Umfrage Herdenhaltung

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myriell
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von myriell » Fr 8. Mär 2013, 01:07

Wer von euch war eigentlich bei uns beim IG-Treffen am letzten Oktoberwochenende?

Ein Pensionsstall, der voll und ganz auf Rehe(gefährdete)pferde ausgelegt ist, wäre sicherlich für viele derer Besitzer eine große Hilfe.

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ka.ori
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von ka.ori » Fr 8. Mär 2013, 19:30

Wir haben hier in der Umgebung, meiner Meinung nach, nicht einen guten Stall und wenn, dass würde noch ein Hit-Aktivstall oder Schauerkonzept darunterfallen (allerdings sind meinem Geschmack nach zu viele Pferde in einer Gruppe und außerdem sind 400,- Euro mir einfach zuviel, irgendwo ist eine Grenze!!!) :shock:

Wenn ich einmal die Möglichkeit habe, einen eigenen Stall zu bauen und dazu auch noch genug Platz habe, würde er auf jedenfall groß genug sein für ca 8 Pferde, evtl zwei unterschiedliche Bereiche, luftig aber nicht zugig! Komplett aussenrum gepflastert und natürlich der große Traum von uns allen, viel breite Laufwege um die Koppeln. Zumindest ein langer ca 400m, den die Pferde immer zur Verfügung haben u bei trockenen Wetter Naturwege um die Sommerweiden. Schotterwege mit kleiner weicher Ausweichmöglichkeit am Zaun entlang. Weidegang nur bis Mittag, evtl noch Nachts. Weidepflege unbedingt!!! Hier bei uns sieht man nur selten Pensionsställe, die auch Weidepflege betreiben :snooty: , sehr eigenartig!
Auswahl der Pferde wäre auch ein wichtiges Thema, habe selber einen Araber, also rasse- und fütterungstechnisch irgendwas, was auch zusammen passt. Vielleicht auch Leute, die zusammenpassen, z.B. eben wie schon hier jemand geschrieben hat, ein Barhuf-Päddock-Bewegungs-Traum ;), mindert vielleicht auch Streiterein u zu arge Meinungsverschiedenheiten! Heu in Boxen mit Netz drüber at lib. und evtl. Knabberstroh in Netzen. Gummimatten zum Liegen und ein großes Strohklo draußen. Tränke nicht im Stall, sondern auch außerhalb.

Sandplatz neben den Koppeln, nicht mitten drin.... und das was ich oft vermisse, ich würde ich ihn doch mind. alle 2 Wochen abziehen, gibt nichts dooferes als tausend Löcher, wo Pferdi reinfällt, wenn man arbeiten möchte. Putzplatz, kleine Sattelklammer daneben u eine Sitzmöglichkeit für die Reiterwelt :) , das wär schön.

.... und dann alles preislich so gehalten, dass "man" auch normale Leute kriegt :lol:, evtl solche, die auch mal gegen Stallmietminderung mit anpacken würden.



So in etwa würde mein TRAUMSTALL aussehen. Vielleicht haben wir in ein paar Jahren die Chance, bis dahin träum ich mal weiter :hand: .
Zuletzt geändert von ka.ori am Fr 15. Mär 2013, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Sani
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Sani » Do 14. Mär 2013, 19:59

Als Einsteller muß ich Kompromisse machen - "perfekt" könnte ich (meine kranken) Pferde auch nicht in Eigenregie halten. Da es in meiner Gegend nichts speziell für Rehepferde gibt, ist der Kompromiss eine Herde aus Robustpferden, überwiegend Isländern, die ebenfalls "Magerkost" brauchen. Den SE-Pferden muß Rechnung getragen werden, in der Herde von derzeit 23 Pferden (im Alter von 4 bis 24 Jahren) gibt es acht Ekzemer.

Die Vorstellungen der Lauf-Arbeitsgemeinschaft "artgerechte Pferdehaltung" http://www.lag-online.de/ würde ich unterschreiben, helle Unterstände mit weichen Matten, im Winter mit Sägemehl eingestreut, daneben verschiedene Böden (Beton, Sand, Erde). Bewegungszwang durch die Herde halte ich für wichtig, umso größer die Herde und der Stall, umso mehr Bewegung. Heufütterung am Boden gefällt mir, weil artgerecht. Wichtig war mir, daß der SB am Stall wohnt, die Pferde also ständig im Auge hat und zwei mal täglich kontrolliert, ob eines lahm geht bzw. verletzt ist.

Bei uns im Stall haben die Pferde massig Platz, es gibt einen sehr großen geschlossener Unterstand mit zwei Ein-/Ausgängen und automatischer winterharter Tränke, zwei große Unterstände dreiseitig geschlossen und einen zweiseitig, in der Stallgasse ein großes gemauertes Tränkebecken. Es gibt eine "Piesel-Station" mit Gefälle und Gully, täglich mit neuem Stroh bedeckt, fast alle Pferde nutzen die auch, so daß die Unterstände weitestgehend frei von Urin sind. Es gibt einen riesen Paddock mit Erde, der täglich abgemistet wird, daneben im Winter, wenn der Boden gefroren ist, zusätzlich eine große Weide.

Von Anfang Dez. bis ca. Mitte Mai wird 2x täglich ausreichend mageres Heu (am Boden) gefüttert, großflächig verteilt, so daß auch Rangniedere problemlos satt werden. Ist das Gras überständig (Magerweiden), wird angeweidet, 6 ha, 5 Weiden, keine wird kurz abgefressen, Ende der Weidezeit ist normalerweise Anfang Dezember. Weidegang gibt es täglich von 23.00 bis 6.00 Uhr, die Pferde haben von jeder Weide jederzeit Zugang zu ihren Unterständen (für Ekzemer wichtig) und dem Wasser (das sind dann weite Wege). Tagsüber gibt es Hafer- oder Gerstenstroh (ohne Halmverkürzer), kein Heu.

Der Stall existiert seit 20 Jahren, es gab einige eingestellte Pferde mit chronischer Hufrehe - bisher hatte dort nie nie ein Pferd einen akuten Reheschub gehabt (meine Stute auch nicht).

Bei uns kommen Neuzugänge erst mal in die große Kranken-/Eingewöhungsbox (doppelt so groß wie eine normale Box, läßt sich daher teilen, mit Stromanschluß und Licht), die perfekt eingegliedert ist in den Stall. Wenn früh ausgemistet und gefüttert wird, müssen alle Pferde auf den riesen Paddock. Der Neue darf sich derweil alleine alle Stallungen ansehen, am nächsten Tag kommen dann ca. fünf Pferde
aus der Herde dazu. Täglich andere Pferde, bis man alle durch hat. Danach dürfen Neue unter Aufsicht in die Herde, wenn alles im grünen Bereich ist, auch nachts.

Besitzern von Pferden, deren Tiere sich langfristig nicht harmonisch in die Herde einfügen, wird gekündigt. Oder auch Pferden, die sich gegenüber anderen Besitzern aufspielen, sie z. B. nicht zu ihrem Pferd lassen wollen.

Entwurmt wird 3 - 4 x pro Jahr in Absprache mit dem Stall-TA, da gibt es natürlich keine Ausnahme für Rehepferde. Kein Pferd geht Turniere, außer Tetanus ist keine Impfung vorgeschrieben.

Bei uns sind die meisten Isis ganzjährig voll beschlagen, Stollen dürfen im Stall nicht getragen werden wegen Verletzungsgefahr anderer Pferde. Bei neuen, etwas schwierigen Pferden müssen hinten die Eisen runter, bis sie sich integriert haben. Wir haben auch wenige nicht beschlagene Isis, alle Nicht-Isis ( Welsh-Cob, Dt. Reitpony, meine zwei Haifs, Arabo-Hafi usw.) sind barhuf, es gibt kein Mobbing.

Genießen tue ich ich eine Pferdedusche von Frühjahr bis Herbst, ein Reiterstüberl mit fließend warm/kalt-Wasser ganzjährig, Heizung, Wasserkocher, Getränken, sowie eine Toilette und einen stallnahen Parkplatz, der im Winter geräumt ist. Pro Pferd gibt es einen großen Schrank und Sattelhalter, wer mehr braucht, z. B. für Geschirre, bekommt den.

Ich freue mich über eine gute Stallgemeinschaft, wer sich nicht harmonisch einfügt, muß gehen. Es gibt einige, die meine Pferde versorgen (würden), falls ich mal in Urlaub bin, das beruht natürlich auf
Gegenseitigkeit. Man hilft sich gegenseitig gerne, wir organisieren uns fähige Reitlehrer zum Einzelunterricht, der steht dann 5 Std. auf dem Platz, bis alle "bedient sind - lohnt sich für ihn und uns.

Der Stallmeister gibt Medikamente, falls man selbst nicht täglich kommen kann, oder macht neue Hufverbände, zieht verlorene Hufschuhe wieder an usw. - was halt nötig ist.

Wir haben eine prima Reitplatz (beleuchtbar), eingebettet in den Stall, daneben eine Ovalbahn (ca. 15 Min. vom Stall entfernt), es gibt ein flaches und ein hügeliges Ausreitgelände - eine Halle
brauche ich nicht.

Meine zwei Pferde, die 13 Jahre fast nur zu zweit standen, sind sehr glücklich in dieser großen Herde, mein Wallach hat endlich Spielkameraden. Es gibt immer was zu sehen, kein Fressen mehr aus Langeweile wie früher.

LG Sani
Barbie und Nepomuk, Haflinger, 17 Jahre, LAG-Stall, Sommer: Magerweide, Futterstroh/Heu
Winter: Bio-Heu
Zusatzfutter: Grünhafer, Barbie: Magnokollagen

Birgit & Iltchy
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Birgit & Iltchy » So 17. Mär 2013, 16:35

Ich habe das sagenhafte Glück, meine kleine Ponyherde (Wallach 17 Jahre und 2 Stuten von knapp 3 Jahre ) im eigenen Stall zu halten. Ich habe nicht im Lotto gespielt, sondern einfach vor Jahren einen Landwirt geheiratet ;) . Hier in der Gegend würde ich auch niemals einen geeigneten Stall für leichtfuttrige Ponys finden, zumal unser Wallach auch noch eine schwere Stauballergie hat.
Alle leben gemeinsam in einem Offenstall mit einem großen Eingang und 4 Riesenfenstern, die Größe beträgt 5 mal 12m. Die eine Seite habe ich mit Gummimatten ausgelegt, eingestreut wird wegen des Wallachs nicht. Vor dem Stall befindet sich ein großer eingezäunter Paddock, der Platz ( 25 mal 30 )unterteilt sich zur Hälfte in einen befestigten Bereich aus Betonboden und zur anderen Hälfte aus Naturboden, Spliltbereich und Rindenmulch. Der Platz ist durch einen großen Baumstamm geteilt in einen Tränkebereich und einen Fütterungsbereich. Gefüttert wird draußen aus einem sebstgebautem Slowfeeder, im Winter Heulage, im Sommer gut genässtes Heu.
In der Winterperiode füttere ich dreimal täglich. Ich plane aber den Bau von sich automatisch öffnenen Toren, damit ich die Möglichkeit habe, noch häufiger zu füttern und die Ponys im Sommer automatisch auf die Weide zu lassen.
Um die Weide herum habe ich letztes Jahr einen ca. 8m breiten Paddocktrail gebaut, auf dem alle 3 sich tagsüber austoben können. Gerade die jungen Stuten lieben es, mehrere Runden zu galoppieren. Da die Weide über einen Hektar groß ist, kommen da schon mehrere Meter zusammen.
Im Sommer dürfen die Ponys vormittags einige Stunden auf die eigentliche Weide in der Mitte, ansonsten kommen sie auf den Paddock und Trail.
Die Weidepflege besteht darin, dass ich möglichst regelmäßig den inneren Weideteil abäpple, der Trail wird aber nur alle 4 Wochen abgeschleppt. Mit einer Sense versuche ich, unliebsame Pflanzen (z.B. Ampfer oder Hahnenfuß) vor dem Blühen zu killen.
Zum Stall gehört noch ein überdachter Putz- und Abwaschplatz, eine riesige Sattelkammer und ein kleiner Reitplatz.
Wunderschönes Ausreitgelände gibt es hier unbegrenzt im Bergischen Land. :clap:

Ich kenne es nicht anders, als in Eigenregie Pferde zu halten. Zu verbessern gibt es natürlich immer etwas. Was mir nur manchmal fehlt, ist die Zeit zum Reiten. Aber tauschen würde ich niemals. :snooty:

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Ramona1974
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Ramona1974 » So 26. Mai 2013, 13:49

Ich habe das große Glück, einen für mein Ex-Rehe-Pferd einen perfekten Stall in nur 10 km Entfernung gefunden zu haben.
Im alten Stall hatte meine QH Stute bei 24 Std. Weiderhaltung im Sommer 3 Jahre hintereinander einen Rehschub nach dem anderen...das letzte Jahr war sie dann nur noch drin und war super unglücklich. Es mußte eine ander Lösung her.

In unserem jetzigen Stall habe ich als Westernreiter ideale Verhältnisse.

Mein Pferd steht in einer Super-Offenstall-Anlage für Freizeit und Westernreiter.
Wir haben einen Westerntrainer A, B und C am Stall für Unterricht.
Regelmäßige Kurse mit bekannten Auswärtstrainern und zwei Rinderkurse pro Jahr.

Es gibt einen Außeplatz, einen tollen Roundpen mit dem gleichen Boden wie in der Halle, es wird ein Decken und Pad-Waschservice angeboten. Ein moderne Stübchen mit Pelletofen für den Winter, und ein großer Seminarraum mit Küchenzeile für Lehrgänge.

Wurmkuren organisiert der Stallbetreiber und legt jedem Pferdebesitzer das Mittel mit Namen des Pferdes versehen in die Sattelkammer. Die leere Tube wird in eine Sammelbox zurückgelegt, so dass nachweislich jedes Pferd mit dem gleichen Mittel entwurmt wird.

Pferdezahnarzt und Impftermine werden als Sammeltermine angeboten, so auch die Vorstellung beim Hufschmied.
(auf Wunsch)

Unsere Anlage grenzt direkt an die top gepflegte, neue 20x60 Reithalle.
Es gibt aber noch drei weitere Offenstall-Herden an diesem Stall mit je ca. 4-15 Pferden ( u.a. eine Seniorentruppe)

Wir haben eine großen matschfreien Auslauf mit festem Untergrund, teilsweise gepflasterte Flächen,
Sandwälzplatz und Liegebereich mit Gummimatten, in 4 Bereiche unterteilt, damit auch rangniedrige Pferde Ruhe haben können.

Der Liegebereich ist an die Halle angrenzend und an 3 Seiten überdacht.
Direkt daran anschließend sind 4 große Paddockboxen mit Gummimatten für kranke oder neu anzugliedernde Pferde.
Sie stehen dann dirket mit Kontakt zur Herde.

In der Mitte des Rundlaufes ist eine große überdachte Heuraufe mit ca. 25 Freßplätzen, die zu den vier Seiten mit Windschutzwänden getrennt sind. Es sind durchschnittlich aber nur 15 Pferde in der Anlage.
Heu und gutes Futterstroh wird 3x täglich gefüttert, aber so, dass immer etwas vorhanden ist.

Dort verbringt die Herde den den Winter. PFerde die im Winter zu dünn werden, stellt der Stallbetreiber für 1-2 Stunden mit einer Extraportion Heu/Heulage in eine der angrenzenden Paddockboxen und läßt sie danach wieder zu den anderen.

Für den Sommer grenzen direkt an den Auslauf die großen Weideflächen zu mehreren Seiten hin.

Dort wird dann über 3-4 Wochen angeweidet mit ca. halbstündiger, täglicher Steigerung.
Nach dem Anweiden stehen die Pferde dann über Nacht (ca 10-12 Stunden) auf der Weide, tagsüber im Auslauf.
Also ideal für Rehe und Ekzemerpferde. :D
Für übergewichtige oder rehegefährdete Pferd wird eine Maulkorb-Service angeboten, der kostet monatlich 15 € .
Der Stallbetreiber zieht dem Pferd dann auf Wunsch und nach Absprache den Maulkorb abends vor dem Weidegang an und morgens beim reinholen auf den Auslauf wieder ab.

Die Weiden sind gut gepflegt, es wird aber nicht aktiv gedüngt, es wurden nur magere Grassorten/Kräuter für Pferde ausgesät.

Wir sind jetzt seit 3 Jahren dort und seit dem letzten Jahr steht sogar meine Rehestute wieder ohne Maulkorb mit auf der Weide, ohne irgendwelche Probleme. Das ist der Stall den ich mir vorstell und auch gefunden habe :D

DivaXVI
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von DivaXVI » Mi 19. Jun 2013, 14:42

mir ist wichtig:

grosse laufflächen, die möglichkeit auf paddocks zu jeder jahreszeit auch mal schnellere gangarten anzuschlagen, verschiedene örtlich getrennte rauhfutterstationen, damit die pferde rotieren, ganzjährige frostsichere wasserversorgung, unterschiedliche böden für barhufer, windgeschützte trockene bereiche mit immer trockener einstreu, mindestens 2 mal täglich sauber misten, 24h zugang zu heu.

da ich in meiner region nichts dergleichen gefunden habe, haben wir in der gruppe das jetzt selber verwirklich auf pachtland: laufgänge von 80, resp. 90 meter und je 5 meter breite um das weidland, in den ecken heu und wasserstationen, erdhügel zum ausschau halten, befestigte bereiche bei den heuraufen (plattenboden), sand und holzschnitzel in den laufgängen, befestigter bereich vor dem stall (ehemaliger fuhrpark) und einen stall mit 90 qm innenraum, mit drei ein/ausgängen, eingestreut mit holzpellets, die auch bei übelstem frühlingswetter die hufe immer innert weniger minuten getrocknet haben. da wir ehemalige rehepferde in der gruppe haben und auch ältere tiere, die nicht mehr zu fett sein dürfen, haben wir bei allen heustationen auf fressbremsen geschaut: 2 netze übereinander oder heutonnen mit löchern und drinnen noch ein netz.

so können jetzt vom shetty bis zum warmblut alle miteinander leben und es ist keiner mehr arg zu dick (die ponies machen halt leider meistens auch kaum so viel wie die WB... :| ), die WB sind sogar supersportlich jetzt, mit so viel mehr bewegung und erschwerten bedingungen beim heu. weiden tun wir sie frühjahr bis herbst bis zu einem halben tag (anweiden halt vorsichtig) und im winter wenn die böden es zulassen auch mal während dem stallmachen für eine stunde.
das weiden an und für sich war für mich eh nur wichtig, wenn das pferd sonst schon wenig freiraum hat tagsüber. jetzt wo sie 2000 qm paddockfläche haben, ist mir das viel wichtiger. das wetter lässt ja oft genug kein weiden zu. wir haben aber zudem noch das glück, einen sehr toleranten verpächter zu haben, der uns auch bei gruusig matschigem maiwetter wie dieses jahr die pferde rauslassen lässt. das erholt sich nun wieder, während wir jetzt bei trockenem wetter ein anderes stück weide in betrieb genommen haben. so leben unsere 6 pferde und ponies jetzt in unserem eigenen paradies. die zufriedenen gesichter machen die manchmal sehr anstrengenden stallarbeiten auf so viel fläche (dazu noch im hang, volle schubkarre lässt grüssen...) meist wieder vergessen :D

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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Punktepony » Mo 8. Jul 2013, 12:41

Was oft fehlt sind wirklich Ställe, die kranken Pferden eine artgerechte Auslaufhaltung ermöglichen, also Offenstall mit großen Paddocks. Bei EMS und Rehe-Kandidaten hat man meist das Problem, dass man schlecht was findet, wo es keinen Weideauslauf gibt, dafür aber genügend Paddockauslauf und wie schon bereits gesagt wurde, sind Stauballergiker auch oft schwierig unterzubringen, weil viele SBs es dann mit der Fütterung von nassem Heu oder Heulage nicht so genau nehmen.

Wir hatten und haben jetzt wieder einen Heustauballergiker bei uns stehen. Daher hatten wir in der Vergangenheit auch eine extra Gruppe, die dann eben auf Spänen stand und nasses Heu bekam. Allerdings handelte es sich um unser eigenes Pferd und ein weiteres fremdes kam hinzu. Als beide weg waren haben wir wieder normal gefüttert. Es ist schon ein großer Aufwand den man da betreiben muss.
Genauso ist das mit Rehe-Kandidaten. Für solche ist unser Stall komplett ungeeignet, weil wir im Sommer 24 h Weideauslauf haben. Und ich würde den Aufwand auch nicht für ein fremdes Pferd betreiben wollen, ehrlich gesagt. Wenn eines unserer Pferde kein Gras mehr haben dürfte, ließe sich das bei uns schon einrichten, dass man eine Gruppe abtrennt und im Sommer nur auf dem Paddock lässt und mit Heu versorgt.

Wir haben zwei Gruppen (Größe ca. 5-7 Pferde je nach Auslastung), massive Stallgebäude mit jeweils zwei Ein- bzw. Ausgängen, d.h. ausreichend Schutz auch bei heißem Wetter, was in vielen Ställen leider auch fehlt. Bei uns stehen die Pferde nach Futter und Verträglichkeit unterteilt (Stuten und Wallache gemischt). D.h. unterschiedliche Einstreu und einmal rationiertes Heu und einmal Heu zur freien Verfügung aus Heunetz. Mit dieser Unterteilung sind wir immer gut gefahren, wobei wie gesagt "kranke" Pferde bei uns keinen Platz finden, da der Aufwand zu groß ist. Das einzige was ich gerne noch hätte in Zukunft wäre ein Rundauslauf um die Wiesen, damit die Pferde auch im Winter mehr Bewegung haben, wobei sich unsere Wallache schon auch viel bewegen beim Spielen.
Ansonsten ist mir wichtig, dass es einen beleuchteten, überdachten und ebenen Putzplatz gibt, beleuchteter guter Reitplatz, gutes Ausreitgelände, kein Heu zur freien Verfügung, weil das für unsere Pferde einfach zu viel ist.

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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von TinaH » Fr 6. Sep 2013, 20:34

Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

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SilentDee
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von SilentDee » So 8. Sep 2013, 01:06

Ja, wir sind mit unserem Stall auch in ihrem Buch "außergewöhnliche Offenställe" mit drin. ;)

Ist schon nett, was sie alles ausprobieren, dokumentieren, untersuchen usw. ;)

Ich sammele halt gerade alle Wünsche und Gedanken der Pferdehalter... um sie in ein eigenes Projekt (zum Thema Barhuf ;) ) einfliessen zu lassen, falls da mal was Neues dabei ist, was spannend klingt.

LG

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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von HenrikeBL » Fr 4. Okt 2013, 07:00

Mir stellt sich hier nun die Frage: sind die Pferdebesitzer auch bereit, dies alles zu bezahlen??
Ich sehe es auch im Bekanntenkreis, dass das Optimalste für 150 € verlangt wird.... :shock:
(Ich bin Selbstversorger ;) )

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