Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Martin
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Re: Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Beitrag von Martin » Fr 31. Mai 2013, 21:49

greenorest hat geschrieben:Hallo,

ich werde bei der Studie mit 6 Pferden mitmachen - die erste Bearbeitung ist am 6.6.

Wenn Brian nichts dagegen hat, berichte ich gerne hier im Forum bzw. auf meiner HP von den Verläufen.


Gruß Tina
Ja, ein Bericht wäre toll. Vielen Dank schon mal.

Martin

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greenorest
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Re: Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Beitrag von greenorest » So 9. Jun 2013, 22:32

Hallo,

so, nach einem arbeitsreichen WE (Hufkurs auf dem gleichen Hof, wo meine Studienpferde stehen) kann ich vom Beginn der Hufstudie mit Brian Hampson berichten.

Für die Studie ausgewählt habe ich 6 Araberhengste im Alter von 8 bis 23 Jahren. Der 23 jährige Hengst ist der Stammvater der dortigen Zucht und mit allen anderen verwandt. Die Pferde leben in Paddockboxen mit täglichem Weidegang und werden regelmäßig geritten (Platzarbeit, Ausritte). Sie arbeiten teilweise im Reitunterricht und/oder haben Reitbeteiligungen. Die Hufe wurden aber in der Vergangenheit nicht regelmäßig genug bearbeitet. Die Pferde waren nie oder lediglich für kurze Zeiträume beschlagen.

Für die Studie wird die Entwicklung des linken Vorderhufs über den Zeitraum von einem Jahr dokumentiert. Hierzu werden 4 Sets von Fotos und Röntgenbildern aufgenommen: Eins vor der ersten Bearbeitung, das zweite nach der ersten Bearbeitung, das dritte nach vier Monaten und das vierte nach einem Jahr. In diesem Zeitraum bearbeite ich die Hufe im 4-5 Wochen Rythmus.

Über die Anforderungen der Studie hinaus gibt es einiges an Bonusmaterial, um z.B. die Entwicklung unterschiedlicher Hufe rechts und links gut verständlich zu machen.

Das erste Pferd ist Namigo, 8jährig. Namigos Hufe sind sehr lang und weisen sehr ausgeprägt unterschiedliche Winkel auf. Der rechte Huf steht steil, der linke flach, wobei beide Hufe sehr oval und eng sind. Bei der ersten Bearbeitung habe ich die Hufe kräftig gekürzt, insbesondere die Trachten am rechten Huf :violence-chainsaw: :D . Für die Röngtenbilder habe ich einen Draht auf die Zehenwand geklebt, der +-1mm mit dem Kronsaum abschließt. In das Brett, auf dem das Pferd zum Röntgen stand, ist ein 10 cm langer Metallsteifen eingelassen, der die "Boden" markiert und damit erlaubt, die Sohlendicke zu sehen. Sehr interessant ist der große Abstand von der Oberkante des Hufbeins zum Kronrand.
Nach der Bearbeitung ist die Winkelung der Hufe schon wesentlich ähnlicher. Das Pferd, das vorher stets den rechten Huf rückständig stellte, stellt sich nun bevorzugt geschlossen auf.

Fotos gibt es hier http://www.pro-barhuf.de/fotos/Namigo_FirstTrim.pdf

Die restlichen Pferde stelle die nächsten Tage ein, sobald ich Zeit finde... *bildersortier*

Gruß Tina
* http://www.pro-barhuf.de -Vollständig überarbeitete Auflage des Hufbuchs erschienen *

Martin
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Re: Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Beitrag von Martin » So 9. Jun 2013, 22:40

Ha, ich schicke Dir meine Hufkettensäge, dann geht alles schneller! ;) :lol:

Toll, dass Du berichtest! Vielen Dank.

Martin

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charlsey
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Re: Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Beitrag von charlsey » So 9. Jun 2013, 23:01

wow, klasse tina, das sind hufe, da freut man sich über vorher nachher vergleiche :-) sehr spannend, freue mich über deine berichte!

PS: eigentlich faszinierend, wie lang diese "schrägen" hufe werden konnten, ohne dass die trachten richtig kollabiert sind.
Viele Grüsse,

Claudia

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Re: Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Beitrag von Laddie » Mo 10. Jun 2013, 07:37

Super interessant! Wer macht denn für Dich die Röbis? Das Brett mit dem Metallstreifen ist sehr hilfreich.
Viele Grüße, Ariane

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Re: Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Beitrag von Yvonne » Mo 10. Jun 2013, 10:58

Super! Ich freue mich darauf wie es weiter geht!

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Re: Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Beitrag von myriell » Mo 10. Jun 2013, 18:05

Spannend, bin auch ganz neugierig, wie die anderen aussehen :).

Wobei ich Vorher-Nachher-Röntgenbilder vom "High-Huf" mehr interessiert hätten :D

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greenorest
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Re: Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Beitrag von greenorest » Mo 10. Jun 2013, 19:56

Hallo,

so, die nächsten Fälle:

Naschan, Alter ca. 10 Jahre (muss ich noch genau erfragen). Seine Hufe sind vor der ersten Bearbeitung sehr steil und sehr eng, rechts mit einer deutlichen Verbiegung der Zehenwand. Auch hier ist eine tiefe Position des Hufbein relativ zur Hornkapsel auffällig. Schließlich gibt es im Hufbein eine auffällige Struktur (Zyste?)

http://www.pro-barhuf.de/fotos/naschan_FirstTrim.pdf


Onaka, Alter 23 Jahre. Seine Hufe sind ebenfalls ungleich, wobei nun der rechte der flache und der linke der steile ist. Die Hufe sind weniger lang, als die von Naschan und Namigo, dafür aber ebenfalls eng und schief. Die Hufbeinposition ist deutlich normaler. Onaka ist der Stammvater der dortigen Zucht.

http://www.pro-barhuf.de/fotos/onaka_FirstTrim.pdf

Brian Hampson wollte immer die linken Vorderhufe dokumentiert haben - auch wenn der rechte (oder ein hinterer) öfter interessanter gewesen wäre. Da ich alles selbst zahle, wollte ich die Anzahl der Bilder in vernünftigen Grenzen halten.

Die Röntgenbilder hat meine normale Pferdetierärztin genau nach meinen Vorgaben gemacht. Die Blöcke mit Markierung habe ich selbst gebaut und zur Verfügung gestellt. Die Zusammenarbeit mit der TA hat wunderbar geklappt - extrem interessiert und engagiert. :clap:

Gruß Tina
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Re: Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Beitrag von Lilli » Mo 10. Jun 2013, 20:41

Super! :clap:

Dann bitte den Namen der TÄ 8-)
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Re: Vergleichsstudie für Hufbearbeiter nach NHC

Beitrag von Wurzl » Mo 10. Jun 2013, 23:27

So gesehen, ist solch eine Studie natürlich super, um TÄ beizubringen, wie wir Röbis haben wollten (und wie man gute macht). Da kannst du dich nat. immer auf die Studie berufen und sagen, dass die Vorgaben eben so oder so sind. Wenn da der TA unkoopertativ ist, kann man einfach sagen "ich geh zu einem anderen, der's kann und machen mag". Vielleicht sollten wir das immer so handhaben - schliesslich ist es ja immer eine Art Studie :)

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