Hufe bei Trockenheit wässern?

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Cate
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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von Cate » Mi 8. Jul 2015, 10:05

@ kelte
interessanter Ansatzpunkt! :clap:


@ katiebell
ich kann ja nur von meinen Beobachtungen in unserem Stall, also von einer kleinen, nicht-repräsentativen Gruppe von Pferden sprechen ;) , aber bei uns kann ich kein gehäuftes Vorkommen von Sohlenprellungen, Einblutungen, Hufgeschwüren usw. feststellen, völlig unabhängig von Größe/Gewicht der Pferde. :confusion-shrug:
Einzig meine Norikerstute hatte kürzlich wieder ein HG, aber das "kann" sie genauso gut bei sehr nassem Wetter, würde ich nicht im Zusammenhang mit der Trockenheit sehen. Dann haben wir vielleicht einfach Glück .... :)
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katiebell
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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von katiebell » Mi 8. Jul 2015, 10:06

Ja, das ist Glück. :) Hatte ich bisher auch fast 40 Jahre lang. Man lernt halt immer (unfreiwillig!!) dazu. :?

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Cate
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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von Cate » Mi 8. Jul 2015, 10:08

Na, dann hoffe ich mal, dass es bei uns noch ein bißchen anhält ;)
*wunschansuniversumschreib*
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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von kelte » Mi 8. Jul 2015, 10:19

@ katibell

Eintrocknende Hufkapseln ziehen sich deßhalb zusammen, weil ihnen die feuchtigkeitsspendende (lebende) Wandlederhaut fehlt, nicht weil sie von Außen eintrocknen. Dadurch, daß die Feuchtigkeit von der Lederhaut reguliert wird, ist der innere Wandbereich auch feuchter, als der äußere. Deßhalb krümmen sich Hufwände auch immer nach innen.

@ allgemein
Vielleicht kommen diese Hufbeinprellungen, HGs, udgl. von der trockenen Hufsohle und dem trockenen Strahl und haben gar nichts mit der Hufwand zu tun.
Da könnte dann wässern helfen, denn Sohlen- und Strahlhorn können ja sehr gut Wasser aufnehmen und dadurch weicher und "federnder" weden.

Grüße

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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von Lilli » Mi 8. Jul 2015, 10:58

Auch ein Gedanke..... :think:
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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von katiebell » Mi 8. Jul 2015, 11:24

kelte hat geschrieben:@ katibell

Eintrocknende Hufkapseln ziehen sich deßhalb zusammen, weil ihnen die feuchtigkeitsspendende (lebende) Wandlederhaut fehlt, nicht weil sie von Außen eintrocknen. Dadurch, daß die Feuchtigkeit von der Lederhaut reguliert wird, ist der innere Wandbereich auch feuchter, als der äußere. Deßhalb krümmen sich Hufwände auch immer nach innen.

@ allgemein
Vielleicht kommen diese Hufbeinprellungen, HGs, udgl. von der trockenen Hufsohle und dem trockenen Strahl und haben gar nichts mit der Hufwand zu tun.
Da könnte dann wässern helfen, denn Sohlen- und Strahlhorn können ja sehr gut Wasser aufnehmen und dadurch weicher und "federnder" weden.

Grüße
Ja, wie gesagt, so sehe ich das. Der Sohle fehlt die Elastzität. Damit fehlt die Dämpfung. Kann gut sein, dass der Strahl auch nicht mehr mitarbeitet.
Da hast du natürlich recht, die Wände werden von innen feuchtgehalten.

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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von greenorest » Mi 8. Jul 2015, 12:38

Hallo,

Sohle und Strahl werden ebenfalls vom Körper zu einem gewissen Grad mit Wasser versorgt: Genau deshalb hinterlassen Pferde ja immer feuchte Hufabdrücke, auch wenn es schon Wochen nicht mehr geregnet hat. Aber ob trockene Sohlen und Strahl die Stoßdämpfung des Pferdes so sehr beeinträchtigen, dass es Probleme gibt?
Dann fragt man sich auch, warum sich evolutionär gerade an Equiden aus trockenen Regionen (z.B. Esel) eher steilwandige Hufe entwickelt haben?

Gruß Tina
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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von TinaH » Mi 8. Jul 2015, 12:42

kelte hat geschrieben: @ allgemein
Vielleicht kommen diese Hufbeinprellungen, HGs, udgl. von der trockenen Hufsohle und dem trockenen Strahl und haben gar nichts mit der Hufwand zu tun.
Da könnte dann wässern helfen, denn Sohlen- und Strahlhorn können ja sehr gut Wasser aufnehmen und dadurch weicher und "federnder" weden.

Grüße
SO hatte ich die mehrheitliche Meinung hier auch verstanden ;)
Könnte ich mir jedenfalls gut vorstellen.

Bleibt die Frage, wie lange wässern, daß es was bringt...
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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von katiebell » Mi 8. Jul 2015, 13:14

greenorest hat geschrieben:Hallo,

Sohle und Strahl werden ebenfalls vom Körper zu einem gewissen Grad mit Wasser versorgt: Genau deshalb hinterlassen Pferde ja immer feuchte Hufabdrücke, auch wenn es schon Wochen nicht mehr geregnet hat. Aber ob trockene Sohlen und Strahl die Stoßdämpfung des Pferdes so sehr beeinträchtigen, dass es Probleme gibt?
Das ist ja nicht fraglich, sondern passiert halt in dieser Form.
greenorest hat geschrieben: Dann fragt man sich auch, warum sich evolutionär gerade an Equiden aus trockenen Regionen (z.B. Esel) eher steilwandige Hufe entwickelt haben?

Gruß Tina
Ich würde Esel aufgrund des anderen Aufbaus des Hufs nicht in die Überlegungen einbeziehen. Damit meine ich jetzt Größenunterschiede bei coffin bone, digital cushion, Wanddicke bzw. Untrschied der Röhrchen, Wasserspeicherkapazität und Aufnahmefähigkeit usw. Würde ich aussen vor lassen. Ganz anderes Thema.
Wenn ich mir jetzt Hufe mit dickerer Wand anschaue, kompakt und stark, habe ich z.B. die Hufe einer Friesenstute im Kopf aus dem Nachbardorf, die auch fühlig ging in der Trockenheitsperiode diesen Frühling, und durch Hufbäder wieder prima. Friesen kommen nun nicht gerade aus trockenen Regionen. Ich würde es nicht am Wandwinkel festmachen wollen.

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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von greenorest » Mi 8. Jul 2015, 19:08

Hallo,

Katiebell: Deine Äußerungen wirken auf mich unklar. Ich frage nach, weil deine Berichte meinen Erfahrungen widersprechen und mich interessiert, was dahinter steckt.

Du schreibst, dass dein Muli Hufprobleme aufgrund von Trockenheit hat, willst aber Esel aus der Diskussion ausschließen? Erst haben nur Pferde mit steilen, kompakten Hufen Probleme, dann auch ein Friese (mit typisch eher flachen Wänden?)
Du hast dieses Jahr das erste Mal Probleme bei deinem Muli (Hufgelenksentzündung/mechanische Rehe?) und bist dir sicher, dass dies durch die Trockenheit verursacht wurde? Wie kommst du zu diesem Schluss? Die Datenbasis scheint mir da etwas dünn... In anderen Beiträgen schreibst du, dass du "viele" Fälle kennst, wo Trockenheit definitiv Probleme verursacht hat - nur Hörensagen? Oder haben diese Aussagen mehr Substanz?

In US Barhufgruppen findet man viele "Strasser-Überlieferungen", dazu gehört z.B. das Wässern der Hufe, das dort sehr propagiert wurde. Ich kenne die Tradition auch und jede Menge Leute, die steif und fest behaupteten, ihr Pferd liefe weniger fühlig, wenn sie viel wässerten. Trotz intensiver Bemühungen konnte ich den Effekt nie reproduzieren. Die Pferde liefen (weil sehr extrem ausgeschnitten (nicht von mir)) eigentlich immer fühlig... Es gab gewisse Abhängigkeiten von der Tagesform, mehr nicht.

Gruß Tina
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