Was ist das?

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SilentDee
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Re: Was ist das?

Beitrag von SilentDee » Mi 26. Jun 2013, 23:52

Es ist extrem selten.

Und es ist ein Zeichen dafür, dass die Reheentzündung nicht nur im Zehenbereich vonstatten geht.

Ich hab es damals in der Uni einmal gesehen wegen einer massiven Cortisonrehe - da war das Ausschuhen an allen 4 Hufen am Beginn, das Pferd wurde erlöst. Es hatte aber nicht die akute, krasse Rehe, sondern schon ein paar Wochen uneffektive Behandlung hinter sich. Bei einer Rehe muss es immer und sofort aufwärts gehen.

Entweder es passiert also gaaanz schnell durch extrem krasse Rehe, oder langsam und stetig durch aufrecht erhaltene Entzündung...

:(

Man kann sich aber bei diesen Bildern gut vorstellen, wie hart ein Lamellenkeil sein kann an einem chronischen Rehehuf, oder?
;)

Kann hart wir Hornsäule sein...

LG

diala
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Re: Was ist das?

Beitrag von diala » Fr 5. Jul 2013, 15:08

Yvonne hat geschrieben: Wie seht ihr das? Was würdet ihr machen wenn euer Pferd bzw ein Kundenpferd ausschuht?
Das aussitzen? Oder erlösen?

Das es möglich ist das wieder hin zu bekommen zeigen mehrere Fallbeispiele wie man sie im Internet finden kann...
aber zu welchem Preis... (und damit meine ich den, den das Pferd zu zahlen hat).

Dem Pferd zuliebe: erlösen, ausser es hätte eine extrem hohe Schmerzschwelle.

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Mascha
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Re: Was ist das?

Beitrag von Mascha » Di 9. Jul 2013, 15:42

Interessantes Bild. Habe ich auch noch nie gesehen gehabt. Die Regenrationsfähigkeit von Hufen ist schon beeindruckend.

Ich finde, Tiere werden allgemein oft zu leichtfertig "erlöst". Ein Tier will erstmal leben, auch wenn es Schmerzen hat. Wären die Schmerzen für das Tier nicht mehr ertragbar, würde es sich hinlegen und sterben. Wir Menschen maßen uns viel zu oft an, zu sagen, "Ach, das arme Geschöpf hat solche Schmerzen, es muss erlöst werden!". Dabei ist es womöglich nicht das Tier, das die Schmerzen nicht ertragen will, sondern der Mensch, der die Leiden des Tieres nicht mehr sehen will. Daher halte ich es geradezu für anmaßend, eine Krankheit, bei der die Hoffnung auf Heilung besteht, nicht zu behandeln, sondern sich als Erlöser aufzuspielen und dem Tier einfach sein Leben wegzunehmen.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Was ist das?

Beitrag von mareike** » Di 9. Jul 2013, 16:30

Mascha hat geschrieben: Ich finde, Tiere werden allgemein oft zu leichtfertig "erlöst". Ein Tier will erstmal leben, auch wenn es Schmerzen hat. Wären die Schmerzen für das Tier nicht mehr ertragbar, würde es sich hinlegen und sterben. Wir Menschen maßen uns viel zu oft an, zu sagen, "Ach, das arme Geschöpf hat solche Schmerzen, es muss erlöst werden!". Dabei ist es womöglich nicht das Tier, das die Schmerzen nicht ertragen will, sondern der Mensch, der die Leiden des Tieres nicht mehr sehen will. Daher halte ich es geradezu für anmaßend, eine Krankheit, bei der die Hoffnung auf Heilung besteht, nicht zu behandeln, sondern sich als Erlöser aufzuspielen und dem Tier einfach sein Leben wegzunehmen.
:text-goodpost:

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Re: Was ist das?

Beitrag von Laddie » Di 9. Jul 2013, 18:35

Mascha hat geschrieben:Interessantes Bild. Habe ich auch noch nie gesehen gehabt. Die Regenrationsfähigkeit von Hufen ist schon beeindruckend.

Ich finde, Tiere werden allgemein oft zu leichtfertig "erlöst". Ein Tier will erstmal leben, auch wenn es Schmerzen hat. Wären die Schmerzen für das Tier nicht mehr ertragbar, würde es sich hinlegen und sterben. Wir Menschen maßen uns viel zu oft an, zu sagen, "Ach, das arme Geschöpf hat solche Schmerzen, es muss erlöst werden!". Dabei ist es womöglich nicht das Tier, das die Schmerzen nicht ertragen will, sondern der Mensch, der die Leiden des Tieres nicht mehr sehen will. Daher halte ich es geradezu für anmaßend, eine Krankheit, bei der die Hoffnung auf Heilung besteht, nicht zu behandeln, sondern sich als Erlöser aufzuspielen und dem Tier einfach sein Leben wegzunehmen.
Unterschreibe ich :clap:
Problem ist ja nur immer noch, daß sogar eine "normale" Hufrehe, also ohne Ausschuhen, schon oft als unheilbar empfunden wird. Viel häufiger als tatsächlich der Fall ist, nur weil manche nicht wissen was sie machen sollen. So zumindest mein Empfinden.
Viele Grüße, Ariane

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Re: Was ist das?

Beitrag von TinaH » Di 9. Jul 2013, 18:41

Mascha hat geschrieben: Ich finde, Tiere werden allgemein oft zu leichtfertig "erlöst". Ein Tier will erstmal leben, auch wenn es Schmerzen hat. Wären die Schmerzen für das Tier nicht mehr ertragbar, würde es sich hinlegen und sterben. Wir Menschen maßen uns viel zu oft an, zu sagen, "Ach, das arme Geschöpf hat solche Schmerzen, es muss erlöst werden!". Dabei ist es womöglich nicht das Tier, das die Schmerzen nicht ertragen will, sondern der Mensch, der die Leiden des Tieres nicht mehr sehen will. Daher halte ich es geradezu für anmaßend, eine Krankheit, bei der die Hoffnung auf Heilung besteht, nicht zu behandeln, sondern sich als Erlöser aufzuspielen und dem Tier einfach sein Leben wegzunehmen.
Also ich weiß nicht... die Behauptung finde ich etwas gewagt... Gut, ich habe im Bekanntenkreis auch schon mitbekommen, daß "unbequeme" Tiere mit dem Argument "Erlösung" entsorgt wurden, aber ich hoffe doch, daß das die Ausnahme ist.
Viele Tiere (Pferde auch) leiden ja still (was für ein Beutetier normal ist). Deswegen darauf zu schließen, daß ein Tier trotz Schmerzen leben will. Nee, so seh ich das nicht.

Ich bin der Meinung, daß die Möglichkeit der Euthanasie was sehr wertvolles ist, wovon man im Sinne des Tiers auch Gebrauch machen sollte, BEVOR es "vor Schmerzen stirbt". Das finde ich eine ganz grausame Vorstellung.

Aber das ist halt nur meine höchstpersönliche Meinung :roll:
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Re: Was ist das?

Beitrag von saskia » Di 9. Jul 2013, 18:47

Hm, wir nehmen oft die Natur als Vorbild für alles was unsere Tiere betrifft, á lá "schaut wie es in der Natur ist und macht es nach, dann ist's für das Tier optimal". In der Natur würde ein krankes Pferd sich nicht hinlegen müssen um zu verenden - es würde viel schneller von seinem Leid erlöst, - von Raubtieren.

Wir tun schon so viel "widernatürliches", indem wir unsere Pferde im Krankheitsfalle pflegen, den TA rufen usw, aber irgendwo sollte man eine Grenze ziehen dürfen, wieviel Schmerz und Einschränkung der Lebensqualität wir dem Pferd (widernatürlicherweise) zumuten. Diese Grenze muss jeder für sich selber suchen, ohne Vorwürfe Aussenstehender, dass er die Grenze zu eng oder zu weit gesteckt hat. Klar will ein verletztes Tier leben, aber - wie würde es sich entscheiden, wenn es in dem Moment wüsste was da alles auf es zukommt? Und vielleicht noch mit der Aussicht, dass es auch nach der Therapie keine Garantie auf vollkommene Gesundung gibt?

Wie gesagt, ich will mich hier weder FÜR noch GEGEN irgendwas aussprechen, nur dafür plädieren, dass jeder Besitzer seine Grenzen selber festlegen darf, ohne sich dafür vor Anderen rechtfertigen zu müssen.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Was ist das?

Beitrag von saskia » Di 9. Jul 2013, 20:39

Ich hätt in dem Zusammenhang noch ein paar Fragen (passt zwar nicht zum Thread-Thema, aber da es ja kein aktueller Fall war, der weiter diskutiert werden sollte) :

1) was ist, wenn ein Pferd eine Krankheit hat, die zwar gut therapierbar ist, der Besitzer sich die Behandlung aber irgendwann nicht mehr leisten kann? (Notfallkasse war da, ist aber im Laufe der Behandlung aufgebraucht worden).

2) Variation : das Geld an sich wäre vorhanden, aber die gesamte Familie müsste sich stark einschränken. Inwieweit darf man Ehemann und Kindern Einschränkungen auferlegen, nur um die Therapie des Pferdes bezahlen zu können?

3) Zu alledem ist das Pferd bereits als Nicht-Schlachtpferd eingetragen, darf also nicht mehr geschlachtet werden. Da die Krankheit therapierbar ist, darf der TA es auch nicht einschläfern. Bezahlt werden kann die Therapie jedoch auch nicht mehr, auch dann nicht wenn der TA Ratenzahlung akzeptiert, denn das Geld dafür muss ja auch irgendwann irgendwo her kommen....

4) Das Pferd verschenken? Wer nimmt ein fremdes Tier auf, an dem er nichts hat ausser Riesenkosten? Wird mit dem verschenkten Pferd dann (ggf trotz Schutzvertrag) Schindluder getrieben (wie man es ja so oft hört/liest)?

5) Gnadenhöfe haben oft nichtmal die finanziellen Mittel zur ausreichenden Grundversorgung ihrer Tiere, geschweige denn für kostenintensive kranke Tiere..... also wohin mit dem kranken Pferd, das mit entsprechender Behandlung noch ein gutes Weide-Leben haben könnte?
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Re: Was ist das?

Beitrag von Korgur » Di 9. Jul 2013, 20:44

Es gibt jetzt in brandenburg die erste so genannte pferdelklappe. Da kan man sein pferd anonym hinbringen.

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Re: Was ist das?

Beitrag von Lesley » Di 9. Jul 2013, 20:58

saskia hat geschrieben: 3) Zu alledem ist das Pferd bereits als Nicht-Schlachtpferd eingetragen, darf also nicht mehr geschlachtet werden.
Man kann auch ein Nichtschlachtpferd schlachten lassen. Allerdings darf es nicht für den menschlichen Gebrauch verwertet werden.
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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