Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

saskia
Beiträge: 1222
Registriert: Di 11. Okt 2011, 21:52
Service: Selber-Raspler an 2 eigenen Pferden

Re: Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

Beitrag von saskia » Mo 12. Nov 2012, 23:51

Wenn's mit der Ausarbeitung noch dauert : kann man dann schonmal als Zwischendurch-Kurzinfo erfahren, wie's dem Pferd aktuell geht? Wieder fit? Noch nicht ganz fit, aber auf dem richtigen Weg dahin? Oder hat man noch keine effektive Therapie gefunden? Eine Diagnose bedeutet ja nicht automatisch eine Therapielösung....?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

Lilli
Beiträge: 684
Registriert: Fr 19. Aug 2011, 11:57

Re: Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

Beitrag von Lilli » Fr 16. Nov 2012, 11:46

Selenvergiftung???
"Alles wird gut" (Anna und TinaH)

saskia
Beiträge: 1222
Registriert: Di 11. Okt 2011, 21:52
Service: Selber-Raspler an 2 eigenen Pferden

Re: Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

Beitrag von saskia » Fr 16. Nov 2012, 12:46

Wie kommst du darauf? Kennst du Parallelfälle? Da es hier ja eh nicht weiter geht, könnten wir uns ja über ähnliche Fälle weiterunterhalten.

(Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, als ob der hier beschriebene Fall zwischenzeitlich gar nicht gut ausgegangen ist, weil so lange Sendepause....? Nichtmal eine Kurzinfo zum aktuellen Stand....)
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

Benutzeravatar
Mascha
Beiträge: 1950
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 08:35
Einzugsgebiet: Düsseldorfer Norden und Ratingen
Service: Beratung bei Hufproblemen - Hilfe zur Huf-Selbsthilfe - Selbstraspler-Anleitung - Beurteilung von Hufen - nicht gewerblich

Re: Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

Beitrag von Mascha » Fr 16. Nov 2012, 14:01

*pssst* Ihr könnt Marina auf Facebook finden. Ich meine, da hat sie schon vor längerer Zeit was über den Fall gepostet. Allerdings nur als Text, ohne neue Bildchen und so.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

Benutzeravatar
SilentDee
Beiträge: 2069
Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar -
Kontaktdaten:

Re: Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

Beitrag von SilentDee » Fr 16. Nov 2012, 14:10

So, endlich finde ich die Zeit, mal die Auflösung zu schreiben!

Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat. Und die Bilder habe ich immer noch nicht, denn mit Windows 7 scheint das Program nicht zu laufen, und daher werde ich mal mit der CD meine Eltern besuchen.... und dann die Bilder nachträglich einfügen. :mrgreen:

Also:

Pferd wurde ins MRT gebracht, am stehenden Pferd in Sedierung in der Klinik.

Der behandelnde TA wollte immer noch Hufgelenksinjektionen vornehmen, aber da die intraartikulären Injektionen nicht risikofrei und auch sehr teuer sind, machte es mehr Sinn, endlich mal die ganzen Weichteile auf Schäden zu untersuchen, und endlich die echte und belegbare Ursache herauszufinden.
(Im Nachhinein ärgere ich mich sehr, dass dieser Schritt nicht der allererste war... Hätte viel Geld, Ärger für mich und Schmerzen für das Pferd erspart!)

Festgestellt wurde:
Zwei Sehnenschäden an der tiefen Beugesehne, einer ziemlich gut verheilt, nach dem gewebe zu urteilen ca 1/2 - 3/4 Jahr als, der andere sehr frisch. Lokalisation dieser Schäden: Tiefe Beugesehne direkt an der Umlenkstelle über dem Strahlbein.
Der Ansatz am Hufbein ist o.B., der Rest der Beugesehne auch, "nur" an dieser extrem belastbaren Stelle sind diese Schäden. Und als Zufallsbefund wurde festgestellt, dass das Pferd an diesen Bereichen an beiden Vorderbeinen (Kontrollaufnahme vom anderen Bein wurden gemacht) etwas degeneriertes Sehnengewebe hat. Diese Degeneration und auch die Schäden sind für den Grad der Lahmheit sehr klein, meinte die TA. Sie hätte weitaus größere Schäden vermutet. (Wallach lahmt auch hochgradig, wenn es unter der Fesselkopfgamasche juckt - ich hoffe also, er zeigt sehr früh kleinste Probleme, und deswegen erhoffe ich mir, dass er irgendwann wieder voll belastbar sein wird! ;) )
Ganz interessant ist auch, dass alle Schäden und Unregelmäßigkeiten auf der äußeren Seite der Sehne zu finden sind, was erklären würde, warum er plötzlich nur noch die Innenseiten der Hufe belastet und die Außenseiten folgklich aktiv entlastet hat. Und die Hufe sich derart verformen. (Er ging ja plötzlich extrem zehenfußend, stolpernd, innenbelastend - was sich auch im neuen Hornwachstum zeigt)

Alle anderen Strukturen sind absolut top.

Nachforschungen haben ergeben: Das degenerierte Sehnengewebe scheint bei vielen Quarters mit viel Gewicht auf sehr kleinen Hufen als Zufallsbefunde zu finden zu sein. Es ist massiv anfälliger für Sehnenschäden als ganz gesundes Sehnengewebe.
Dass das Pferd nicht schon viel früher Sehnenschäden hatte, scheint an der guten Hufform zu liegen, denn der Abrollpunkt und alles erschienen der Tierärztin total gut! (Ich fand nach dieser langen Zeit der Ungleichbelastung und Schonhaltung die Hufform grottig! :lol: Die hätte seine Hufe mal ein 3/4 Jahr vorher sehen sollen)
Der Bereich, an dem die Beugesehne um das Strahlbein herum geführt wird, ist ja die am meisten beanspruchte Stelle, weswegen da ja überhaupt Schleimbeutel und Strahlbein entwickelt sind... 600 kg Pferd auf 0er Easyboots-Größe-Hufen scheinen nun diese Bereich etwas zu überanstregen...

Und der Weideunfall scheint dann von dem Gewebe nicht mehr kompensiert worden zu können. (alter Sehnenschaden)

Der neue Sehnenschaden passt zeitlich perfekt zu der drastischen Verschlechterung unter der Behandlung des letzten Tierarztes, der der Meinung war, wenn man Sohle und Strahl aus der Funktion nimmt und schweben lässt, beruhigt sich alles und in Kombi mit dem Bewegungsprogram kann es endlich alles heilen... :(

Wenn nun aber nur die periphere Belastung des Hufes erhöht wird (Beschlag), ohne dass der Strahl Bodenkontakt hat, sinkt der hintere Hufbereich ja noch stärker ab, was die Sehne überlastet... und schwupps, geht da mal noch mehr kaputt.
Obwohl das Pferd natürlich anfangs sehr groß ausgeschritten hat, denn es hat ja nichts mehr gemerkt, und Schmerzen und Schonhaltung haben ja schon eigentlich eine Schutzfunktion, damit genau diese Situation nicht eintreten soll!
Wenn man den Schmerz nicht mehr merkt, schont man kaputte (und dadurch schmerzende) Strukturen nicht, und sie können noch stärker geschädigt werden. -> das wusste ich vorher, hätte das Pferd nicht noch beweisen müssen! :roll:

Die Klinik-Tierärztin sprach nun alle Varianten der Behandlung und Prognose durch.

Erstempfehlung war: Ratet mal...

natürlich eine Spezialbeschlag mit Trachtenerhöhung!

:D :lol:

Nachfrage meinerseits, was der genau bringen und wie er das erreichen soll, ergab folgende Antwort:

Die Beugesehne soll entlastet werden und dem Pferd der Schmerz genommen werden. Aber es wird wohl eher nie wieder im Sport gehen können, und in wie weit es überhaupt wieder reitbar werden wird, ist ungewiss. Man sollte auch darüber nachdenken, ob man es nicht erlöst, denn lange Schmerzen sind ja Quälerei. (Und bei diesem 600kg Muskelpaket ist der Schlachtpreis ja wohl auch nicht zu verachten, oder? :mrgreen: - meine Interpretation- )

Weitere Nachfragen und Brainstorming ergaben eine sehr ehrliche Aussage der TA:

Im Endeffekt handelt es sich in diesen Fällen immer um eine Try-and-Error-Behandlung, und wenn man Glück hat, und an einen guten Schmied gerät (der Klinikschmied war gerade weg, deswegen blieb mir erspart, den abzulehnen :roll: ), macht der jedes Mal einen anderen beschlag, wenn der eine nicht gut geholfen hat... Wenn man Pech hat, leider nicht, und dann bleibt man beim Error...

Ich fragte dann meine Auffassung der Behandlungsvarianten ab.
- kann man da irgendwie ran kommen mit Hyaluronsäure - Nein!
- irgendwelche Fütterungserfolge nachgewiesen? - hmm, schaden tut es meist nicht... aber ob es wirklich hilft... ungewiss! Es gibt da Sehnenunterstützungefuttermittel... meist aber eher gut für die Wirtschaft!
- Polsterung als Unterstüzung unter'm Strahlbeinkomplex und geschädigter Beugesehne? - Ja, warum nicht. Try and Error.

man kann das Pferd auch einfach ein Jahr wegstellen. Und dann mal schauen, wie es läuft.

Reicht ein Jahr? Wie sind ihre Erfahrungen?

-> meist geht das 1-2 Monate gut, dann beginnt alles wieder von vorn...

:?:

Was tun?

Ich habe mich für die Try and Error-Variante ohne Beschlag entschieden.

;) (Hättet Ihr etwas anderes erwartet?)

Versuch/ Try 1: Ich habe ein Strahlpolster gebaut und in die Easyboots gepackt. (Knetpolster)
Damit wollte ich den Sehnen-Strahlbeinkomplex dämpfen, abfedern, den weiteren Schaden vermeiden, damit das Pferd trotzdem in bewegung bleiben kann und das mittlerweile ja durch die Schonhaltung und Zehenfußung zurückbegaute Strahlhorn anregen, mal wieder Aufbau- und nicht Abbau zu betreiben... Und langfristig eben einen Langzeiterfolg erreichen.

5 Minuten danach Pferd geführt: Trachtenfußung, anderer Gesichtsausdruck als vorher.

24 Stunden am Tag bleiben folglich diese schuhe an. Täglich werden sie 1 x ausgezogen, Huf und Ballen getrocknet, desinfiziert, und alles wieder angetüddelt. Ist nervig, aber mir die sinnvollste Variante.

14 Tage später läuft das Pferd mit diesen Schuhen gleichmäßig belastend lahmfrei auf allen Böden.

Die Schuhe werden für die 3-4 Stunden Weidezeit ausgezogen.

Auch auf der weichen Weide lahmt das Pferd in keiner Gangart mehr. Auf hartem Boden wird noch lange nicht probiert. ist ja logo, die sehne muss ja heilen, und soll nicht durch Erschütterungen wieder weiter kaputt gehen, sondern ausheilen.

Pferd springt damit, zeigt massive Lebensfreude, steigt, piaffiert, rast herum, wie ein irres durchgedrehtes Rodeopferd verhält es sich, spielt wieder mit dem Kumpel usw.

Gedanklich habe ich ihn erst mal für 2-3 Jahre in Rente geschickt. Dann wird sein Rentenantrag noch mal geprüft. :lol:

Und ich spare mir ein weiteres MRT zusammen, denn ich mache jetzt Try-and-Error-Tierversuch mit ihm. extremes Strahlpolsteraufbauprogramm durch die Polsterung, mal schauen, ob eine solche Kräftigung des degenerierte Sehnengewebe irgendwie beeinflusst... :lol: Und kaum ein Mensch macht Nachher-MRT, denke ich.

So, her mit Euren Gedanken, Ideen, Erfahrungen usw.

PS: den Tierarzt, der ja immer 100%ig sicher war in seinen Diagnosen und Behandlungen, den habe ich leider seit dem MRT-Etgebnis nicht mehr gesprochen. der hat sich nicht mehr gemeldet, und auch auf meine Anrufe und Rückrufbitten nicht mehr reagiert. Die Rechnung ist mit dem höchsten Satz abgerechnet, und auf meine Bitte, die Rechnung noch mal zu überdenken, reagierte er nur mit der Androhung von abermillionen Zeugen, die er bringen kann. Der scheint also schon häufiger daneben gelegen zu haben, und vielleicht schon den einen oder anderen rechtlichen Weg bestritten zu haben... leicht paranoid und leider nicht fair und selbstreflektierend. Ich hatte eigentlich gehofft, dass er so einen Charakter hat, wie er mir empfolen und angepriesen worden war. Selbstreflektierend und die Ursache finden und beheben zu wollen, und Fehler eingestehend. Er hätte mal locker einen Satz runter gehen können, und die Behandlung weiter führen, aber stattdessen benennt er leider Zeugen und beleidigt mich, "Kunden meiner Couleur wolle er nicht". Unsympatisch, der Mann. Leider. Und sehr selbstverliebt. Aber jeder kriegt seine Strafe irgendwann - da glaube ich fest dran. :lol:

Hauptsache, mein Pferd wird wieder schmerzfrei und gesund.

Ich werde natürlich immer mal wieder Zwischenberichte reinschreiben.

Was können wir nun daraus lernen?

- nicht jeder Tierarzt liegt richtig mit seiner Diagnose und Behandlung!
- Symptome bekämpfen macht nicht viel Sinn! Ursachenforschung ist der Weg, den es zu gehen gilt!
- Schmerzausschaltung kann zu weiteren Schäden führen!
- Ungeklärte Lahmheiten haben auch eine Ursache!
- manchmal ist eine teure Untersuchung viel billiger als viele kleine Behandlungen und Untersuchungen. MRT lohnt sich, denn man sieht alle Weichteile, die man sonst nur durchdenken und erahnen kann. Und wenn man die Ursache kennt, kann man richtig reagieren.
- positive Hufgelenksanästhesieproben haben ganz oft primär nichts mit dem Hufgelenk zu tun, denn das Hufgelenk hat mehrere Ausackungen und wird von vielen Strukturen gebildet und umrahmt. Eine davon geschädigt macht einen positiven Befund dieser Leitungsanästhesie. Hier eben die Beugesehne... oft ist aber auch das untere Strahlbeinband kaputt!

- Ich höre ab sofort immer auf mein Bauchgefühl! :lol: (und lerne, besser mit Computern umzugehen... bringe die Bilder noch, versprochen! :lol: )

Lieben Gruß

Benutzeravatar
charlsey
Beiträge: 1236
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 13:56
Einzugsgebiet: Remscheid, Wuppertal, Solingen, WK, Schalksmühle, Kierspe, Jülich, Nord-Eifel
Service: gewerbliche Barhufpflege,
F-Balance Professional,
Schulung und Beratung,
Bekleben mit Duplos und Gloves
Hufschuhberatung
Wohnort: Remscheid

Re: Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

Beitrag von charlsey » Fr 16. Nov 2012, 14:30

mal abgesehen davon, dass ich hochgradig beeindruckt bin ... das ist eine geschichte für die hp.... wieviel kostet ein mrt?
Viele Grüsse,

Claudia

Benutzeravatar
SilentDee
Beiträge: 2069
Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar -
Kontaktdaten:

Re: Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

Beitrag von SilentDee » Fr 16. Nov 2012, 15:02

Auf Homepages kommt so eine Geschichte erst, wenn ich in 2-3 Jahren das nachher-MRT gemacht habe, und wenn ich dann positive Dinge sehe. :lol:
Solange ist es doch eine Mutmaßung, wie gesund oder krank das Gewebe an der Sehne (geworden) ist.

Ich hoffe halt, dass er nicht nur deutlich zeigt, wenn ihm was weh tut, sondern auch, wenn es nicht mehr weh tut.

Als es so drastisch schlimmer wurde unter dem Beschlag mit Schritt-Bewegungsprogram hat er das Bein richtig rausgestellt und in die Luft gehalten...

Nun zeigt er aktuell, wie gut es ihm geht. Hoffe, dass ich mit diesen Polstern nicht nur die Fußung positiv beeinflusse, sondern auch durch die Kombi aus Offenstall-Bewegung (er springt echt über Baumstämme, hat er früher nie gemacht!) und Polsterung/ Dämpfung/ Bindegewebe-Anreizung durch Druck und die dadurch verbundene Schmerzstillung möglichst belastbares Reparaturgewebe in den Sehnenschäden hinbekomme.

Je gleichmäßiger und physiologischer er jetzt belastet, desto gleichmäßiger müsste es meiner Meinung nach ausheilen. Und wenn er jetzt auch Bewegung hat permanent, dann dürfte das sich bildende Gewebe beanspruchbarer sein als wenn er steht... Solches Narbengewebe hält dann kaum was aus...

Aktuell gehen wir sogar spazieren, er setzt ganz gleichmäßig auf, besser als je zuvor. Er ging ja immer, seit ich ihn habe, etwas fest und kurz, habe ich damals auf die katastrophalen Hufe geschoben... nach heutigen Erkenntnissen hatte er dieses degenerierte Gewebe bestimmt da auch schon, denn immer hat er die Innenseite mehr belastet als die Außenseite... Immer war das Vorwärts mit geradem Bein schwierig... wahrscheinlich war das immer schon leichte Schonhaltung... Aber bei den krassen Hufproblemen damals hat man natürlich nie an eine Bindegewebs-Sehnengeschichte gedacht. Zumal er so toll lief, als die Hufe dann gesund wurde. Nur eben immer etwas spannig. Aber auch das münzt man (in Zusammenarbeit mit TA, Physios, Osteos, Chiros, Heilpraktikern usw) immer auf die langjährige Schmerzhaftigkeit und Schonhaltung, vor allem, wenn es immer besser wird... :D

Alle paar Tage hat er momentan sogar gar keine schuhe mit Polster an für ein paar Stunden auch auf Pflasterstein-Fressbereichen, da geht er noch nicht schön, schont gleich wieder, aber lahm ist anders...

Wodurch natürlich die Hoffnungen wachsen, dass dieser weg richtig ist. Aber wissen tun wir das erst in ein paar Jahren. Ich möchte ihn auch nicht zu früh wieder ausprobieren, und mich hinterher ärgern, deswegen der vorübergehende Rentenbeschluß! ;) Ich kenne mich ja, ich gucke ihn sonst täglich krtisch an, und mache ihm und mir Druck damit!

LG

Martin
Beiträge: 2461
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 10:32
Einzugsgebiet: Nordhessen, Südniedersachsen, auf Anfrage auch bundesweit
Service: Barhufbearbeitung, Hufbeschlag, Klebetechniken, Hufkurse für Jedermann, Spezialgebiet: Sportpferde und barhuf

Re: Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

Beitrag von Martin » Fr 16. Nov 2012, 15:30

Du kannst aber die Rentenzeit beruhigt auf 1,5 Jahre reduzieren. Ich habe aus dem Distanzsport keine Hinweise, dass länger warten hilft und da müssen die Pferde nachher wirklich was leisten. Wenn Du an Magnetfeld glaubst, kannst Du das unterstützend einbauen.

Hat die MRT-TÄ was zu den Bändern sagen können?

Martin

Benutzeravatar
SilentDee
Beiträge: 2069
Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar -
Kontaktdaten:

Re: Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

Beitrag von SilentDee » Fr 16. Nov 2012, 15:41

Ja, die Bänder waren alle top! Alles top! Nur eben dieser Beugesehnenbereich nicht.

und die lange Rentenzeit ergibt sich aus der tatsache, dass der schaden im degenerierten gewebe ist... und wie weit dieses degenerierte Gewebe überhaupt belastbar ist, ist ja nicht sicher. Und wie dann in diesem gewebe Schäden ausheilen, steht komplett in den Sternen.

Vorher ist er aber auch mit dem Gewebe gelaufen. Nur eben im nachhinein denke ich, er ist deswegen nicht sooo schön gelaufen. Kann aber auch Einbildung sein, wir werden sehen.

Da er aktuell mit den Polstern und Schuhen läuft wie ein Dressurpferd, denke ich, huch, vielleicht ist das jetzt eher die Chance zur absoluten Ausheilung alle Wehwehchen... :D

Alles ist ja für irgendwas gut, heisst es...

Und wenn es für die Forschung gut ist, dass man mal Daten über Sehnenschäden alternativ behandelt sammelt...

LG

Martin
Beiträge: 2461
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 10:32
Einzugsgebiet: Nordhessen, Südniedersachsen, auf Anfrage auch bundesweit
Service: Barhufbearbeitung, Hufbeschlag, Klebetechniken, Hufkurse für Jedermann, Spezialgebiet: Sportpferde und barhuf

Re: Pferd 3/4 Jahr lahm... Hufrolle?

Beitrag von Martin » Fr 16. Nov 2012, 16:19

SilentDee hat geschrieben:Ja, die Bänder waren alle top! Alles top! Nur eben dieser Beugesehnenbereich nicht.

und die lange Rentenzeit ergibt sich aus der tatsache, dass der schaden im degenerierten gewebe ist... und wie weit dieses degenerierte Gewebe überhaupt belastbar ist, ist ja nicht sicher. Und wie dann in diesem gewebe Schäden ausheilen, steht komplett in den Sternen.

Vorher ist er aber auch mit dem Gewebe gelaufen. Nur eben im nachhinein denke ich, er ist deswegen nicht sooo schön gelaufen. Kann aber auch Einbildung sein, wir werden sehen.

Da er aktuell mit den Polstern und Schuhen läuft wie ein Dressurpferd, denke ich, huch, vielleicht ist das jetzt eher die Chance zur absoluten Ausheilung alle Wehwehchen... :D

Alles ist ja für irgendwas gut, heisst es...

Und wenn es für die Forschung gut ist, dass man mal Daten über Sehnenschäden alternativ behandelt sammelt...

LG
Der Fall ist sehr brauchbar und Deine Maßnahmen sind perfekt. Die klassischen Maßnahmen mit diversen Eisen etc. werden ja weitestgehend ohne ernst zunehmende wissenschaftlichen Beweise durchgeführt. In der Biologie würden sie jedenfalls als Beweis nicht reichen. Sie basieren auf Annahmen einer funktionellen Anatomie, die ich für ziemlich einseitig bzw. überholt halte.

Martin

Antworten