Offenstallbeurteilungen

Baliosa
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Offenstallbeurteilungen

Beitrag von Baliosa » Fr 23. Jan 2015, 11:26

Hallo liebes Forum,

viele kennen sicher das Problem mit der Suche nach einem geeigneten Stall für das Rehe-, EMS-, IR-Pferd.
Gleicht in manchen Gegenden der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Bei mir ist das Thema leider schon wieder aktuell, da anscheinen ein "Maulkorbdieb" und "Pferderetter" bei uns sein Unwesen treibt. Pferderetter in dem Sinne, das er die "armen Maulkorbgequälten" Pferde heimlich vom Maulkorb befreit (diesen dann außerhalb des Auslaufs irgendwo hinlegt) und die ganze Herde dann mit Äpfeln/Brot/Karotten/Müsli/ganzen Maiskolben etc. "verwöhnt" :cry: :cry:
Wir finden dann nur immer die Reste und Pferde mit Dünnpfiff am nächsten Tag. Alle Bemühungen dem auf die Schliche zu kommen sind bisher gescheitert. Das geht seit ca 3 Monaten so.
Ich muss jetzt wohl wieder umziehen.

Zurück zum Thema.
Jeden Offenstall den ich mir ansehe, hat entweder 24 h Weide, Heu ad lib ohne Netze, oder Silagefütterung, oder Überbesatz oder oder oder. Es ist schrecklich schwer was zu finden.
Jetzt habe ich in weiterer Entfernung etwas gefunden, das vielleicht in Frage kommen könnte. Ist zwar teuer und weit weg, aber was soll man machen, wenn man nichts findet :cry:

Hier mal ein Luftbild, ich würde mich für eure Meinung interessieren. Der Stall ist mit HIt System aufgebaut und für 16 Pferde ausgelegt.
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Baliosa
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Re: Offenstallbeurteilungen

Beitrag von Baliosa » Fr 23. Jan 2015, 13:46

Viele Klicks, aber kein Kommentar?

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bine_mn
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Re: Offenstallbeurteilungen

Beitrag von bine_mn » Fr 23. Jan 2015, 13:50

Hi.
Weiß Du wie viele Pferde wirklich dort gehalten werden?
Wie viele Fressöffnungen hat die HIT-Rollo-Raufe (rundum die Anzahlz)? Die haben ja feste Elemente mit 4 Öffnungen, die man dann je nach Größe der Herde, nebeneinander montiert oder im Rechteck.

Aus Erfahrung mit dieser Rollo-Raufe kann ich sagen, dass dort rege Klopperei herrscht wenn die Rollos hochfahren. Pferde trabten teilweise umzu, wie bei Reise nach Jerusalem, und Klopperei um die Öffnugen.
Wir hatten teilweise pro 4er-Gitter (also eigentlich 4 Pferde) ein Einzelpferd stehen, was den Bereich für sich beherrschte. Es gab Pferde/Ponys, die dort gar nicht mehr gefressen haben, um dieser Rennerei um die freien Öffnungen zu entgehen. Diese Pferde stellten sich einfach weit weg und kamen da gar nicht mehr hin. Wir hatten allerdings für die Gruppe zusätzlich noch 4 Einzel-Heu-Dosierer, wo der jeweilige Mehrbedarf (zu der Rollo-Raufe) für jedes Pferd eingestellt werden konnte. Auch bei diesen Einzelautomaten gab es aber leider viele Probleme. Das ganze System ist auch deswegen so eskaliert, weil es eine reine Diätgruppe war und dort alle Pferde wirklich hungerten :( Das macht sowieso schon schlechte Laune und durch die Automaten heizte die Stimmung noch richtig auf.

Bei Deinen Angaben 1,5h auf und 1,5h geschlossen könnte es besser laufen. Die Fresszeit ist lang und evtl. kommen die Pferde da mehr zur Ruhe. Bei uns war die Raufe ca. 20min geöffnet und dann längere Zeit geschlossen (1-2h meine ich) und dann wieder nur kurz offen. Allerdings gab es das Heu dann ohne Netze zu fressen. Die haben dann in der kurzen Zeit geschlungen was das Zeug hält. Ich weiß nun nicht ob bei 1,5h Fresszeit mit 2,5er Masche das Pferd zufriedener ist. Meine würden bei 2,5er Masche das fressen wohl verweigern ;)

Gruß Sabine

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Re: Offenstallbeurteilungen

Beitrag von Baliosa » Fr 23. Jan 2015, 13:59

Hallo bine,

es werden wirklich 16 Pferde dort gehalten. Die Gruppe ist sehr harmonisch (bis jetzt). Der Stall macht garkeine Werbung und steht nie in Stallfrei etc drin, irgendwie eher ein "Geheimtipp". Seit der Stall eröffnent wurde, gab es keinen Wechsel. Was ja schon mal ein gutes Zeichen ist. Es wird jetzt nur ganz vielleicht ein platz frei, weil ein Pferd waaaaahrscheinlich verkauft wird.
Fressplätze sind 16 für 16 PFerde. Finde ich auch knapp.
Zusätzlich gibt es Einzeldosierer für die, die mehr brauchen. (der Automat steht bei der Liegehalle).

Ich denk hald es kommt auf die Intervallschaltung an. Dort ist die Raufe immer 1,5 Stunden auf und 1,5 Stunden zu. Die Nachtabriegelung (4 Stunden) die normalerweise im Aktivstallkonzept standartmäßig im Computer hinterlegt ist, wurde rausgenommen.
Was ich interessant fand ist, dass die Herde, wenn die Raufe schließt, geschlossen Reise nach Jerusalem spielt. Die gehen dann alle zusammen im Entenmarsch eine Runde um die Koppel, zur Kraftfutterstation.
Ich werde morgen nochmal hinfahren und die Herde beobachten. Bisher habe ich keine Gifteleien gesehen und alle standen sehr eng ohne Probleme. Vielleicht war das aber auch nur Zufall.

Ein Pluspunkt ist für mich, dass die Stallbesitzerin selber 2 Pferde drin stehen hat. Sie hat den Stall gebaut weil sie für ihre EMS Stute keinen geeigneten Offenstall finden konnte. Wie praktisch, wenn man einen Landwirt heiratet, der die Möglichkeiten (Land etc.) zum Stallbau hat.

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Re: Offenstallbeurteilungen

Beitrag von bine_mn » Fr 23. Jan 2015, 14:10

Hi.
Du solltest mal da sein, wenn die Raufe aufgeht. Das war bei uns die Zeit der größten Action und Hauerei.
Bei uns war die Gruppe bevölkert mit Isländern (vom Hofbesitzer) plus andere Ponyrassen. Die Isländer tendierten dort sowieso zu Kloppereien. Ob es an der Rasse generell liegt oder gerade an diesen Pferden dort?

16 Öffnungen für 16 Pferde finde ich ganz schlimm. Ich habe allerdings eine sehr rangniedrige Stute und aus dieser Sicht betrachte ich das. Die würde da nicht zum Fressen gehen. Das ist aber von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Mein Wallach steht auch Po an Po mit anderen zum Fressen und hätte da kein Problem mit.

Problem bei uns war auch, dass in der Rollo-Raufe nicht immer rundum Heu lag, also es wurde nicht wirklich gut nachgefüllt und auch nicht nachgeschoben von der Mitte zum Rand. Manchmal lag nur auf einer Seite Heu. Das verringert natürlich die Anzahl von Plätzen, wo es wirklich Heu gibt, nochmal. Und vergrößert den Stunk unter den Pferden beim Suchen von "guten" Öffnungen. Sowas sieht man wahrscheinlich nicht wenn man sich für eine Besichtigung anmeldet.


Gruß Sabine

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Re: Offenstallbeurteilungen

Beitrag von Baliosa » Fr 23. Jan 2015, 14:16

Da hast du recht, genau deswegen komme ich morgen nochmal unangemeldet in geheimer Mission 8-)
Mal sehen wie es dann läuft.
Aber zumindest ist mein Pferd eher ranghoch, zum Glück

Die Herde besteht zum Großteil aus Kaltblütern. Freiberger, Friese, Tinker, Hafis. Ein paar weniger Warmblüter.
Und die Jungs sind durch die Bank ehemalige Rehepferde, EMS´ler, KPU´ler usw.
Also solche werden dort bevorzugt genommen.
Zuletzt geändert von Baliosa am Fr 23. Jan 2015, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Offenstallbeurteilungen

Beitrag von bine_mn » Fr 23. Jan 2015, 14:22

Wenn Deiner ranghoch ist, wird er sicherlich Zurecht kommen ;)
Das ist halt genau ein Prinzip für Stärkere!

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Re: Offenstallbeurteilungen

Beitrag von Pferdefreund » Fr 23. Jan 2015, 14:29

Also Heu ad lib ohne Netzte waere fuer mich eher ein Grund den Stall anzunehmen, falls die Heuqualitaet gut ist, i.e. Zuckerarm. Ich habe zwar kein IR Pferd, bin aber felsenfest davon ueberzeugt und habe auch nun seit 4 Jahren die Beobachtung, dass die Pferde, wenn mal daran gewoehnt dass es wirklich immer genuegend Futter gibt, weniger fressen als mehr. Das waere fuer mich auf jeden Fall ein Versuch wert.

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Re: Offenstallbeurteilungen

Beitrag von Baliosa » Fr 23. Jan 2015, 14:39

Hallo Pferdefreund,

es ist bei uns in den stärker besiedelten gebieten Bayerns sehr schwer einen Stall mit niedrigen Zuckergehalt im Heu zu finden.
Mein Andalusier kennt von klein auf (als Fohlen gekauft) nur Heu ad Lib.
Und er hat NIE aufgehört wie ein staubsauger zu fressen :( bzw. hat er nie angefangen langsam zu fressen.
Für uns ist es wirklich notwendig mit Netzen oder Maulkorb die Fressgeschwindigkeit zu reduzieren. Leider

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Re: Offenstallbeurteilungen

Beitrag von Pferdefreund » Fr 23. Jan 2015, 16:00

ich glaube auch dass es nicht einfach ist die richtige Heuqualitaet zu finden. Ich habe auch 2 Jahre gebraucht um das optimal hinzubekommen. Vielleicht geht es nur als Selbstversorger, aber vielleicht ja auch nicht, wo ein Wille ist, ist vielleicht auch ein Weg. Ein rumdraengeln an Futterautomaten wuerde ich selbst fuer Ranghohe Pferde als eher suboptimal empfinden. Denn selbst fuer die bedeutet das Stress. Ranghohe Pferde haben haeufig sehr viel mehr Stress als Rangniedrige, schlafen weniger etc., denn sie muessen ihre Position verteidigen.

Ich weiss nur dass wenn ich im Urlaub bin und meine Nachbarin meine Pferde versorgt, die auch die Pferde der anderen Nachbarn haeufig versorgt, die nicht ad lib gefuettert werden, dass sie immer sagt wie einfach meine zu fuettern sind. Bei den anderen Nachbarn gibt es morgens immer Stress, wird geschlagen und getreten. Meine kuemmern sich im Prinzip um neues Heu gar nicht, wuerden lieber solange ich da bin 1h von mir gekrazt, massiert etc werden....

ich faende es auf jeden Fall mal sehr interessant, Verhaltensbeobachtungen an einem Stall mit Futterautomaten zu machen, und mit meinen Pferden zu vergleichen. Waere eine tolle PhD thesis fuer Veterinaermediziener, Cortisol Level messen........ :D

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