, ob in einem anderen Heudepot ein Ballen mit anderer Qualität offen ist. Außerdem bekommt er dann Heucobs dazugefüttert. Ich gebe immer ca. 2 Monate lang ein Mifu (leicht unterdosiert), dann bekommt er 4 Wochen lang kein Mifu (um den Körper mal wieder in einen Mangel zu bringen), dann füttere ich ein anderes Mifu usw. Wäre die Heuanalyse bei mir der richtige Weg??? (Welches Heu soll ich analysieren? Selbst wenn ich 6 Wochen lang von jedem Ballen Heu sammel, zeigt die Analyse die Vergangenheit).

Er ist 25 Jahre, geht locker für 18 durch und ist noch voll leistungsbereit. Der Aufwand, den katiebell betreibt, finde ich bewundernswert, ich möchte ihn selber aber nicht treiben, solange ich keine gravierenden Probleme sehe.

Daher mein Rat: Fang mit den Kriterien an, die sich leicht testen oder ändern lassen. Vom Leichten zum Schweren.
Viele Grüße

Silke

Sigu-lind
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Re: Mehr Mut bei Do-it-yourself?

Beitrag von Sigu-lind » Mi 23. Jan 2013, 14:49

Mein Pferdchen ist eigentlich solange ich ihn habe immer wieder Krank, von Borna, Borreliose, Headshaking, immer wieder mal extremer Durchfall, Husten, Steifheit, KPU Diagnose…
Montagspferd…

Ende 2007 begann ich mit einer THP die KPU Behandlung. Es wurde entgiftet, Mikronährstoffe und ein sehr hoch Dosiertes Zink Präparat mit verschiedenen B Vitaminen wurden verabreicht. Damals verschwanden die gesamten Symptome und er war richtig fit und ich habe nach einem halben Jahr Aufbau wieder angefangen zu reiten. Dann sind wir in einen anderen Stall umgezogen und nach einiger Zeit ging es ihm wieder schlechter. Die wieder aufgenommene KPU Behandlung brachte nun keine Änderung mehr. Da im neuen Stall so einiges nicht eingehalten wurde wie abgemacht war zogen wir Mitte 2011 wieder um. Nach kurzer Eingewöhnung ging es ihm dann auch etwas besser jedoch nicht mehr so gut wie nach der ersten KPU Behandlung.
Nach dem was ich hier gelesen habe denke ich dass die erste KPU Behandlung gerade mit dem hoch dosierten Zink die damalige Fütterung/Weide/Wasser so ergänzt hat dass er gesunden konnte und nun mit Zink trotzdem noch ein Ungleichgewicht besteht.
Ich habe nun einen Heu- und Wassertest veranlasst obwohl wir das Heu von verschiedenen Orten beziehen und werde mich von Fr. Maroske beraten lassen wie ich das Mifu zusammenstellen kann da wir ja momentan auch noch andere Probleme haben.
Bodenprobe der Weide nehme ich im Frühjahr.

@elcaracol

Mit der Heuqualität ist das so eine Sache, wir haben dieses Jahr auch viele schlechte Ballen mit Schimmel oder Brandigem Geruch dabei und wir sortieren sehr viel aus. 2012 hat es in unserer Gegend von Ende Mai bis in den August hinein geregnet so dass es nicht möglich war zu Heuen.
Und in den paar schönen Tagen im August war je nach Standort der Boden noch nicht richtig abgetrocknet. Durch den langen Regen und späten Schnitt ist es bestimmt auch verpilzt.
Wir schauen uns das Heu vor der Lieferung genau an und sortieren direkt beim Bauern schon auffällige Ballen aus und trotzdem ist der eine oder andere innen Befallen.
Denke dass es für viele Pensionsställe, gerade wenn Sie viele Ballen kaufen müssen nicht so einfach ist immer an gutes Heu zu kommen. Die können nicht so gerade mal den Lieferanten wechseln wenn die Heusaison mal verregnet war.
Reklamieren ist auch so eine Sache die meisten Landwirte fühlen sich auf den Schlips getreten und die Endlos Diskussionen ob das nun Schimmel ist oder nicht ….
Tipps man soll das halt aufschütteln dann geht das über da hat noch nie jemand reklamiert usw.
Bin da schon richtig genervt von…

Frag doch mal die anderen Einsteller ob die Heuqualität immer so ist oder ob es dieses Jahr eine Ausnahme ist.
Ob das in den Sägespänen Urin oder Wasser ist kannst du einfach nachprüfen in dem du daran riechst.

VG
Sieglinde

katiebell
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Re: Mehr Mut bei Do-it-yourself?

Beitrag von katiebell » Mi 23. Jan 2013, 15:18

Silke & Abai hat geschrieben: Ich gebe immer ca. 2 Monate lang ein Mifu (leicht unterdosiert), dann bekommt er 4 Wochen lang kein Mifu (um den Körper mal wieder in einen Mangel zu bringen), dann füttere ich ein anderes Mifu usw. Wäre die Heuanalyse bei mir der richtige Weg??? (Welches Heu soll ich analysieren? Selbst wenn ich 6 Wochen lang von jedem Ballen Heu sammel, zeigt die Analyse die Vergangenheit).
Du bringst den Körper nicht mal wieder in einen Mangelzustand, sondern er ist in einem dauerhaften Zink- und Kupfermangelzustand. Während du das Mifu zufütterst, ändert sich am Kupfer- und Zinkmangel nichts, dafür steigerst du die Überversorgung mit Eisen, und veränderst nicht passende Verhältnisse- allerdings nicht zu passenden.
Also kannst du das Mifu auch gleich weglassen. Im Zweifel schadet es nur.
Silke & Abai hat geschrieben: Er ist 25 Jahre, geht locker für 18 durch und ist noch voll leistungsbereit. Der Aufwand, den katiebell betreibt, finde ich bewundernswert, ich möchte ihn selber aber nicht treiben, solange ich keine gravierenden Probleme sehe.

Daher mein Rat: Fang mit den Kriterien an, die sich leicht testen oder ändern lassen. Vom Leichten zum Schweren.
Welchen Aufwand betreibe ich? Ganz ehrlich gemeinte Frage.
Leicht ändern lässt sich: kein Eisen zufüttern, und Zink und Kupfer erhöhen.

katiebell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von katiebell » Mi 23. Jan 2013, 15:25

myriell hat geschrieben:Hab eine ganz nette Heuanalysensammlung entdeckt: http://www.naturhuf.ch/heuanalysen.php
Das spanische Heu ist mal extrem eisenhaltig.. 269mg/kg - macht bei 10kg Heu 2690mg Eisen :shock:
Das ist doch nicht viel. Unser deutsches Heu ist i.d. Regel viel schlimmer. Hier sind ein paar lustige Werte aus Bayern:
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/6973/1/M ... nziska.pdf

Unser Heu hat dieses Jahr weniger Eisen als letztes Jahr. Mehr als 300mg/kg. Und es ist nicht verunreinigt, sondern schönstes staubfreies spätes Heu.

katiebell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von katiebell » Mi 23. Jan 2013, 15:28

myriell hat geschrieben:Hab noch eine Frage für meine Tabelle... Ca:Mg soll 2:1 sein. Wenn das Verhältnis im Heu höher ist, soll Magensium zugefüttert werden. Was ist aber, wenn das Verhältnis niedriger ist? Sollten dann Calcium und entsprechend Phosphor zugefüttert werden? Oder ist eine leichte Überdosierung des Magnesiums (bspw. nur 1,5:1) unproblematisch?
Eine Überdosierung ist ausser bei Eisen praktisch nie problematisch.
myriell hat geschrieben: Wenn Mangan deutlich höher ist als Eisen (siehe DE Beispielanalyse auf der schweizer Seite vom 16.02.2012 (Fe 72mg/kg, Mn 157mg/kg)), muss dann doch Eisen supplementiert werden um ein Verhältnis von Fe:Mn von 1:1 zu erreichen? Oder darf der Eisengehalt auch deutlich niedriger sein als der Mangangehalt? Falls letzteres, orientiert sich Zn und Cu dann trotzdem an Mn?
Eisen wird nie supplementiert. Es wird immer ausreichend aufgenommen, und reichert sich in der Leber an. Es dauert Jahre, falls kein Eisen zugeführt wird, bis da mal keine Vorräte mehr drin sind. Und das Pferd dürfte keinen Zugang zu Erde oder Weide haben.
Wenn Mangan höher ist, wird nach dem Mangan balanciert.
Pferdefreund hat geschrieben:nochwas, wenn Eure Selenium Werte tatasaechloch niedrig sind wuerde ich raten mit Selenium Yeast zu supplementiere. Das ist einfach sicherer, falls die Pferde dann doch nochmal irgendwas fressen was hohen Selengehalt hat. Die meisten MiFu haben Selenium Selenite und dass kann im Ueberschuss eher toxisch wirken als Selenuim yeast.


http://www.ublcorp.com/minerals.html
Das wundert mich jetzt. Da MiFus von der Stange eh nie zum Heu passen bleibt doch nur die Futtermanufaktur. Und die verwenden doch Selenhefe?
Was genau stellst du dir vor, dass sie fressen könnten, dass einen sehr hohen Selengehalt hat?

Sigu-lind
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von Sigu-lind » Mi 23. Jan 2013, 15:47

Glaube gelesen zu haben dass es in Amerika stark Selenhaltige Pflanzen gibt und es da schon mal vorkommen kann das die Pferde zuviel abbekommen.

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