Röntgenbilder Teil 10

Martin
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Martin » Do 22. Nov 2012, 09:39

Jeanne Dark hat geschrieben:
Martin hat geschrieben: Es würde vermutlich reichen die Zehe senkrecht zu kürzen.
Es ist aber nicht mehr viel Hufwand da, höchstens 3mm bis zur weißen Linie. Soll er dann darauf laufen? :? Wenn ich senkrecht kürze wäre da mitunter nicht mal die mehr da.

Was noch komisch ist(für meine Begriffe), die Hufe sind seit der vorletzten Bearbeitung vor 5 Wochen kleiner geworden. Sie sollten doch eigentlich breiter werden, oder? Zumindest passen die Hufschuhe nicht mehr richtig, die sind selbst mit Einlage bisschen zu groß. :?
Ja, geh ruhig bis zur weißen Linie. Das Pferde würde sich die Zehe ohnehin ablaufen, wenn es harte Böden gehen könnte/dürfte.

Nö, breiter müssen sie nicht werden. Der für unsere Zwecke brauchbare Huf ist kompakt. Das passt also.

Martin

mareike**
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von mareike** » Do 22. Nov 2012, 10:13

Hätte ja sein können, dass jemand hier aus deiner Nähe kommt und dir helfen könnte.

Ich glaub das wird nichts die Medio-laterale Balance per Fotos zu beurteilen. Die Fotos sind deutlich besser aber immer noch etwas schräg.

Ich finde halt das vorne rechts lateral zu lang ist vorne links vielleicht nur minimal. Will mich da aber nicht festnageln lassen, weil mit den Fotos ist das immer so ne Sache.

Ich würde mich an deiner Stelle damit beschäftigen wie man die Medio-laterale Balance beurteilt und dann selbst vor Ort gucken. Meinem Pferd hat die Beurteilung bzw. Bearbeitung nach Krieb sehr geholfen. Ich könnte mir aber vorstellen dass beim kürzen der Trachten bis zu breitesten Stelle des Strahl und anschließendem angleichen des restlichen Hufes um eine plane Fläche zu erhalten ähnliche gut Ergebnisse bei raus kommen. So war zumindest mein erster Eindruck bei dem Seminar bei Martin.

Beim kürzen der Trachten musst du schon aufpassen, dass die Zehe nicht zu lang wird. Eine Lange Zehe ist auch nicht gut. Aber niedrigere Trachten erhöhen nicht den Zug auf die tiefe Beugesehne. Mein Zystenpferd hatte mittlerweile nen Bockhuf und lief damit schlecht. Nun sind die Trachten deutlich niedriger und er läuft damit beim Auffussen deutlich runder.

Jeanne Dark
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Jeanne Dark » Do 29. Nov 2012, 21:06

So, seit gestern hat er die Hufschuhe mit Polster wieder ab, es matscht, da ist alles weich genug und sowie so sein Lieblingsaggregatzustand.
Die Zehe habe ich noch senkrecht beraspelt. In den Hufschuhen lief er ganz gut. Er hat wieder große Schritte gemacht und auch nicht mehr so hin und her geschaukelt.
Mir ist neulich wieder so was komisches passiert mit ihm. Langsam komm ich ins Grübeln. :think:
Er steht und will zum Heunetz, aber ich hindere ihn, weil ich die Schuhe wieder straffer machen möchte. Er hat Easyboot Trails. Das Klett macht da laute Geräusche beim abmachen. Ich werkle also da rum an dem Klett, bin fertig und schicke ihn los, er läuft übelst klamm los(vorher gut gelaufen), guckt an sich runter, sieht die Schuhe und läuft wieder normal bis zum Heu. Scheinbar dachte er, ich habe die Schuhe abgemacht. :| :?:
Wie löscht man denn ein Schmerzgedächtnis? :?

LG Jeanne
LG Katrin

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Sani
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Sani » Do 29. Nov 2012, 21:25

Mir hat hier einer mal gesagt, daß Pferde kein Schmerzgedächtnis haben - ich glaube aber schon, daß sie eines haben.

Mit Bachblüten läßt sich das behandeln, die Richtige(n) rauszufinden, bedarf aber Kenntnisse über Bachblüten.

Liebe Grüße, Sani
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von saskia » Do 29. Nov 2012, 23:23

Jeanne Dark hat geschrieben: ...
Wie löscht man denn ein Schmerzgedächtnis? :?

LG Jeanne
Indem man den Schmerz wegnimmt. Hast du ja grad gesehen : Pferd hat Schuhe an, merkt dass es Schuhe an hat und läuft normal. Wenn das Schmerzgedächtnis zum Tragen käme, würde er ja mit Schuhen auch noch klamm laufen, weil sein Gedächtnis ihm sagt "laufen tut weh", und dann würde er eben klamm laufen, egal ob ohne oder mit Schuhen.

Ich glaube auch nicht an ein wirkliches "Schmerzgedächtnis". Das wird ziemlich offensichtlich, wenn Pferde einen unpassenden Sattel gewohnt sind, verspannt laufen, dann aber einen guten Sattel bekommen (z.B. ein geeignetes baumloses Modell) : die Pferde laufen sofort freier. Und wenn einem Pferd bei der Bearbeitung schmerzende Hufdetails korrigiert werden, läuft es direkt nach der Bearbeitung sichtlich besser. Das wär bestimmt nicht der Fall, wenn es ein "Schmerzgedächtnis" hätte, denn dann würde es nach der Bearbeitung ebenso klamm laufen wie vorher. Ein Pferd das tagelang lahmte wegen einem Hufgeschwür, läuft SOFORT nach Aufbrechen des HGS wieder gut. Und so lassen sich sicher noch viele Beispiele nennen. Sicher braucht ein Pferd einen Moment, bis es merkt "he, es tut ja gar nicht mehr weh." Aber dann wird es keinen schmerz mehr zeigen wenn keiner mehr da ist. Ein Pferd das Schmerz zeigt, signalisiert Raubtieren "ich bin eine leichte Beute", - also warum sollte ein Pferd Schmerz zeigen wenn's keinen mehr hat? Es wird sich nach einer Schmerzphase so schnell wie möglich wieder "normal" verhalten wollen. Das mit dem "Schmerzgedächtnis" scheint mir eine Ausrede von Leuten zu sein, die dem Pferd lieber "eingebildete Schmerzen" unterstellen als sich die Mühe zu machen, der Ursache der tatsächlich vorhandenen Schmerzen auf den Grund zu gehen.

Aber : hat ein Pferd sehr lange Zeit bestimmte Beschwerden, so entstehen an anderen Körperstellen Probleme durch Fehlbelastungen, z.B. im Form von Verspannungen, Blockaden usw, und DAS löst sich nicht binnen Sekunden nach Beheben der Ursache (z.B. falscher Sattel gegen guten Sattel ausgetauscht). Das braucht seine Zeit, bis der restliche Körper wieder im Lot ist.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Jeanne Dark » So 9. Dez 2012, 21:22

Mit Bachblüten kann man ein Schmerzgedächtnis löschen? Mhm, muss ich mal verfolgen den Pfad. ;)

@saskia,
Ich glaube fest daran, dass es Jammerlappen unter den Pferden gibt, die sich jeden Schmerz jahrelang merken, wenns nötig ist. :lol:

Im Moment ist ja die Natur mehr als gnädig mit dem weißen Hufpolster, was überall rumliegt. Es ist kalt, nass, und weich. Der Ideale Zustand für mein Pferdchen. :mrgreen:
Nun habe ich mal eine Frage an die, die es wissen. Neulich habe ich versucht mit dem Hufkratzer Druck auf die Hufsohle von Pferdchen auszuüben, um zu sehen, ob sie nachgibt. Als wir im März mit den Hufen angefangen haben, konnte man die Sohle mit dem Finger eindrücken und er zeigte Reaktionen.
Jetzt habe ich so fest gedrückt, dass sich der Hufkratzer verbog, :oops: nichts passierte.
Bisher habe ich nur Hufbearbeiter gehabt,(außer der Jetzige) die behaupteten, dass die Sohlendicke genetisch festgelegt ist. Was stimmt denn nun? Scheinbar ist doch was mit der Sohle passiert, oder was ist da unten los?
LG Katrin

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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von SilentDee » Mo 10. Dez 2012, 00:43

Also, ich habe das noch nicht selbst erforscht - nur mit meinem kenntnisstand aus Anatomie, Histologie usw. drüber nachgedacht, und dazu ein paar (unzählige) Gedanken anderer Hufleute usw. gelesen, und daraus ist diese (meine) Meinung geworden:

Da der Huf ein Hautanhangsorgan ist, reagiert es im Grunde wir die verhornte Haut auch. Je mehr Druck, desto mehr Schutz baut sie aus Horn. Je höher der Schmirgeleffekt, desto härter das Horn (auch abhängig vom Feuchtegehalt).

Es gibt eine Wechselwirkung zwischen Huf und Boden und Gangbild.

Je nach Bodenbeschaffenheit wird der Hornschuh anders beansprucht, je nach Gangbild auch (einseitige Belastung usw.) und dadurch ergibt sich also eine unterschiedliche Druckverteilung, und auch unterschiedlicher Abrieb. Darauf reagiert der Huf einerseits, andererseits wird er auch z.B. rundgeschmirgelt auf Schotter oder breiter auseinandergedrückt mit aufgeweichtem Horn in tiefem Boden.

Der Huf muss eines schaffen: ein Gleichgewicht aus Wachstum und Abrieb, denn in der Natur steht nicht irgendwo am Trampelpfad ein Hufmensch mit der Raspel, Hauklinge oder dem Amboss. ;)

Unter einem Abriebschutz (Eisenbeschlag z.B.) schwebt die Sohle relativ arbeits- und drucklos in der Luft herum, und hat eben weniger Druck und Abrieb. Also wird sie dünner und weicher, damit sie sich unter den gegebenen Bedingungen im benötigten Gleichgewicht halten kann. Folge, dünne, weiche Sohle.
Wird dieser Schutz nun entfernt, erhält die dünne Sohle Druck udn Abrieb, was das Pferd erst mal vorsichtiger gehen lässt, Steinchen ausweichen lässt usw. Und da sie merkt, sie hat mehr Druck und Abrieb, baut sie Horn auf, wie es auch an unseren Füßen geschieht, wenn wir mal längerfristig die Schuhe und Strümpfe ausziehen.

Alles, was wir nicht brauchen, wird zurückentwickelt (gutes Beispiel: unser Blinddarm als untätiger Wurmfortsatz, beim Pferd ist er riesig groß wegen der Pflanzenfasern, die roh gegessen und von Bakterien verdaut erden müssen, ähnlich den Vormägen beim Wiederkäuer ), was wir viel und stark brauchen, wird groß und stark funktional entwickelt.

Diese Anpassungsfähigkeit zeichnet gerade die Haut aus. Früher bei der Kavalerie gab es sogar menschliche Metaplasien unter dem Steißbein - wegen den ewigen Ritten im harten Sattel bildeten sich unter'm Steißbein als Schutz erst knorpelige Bereiche aus, bei einigen verknöcherten diese Teilchen sogar. Ist schon immer wieder auf's Neue beeindruckend und faszinierend, zu was Gewebe alles fähig sind!

Sohlenwachstum kann man sogar auf dem gut markierten Röntgenbild sehen. ;)

Meine Meinung - nicht das allegemingültige Hufgesetz, dafür fehlen mir echt große beweisende Studien. ;)

LG

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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Jeanne Dark » Mo 10. Dez 2012, 21:33

So wie es aussieht haben sich wohl dann die Sohlen meines Pferdes deine Meinung zum Gesetz gemacht! ;)
Nur war er in seinem Leben nur 2 Monate beschlagen, weil eben die Sohlen so dünn waren und Erleichterung her musste.
Ich hoffe wir sind auf einem richtigen Weg. Es wird langsam Zeit, bald geht die Welt unter und ich würde es sonst garnicht mehr erleben. :D
LG Katrin

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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von saskia » Mo 10. Dez 2012, 23:08

Jeanne Dark hat geschrieben: ...
@saskia,
Ich glaube fest daran, dass es Jammerlappen unter den Pferden gibt, die sich jeden Schmerz jahrelang merken, wenns nötig ist. :lol:
...
Ich will dir den thread nicht zuspammen, ich mach mal einen neuen zu dem Thema auf.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Jeanne Dark » Mo 7. Jan 2013, 00:15

Hier sind mal Bilder von vor 14 Tagen und wie sich die Hufe entwickelt haben:
Vor der Beraspelung:
VL
Bild

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VR
Bild

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Nach dem Einsatz der Raspel vorn links. (Die anderen Bilder sind nicht geworden, war zu dunkel. :? )

Bild

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Was sagt ihr?
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