Was ist das?

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Mascha
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Re: Was ist das?

Beitrag von Mascha » Fr 12. Jul 2013, 21:49

Ein Tier, dass sich in der freien Natur verletzt, hat meistens keine Wahl, es wird gefressen und ist dann tot. Das heißt aber nicht, dass das Tier nicht gerne weitergelebt hätte. Das Auskurieren einer Krankheit ist eben unangenehm. Aber wenn ich mir ein Bein breche und Wochenlang ans Bett gefesselt bin, dann möchte ich ja noch lange nicht sterben.

Selbst wenn keine Chance auf Heilung besteht, heißt das noch nicht, dass das Tier sterben möchte. Es gibt dreibeinige Hunde oder blinde Pferde, die in der freien Natur lange tot wären, die natürlich keine Chance auf Heilung haben, die aber mit der richtigen Haltung vor Lebensfreude strotzen. Ist natürlich individuell unterschiedlich, klar.

Mir ist schon klar, dass es auch die Fälle gibt, wo einfach zu lange gewartet wird, wo es dem Tier anzusehen ist, dass es keine Freude mehr hat und wo klar ist, dass es nie mehr besser werden wird. Aber bei einer Hufrehe werde ich immer wild, wenn die Pferde einfach getötet werden. Gerade der Huf hat so erstaunliche Regenerationsfähigkeiten, weil er ja ein ständig wachsendes Gebilde ist. Wenn man die richtigen Voraussetzungen für eine Behandlung hat (fähige Leute, geeigneten Stall), finde ich es wirklich mies, ein Tier, das Aussicht auf vollständige Genesung und womöglich weitere Jahrzehnte glückliches Leben hat, einfach umzubringen.

Wobei es mir gar nicht um das Töten an sich geht, Tiere werden ja auch geschlachtet. Aber dann stellt sich keiner hin und erzählt, das sei jetzt besser für das Tier.

Btw. beim Menschen ist das wieder eine andere Geschichte. Denn der kann sprechen, beim Tier können wir nur mutmaßen.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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SilentDee
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Re: Was ist das?

Beitrag von SilentDee » Sa 13. Jul 2013, 23:29

Der Geldgedanke ist doch logischerweise nicht darauf gemünzt, dass man nicht irgendwann mal in eine wirtschaftliche oder selbst gesundheitliche Problemphase eintreten könnte, sondern auf die Menschen gemünzt, die von vorneherein nur die Versorgung im gesunden Zustand in einem bestimmten Stall berechnen, und sich mehr eben nicht leisten können und wollen.

Preise steigen irgendwie immer, Pferde werden nun mal auch mal krank, ein Sattel sollte passen, und damit er das tut, muss man im Laufe des Pferdelebens evtl. mal umsatteln... Futter ist teurer, wenn das Pferd gute Qualität geniessen soll - solange es noch keine Atemwegsprobleme hat, achtet man wohl nicht drauf, plötzlich guckt man etwas doof aus der Wäsche, wenn man merkt, wie teuer sich die Bauern echt gutes Heu bezahlen lassen, ohne die das Pferd plötzlich nicht mehr kann... es ist ja nun COPD'ler...

Es ist lahm, braucht ne Untersuchung - blöde, war ja schon impfen und Wurmkur vor kurzem, ist jetzt also eine Untersuchung nicht mehr drin.

Ich mag da etwas extrem sein, aber ich bin auch ein Säugetier, und ich finde, dass wir eine Verantwortung sowohl für unseren Nachwuchs, als auch für die in unsere Obhut genommenen anderen Säugetiere haben.

Ich hab z.B. keinen Hund, weil ich ihm nicht gerecht werde. Ich hätte gern wieder einen. Aber meine Zeit reicht dafür nicht. Also stecke ich meinen Egoismus mal zurück! ;)
Ich hätte gern einen Esel, aber für zwei fehlt mir die Zeit - also schaffe ich mir Keinen an, selbst wenn die sonstigen Haltungs- und Fütterungsbedingungen supi wären. Nur allein ist es nicht eselgerecht.
usw. usw.

Aber irgendwie finde ich es ganz schön OT! :lol:

LG

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