Hufabszesse, lahm auf allen 4 Hufen "trotz" Spezialbeschlag
Verfasst: Mo 14. Jan 2013, 01:00
Hallihallo!
Da ich mir diese Kategorie ja gewünscht hatte, um auch mal ganze Fälle vorzustellen, wollte ich mal einen fast abgeschlossenen "Fall" schildern.
Hab den auch als Fallbeispiel auf der Homepage, aber gerade die neusten Bilder von der Speicherkarte geholt und nun mal hier anhand von einem Huf geschildert.
Damals wurde mir das Pferd vorgestellt für eine Hufschuhanpassung von einer völlig fertigen und besorgten Besitzerin. Das Pferd hat regelmäßig Hufgeschwüre/ Abszesse gehabt, Verdacht auf Hufrehe, aber keiner war sich sicher, Spezialbeschläge unter mittlerweile Sedierung waren auch kaum noch möglich, ich glaube mich zu erinnern (kann es aber auch mit einem anderen der Sedierungs-Beschlagspferden verwechseln, dann sorry), dass das Pferd sich nicht mal mehr gut sedieren lies, sondern sich steigend der Hufbehandlung entzog und sich sogar mal überschlug.
Die Frage war also, komme ich überhaupt dran? So ganz ohne Sedierung? Und warum Hufschuhanpassung? Beschlag ging eben nicht mehr, und das Pferd lief nicht.
Der erste Termin zeigte dann 4 ganz kranke Hufe. Habe damals leider keinen Fotoapparat dabei gehabt. War ein einmaliger Hufschuhberatungstermin...
ABER: Dabei blieb es dann nicht, denn einen gut passenden hufschuh zum reiten fand ich irgendwie sinnlos und fast unmöglich, denn das Pferd hatte Pulsation, 4 kranke Hufe, und ich bin zu wenig geschäftsfrau, als dass ich einem kranken Tier einen Schuh verkaufe... Das Tier muss unbedingt erst mal gesund werden! Wor einigten uns dann auf Hufbearbeitung mit der Option, später einen Hufschuh anzuziehen, damit es möglichst schnell wieder in die Gänge kam, erst mal mussten die Hufgeschwüre raus und ein paar cm gutes Horn wachsen.
Mir zeigten sich viel zu lange Hufe, lange Zehen, einseitig belastet, daher total schief, nach innen gedriftete Wände, Einblutungen, unterentwickelter Strahl usw.
Als ich den Huf anheben wollte, wurde das Pferd nervös und wollte steigen.
Der erste Termin der Hufbearbeitung dauerte knapp 2,5 Stunden. War aber erfolgreich. Ohne echtes Steigen. Das Pferd tat mir unendlich leid.
Nach 6 Wochen war ich erst wieder da. (ging leider nicht anders)
Da sah der eine Vorderhuf dann so aus:
Deutlich, dass er oben am Kronrand schon viel steiler nachwuchs, den Absatz erkannte man anfangs nicht. Sah relativ gerade aus...
Sie (Stute) lief grottig, die anderen Hufe waren nicht besser. Ich habe damals immer für mich nur vorher-Bilder gemacht. Alle Bilder zeigen also immer den Zustand, den ich wieder vorgefunden habe, bevor ich dann die Rapsel angesetzt habe.
Unter Homöopathie reiften diverse Hufgeschwüre und traten aus. 12 Wochen nach Erstbearbeitung sah er dann schon so aus:
Leider hatte sich das Hufgeschwür den Weg bis zum Kronrand raus suchen müssen, denn die Besi kam gar nicht an die Hufe zu dieser Zeit. Tierärztin auch nicht. Es wurde also weder geschnitten, noch Sauerkraut oder Leinsaat gegeben. Die anfänglich verabreichte Mischung aus Schmerzmittel/ Entzündungshemmer wurde zwischenzeitlich abgesetzt... Es muss nun mal raus und reifen, alles andere verzögert es nur und es flammt immer wieder auf. Gemein für das Pferd für den Augenblick, langfristig aber besser so. Denn sie kommen dann nicht wieder, denn die Hufbearbeitung hatte den Anreiz, alle Druckverhältnisse zu normalisieren...
Man erkennt wunderbar die Austrittstelle, die nach 12 Wochen schon etwas heruntergewachsen war:
Ich habe zu der zeit immer die Trachten ausbalanciert, zurückgesetzt, den Strahl entgammelt und desinfiziert (aber einmal alle 6 Wochen hilft leider nicht,) Priorität war aber nun, erst mal die Hufe so zu gestalten, dass das Pferd schmerzfrei drauf stehen kann und damit dann auch gut geben kann.
Denn das Steigen und Entziehen nach oben hinten war eindeutig keine Widersetzlichkeit mit Ungehorsam, sondern massive Angst vor Schmerzen.
Die Hufe taten massiv weh, wenn ein Pferd sein Gewicht dann auf nur 3 Hufen verteilen muss, weil es einen geben soll, tun diese 3 Hufe noch mehr weh. Für das Pferd untragbar. Also zieht es weg. Darf es nicht. Zwangsmaßnahmen vom Schmied - der hatte ganz schön festzuhalten. Schlinge... Schläge irgendwann auch mal. Gemecker. All diese Zwangsmaßnahmen machen dem Pferd dann Angst, es will fliehen, denn ohne diese Zwangsmaßnahmen tut es eben weniger weh. Dazu dann noch der Klopfschmerz bei Nageln... das Aufbrennen...
Sie hatte die mega-Panik, dass ihr der Huf festgehalten wird.
Ich habe also so lange gebeten, dass sie ihn kurz hochgehoben hat, dann habe ich gelobt wie blöde und runter gelassen... immer mal 2 Raspelstriche... Puh, war ätzend anstrengend. Aber die Stute hat gelernt, dass ich sie nicht zwinge. Sondern lobe. und sie hat dann Vertrauen gefasst. Und mir immer den huf angeboten, der gerade am besten ging. ich bin hoch beeindruckt von diesem Pferd. Dieses Pferd geht bestimmt durch's Feuer, wenn sie einmal Vertrauen gefasst hat. Die hat echt tief eingeatmet, dann Gewicht verlagert und mir auch den schmerzendsten huf kurz gegeben. Kurz abgesetzt, von vorne... bis er fertig bearbeitet war. Zwischenzeitlich habe ich sie natürlich in weiche Hufschuhe gestellt bei den anderen 3 Hufen, damit es aushaltbar war, die Hufe zu geben.
Dann so:
natürlich wächst die Statik immer wieder hin, also haben wir sehr lange immer wieder die gleichen Sachen zu machen: Huf kurz (kranke Hufe wachsen meist extrem schnell, wollen ja gesund werden) und eben die Zehe/ Trachten zurücksetzen.
Aber es wächst schön herunter und raus. ist leider immer das Problem, man möchte zaubern können, aber leider geht das nicht...
Das Pferd hatte in der Zwischenzeit mal an diesem, mal jenem Huf leichte Abszesse. Die besitzer mussten quasi lernen, wegzugucken. Das Pferd hatte natürlich auch Grasdiät usw. Halt wie ein Rehepferd... Denn abgesunken war das Hufbein auch, und Wandrotiert. Warum, weiß man nie sicher, also Hufreheannahme wegen Stoffwechsel, zumal das Pferd deutliche Anzeichen der berühmt-berüchtigten fettpolster hatte... EMS stand im Raum. Und es wird jetzt sein Leben lang so gehalten. Umbaumaßnahmen, Offenstall usw., Fressbremse...
Bald sah es so aus:
Und nochmal den Verlauf - wieder vorher-Bilder. Auffällig ist, dass die Hufe gar nicht mehr ganz so hoch werden... innerhalb von 6 Wochen. Ich war manchmal zwischendrin übrigens doch mal 3wöchentlich da, nur um mal schnell die Raspel zu schwingen.
Es gab auch lahmfreie Zeiten, aber da alle 4 Hufe kaputt waren, und eben die Stoffwechselgeschichte da kmit reinspielte, war immer mal an diesem oder an jenem für ein paar tage ein Ticken... Ich habe viele, viele kleine Abszesshöhlen gefunden...
Nach 1/2 Jahr lief das Pferd das erste Mal für 6 Wochen echt lahmfrei... Dann einmal noch getickt, hinten, einmal plötzlich richtig lahm vorne, aber da war sie auch hingefallen auf der Koppel beim herumtollen, vielleicht hatte sie sich da auch vertreten... Wenn man mal anfängt, die Hufe zu sehen und zu begreifen, dann schiebt man alles auf die kranken Hufe. Gefahr, dass man anderes übersieht...
Jedenfalls ist es so, dass, sobald das neue, tragfähige Horn im Trachtenbereich den Boden berührt, die Wand das Hufbein wieder mit hoch nimmt...
Ganz häufig wird mir dann, sobald das Pferd wieder läuft, die Frage gestellt, ob wir denn wirklich alle 6 Wochen dran müssten... Es breche ja noch gar nichts aus. Aber ja! Das Ausbrechen kann auch gut sein, denn wenn ein Huf zu lang ist, soll er sich bitte unbedingt kürzen dürfen. Ich raspele ihn so, dass er nicht ausbricht, was aber nicht heisst, dass er nicht auch zu lang sein kann. Und eine Woche später dann doch ausbrechen würde. Ist ja klar, dass ich versuche, einzuplanen, wie weit der Huf nachwachsen würde in den folgenden 6 Wochen, so dass ich ihn so hoch beraspele, dass die Hebel im Verlauf der zeit bis zu neuen Bearbeitung gar nicht zuuuu extrem werden können. :lol:0
Man sieht ja deutlich, dass er schnell wieder gekürzt werden muss - lieber wären mir viel kürzere Intervalle gewesen.
Aber man bekommt nicht alles, was man will... Immerhin bekam ich alle Hufe der Stute ohne Zögern... Strahl tamponieren usw ging immer noch nicht. ich bin die, die an die Hufe darf, Frauchen nur manchmal. (Hab ich schon gesagt, dass ich diese Stute so richtig gern habe? Toller Charakter - Prinzessin Eisenherz)
hach, jetzt hab ich mal ein nachher-Bild gemacht: So sieht der Huf dann nach meiner Bearbeitung aus. ist schon ein Unterschied, oder? In der Kürze liegt die Würze. Und die Stute bekam zwischenzeitlich Hufschuhe zum Reiten - Renegades. und ging ihr erstes Ringreittunier mit... Ohne Lahmheit. Und sie galoppiert angeblich nicht langsam und schonend, sondern extrem raketenhaftig-feurig... Ich hab mich soooo gefreut - nehme nämlich alle kranken Pferde immer mit nach Hause in Gedanken...
von vorne sieht man deutlich die Schiefe...
An der Sohle eroffnete sich die Abszesshöhle, die rauswuchs, der damals am Kronrand rauskam. Man sieht mal, wo es saß... Rechnet mal zurück...also in den Zentimetern unterhalb des Austrittspalts am kronrand. Warum findet amn wohl manche Hufgeschwüre nicht, wenn man in der Sohle herumschnitzt??? Warum reagiert es trotzdem auf die Zange an der Schnitzstelle? ist doch logisch, die Zange drückt doch auch auf die Hufwand mit dem anderen Zangenarm...
Sohlenwölbungsbild mit Hufabszesshöhle.
Und wieder ein Vorher-Bild:
von vorne, da reisst natürlich die dünne Zehenwand bis zum Geschwürspalt langsam ein... Bin ja nicht 14-tägig zum Raspeln da...
Ist aber egal, ist Luftloch!
Nahaufnahme der "Belüftung":
So, der Sicherheit halber speichere ich diesen Beitrag erst mal und schreibe gleich weiter... also, Werbung!
Da ich mir diese Kategorie ja gewünscht hatte, um auch mal ganze Fälle vorzustellen, wollte ich mal einen fast abgeschlossenen "Fall" schildern.
Hab den auch als Fallbeispiel auf der Homepage, aber gerade die neusten Bilder von der Speicherkarte geholt und nun mal hier anhand von einem Huf geschildert.
Damals wurde mir das Pferd vorgestellt für eine Hufschuhanpassung von einer völlig fertigen und besorgten Besitzerin. Das Pferd hat regelmäßig Hufgeschwüre/ Abszesse gehabt, Verdacht auf Hufrehe, aber keiner war sich sicher, Spezialbeschläge unter mittlerweile Sedierung waren auch kaum noch möglich, ich glaube mich zu erinnern (kann es aber auch mit einem anderen der Sedierungs-Beschlagspferden verwechseln, dann sorry), dass das Pferd sich nicht mal mehr gut sedieren lies, sondern sich steigend der Hufbehandlung entzog und sich sogar mal überschlug.
Die Frage war also, komme ich überhaupt dran? So ganz ohne Sedierung? Und warum Hufschuhanpassung? Beschlag ging eben nicht mehr, und das Pferd lief nicht.
Der erste Termin zeigte dann 4 ganz kranke Hufe. Habe damals leider keinen Fotoapparat dabei gehabt. War ein einmaliger Hufschuhberatungstermin...
ABER: Dabei blieb es dann nicht, denn einen gut passenden hufschuh zum reiten fand ich irgendwie sinnlos und fast unmöglich, denn das Pferd hatte Pulsation, 4 kranke Hufe, und ich bin zu wenig geschäftsfrau, als dass ich einem kranken Tier einen Schuh verkaufe... Das Tier muss unbedingt erst mal gesund werden! Wor einigten uns dann auf Hufbearbeitung mit der Option, später einen Hufschuh anzuziehen, damit es möglichst schnell wieder in die Gänge kam, erst mal mussten die Hufgeschwüre raus und ein paar cm gutes Horn wachsen.
Mir zeigten sich viel zu lange Hufe, lange Zehen, einseitig belastet, daher total schief, nach innen gedriftete Wände, Einblutungen, unterentwickelter Strahl usw.
Als ich den Huf anheben wollte, wurde das Pferd nervös und wollte steigen.
Der erste Termin der Hufbearbeitung dauerte knapp 2,5 Stunden. War aber erfolgreich. Ohne echtes Steigen. Das Pferd tat mir unendlich leid.
Nach 6 Wochen war ich erst wieder da. (ging leider nicht anders)
Da sah der eine Vorderhuf dann so aus:
Deutlich, dass er oben am Kronrand schon viel steiler nachwuchs, den Absatz erkannte man anfangs nicht. Sah relativ gerade aus...
Sie (Stute) lief grottig, die anderen Hufe waren nicht besser. Ich habe damals immer für mich nur vorher-Bilder gemacht. Alle Bilder zeigen also immer den Zustand, den ich wieder vorgefunden habe, bevor ich dann die Rapsel angesetzt habe.
Unter Homöopathie reiften diverse Hufgeschwüre und traten aus. 12 Wochen nach Erstbearbeitung sah er dann schon so aus:
Leider hatte sich das Hufgeschwür den Weg bis zum Kronrand raus suchen müssen, denn die Besi kam gar nicht an die Hufe zu dieser Zeit. Tierärztin auch nicht. Es wurde also weder geschnitten, noch Sauerkraut oder Leinsaat gegeben. Die anfänglich verabreichte Mischung aus Schmerzmittel/ Entzündungshemmer wurde zwischenzeitlich abgesetzt... Es muss nun mal raus und reifen, alles andere verzögert es nur und es flammt immer wieder auf. Gemein für das Pferd für den Augenblick, langfristig aber besser so. Denn sie kommen dann nicht wieder, denn die Hufbearbeitung hatte den Anreiz, alle Druckverhältnisse zu normalisieren...
Man erkennt wunderbar die Austrittstelle, die nach 12 Wochen schon etwas heruntergewachsen war:
Ich habe zu der zeit immer die Trachten ausbalanciert, zurückgesetzt, den Strahl entgammelt und desinfiziert (aber einmal alle 6 Wochen hilft leider nicht,) Priorität war aber nun, erst mal die Hufe so zu gestalten, dass das Pferd schmerzfrei drauf stehen kann und damit dann auch gut geben kann.
Denn das Steigen und Entziehen nach oben hinten war eindeutig keine Widersetzlichkeit mit Ungehorsam, sondern massive Angst vor Schmerzen.
Die Hufe taten massiv weh, wenn ein Pferd sein Gewicht dann auf nur 3 Hufen verteilen muss, weil es einen geben soll, tun diese 3 Hufe noch mehr weh. Für das Pferd untragbar. Also zieht es weg. Darf es nicht. Zwangsmaßnahmen vom Schmied - der hatte ganz schön festzuhalten. Schlinge... Schläge irgendwann auch mal. Gemecker. All diese Zwangsmaßnahmen machen dem Pferd dann Angst, es will fliehen, denn ohne diese Zwangsmaßnahmen tut es eben weniger weh. Dazu dann noch der Klopfschmerz bei Nageln... das Aufbrennen...
Sie hatte die mega-Panik, dass ihr der Huf festgehalten wird.
Ich habe also so lange gebeten, dass sie ihn kurz hochgehoben hat, dann habe ich gelobt wie blöde und runter gelassen... immer mal 2 Raspelstriche... Puh, war ätzend anstrengend. Aber die Stute hat gelernt, dass ich sie nicht zwinge. Sondern lobe. und sie hat dann Vertrauen gefasst. Und mir immer den huf angeboten, der gerade am besten ging. ich bin hoch beeindruckt von diesem Pferd. Dieses Pferd geht bestimmt durch's Feuer, wenn sie einmal Vertrauen gefasst hat. Die hat echt tief eingeatmet, dann Gewicht verlagert und mir auch den schmerzendsten huf kurz gegeben. Kurz abgesetzt, von vorne... bis er fertig bearbeitet war. Zwischenzeitlich habe ich sie natürlich in weiche Hufschuhe gestellt bei den anderen 3 Hufen, damit es aushaltbar war, die Hufe zu geben.
Dann so:
natürlich wächst die Statik immer wieder hin, also haben wir sehr lange immer wieder die gleichen Sachen zu machen: Huf kurz (kranke Hufe wachsen meist extrem schnell, wollen ja gesund werden) und eben die Zehe/ Trachten zurücksetzen.
Aber es wächst schön herunter und raus. ist leider immer das Problem, man möchte zaubern können, aber leider geht das nicht...
Das Pferd hatte in der Zwischenzeit mal an diesem, mal jenem Huf leichte Abszesse. Die besitzer mussten quasi lernen, wegzugucken. Das Pferd hatte natürlich auch Grasdiät usw. Halt wie ein Rehepferd... Denn abgesunken war das Hufbein auch, und Wandrotiert. Warum, weiß man nie sicher, also Hufreheannahme wegen Stoffwechsel, zumal das Pferd deutliche Anzeichen der berühmt-berüchtigten fettpolster hatte... EMS stand im Raum. Und es wird jetzt sein Leben lang so gehalten. Umbaumaßnahmen, Offenstall usw., Fressbremse...
Bald sah es so aus:
Und nochmal den Verlauf - wieder vorher-Bilder. Auffällig ist, dass die Hufe gar nicht mehr ganz so hoch werden... innerhalb von 6 Wochen. Ich war manchmal zwischendrin übrigens doch mal 3wöchentlich da, nur um mal schnell die Raspel zu schwingen.
Es gab auch lahmfreie Zeiten, aber da alle 4 Hufe kaputt waren, und eben die Stoffwechselgeschichte da kmit reinspielte, war immer mal an diesem oder an jenem für ein paar tage ein Ticken... Ich habe viele, viele kleine Abszesshöhlen gefunden...
Nach 1/2 Jahr lief das Pferd das erste Mal für 6 Wochen echt lahmfrei... Dann einmal noch getickt, hinten, einmal plötzlich richtig lahm vorne, aber da war sie auch hingefallen auf der Koppel beim herumtollen, vielleicht hatte sie sich da auch vertreten... Wenn man mal anfängt, die Hufe zu sehen und zu begreifen, dann schiebt man alles auf die kranken Hufe. Gefahr, dass man anderes übersieht...
Jedenfalls ist es so, dass, sobald das neue, tragfähige Horn im Trachtenbereich den Boden berührt, die Wand das Hufbein wieder mit hoch nimmt...
Ganz häufig wird mir dann, sobald das Pferd wieder läuft, die Frage gestellt, ob wir denn wirklich alle 6 Wochen dran müssten... Es breche ja noch gar nichts aus. Aber ja! Das Ausbrechen kann auch gut sein, denn wenn ein Huf zu lang ist, soll er sich bitte unbedingt kürzen dürfen. Ich raspele ihn so, dass er nicht ausbricht, was aber nicht heisst, dass er nicht auch zu lang sein kann. Und eine Woche später dann doch ausbrechen würde. Ist ja klar, dass ich versuche, einzuplanen, wie weit der Huf nachwachsen würde in den folgenden 6 Wochen, so dass ich ihn so hoch beraspele, dass die Hebel im Verlauf der zeit bis zu neuen Bearbeitung gar nicht zuuuu extrem werden können. :lol:0
Man sieht ja deutlich, dass er schnell wieder gekürzt werden muss - lieber wären mir viel kürzere Intervalle gewesen.
Aber man bekommt nicht alles, was man will... Immerhin bekam ich alle Hufe der Stute ohne Zögern... Strahl tamponieren usw ging immer noch nicht. ich bin die, die an die Hufe darf, Frauchen nur manchmal. (Hab ich schon gesagt, dass ich diese Stute so richtig gern habe? Toller Charakter - Prinzessin Eisenherz)
hach, jetzt hab ich mal ein nachher-Bild gemacht: So sieht der Huf dann nach meiner Bearbeitung aus. ist schon ein Unterschied, oder? In der Kürze liegt die Würze. Und die Stute bekam zwischenzeitlich Hufschuhe zum Reiten - Renegades. und ging ihr erstes Ringreittunier mit... Ohne Lahmheit. Und sie galoppiert angeblich nicht langsam und schonend, sondern extrem raketenhaftig-feurig... Ich hab mich soooo gefreut - nehme nämlich alle kranken Pferde immer mit nach Hause in Gedanken...
von vorne sieht man deutlich die Schiefe...
An der Sohle eroffnete sich die Abszesshöhle, die rauswuchs, der damals am Kronrand rauskam. Man sieht mal, wo es saß... Rechnet mal zurück...also in den Zentimetern unterhalb des Austrittspalts am kronrand. Warum findet amn wohl manche Hufgeschwüre nicht, wenn man in der Sohle herumschnitzt??? Warum reagiert es trotzdem auf die Zange an der Schnitzstelle? ist doch logisch, die Zange drückt doch auch auf die Hufwand mit dem anderen Zangenarm...
Sohlenwölbungsbild mit Hufabszesshöhle.
Und wieder ein Vorher-Bild:
von vorne, da reisst natürlich die dünne Zehenwand bis zum Geschwürspalt langsam ein... Bin ja nicht 14-tägig zum Raspeln da...
Ist aber egal, ist Luftloch!
Nahaufnahme der "Belüftung":
So, der Sicherheit halber speichere ich diesen Beitrag erst mal und schreibe gleich weiter... also, Werbung!