Umfrage Herdenhaltung

Yvonne
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Yvonne » Fr 4. Okt 2013, 09:53

Ganz ehrlich, nachdem man viele Kompromisse eingehen musste und viele Fehlschläge und falsche Versprechungen hat hinnehmen müssen und oder dann viel selbst gemacht hat (Selbstversorger) gerade wenn man ein krankes Pferd hat, hat man ja oft wirklich Probleme was passendes zu finden und dann doch schon mal einiges an Ställen durch...

Also ICH wäre bereit auch zu zahlen und wüsste den Wert einer solchen Anlage zu schätzen...

Wenn ich wirklich mal wüsste meinem Pferd geht es gut und es wird vernünftig versorgt.

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SilentDee
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von SilentDee » Fr 4. Okt 2013, 23:28

Da man in einem Stall ja eh nur begrenzt Plätze hat, denke ich, werden sich immer Pferdebesitzer finden, die es zu schätzen wissen und das dann auch gerne zahlen. Ständiger TA, Entzündungshemmer, Physio, langatmige Sehnenkuriergeschichten durch Kaltstarts, Koliken usw. sind teurer und kosten nicht nur Geld, sondern auch Nerven.

Wie viel wert ist es, entspannt nicht in den Stall zu müssen, weil man weiß, sein Pferd wird möglichst optimal gehalten und versorgt?

Nach Jahren in der Selbstversorgung aus Ermangelung eines solchen guten Stallkonzeptes wäre mir das sehr viel Geld wert. :lol:

Ich werde das also einfach ausprobieren, schlechter und dadurch billiger geht ja immer. :mrgreen:

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Mokka
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Mokka » Mo 7. Okt 2013, 11:04

Am Liebsten wäre mir eine Art Aktivstall, mit verteilten Liegeflächen/ Fressstellen/ Wasserstellen und portionierter Weide. Eine Halle oder ein möglichst ganzjährig bereitbarer Reitplatz dazu, und ich wäre wunschlos glücklich und auch bereit, dafür mehr zu zahlen, als hierzulande für die normalen Boxen genommen wird (um die 300€).

Da ich so einen Stall noch nicht gefunden habe, bin ich momentan in eine privaten Offenstall zufrieden- großer Unterstand, portionierte Weide 2x/ Tag, dazwischen Heu an unterschiedlichen Stellen. Es ist toll, wie viel mehr die Pferde dort schon laufen- im Vergleich zu nachts Box und tagsüber Auslauf.
Dafür zahle ich auch deutlich weniger, weil kein richtiger Reitplatz und erst recht keine Halle in erreichbarer Nähe zu finden sind.
Unterwegs mit einem Appi und einem Viertelpferd.

Windsor
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Windsor » Mo 9. Nov 2015, 19:01

Unsere Pferde leben so könnte man es am besten beschreiben im Pferdeparadies. Einzige Nachteil ist der sehr harte Boden, was einfach mit der Höhenlage zusammen hängt. Es ist zwar ein gewisser Nachteil für die Hufe, aber für die Sehnen ja ein Vorteil.


Aktuell leben hier 105 Pferd in unterschiedlichen Gruppen zusammen. Das sind zwar viele Pferde, aber die Anlage selbst ist riesengross und ich kenne keinen anderen Stall wo soviel Ruhe bei den Pferden ist.

Die Gruppen werden so zusammengestellt das die Pferd wirklich zusammenpassen. In den Zuchtgruppen sind bei den Stuten und Fohlen das ganze Jahr der jeweilige Hengst dabei, dann gibt es eine extra Gruppe für die Junghengste, eine weitere Gruppe für die Jungstute, dann für die Isländerwallache und Isländerstuten. Ebenso eine spezielle Gruppe für die älteren Pferd bzw Ekzemer. Unter anderem gibt es dann noch eine Gruppe für die spanischen/iberischen Pferde. Der Grossteil der Pferde lebt das ganze Jahr drausen, nur im Bedarfsfall kommen sie in der Nacht in eine Box.
Wichtig ist einfach eine gute Planung, so wird zb. einfach die Ekzemer Gruppe mit der spanisch/iberischen Gruppe "ausgetauscht". Die Ekzemer brauchen im Sommer Boxen, die Spanier dagegen im Winter. Damit der Arbeitsaufwand gering bleibt werden diese 2 Gruppen im Frühling/Herbst von den Koppeln gewechselt -damit immer die Pferde die dann die Boxen benötigen in der Nähe die Koppel haben.

Zusätzlich gibt es dann noch Extraboxen bzw Paddocks - falls Pferde verletzt sind.

Heu gibt es im Sommer 2x tgl. im Winter 3x tgl. Die Menge ist seeeeeeeeeeeeeeehr viel :-)
Was ich auch toll finde, das nicht einfach nur das Heu hingeworfen wird, sondern sich Zeit genommen wird von den Stallbesitzern um zu sehen ob jedes Pferd normal frisst. Der Hof liegt sehr abgelegen, weshalb es umso wichtiger ist möglichst früh Symptome zu erkennen, da der TA im Idealfall 1 Stunde Anfahrtszeit benötigt.

Die Koppel werden jeden Tag abgemistet, der Pferdemist wird kompostiert und dann wieder auf die Koppel zurückgebracht.
Bodenproben wurden auch immer wieder gemacht und analysiert, damit sichergestellt werden kann das es den Pferden gut geht.

https://www.youtube.com/watch?v=jdePXQ9y0ak

Hier seht ihr noch ein Video (das 1.mal das die Stallbesitzer etwas ins Netz gestellt haben, da sie keine Werbung wollen) - im Video sieht man die Junghengstgruppe. Man kann erst im Video erahnen wie Gross das ganze ist - der Wald gehört auch dazu :-)

liebe Grüsse Tom

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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Baliosa » Di 10. Nov 2015, 12:05

Unsinn dass Spanier im Winter Boxen benötigen... :lol:

ich hab einen reinrassigen Spanier, der hat im Offenstall das dickste Winterfell :lol:

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Mascha
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Mascha » Di 10. Nov 2015, 13:27

Ich hab zwei unterschiedliche Ponys mit unterschiedlichen Idealvorstellungen von einem Stall.

Für Pony 1 möchte ich gerne eine große, mit Stroh oder Strohmehl eingestreute, trockene Box mit Sichtkontakt zu anderen Pferden, aber ohne Möglichkeit zu direktem Kontakt für die Nacht. Das Pony soll Morgens und Abends Hafer bekommen. Abends sollte es so viel Heu bekommen, dass es die ganze Nacht so viel fressen kann, wie es möchte. Tagsüber sollte es im Sommer auf der Wiese stehen und im Winter auf einem großen Paddock mit Futterstroh oder Heu zur freien Verfügung. Der Paddock darf matschig sein, trocken wäre aber schöner. Unterstand auf dem Paddock wäre schön, ist aber kein Muss.

Für Pony 2 möcht ich gerne ganzjährig einen trockenen Offenstall ohne Matsche mit trockenem, mit Stroh oder Strohmehl dick eingestreuten Liegebereich haben. Futterstroh sollte rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Im Winter Heufütterung Morgens und Abends, im Sommer sollten die Pferde 12 Stunden Zugang zur Wiese haben.

Bei der Einstreu würde ich mich auch auf diese Waldbodeneinstreu einlassen, wenn sie denn trocken bleibt.

Aus- und Eindeckservice bei entsprechendem Wetter wäre ein großes Plus für mich, ist aber kein Muss.

Es sollte möglich sein, die Pferde Nachts statt Tags auf die Wiese zu stellen, wenn es sehr heiß ist.

Die Herden sollten passend zusammengestellt werden und es sollte auf eine ausreichend lange Integrationsphase geachtet werden.

Die Wiesen sollten ausreichend groß sein und regelmäßig gewechselt und gepflegt werden und keine Monokulturen sein. Gerne bergige Wiesen. Es sollten Bäume als Schattenspender auf/an den Wiesen vorhanden sein.

Von der Anlage her ist mir wichtig:
- beleuchteter Platz
- überdachte Putzplätze
- abschließbare, trockene Sattelkammer mit Strom
- trockener Platz für Futtertonnen
- Toilette wäre toll, ist aber kein Muss
- beheiztes Reiterstübchen wäre toll, ist aber kein Muss
- kleine Halle zum Laufen und Wälzen lassen und für Bodenarbeit wäre schön, ist aber kein Muss
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von striziwuzi » Di 10. Nov 2015, 19:21

ich habe meinen eigenen offenstall.

mittlerweilen ca. 3000m² befestigte flächen, einen 600m trail den hügel rauf und auf der anderen seite wieder runter zur 2. heuraufe (unbefestigter weg, wird bei matschwetter gesperrt), werde jetzt noch eine winterkoppel (kein gras - nur gebüsch, ca. 6000m²) einrichten.
weideflächen rund 4 ha, allerdings nützen wir für unsere 4 nur noch 1 ha, da sie nur noch 1-3 std aufs gras kommen.... der rest wird zu heu verarbeitet.

heu gibts zwar portioniert - in 2 heuraufen - mit 600m trail dazwischen (oder bei schlechtwetter 100m befestigt), 2 x am tag, rund 8-10 kg pro tier und tag. zur zeit nass, da chron huster, für den hochwinter sind wir grad dabei, bedampfer zu bauen.

stallfäche ist insgesamt rund 100m², alles mit eva-matten ausgelegt, großteils einstreulos, bis auf die klo-stellen.

ich hab einen beleuchteten allwetter reitplatz (20 x 40), solarium, beheizte sattelkammer, gutes, unbegrenztes ausreitgelände, beheizte tränken, heu aus eigenproduktion usw. usf.....
würde auch wieder einsteller nehmen, da der platz ja locker für die doppelte anzahl an pferden reichen würde.... gerne auch stoffwechselpatienten, da ich 1 (oder sogar 2) pssm-pferd habe, 2 kpu und eine allergikerin (haut). findet sich nur keiner, der für ein rundumsorglospaket 250,-- zahlen würde. *schulterzuck*

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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Ursula » Di 10. Nov 2015, 20:45

striziwuzi, ist das ein Schreibfehler: 250.-- , monatl. Pension, oder versteh ich es falsch? Für den Preis würde ich meine Selbstversorgerhaltung gleich aufgeben, ohne Frage.

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Mascha
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von Mascha » Di 10. Nov 2015, 23:27

Das kommt ja auch auf die Gegend an. Hier in der Gegend um Düsseldorf bekommt man für 250 gar nichts und sogar für 300-400 weit schlechtere Angebote. In Schleswig-Holstein, wo ich früher gewohnt habe, wären 250 ohne Halle dagegen schon recht teuer gewesen. Ich würde aber bei dem Angebot auch ohne zu zögern 250 zahlen. Ich zahle aktuell für weniger optimale Haltung deutlich mehr.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Umfrage Herdenhaltung

Beitrag von striziwuzi » Mi 11. Nov 2015, 12:25

Ursula hat geschrieben:striziwuzi, ist das ein Schreibfehler: 250.-- , monatl. Pension, oder versteh ich es falsch? Für den Preis würde ich meine Selbstversorgerhaltung gleich aufgeben, ohne Frage.
nein, ist kein schreibfehler :?

aber es ist, wie mascha sagt... es ist die gegend. da kannst du bieten, was du willst. die nächsten kleinstädtchen sind mind. 30 km entfernt, die nächsten wirklichen städte (für österr. verhältnisse!!!) 50 bis 80 km

allerdings verlangen ställe mit halle & box, dafür wenig sonderservicemöglichkeiten, auch gut und gerne 350,--.

keine ahnung. hier hält man sich sein pferd lieber in nem matschloch hinterm haus :whistle:

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