Hufrolle und Eiereisen...
Verfasst: Fr 16. Nov 2012, 21:57
So, jetzt will ich auch mal:
Pferd: Deutsches Reitpony, 18 J.,Stute, Distanzpferd bis LDR
Ich kenne sie seit 1996, seit 2000 in meinem Besitz.
Haltung: Offenstall zusammen mit 5 anderen Pferden, Pferd war seit ca. 6 Monaten in dem Stall, ist zusammen mit einem anderen gekommen,
Fütterung: 24h Heu aus Heuraufe mit Netz, Kraftfutter: Quetschhafer, Öl, Mineral
vorherige Krankengeschichte:
mit 11 festgestellt: Spat h.r.
mit 12 festgestellt: Spat h.l.
mit 13 v.r. Entzündung des Fesselträgers, vollständig ausgeheilt
mit 16 h.l. Griffelbein-OP (Griffelbein teilweise entfernt)
Hufe: Im Winter barhuf mit kurzen Intervallen (2-3 Wochen), im Sommer beschlagen mit Duplos (ca. 4 Monate, 4-5 Wochen Beschlagsperiode)
Pferd befindet sich quasi in Winterpause: hauptsächlich Platzarbeit, Schrittausritte, Longieren
Auffällig wird, dass sie - obwohl sie immer sehr lauffreudig war und ein hohes Grundtempo hatte, auf einmal triebig und langsam wurde. Bei Ausritten mit der Trainingspartnerin war das noch nicht auffällig, aber bei Alleinritten. Außerdem wollte sie lieber galoppieren als traben obwohl Galopp vorher nie ihre Lieblingsgangart war. Ihre Gänge waren nie die schwungvollsten, aber inzwischen lief sie noch kurztrittiger. Reiten mit Hufschuhen brachte keine nennenswerte Besserung.
Ich habe dann doch mal einen TA angerufen, obwohl das alles unspezifisch war. Vermutung: Spatschub. Ich soll eine Woche Equi füttern und dann gucken.
Equi brachte GAR NICHTS. Es änderte überhaupt nichts!
Nochmal TA angerufen. Er meinte nach dem Vortraben, dass sie v.r. unsauber läuft.
Diagnose: Dreimal dürft ihr raten....
Hufrollenentzündung.... was auch sonst....
Also: Röntgen. TA: Meinung: Röntgen zeigt Top-Bilder für ein Pferd in dem Alter.
Vorschlag des TAs: Dreimal dürft ihr raten....
Eiereisen... was auch sonst....
NEIN! Mein Pony wird NICHT (vorsichtshalber!) mit Eiereisen beschlagen! PUNKT.
TA abgehakt.
Osteo angerufen. Sie findet nichts nennenswertes, meint aber auch, dass sie v.r. unsauber läuft.
Wat nun?
Die ganze Tirade wurde unterbrochen durch eine Kolik. Mein Pony, die noch nie Kolikanzeichen irgendeiner Art hatte!!
TÄ (andere ) angerufen. Meinte, es wäre eine Verstopfungskolik.
Einige Wochen später sagt eine Miteinstellerin im Vorbeigehen: "Ach ja, dein Pony hat gestern aus der Nase oder aus dem Maul geblutet."
Ich war echt kurz vorm Platzen. Warum ruft sie mich nicht gleich an???
Ich zieh mein Pony vom Paddock und seh schon, dass etwas nicht stimmt. Sie sabbert aus dem Nase. Verdacht auf Schlundverstopfung.
TÄ angerufen. Sie schiebt eine Nasenschlundsonde und plötzlich blutet das Pony aus der Nase. Bei einer späteren Endoskopie stellt sich heraus, dass sie sie mit der Sonde verletzt hat.
Frage meinerseits nach der Ursache: "Sie wird trockene Rübenschnitzel oder Heucobs gefressen haben."
Sowas gab es bei uns im Stall aber nicht. Die Frage nach der Ursache bleibt also offen.
TÄ geht wieder und meint, ich soll das Pony erstmal mit nassem Heu füttern.
Hab ich gemacht und eine Stunde später stand sie mit einer saftigen Kolik da. Also in die Klinik gefahren.
Eine Woche später war dann alles wieder ok.
Das Problem der Laufunlust löste sich aber nicht.
Inzwischen sah man dem Pony auch an, dass es ihr nicht gut ging. SIe war abgemagert und zeigte Anzeichen von Schmerzen.
Verschiedene TAs äußerten verschiedene Diagnosen betreffend der Beine (Sehne, Fesselträger, Arthrose).
Allgemeiner Tenor: Pony beschlagen. Oder in Rente schicken.
Diagnose? Ihr dürft raten...
Pony lief nach Behandlung wieder erfolgreich Distanzen.
1 Jahre später:
Pony kam taktunrein v.r. von einem 90 km Ritt.
Danach TA angerufen: Ultraschall gemacht, aber nichts gefunden, usw. Letztendlich keine haltbare Diagnose.
Ende vom Lied: Ich sollte das Pony in Rente schicken. Sie wäre halt "alt".
Ich hab sie dann erstmal auf die Wiese gestellt.
Einige Monate später war ich als Zuschauerin bei einem Reitkurs und habe dann später der RL mein Leid geklagt. Sie meinte, ich sollte das Pony doch einfach mal mitbringen 4 Wochen später.
Sie hat sie dann geritten und meinte, das wäre doch eindeutig, Pferd wäre zügellahm.
Ich habe es dann mit ihrer Hilfe tatsächlich wieder ans Laufen bekommen, auch wieder Distanzen 2 Jahre später.
2 Jahre später:
Pony läuft merkbar fühlig auf Schotter. Sie war nie wirklich richtig schotterfest, aber das war deutlich. Also habe ich an der Hufbearbeitung rumexperimentiert, mit Hufschuhen rumprobiert, alle möglichen Polstervarianten ausprobiert. Es wurde nicht besser. Sie wurde immer fühliger.
Auch vom Gras runternehmen hat nichts geändert.
TA-Tenor: na , was wohl??
So, nun ihr: Was hatte das Pony?
Einige von euch kennen einen Teil der Geschichte schon... bitte haltet euch zurück und lasst erstmal die "Ahnungslosen" ran.
Pferd: Deutsches Reitpony, 18 J.,Stute, Distanzpferd bis LDR
Ich kenne sie seit 1996, seit 2000 in meinem Besitz.
Haltung: Offenstall zusammen mit 5 anderen Pferden, Pferd war seit ca. 6 Monaten in dem Stall, ist zusammen mit einem anderen gekommen,
Fütterung: 24h Heu aus Heuraufe mit Netz, Kraftfutter: Quetschhafer, Öl, Mineral
vorherige Krankengeschichte:
mit 11 festgestellt: Spat h.r.
mit 12 festgestellt: Spat h.l.
mit 13 v.r. Entzündung des Fesselträgers, vollständig ausgeheilt
mit 16 h.l. Griffelbein-OP (Griffelbein teilweise entfernt)
Hufe: Im Winter barhuf mit kurzen Intervallen (2-3 Wochen), im Sommer beschlagen mit Duplos (ca. 4 Monate, 4-5 Wochen Beschlagsperiode)
Pferd befindet sich quasi in Winterpause: hauptsächlich Platzarbeit, Schrittausritte, Longieren
Auffällig wird, dass sie - obwohl sie immer sehr lauffreudig war und ein hohes Grundtempo hatte, auf einmal triebig und langsam wurde. Bei Ausritten mit der Trainingspartnerin war das noch nicht auffällig, aber bei Alleinritten. Außerdem wollte sie lieber galoppieren als traben obwohl Galopp vorher nie ihre Lieblingsgangart war. Ihre Gänge waren nie die schwungvollsten, aber inzwischen lief sie noch kurztrittiger. Reiten mit Hufschuhen brachte keine nennenswerte Besserung.
Ich habe dann doch mal einen TA angerufen, obwohl das alles unspezifisch war. Vermutung: Spatschub. Ich soll eine Woche Equi füttern und dann gucken.
Equi brachte GAR NICHTS. Es änderte überhaupt nichts!
Nochmal TA angerufen. Er meinte nach dem Vortraben, dass sie v.r. unsauber läuft.
Diagnose: Dreimal dürft ihr raten....
Hufrollenentzündung.... was auch sonst....
Also: Röntgen. TA: Meinung: Röntgen zeigt Top-Bilder für ein Pferd in dem Alter.
Vorschlag des TAs: Dreimal dürft ihr raten....
Eiereisen... was auch sonst....
NEIN! Mein Pony wird NICHT (vorsichtshalber!) mit Eiereisen beschlagen! PUNKT.
TA abgehakt.
Osteo angerufen. Sie findet nichts nennenswertes, meint aber auch, dass sie v.r. unsauber läuft.
Wat nun?
Die ganze Tirade wurde unterbrochen durch eine Kolik. Mein Pony, die noch nie Kolikanzeichen irgendeiner Art hatte!!
TÄ (andere ) angerufen. Meinte, es wäre eine Verstopfungskolik.
Einige Wochen später sagt eine Miteinstellerin im Vorbeigehen: "Ach ja, dein Pony hat gestern aus der Nase oder aus dem Maul geblutet."
Ich war echt kurz vorm Platzen. Warum ruft sie mich nicht gleich an???
Ich zieh mein Pony vom Paddock und seh schon, dass etwas nicht stimmt. Sie sabbert aus dem Nase. Verdacht auf Schlundverstopfung.
TÄ angerufen. Sie schiebt eine Nasenschlundsonde und plötzlich blutet das Pony aus der Nase. Bei einer späteren Endoskopie stellt sich heraus, dass sie sie mit der Sonde verletzt hat.
Frage meinerseits nach der Ursache: "Sie wird trockene Rübenschnitzel oder Heucobs gefressen haben."
Sowas gab es bei uns im Stall aber nicht. Die Frage nach der Ursache bleibt also offen.
TÄ geht wieder und meint, ich soll das Pony erstmal mit nassem Heu füttern.
Hab ich gemacht und eine Stunde später stand sie mit einer saftigen Kolik da. Also in die Klinik gefahren.
Eine Woche später war dann alles wieder ok.
Das Problem der Laufunlust löste sich aber nicht.
Inzwischen sah man dem Pony auch an, dass es ihr nicht gut ging. SIe war abgemagert und zeigte Anzeichen von Schmerzen.
Verschiedene TAs äußerten verschiedene Diagnosen betreffend der Beine (Sehne, Fesselträger, Arthrose).
Allgemeiner Tenor: Pony beschlagen. Oder in Rente schicken.
Diagnose? Ihr dürft raten...
Pony lief nach Behandlung wieder erfolgreich Distanzen.
1 Jahre später:
Pony kam taktunrein v.r. von einem 90 km Ritt.
Danach TA angerufen: Ultraschall gemacht, aber nichts gefunden, usw. Letztendlich keine haltbare Diagnose.
Ende vom Lied: Ich sollte das Pony in Rente schicken. Sie wäre halt "alt".
Ich hab sie dann erstmal auf die Wiese gestellt.
Einige Monate später war ich als Zuschauerin bei einem Reitkurs und habe dann später der RL mein Leid geklagt. Sie meinte, ich sollte das Pony doch einfach mal mitbringen 4 Wochen später.
Sie hat sie dann geritten und meinte, das wäre doch eindeutig, Pferd wäre zügellahm.
Ich habe es dann mit ihrer Hilfe tatsächlich wieder ans Laufen bekommen, auch wieder Distanzen 2 Jahre später.
2 Jahre später:
Pony läuft merkbar fühlig auf Schotter. Sie war nie wirklich richtig schotterfest, aber das war deutlich. Also habe ich an der Hufbearbeitung rumexperimentiert, mit Hufschuhen rumprobiert, alle möglichen Polstervarianten ausprobiert. Es wurde nicht besser. Sie wurde immer fühliger.
Auch vom Gras runternehmen hat nichts geändert.
TA-Tenor: na , was wohl??
So, nun ihr: Was hatte das Pony?
Einige von euch kennen einen Teil der Geschichte schon... bitte haltet euch zurück und lasst erstmal die "Ahnungslosen" ran.