Hufe bei Trockenheit wässern?

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Pferdefreund
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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von Pferdefreund » Mi 8. Jul 2015, 20:08

Die allerwenigsten Leute waessern die Hufe ihrer Pferde in den Trockengebieten der USA. Meine Schwester lebt im suedlichen Texas und waessert die Hufe ihrer 6 koepfigen Herde nie, ohne jegliche Probleme. Es gibt dort auch kein Wasserloch, Wasser ist sehr teuer und wird sparsam nur zum Trinken verwendet. Dort gab es bis zu diesem Fruehling 7 Jahre extreme Trockenheit. Die Leute dort arbeiten halt vermehrt mit Powertools. James Welz aus dem extrem trockenen Arizona sagte mal zu dem Thema dass fuer Wuestenhufe regelmaessige Hufbaeder "detrimental" sind. Warum weiss ich allerdings nicht, bzw kann mich nicht erinnern.

Ich persoenlich habe auch noch nie Probleme mit trockenen Hufen gehabt. Die Sohlen haeufen sich halt an und im September/Oktober broeselt alles raus. Fuer uns ist das jeden Sommer das gleiche Spiel, normalerweise. Dieses Jahr haben wir allerdings einen extrem nassen, kalten (Deutschland) Sommer. Ich bin gerade dabei zu ueberlegen ob ich kurz die Heizung anmachen soll. Ich vermisse meine Wuestenhufe dieses Jahr.

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Nupur
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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von Nupur » Mi 8. Jul 2015, 20:58

Nochmal, nur, weil Pferde in trockenen Gegenden und mit harten Hufen leben können, heißt das nicht, daß es gut ist. Das eine relative Feuchte - und somit Elastiziät - vorteilhaft ist, sollte logisch sein. Die Frage, ob es grundsätzlich Sinn macht, Hufe zu wässern, ist also zu bejahen. Ob es notwendig ist, steht auf einem anderen Blatt.


@kelte
Deine Studien belegen also, daß Wandhorn immer gleich feucht bzw. hart ist. Nun, da brauche ich bloß einen Nipper, um zu merken, daß das Quatsch ist.

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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von greenorest » Mi 8. Jul 2015, 21:28

Hallo,

für mich ist es nicht unbedingt logisch, dass ein feuchter/weicherer/elastischer Huf Vorteile bringt. Weniger Abrieb und eine erhöhte Stabilität haben -gerade auf hartem Boden - doch auch offensichtliche Vorteile? Meine Erfahrung jedenfalls ist, dass man in den Trockenzeiten am weitesten und unproblematischsten Barhuf reiten kann. Schwierig ist eher die Kombination Matschwetter und dann Schotter im Gelände....
Abgesehen davon, dass ich es mit vertretbarem Aufwand mit Wässern eben noch nie geschafft habe, einen Betonhuf bei trockenem Wetter in einen "Regenwetterhuf" zu verwandeln

Gruß Tina
Zuletzt geändert von greenorest am Mi 8. Jul 2015, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
* http://www.pro-barhuf.de -Vollständig überarbeitete Auflage des Hufbuchs erschienen *

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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von Pferdefreund » Mi 8. Jul 2015, 21:30

Nupur hat geschrieben:Nochmal, nur, weil Pferde in trockenen Gegenden und mit harten Hufen leben können, heißt das nicht, daß es gut ist. Das eine relative Feuchte - und somit Elastiziät - vorteilhaft ist, sollte logisch sein.

Na ja, genau diese fehlende Elastizitaet ist es ja wohl, weshalb Pferde haeufig mit Eisen BESSER laufen als ohne. Warum soll dann die vermeintlich verminderte Elastizitaet bei Trockenheit so ein grosses Problem sein?
Ich glaube einfach bei trockenen Wetter = hartem Boden gibt es halt viel weniger Spielraum fuer Fehler bei der Bearbeitung des Hufes. Der weiche Boden kompensiert halt deutlich mehr als der harte. Und wenn der Huf doch nicht 100% balanziert ist fuehrt das auf dem unnachgiebigen harten Boden deutlich schneller zu einem Problem als auf dem weichen nachgiebigen Boden.

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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von Nupur » Mi 8. Jul 2015, 22:56

Ich denke, Hufeisen sind böse?! Vielleicht kann man sich mal entscheiden?

Selbstverständlich laufen sie mit Eisen besser. Aber eben auch mit den bekannten Nachteilen. Die gelten dann wohl auch, zumindest zum Teil, für den zu harten Huf.

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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von kelte » Do 9. Jul 2015, 07:06

@ Nupur

Es sind nicht MEINE Studien, es sind weltweit erfolgte Untersuchungen, die seit mind 30 Jahren zum selben Ergebnis kommen.

Aber klar, DU weist es wie immer besser. Wie immer bestimmst DU welche Studien die richtigen sind. Für mich bist du einfach ein präpotenter Wurschtl, der jegliche Diskussion einfach nur stört, fachliche Beiträge gibt es von dir kaum.
Wirklich schade, daß man dich hier nicht einfach hinauswirft, es wäre ein wesentlich angenehmerer Ort.

Grüße

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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von TinaH » Do 9. Jul 2015, 08:29

Vielleicht wird ein Schuh draus, wenn man sagt, sie laufen in Trockenperioden auf harten Böden (auch Schotter) barhuf wesentlich besser, weil es nahezug den Effekt eines starren Beschlags hat, ohne die bekannten Nachteile? Oder zumindest mit verminderten Nachteilen? Stattdessen birgt die Trockenheit halt andere Nachteile...

Ich weiß nicht, ist doch alles Mist. Im nächsten Leben such ich mir ein anderes Hobby :? Golf, Tennis, Segeln, oder irgendwas vergleichbar günstigeres als Pferde :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von kelte » Do 9. Jul 2015, 09:26

Grüß Euch!

Man sollte einfach einmal klären, was dieses "besser laufen" eigentlich bedeutet, bzw was man darunter versteht.
Heist besser Laufen, daß es keinerlei Reaktionen auf den Boden zeigt, oder heist besser laufen, daß es einen voll funktionsfähigen Huf besitzt und damit einen voll ausgeprägten Hufmechanismus zeigt, der halt ab und an auch Fehl- oder Überbelastung anzeigt.

Mit Eisen lässt die Nerventätigkeit nach, die Pferde fühlen den Boden nicht mehr und rennen so natürlich "besser" über alle Böden. Was das jedoch für Hufe, Gelenke und überhaupt auf das ganze Pferd für Auswirkungen hat, kann jeder in unzähligen Untersuchungen nachlesen.

Barhuf werden sie immer bodenangepasst und somit körperschonender gehen. Klar, daß sie dann manchmal vorsichtiger gehen und vielleicht vor dem einen oder anderen Stein wegzucken. Das ist jedoch ein vernünftiges Verhalten, denn es verhindert gröbere Verletzungen. Ich bin ja auch nicht krank, wenn ich vor einer heißen Herdplatte wegzucke.
Und ebenso klar ist, daß div Wetter- oder Bodenbedingungen auf den lebenden Huf auswirkungen haben und somit auch auf das Gehverhalten des Pferdes.

Natürlich kann ein Pferd Fühlig sein, aber nicht jede Reaktion hat mit Schmerzen zu tun, nicht jeder Schmerz ist verwerflich und nicht jedes Pferd hat gesunde Hufe, nur weil es nichts zeigt.

Grüße

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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von Nupur » Do 9. Jul 2015, 09:47

kelte hat geschrieben:Es sind nicht MEINE Studien, es sind weltweit erfolgte Untersuchungen, die seit mind 30 Jahren zum selben Ergebnis kommen.
Das ficht Dich doch sonst auch nicht an, anderer Meinung zu sein, als der Rest der Welt.

Wirklich schade, daß man dich hier nicht einfach hinauswirft, es wäre ein wesentlich angenehmerer Ort.
Einer muß sich doch Deinen fachlichen Geisterfahrten in den Weg stellen. :lol:

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Re: Hufe bei Trockenheit wässern?

Beitrag von TinaH » Do 9. Jul 2015, 09:59

kelte hat geschrieben:Grüß Euch!

Man sollte einfach einmal klären, was dieses "besser laufen" eigentlich bedeutet, bzw was man darunter versteht.
Heist besser Laufen, daß es keinerlei Reaktionen auf den Boden zeigt, oder heist besser laufen, daß es einen voll funktionsfähigen Huf besitzt und damit einen voll ausgeprägten Hufmechanismus zeigt, der halt ab und an auch Fehl- oder Überbelastung anzeigt.

Mit Eisen lässt die Nerventätigkeit nach, die Pferde fühlen den Boden nicht mehr und rennen so natürlich "besser" über alle Böden. Was das jedoch für Hufe, Gelenke und überhaupt auf das ganze Pferd für Auswirkungen hat, kann jeder in unzähligen Untersuchungen nachlesen.

Barhuf werden sie immer bodenangepasst und somit körperschonender gehen. Klar, daß sie dann manchmal vorsichtiger gehen und vielleicht vor dem einen oder anderen Stein wegzucken. Das ist jedoch ein vernünftiges Verhalten, denn es verhindert gröbere Verletzungen. Ich bin ja auch nicht krank, wenn ich vor einer heißen Herdplatte wegzucke.
Und ebenso klar ist, daß div Wetter- oder Bodenbedingungen auf den lebenden Huf auswirkungen haben und somit auch auf das Gehverhalten des Pferdes.

Natürlich kann ein Pferd Fühlig sein, aber nicht jede Reaktion hat mit Schmerzen zu tun, nicht jeder Schmerz ist verwerflich und nicht jedes Pferd hat gesunde Hufe, nur weil es nichts zeigt.

Grüße
Das finde ich eine sehr interessante Überlegung :think:

In meinem Fall bedeutet das "bessere Laufen", daß er auf den (derzeit harten, aber ebenen) Erdwegen locker läuft, ohne sich festzumachen. Schotterwege müssen wir nur überqueren. Normalerweise tut er dies von sich auch langsam und vorsichtig und "autscht", wenn er einen dicken Stein erwischt. Derzeit bremse ich ihn aktiv bei den Überquerungen und es kommt so gut wie nie zum "Autschen".

Das könnte ja ggf. ein Grund für Prellungen sein, daß unvorsichtig auf Steine getreten wird?
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