Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

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SilentDee
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Re: Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

Beitrag von SilentDee » So 10. Mär 2013, 01:00

Ich bín von der Fülle erschlagen. :lol:

Ich kann nur noch einfügen, dass ich Fotos nachliefern werde - und dass ich immer noch der Meinung bin, dass sie graslos leben sollte. Denn am Horn sieht man das Winterhorn sehr viel gleichmäßiger als das Sommerhorn, und das kann eben darauf hindeuten.

Die Stute (ein wunderhübsches Tier) ist echt im Aufwind - sie fusst um Längen besser als anfangs. Aber schön ist das noch lange nicht. Leider. Es wäre immer sooo toll, einfach mal simsalabim machen zu können!

Ich habe die Bilder auf externer Festplatte, Handy und Speicherkarte. Muss sie erst mal runterziehen und sortieren. Dann füge ich sie mal ein. Dauert aber noch ein bisserl. Schaff's zeitlich momentan absolut nicht.

LG

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Annette
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Re: Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

Beitrag von Annette » So 10. Mär 2013, 09:50

Du könntest Blut auf EMS/ECS testen, dann hättest Du einen Anhaltspunkt, ob es da eine Stoffwechselproblematik gibt. Sie sieht zwar nicht nach EMS aus und ist für ECS eigentlich zu jung, aber man weiß ja nie.
Annette

Heike4
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Re: Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

Beitrag von Heike4 » So 10. Mär 2013, 11:19

Ok, Marina, dann helfe ich dir jetzt mal auf....
:lol:

EMS oder ECS vermute ich mal nicht, vielleicht eine EMS-Tendenz, die eine EMS werden könnte bei falscher Ernährung. Sie braucht ja eher mehr Futter als die anderen hier, sonst baut sie ganz schnell ab.
Sie war recht barock als sie kam, deutlich gefüttert, aber da bekam sie ja auch Kraftfutter, Zusatzfutter etc.... hier nur Heu/Heulage und Mineralfutter/Kräuter und derzeit für ein wenig Munterkeit 150 g Hafer täglich.

Ich muss meine Unterlagen noch mal genau studieren, ob sie PSSM getestet ist. Wovon ich aber ausgehe, da sie aus guter Zucht kommt, der Papa PSSM negativ ist.
Ich vermute ja eher eine Mischung aus Huflederhautentzündung/-rehe und vielleicht doch Sehnenbeteiligung.

Die Zeit wird uns helfen auch diese Probleme zu lösen und Marina und ich können so noch rätseln und auch von diesem Pferd lernen :)
Leider können die Pferde ja nicht reden oder schreiben und genau mitteilen was so los ist.
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Ramona1974
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Re: Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

Beitrag von Ramona1974 » Sa 16. Mär 2013, 11:22

Das alles erinnert mich sehr an die Geschichte meiner QH-Stute....

Bei uns sind inzwischen 6 Jahre vergangen. :D

Heute habe ich nach den vielen "guten" Ratschlägen anderen Leuten "unseren Weg" bei Haltung, Hufbearbeitung und Fütterung gefunden und sie sieht endlich gut und gesund aus, ist enstpannt in der Herde und beim Reiten und vorallem, sie "läuft" endlich und arbeite mit Freude und Elan unter dem Reiter.

Ich bin inzwischen einfach davon überzeugt, dass ein Großteil der von Dir beschriebenen Probleme bei vielen QH durch die Zucht heute "hausgemacht" sind.

Zu kleine Hufe für die Masse an Pferd, genetisch bedinge Stoffwechselprobleme und falsches bzw. zu frühes Reiten.

Bei uns hat eine Stallwechsel den letzendlich besten Erfolg mitgebracht :dance:

Meine Stute hat zwar immer in einem Offenstall gelebt, aber wir haben letzendlich heraus gefunden, dass es die Grasqualität und die Bodenbeschaffenheit im Sommer waren, die ihr die meisten Probleme im alten Offenstall gemacht haben.

Ich habe das Gras und selbstgemachte Heu untersuchen von der Firma Wildhorse (Österreich) lassen, wenig Protein, enorm hohe Zucker- und Eisenwerte, viel zu wenig Mineralstoffe und vorallem Magnesium.
Pferd ist im Winter immer extrem abgemagert trotz wahnsinniger Heumenge ( PC gesteuerte individuelle Fütterung) und Zufütterung von Heucobs. Sie hatte immer starke Probleme mit Rücken und Hinterhandverspannungen.
Satteln war manchmal gar nicht möglich.

Sobald die Pferde im Sommer angeweidet wurden, konne man innerhalb von 14 Tagen eine schlagartige, radikale Verschlechterung der Hufsituation und des Laufverhaltens feststellen. Bis hin zu reheähnlichen Zuständen.

Mit diesen Verhältnissen kamen zwar viel von den dort eingestellten Pferden zurecht, aber die dort stehenden QH hatten alle durchweg ähnliche Probleme, zumindest mit der Hufsituation.
Ich glaube inzwischen, dass viele QH genetisch bedingt nicht gut mit den üppig grünen Wiesen bei uns zurecht kommen.


In unserem neuen Offenstall ist der Weidegang im Sommer auf nachts begrenzt (mit Wanderzaun), tagsüber im Offenstall mit festem Boden, Gummimatten, Steinen und Sandflächen.
Das Gras auf den Weiden ist mager, wird nicht gedüngt und es wird immer gute Heu zugefüttert.
Die Weiden sind nur mit pferdegeeigtetem, ungedüngtem Kräuter-Grasbewuchs.

Wir haben keine Gewichts- und Muskelprobleme mehr, die Hufe haben sich komplett erholt.

Die Hufe brauche nur noch alle 6 Wochen zu bearbeiten, wenn mal kurz gelaufen sind, bekommt sie Klebebeschläge und gut ist.
Die wucherneden Eckstreben sind nach und nach immer weniger geworden.

Sie ist rundum zufrieden und ein wunderbares Reitpferd geworden.

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Re: Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

Beitrag von TinaH » Sa 16. Mär 2013, 12:23

Ramona ist Dein QH (oder die Eltern) PSSM getestet?
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

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Ramona1974
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Re: Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

Beitrag von Ramona1974 » Sa 16. Mär 2013, 12:46

Ja, negativ auf PSSM, Borreliose, Cushing. Das haben wir auch schon alles vor längerem durchtesten lassen.

Heike4
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Re: Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

Beitrag von Heike4 » Sa 16. Mär 2013, 14:12

Hallo Ramona1974, das alles klingt ja super interessant und ich freue mich, dass alles gut geworden ist bei euch. Danke für deinen Beitrag.
Vieles von deiner Einschätzung kann ich voll unterschreiben, das denke ich nämlich auch.

Und so ähnlich wie bei dir ist meine Haltung hier auch. Im Winter viel Platz, befestigte geschotterte oder gepflasterte Wege, 4 x Heu/Heulage. Die Sommerweide ist eigentlich mager, wenn man so den Bewuchs unter die Lupe nimmt, viel wolliges Honiggras, jedoch dünge ich leicht, da sonst Lästlinge überhand nehmen (kl. Sauerampfer, Löwenzaun, Hahnenfuß) aufgrund des moorigtorfigen Bodens. Ohne eine wenig Weidemanagement hätte ich schnell eine ungepflegte Unkrautwiese. Durch meine vielen langen schmalen Portionsweiden ist die Bewuchshöhe, die gefressen wird mindestens 15-20 cm und zu starken Wachstumszeiten eher höher und im Hochsommer steht das Gras manchmal bis zur Hüfte. So ernähre ich 5 Vierbeiner auf 1,5 Hektar den ganzen Sommer mit Heu und Gras. Ich denke es ist besser eine gewisse Wuchshöhe zu haben als abgefressenes kurzes gestresstes Gras. Die Pferde würden in der Natur weiterwandern und woanders fressen. Hier imitiere ich dies ein wenig indem ich sie aufs nächste Stück stelle. Aber es gibt auch immer Heu dazu.

Auch denke ich, dass du Recht hast mit deiner zuchtbedingten Einschätzung. Und ich denke, durch das frühe Beschlagen der Pferde damit sie die gewünschte Leistung bringen verstärkt sich dies Problem auch noch. Kathie kam mit Hufschuhgröße 0 bei den Easyboots. Ich hab heute nachgemessen und sie bräuchte nun Gr. 2. Sie läuft barhuf, doch noch zehenfußend und einseitig ganz wenig kürzer tretend. Auch findet, sie wie du beschreibst, das Angurten des Barebackpad blöd (Sattel haben wir nicht, ist noch nicht nötig) und sie läuft steifrückig. Die Bewegung geht nicht durch den ganzen Körper beschrieb der APM-Mensch es treffend.

Wir schauen weiter wie wir ihr helfen können richtig gesund und glücklich zu werden.
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Ramona1974
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Re: Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

Beitrag von Ramona1974 » Sa 16. Mär 2013, 18:16

Also diese Stute ist mein 4. eigenes Pferd und ich war nie ein Freund des "eindeckens".

Aber ich habe mich seit letztem Winter dazu entschieden, sie im Winter einzudecken.
Das tut ihr vom Rücken her sehr gut. Sie ist zwar hier in Deutschland geboren, aber sie bildet nur sehr wenig feines Winterfell aus und tendiert dazu, wirklich richtig doll zu frieren und zu "schlottern". Vorallem wenn es naßkalt ist.

Und ich finde die Arbeit am Langzügel/Doppellonge ausgesprochen gut, um beim (noch) nicht gerittenen Pferd Hinterhand- und Rückenmuskulatur aufzubauen. Haben wir sehr viel nach einer operierten Weideverletzung vor 2 Jahren gemacht. :D

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Re: Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

Beitrag von Heike4 » Sa 16. Mär 2013, 18:43

Ich decke auch ein, 200 g Winterdecke, jedoch eher weil ich das Gefühl habe sie baut ab und ich könne nicht gegenan füttern.
Wobei sie ein schönes dickes Winterfell hat, ganz anders als meine Trakehnerstute, die so aussieht wie andere Pferde im Sommer.....
Aber jetzt schmeißen alle ja schön ihr Fell ab.
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Re: Kathie, Huflederhautentzündung oder wie auch immer.....

Beitrag von Heike4 » Mi 14. Aug 2013, 22:25

Sooo hier gibt es leider unschöne Neuigkeiten. :( und so ganz passt es nun nicht mehr in die Komplettfälle, da die Geschichte nicht zuende scheint.

Nachdem sie im letzten Sommer schlechter lief, wir es auf die steilen Eckstreben, die lästig nachwachsenden Eckstrebenfortsätze schoben, denn nach dem Entfernen dieser ging sie besser, die Hufrolle aufgrund ständiger Zehenfußung in Verdacht kam..... Sie hatte sich da auch eine üble Kronrandverletzung zugezogen, die auch Stress machte, sie dann im Winter wieder besser lief, so dass wir sogar begonnen hatten sie zu reiten, lief sie jetzt auch wieder schlechter. :cry:

Vor drei Jahren, als ich sie kaufte, hieß es auch, Huflederhautentzündung aufgrund nicht haltender Eisen und es war der gleiche Monat.... doch Gras??

Denn kaum war sie dies Jahr im Mai auf dem Gras, wuchs das Horn von oben viel steiler nach und ich beobachtete dies sehr kritisch und nachdenklich. Die Easyboots Gr. 2 passten nur noch ganz kurze Zeit, Gr. 1 musste her. Sie lief noch eine Weile ganz gut, es verschlechterte sich schleichend, doch vor zwei Wochen holte ich die Hufschuhe raus..... sie lief klamm, stakselig, das ganze Pferd wieder steifer und stakseliger, sie war auch sehr ruhig. Es gefiel mir nicht so recht was ich sehen musste, schnief.

Dann kam SilentDee und meinte, dass das Hufbein abgesunken sein könnte, die Sohlenwölbung sei geringer geworden, hatte ich - schäm - noch nicht so bemerkt..., hatte zwar immer fleißig bearbeitet, den Kronrand und die Trachten immer sehr kritisch begutachtet, der Strahl hatte sich auch gerade geschält und sie meinte dann ich solle doch mal überlegen, ob es nicht doch irgendwie eine Möglichkeit gibt sie ganz vom Gras zu nehmen. Denn im letzten Jahr hatte ich sie als es ihr schlechter ging mit Maulkorb 24/7 ausgestattet und es gab nur 6 Stunden Gras mit Mauli, sonst Heu mit Mauli. Zwei Monate später sahen die Hufe entspannter aus. Es gab als Veränderung also weniger Gras zum Heu, Blutegel und Hufschuhe mit Einlagen und es wurde besser.

Im letzten Winter wurde dann sogar begonnen sie mit Hufschuhen zu reiten, was sie gerne annahm.

Und dies Jahr nun auch eine negative Entwicklung zur genau gleichen Zeit, so dass ich nun handeln musste und sie vor drei Tagen ganz vom Gras nahm.

Manchmal braucht man ein wenig um die Zusammenhänge in einem anderen Licht zu sehen und zu anderen Schlüssen zu kommen. Zumal sie vor drei Jahren, als alles begann, nicht in meinem Besitz war und ich nur erzählt bekommen habe was gewesen war.

Drei Tage ist sie nun vom Gras und ich empfand sie heute viel munterer, die Augen wacher, die Ohren gespitzt, sie furzbuckelte rum und trabte auch stakselig weg, wo sie doch sonst eher so matt, so müde, so sehr ruhig dastand und eher abwartete. Doch heute lief sie mir dauernd hinterher, wollte gekrault werden und suchte Aufmerksamkeit. Klar, sie steht alleine, hat aber die anderen um sich rum, nachmittags steht auch mal der eine oder andere bei ihr drin und sie hat auch viel Platz, hat einfache Strecke etwa 200 m bis sie umdrehen muss.

Ob das muntere Erscheinungsbild wohl schon davon kommt, dass es ihr besser geht, dass es sich positiv auswirkt, dass sie vom Gras ist??

Was meint ihr, kennt ihr auch solche schleichenden Geschichten, kann es wirklich hier das Gras sein??
Geht nicht, gibt es nicht.

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