Alternativen zur Hornsäulen-OP
Verfasst: So 31. Aug 2014, 20:57
Hallo ihr Lieben und vielen Dank für die Aufnahme
Ich hoffe ich habe den richtigen Themenbereich erwischt.
Ich brauche ganz, ganz dringend Hilfe zum Thema Hornsäule, da ich meinem Pferd eine OP gerne ersparen möchte
Zur Geschichte:
Ich hatte mein Pferd fast zwei Monate in Beritt. Er wurde dort 5mal pro Woche gearbeitet und entwickelte sich gut. Dann fing er dort vor knapp 4 Wochen plötzlich an zu lahmen. Es begann eines morgens, da schrieb mir meine Reitlehrerin noch eine SMS, dass mein Wallach humpeln würde und es verschlimmerte sich im Laufe des Tages bis zum frühen Abend, als er den Huf kaum noch aufsetzen wollte und ihn selbst im Stehen hochhielt. Leider konnte mein Tierarzt nicht kommen, sodass sie ihren Tierarzt rief. Er tippte auf Hufgeschwür und fand sehr schnell eine Stelle am Huf, wo er sehr druckempfindlich reagierte. Nach 2-3 Schnitten floss Blut (kein Eiter!!) und er belastete das Bein sofort wieder normal, also war ja scheinbar ihm dort der Druck genommen worden zu sein. Er bekam einen Verband, Phenylbutazon (was ich ihm noch 5-6 Tage danach geben sollte) und fast zwei Wochen täglich einen Rivanolanguss. Die Lahmheit verbesserte sich, ging aber nicht komplett weg. Fesselgelenk und ein Teil der Sehne darüber waren etwas dick und warm. Nach 2 Wochen nahm der Tierarzt den Verband ab und meinte er könne ohne Verband auf weichem Sand stehen, das "Loch" sollte ich 1-2mal täglich mit Blauspray desinfizieren. Nach etwa 3 Tagen lief mein Wallach wieder deutlich schlechter, vielleicht auch weil der Sand durch den Regen nass war und am Huf "festpappte", auf Beton lief er wesentlich besser. Ich machte deshalb auf eigene Faust erneut einen Hufverband, allerdings ohne Anguss. Er sollte quasi nur dazu dienen, dass der Huf sauber und trocken blieb. Nach dem Verband anlegen lief er zwar wieder deutlich besser, ging aber immer noch nicht ganz lahmfrei und Gelenk und ein Teil der Sehne waren immer noch etwas dick und warm. Ich packte auf das Bein 3-4 Tage noch Tonerde drauf (da ich ja nicht wusste, ob es doch von der Sehne vielleicht kommt und viel falsch machen kann man damit ja nicht), was aber zu keiner Besserung führte. Also kam nach 1 1/2 Wochen erneut der Tierarzt. Diesmal allerdings mein eigener, da der Tierarzt meiner Reitlehrerin kein Einzugsgebiet mehr zum heimatlichen Stall hatte (ich hatte mein Pferd wieder mit nach Hause genommen, da der Beritt ja erst einmal nicht weitergeführt werden konnte). Dem musste ich daher erstmal so gut und ging die Vorgeschichte erklären. Er meinte von vornherein, dass ein Hufgeschwür ohne Eiter ungewöhnlich ist und das das Pferd nach 3 Wochen eigentlich schon viel besser laufen müsste. Er sah sich das Gangbild an und röntgte das Bein. Heute bekam ich dann einen Anruf mit der Diagnose Hornsäule. Er sagte man müsste das operieren. Wie lange das Pferd stehen müsste und wie heftig der Eingriff ist, hinge von der Tiefe der Hornsäule ab, was aber am Röntgenbild nicht festzustellen ist, nur über ein teures CT könne man die Hornsäule genauer sehen können. Zumindest wäre es leider ein recht blutiger Eingriff, sagte er. Alternativen gäbe es wohl schon, aber das wären alles nur halbe Sachen und früher oder später würde das Pferd wahrscheinlich wieder lahm gehen. Der Tierarzt hat einen sehr guten Ruf und ich vertraue ihm auch in seinem Handeln, allerdings ist mir überhaupt nicht wohl dabei, wenn ich an eine OP denke. Ist der Schnitt nur ein paar Zentimeter, ginge das ja noch. Aber sollte es bis zum Kronenrand gehen, müsste mein Wallach ja fast ein Jahr lang stehen und das kann und möchte ich ihm nicht antun
Ich habe später dann noch mit meiner Hufpflegerin telefoniert, die mir abgeraten hat den Huf aufzuschneiden, da es ein extremer Eingriff und das Pferd viel zu lange in der Box stehen muss und es auf Dauer richtig auf die Psyche geht. Auch von einer Stallfreundin habe ich gehört, dass es auch Schmiede gibt, die anderweitig die Hornsäule behandeln, ohne dass der halbe Huf aufgefräst werden muss. Ich bin so verzweifelt! Ich vertraue meinem Tierarzt, aber ich würde meinem Pferd so gerne diese Prozedur ersparen.
Mein Tierarzt konnte mir übrigens nicht sagen woher die Hornsäule kommt. Ich habe hier oft gelesen, dass viele mit Hufgeschwüren zu kämpfen hatten und die Hornsäule daher leicht darauf zurückzuführen ist. Mein Pferd hatte allerdings noch nie ein Hufgeschwür (das bemerkt wurde?), ging auch nie lahm. Er hat recht flache Hufe (Tinker-Mix) und hat nach ca. 5-6 Wochen Hornwachstum deutlich breitere Hufe (wachsen sich quasi immer "platt") An jedem Huf hat er kleine Hornrisse, die aber laut Schmied und Hufpfleger harmlos und nur oberflächlich seien und auf die Hufform zurückzuführen sind. Ob dadurch Bakterien und Keime dringen können, möchte ich nicht ausschließen, halte ich aber eher für unwahrscheinlich.
Etwa 3 Tage nach dem Tierarztbesuch ließ ich einen Huforthopäden kommen. Dieser bemängelte erst einmal die Hufstellung, das Pferd stehe viel zu flach und die Zehe sei viel zu lang, sodass er nicht richtig abrollen könne. Er bearbeitete alle vier Hufe und mein Pferd lief anschließend zwei Tage (mit Hufverband) lahmfrei! Danach lief er wieder so wie vorher: Im Schritt sieht man es leicht bis gar nicht und im Trab "tickt" er. Der Orthopäde riet mir ebenfalls von einer OP ab. In den letzten Wochen habe ich schon viele Erfahrungsberichte lesen oder auch mit betroffenen Pferdebesitzern telefonieren können. Der Großteil riet mir von einer OP ab, da es auch nicht sicher ist, ob das Pferd danach überhaupt wieder beschwerdefrei läuft. Eine Besitzerin erzählte mir, bei ihrem Pferd wäre die Hornsäule vom Schmied von der Sohle aus wie "ausgeschabt" worden. Dadurch hätte man nicht so viel vom Huf verletzt und die Stehzeit ist auch wesentlich kürzer gewesen. Das Pferd wurde mit einem Deckeleisen beschlagen, sodass kein Dreck an die Wunde kommen konnte.
Vorgestern hatte ich mich auch noch einmal von meinem Schmied beraten lassen, der die OP als letzte Möglichkeit sieht. Er würde jetzt das Pferd 4 Wochen bis dieses Loch zugewachsen ist stehen lassen, mit Hufverband zum Schutz einpacken, so etwas kann sich sogar von alleine regenerieren.
Das ist jetzt der aktuelle Stand der Dinge: Mein Pferd steht jetzt seit fast 5 Wochen auf einem Paddock (vielleicht 4-5 Mal so groß wie eine übliche Box), sodass er sich bewegen, aber nicht toben kann und kommt tagsüber stundenweise auf ein kleines, abgestecktes Stück Wiese. Das Lahmen ist mal einen Tag besser, mal schlechter. Gestern z.B. konnte man im Trab die Lahmheit nur ganz leicht erkennen, im Schritt gar nicht. Den Hufverband wechsel ich alle 1-2 Tage, desinfiziere das Loch mit Rivanol, stopfe da etwas Mull rein, polster den Huf mit Watte, Babywindel drum und mit Panzerband wasserdicht kleben.
Habe auch ein paar Bilder angehangen:
29.7.14 - der Tag, an dem mein Pferd plötzlich stocklahm ging. Nachdem der Tierarzt 2-3 Schnitte an der Stelle gemacht hat, wo mein Wallach schmerzempfindlich reagierte, kam Blut. Er belastete danach den Huf wieder und lief deutlich besser
2 Wochen nach Auftreten der Lahmheit
Röntgenbilder
Das "Loch" 4 Wochen nach Auftreten der Lahmheit. Der Tierarzt hat es etwas vergrößert, um noch evtl. vorhandene Eitertaschen zu finden (ohne Erfolg)
Ich freue mich wirklich über jeden Hinweis, Erfahrungsbericht, Tipp etc. !! Ich möchte meinem Pferd so eine Operation, die mit langer Stehzeit verbunden ist, ersparen und einen anderen Weg zur Genesung finden. Vielen Dank
Ich hoffe ich habe den richtigen Themenbereich erwischt.
Ich brauche ganz, ganz dringend Hilfe zum Thema Hornsäule, da ich meinem Pferd eine OP gerne ersparen möchte
Zur Geschichte:
Ich hatte mein Pferd fast zwei Monate in Beritt. Er wurde dort 5mal pro Woche gearbeitet und entwickelte sich gut. Dann fing er dort vor knapp 4 Wochen plötzlich an zu lahmen. Es begann eines morgens, da schrieb mir meine Reitlehrerin noch eine SMS, dass mein Wallach humpeln würde und es verschlimmerte sich im Laufe des Tages bis zum frühen Abend, als er den Huf kaum noch aufsetzen wollte und ihn selbst im Stehen hochhielt. Leider konnte mein Tierarzt nicht kommen, sodass sie ihren Tierarzt rief. Er tippte auf Hufgeschwür und fand sehr schnell eine Stelle am Huf, wo er sehr druckempfindlich reagierte. Nach 2-3 Schnitten floss Blut (kein Eiter!!) und er belastete das Bein sofort wieder normal, also war ja scheinbar ihm dort der Druck genommen worden zu sein. Er bekam einen Verband, Phenylbutazon (was ich ihm noch 5-6 Tage danach geben sollte) und fast zwei Wochen täglich einen Rivanolanguss. Die Lahmheit verbesserte sich, ging aber nicht komplett weg. Fesselgelenk und ein Teil der Sehne darüber waren etwas dick und warm. Nach 2 Wochen nahm der Tierarzt den Verband ab und meinte er könne ohne Verband auf weichem Sand stehen, das "Loch" sollte ich 1-2mal täglich mit Blauspray desinfizieren. Nach etwa 3 Tagen lief mein Wallach wieder deutlich schlechter, vielleicht auch weil der Sand durch den Regen nass war und am Huf "festpappte", auf Beton lief er wesentlich besser. Ich machte deshalb auf eigene Faust erneut einen Hufverband, allerdings ohne Anguss. Er sollte quasi nur dazu dienen, dass der Huf sauber und trocken blieb. Nach dem Verband anlegen lief er zwar wieder deutlich besser, ging aber immer noch nicht ganz lahmfrei und Gelenk und ein Teil der Sehne waren immer noch etwas dick und warm. Ich packte auf das Bein 3-4 Tage noch Tonerde drauf (da ich ja nicht wusste, ob es doch von der Sehne vielleicht kommt und viel falsch machen kann man damit ja nicht), was aber zu keiner Besserung führte. Also kam nach 1 1/2 Wochen erneut der Tierarzt. Diesmal allerdings mein eigener, da der Tierarzt meiner Reitlehrerin kein Einzugsgebiet mehr zum heimatlichen Stall hatte (ich hatte mein Pferd wieder mit nach Hause genommen, da der Beritt ja erst einmal nicht weitergeführt werden konnte). Dem musste ich daher erstmal so gut und ging die Vorgeschichte erklären. Er meinte von vornherein, dass ein Hufgeschwür ohne Eiter ungewöhnlich ist und das das Pferd nach 3 Wochen eigentlich schon viel besser laufen müsste. Er sah sich das Gangbild an und röntgte das Bein. Heute bekam ich dann einen Anruf mit der Diagnose Hornsäule. Er sagte man müsste das operieren. Wie lange das Pferd stehen müsste und wie heftig der Eingriff ist, hinge von der Tiefe der Hornsäule ab, was aber am Röntgenbild nicht festzustellen ist, nur über ein teures CT könne man die Hornsäule genauer sehen können. Zumindest wäre es leider ein recht blutiger Eingriff, sagte er. Alternativen gäbe es wohl schon, aber das wären alles nur halbe Sachen und früher oder später würde das Pferd wahrscheinlich wieder lahm gehen. Der Tierarzt hat einen sehr guten Ruf und ich vertraue ihm auch in seinem Handeln, allerdings ist mir überhaupt nicht wohl dabei, wenn ich an eine OP denke. Ist der Schnitt nur ein paar Zentimeter, ginge das ja noch. Aber sollte es bis zum Kronenrand gehen, müsste mein Wallach ja fast ein Jahr lang stehen und das kann und möchte ich ihm nicht antun
Ich habe später dann noch mit meiner Hufpflegerin telefoniert, die mir abgeraten hat den Huf aufzuschneiden, da es ein extremer Eingriff und das Pferd viel zu lange in der Box stehen muss und es auf Dauer richtig auf die Psyche geht. Auch von einer Stallfreundin habe ich gehört, dass es auch Schmiede gibt, die anderweitig die Hornsäule behandeln, ohne dass der halbe Huf aufgefräst werden muss. Ich bin so verzweifelt! Ich vertraue meinem Tierarzt, aber ich würde meinem Pferd so gerne diese Prozedur ersparen.
Mein Tierarzt konnte mir übrigens nicht sagen woher die Hornsäule kommt. Ich habe hier oft gelesen, dass viele mit Hufgeschwüren zu kämpfen hatten und die Hornsäule daher leicht darauf zurückzuführen ist. Mein Pferd hatte allerdings noch nie ein Hufgeschwür (das bemerkt wurde?), ging auch nie lahm. Er hat recht flache Hufe (Tinker-Mix) und hat nach ca. 5-6 Wochen Hornwachstum deutlich breitere Hufe (wachsen sich quasi immer "platt") An jedem Huf hat er kleine Hornrisse, die aber laut Schmied und Hufpfleger harmlos und nur oberflächlich seien und auf die Hufform zurückzuführen sind. Ob dadurch Bakterien und Keime dringen können, möchte ich nicht ausschließen, halte ich aber eher für unwahrscheinlich.
Etwa 3 Tage nach dem Tierarztbesuch ließ ich einen Huforthopäden kommen. Dieser bemängelte erst einmal die Hufstellung, das Pferd stehe viel zu flach und die Zehe sei viel zu lang, sodass er nicht richtig abrollen könne. Er bearbeitete alle vier Hufe und mein Pferd lief anschließend zwei Tage (mit Hufverband) lahmfrei! Danach lief er wieder so wie vorher: Im Schritt sieht man es leicht bis gar nicht und im Trab "tickt" er. Der Orthopäde riet mir ebenfalls von einer OP ab. In den letzten Wochen habe ich schon viele Erfahrungsberichte lesen oder auch mit betroffenen Pferdebesitzern telefonieren können. Der Großteil riet mir von einer OP ab, da es auch nicht sicher ist, ob das Pferd danach überhaupt wieder beschwerdefrei läuft. Eine Besitzerin erzählte mir, bei ihrem Pferd wäre die Hornsäule vom Schmied von der Sohle aus wie "ausgeschabt" worden. Dadurch hätte man nicht so viel vom Huf verletzt und die Stehzeit ist auch wesentlich kürzer gewesen. Das Pferd wurde mit einem Deckeleisen beschlagen, sodass kein Dreck an die Wunde kommen konnte.
Vorgestern hatte ich mich auch noch einmal von meinem Schmied beraten lassen, der die OP als letzte Möglichkeit sieht. Er würde jetzt das Pferd 4 Wochen bis dieses Loch zugewachsen ist stehen lassen, mit Hufverband zum Schutz einpacken, so etwas kann sich sogar von alleine regenerieren.
Das ist jetzt der aktuelle Stand der Dinge: Mein Pferd steht jetzt seit fast 5 Wochen auf einem Paddock (vielleicht 4-5 Mal so groß wie eine übliche Box), sodass er sich bewegen, aber nicht toben kann und kommt tagsüber stundenweise auf ein kleines, abgestecktes Stück Wiese. Das Lahmen ist mal einen Tag besser, mal schlechter. Gestern z.B. konnte man im Trab die Lahmheit nur ganz leicht erkennen, im Schritt gar nicht. Den Hufverband wechsel ich alle 1-2 Tage, desinfiziere das Loch mit Rivanol, stopfe da etwas Mull rein, polster den Huf mit Watte, Babywindel drum und mit Panzerband wasserdicht kleben.
Habe auch ein paar Bilder angehangen:
29.7.14 - der Tag, an dem mein Pferd plötzlich stocklahm ging. Nachdem der Tierarzt 2-3 Schnitte an der Stelle gemacht hat, wo mein Wallach schmerzempfindlich reagierte, kam Blut. Er belastete danach den Huf wieder und lief deutlich besser
2 Wochen nach Auftreten der Lahmheit
Röntgenbilder
Das "Loch" 4 Wochen nach Auftreten der Lahmheit. Der Tierarzt hat es etwas vergrößert, um noch evtl. vorhandene Eitertaschen zu finden (ohne Erfolg)
Ich freue mich wirklich über jeden Hinweis, Erfahrungsbericht, Tipp etc. !! Ich möchte meinem Pferd so eine Operation, die mit langer Stehzeit verbunden ist, ersparen und einen anderen Weg zur Genesung finden. Vielen Dank