IG Hufe im Fokus

Hallo liebes Forum,

ich würde mich mal interessieren woran ihr eine gute Rehebearbeitung im Detail festmacht.
no-go´s und must-have´s, unterschiedliche Vorgehensweisen und Ergebnisse etc.
Ich finde bisher gibt es wenig genaue Beschreibungen, Detailfotos der Bearbeitung und so weiter.

Würde mich freuen wenn die Profis hier uns selbstraspler-Laien einen Einblick ins "Rehe-Huf-Mysterium" gewähren würdet.
Vorallem geht es mir nicht nur um die akute Erstbearbeitung, sondern Folgebehandlungen bis zur Ausheilung. Wie man wann reagiert,
wenn der Huf was anderes "macht" als geplant, bei Komplikationen usw.

DIE Bearbeitung bei Rehe gibt es nicht...es kommt immer sehr individuell auf das Pferd und den Zustand der Hufe, Schmerzhaftigkeit, wo es lebt usw an.

Es gibt Pferde die mögen eine stärkere Bearbeitung, manche lassen nur kleine Schritte zu...manche brauchen einen Cast, manche kommen mit Hufschuhen wunderbar klar...

Manche wollen ein Polster manche wollen gar kein extra Polster...manche brauchen einen festen Hufschutz, manche lieben den weichen Equine Fusion...

Dann kommt es immer darauf an ob akute Rehe oder Chronisch...

Eben drum wäre es interessant, wenn einzelne individuelle Fälle im längerfristigen Verlauf beschrieben würden. Nur um zu zeigen, wie man es in DIESEM ganz individuellen Fall gemacht hat. Und wenn mehrere solcher individuellen Verlaufsdokus gepostet würden, könnte man sich zumindest einen Überblick über die ganze Palette der Möglichkeiten verschaffen, um im Falle des Falles einschätzen zu können, was von alldem man selber anwenden könnte. Es hat ja leider nicht jeder einen Rehespezialisten vor Ort zur Hand, - leider! Und bevor man selber "das Rad neu erfinden" muss, auf Kosten seines Pferdes, helfen den Besitzern vielleicht die Erfahrungen (und auch die Irrtümer) Anderer.

Bisher gab's nur in den allgemeinen Bearbeitungsthreads ab und zu eine Bemerkung á lá "bei Rehehufen ist dies und das natürlich wieder anders anzugehen". Aber wie "anders"? Nein, ich will keine Anleitung "SO wird ein Rehehuf bearbeitet", sondern nur die Vermittlung eines breitgefächerten Wissens und Erfahrungen. In den Beurteilungsthreads liest man allenfalls auch nur Einzeltips, um den Huf aus dem Schlimmsten rauszubringen, aber was danach kommt? Meist hört man nichts mehr, sobald das Pferd überhaupt nur einigermassen wieder läuft. Oder nur die pauschale Feststellung, dass es inzwischen besser geht. Aber die Etappen bis dorthin fehlen meist.

Ich kann auch verstehen dass dem Besitzer/Bearbeiter im Laufe der Zeit die Motivation fehlt, da was zu dokumentieren. Am Anfang sieht man noch drastische Verbesserungen, die zeigt man gerne her. Aber wenn das Schlimmste geschafft ist, sind die Fortschritte subtiler und wirken optisch nicht mehr sooo imposant, und vielleicht gibt's auch mal Rückschläge (die man nach dem Anfangserfolg nicht so gern herzeigt). Dennoch : es würde Mut machen, wenn Andere sehen dass es voran geht, auch wenn's mal etwas langsamer geht oder wie man auch mal einen Rückschlag pariert.

Ich finde diese schematische Darstellung http://www.hoofrehab.com/HoofCapsuleRotation.html schon mal sehr anschaulich für das Grundprinzip.

Allerdings ist mir auch mindestens ein Fall persönlich bekannt, bei dem (vermutlich) das Trachtenkürzen zu einer deutlichen Verschlimmerung im akuten Zustand führte.

Für mich gehört bei Rehe sowohl akut als auch in der Nachsorge eine Unterstützungs-Polsterung des hinteren Hufbereichs dazu. In der Nach-Nachsorge dann vielleicht nur noch ein Vermeiden von zu hartem Boden, z.B. durch den Einsatz von Hufschuhen beim Ausreiten und weiterhin Kurzhalten des Wandüberstandes.

Mit Fotostrecken oder Erfahrungen an mehr als 3 Pferden kann ich als Nichtprofi leider nicht dienen.

Saskia:
GENAU DAS ist es, was mir durch den Kopf geht. Du hast mein "Problem" exakt auf den Punkt getroffen!
Also falls der ein oder andere hier die Muse dazu hätte zu zeigen warum in diesem oder jenem Fall aufgrund diesen und jenen Besonderheiten wie genau vorgegangen ist, wäre das eine enorme Bereicherung

Annette:
Fototstrecken und Erfahrungen an 3 Pferden, das wäre doch mal ein super Anfang! Bisher haben wir:
Null

3 Pferde beziehen sich auf die „Erfahrungen“, nicht auf die „Fotostrecken“, habe zwar Huffotos, aber da sie bei jeder Rehe und auch sonst immer kurz gehalten wurden, sieht man da nicht viel. Das dritte Pferd in „3 Pferde“ ist nicht meins, daher habe ich dort gar keine Fotos.

Ich finde bei diesem Thema sind hier insbesondere die Profis gefragt, ich bin sicher der eine oder andere hat ganze Fotodokumentationen, vielleicht auch auf der jeweiligen privaten HP…ich meine, es sind auch schon sporadisch welche im Forum verstreut?

Annette hat geschrieben: ..
Ich finde bei diesem Thema sind hier insbesondere die Profis gefragt,...

Genau! Denn wie da ein Laie seit Jahren rumhühnert ohne dass es dem Pferd besser ginge, darüber gibt es nun ja eine sehr ausführliche Dokumentation mitsamt (meist unbrauchbarer) Fotos. Sowas nützt jedoch niemand, wenn man nur beobachten kann wie's läuft wenn einer keine Ahnung hat.

Hallo,

leider sind solche Dokus viel Arbeit... Eine habe ich in meinem Buch, ein schwerer Criollo. Die Rehe ist nun fast 10 Jahre her und das Pferd läuft meines Wissens heute noch super.
Zwei weitere ausführliche Dokus (inkl. Jahre nach der Rehe) hatte ich, dann ist mein Computer gechrasht und ich muss mal schauen, ob ich die Sachen noch zusammen bekomme. (auch das ist viele Jahre her).

Bei meinen "neueren" Rehefällen war ich dann leider zu knapp mit der Zeit, um mehr Fotos zu machen.
Die meisten Rehefälle dürfte SilentDee haben, aber die hat glaube ich die wenigste Zeit von uns allen....

Gruß Tina

Oke, anscheinend habe ich zu viel verlangt.
Verstehe auch das es sehr arbeits -und zeitintensiv ist, was ich mir gewünscht habe.

Wäre es vielleicht für den ein oder anderen machbar, Fotos von Sohlen/Hufbeinunterstützungen an Rehehufen einzustellen?
Um zu sehen wie und wo die Polster angebracht wurden. Welches Material gewählt wurde und dergleichen?

wenn das mit den Fotos auch noch zu zeitintensiv ist, kann vielleicht in Worten beschrieben werden, welche Materialien wie verwendet wurden?