Röntgenbilder Teil 10

saskia
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von saskia » Mi 14. Nov 2012, 13:50

Strahl schneiden löst aber wahrscheinlich nicht das Lahmheitsproblem bei Trockenheit. Denn wie ich schon sagte, müsste das Lahmen auf hartem Boden dann ja bei Feuchtigkeit genauso auftreten, wenn der Strahl die Ursache wäre. Das Schneiden des Strahls nach HS-Manier bewirkt leider langfristig, dass der Strahl nie wirklich mittragen darf und somit nie wirklich gesund werden kann. Besser ist es, eventuelle Fäule/Pilz zu behandeln, lose Fetzen und Taschen zu entfernen, und den Rest zu belassen, damit es nach und nach gesünder wird. Es wäre auch zu beachten, wie die Lahmeit aussieht : Schonung der Trachten in Form von Zehenlandung? Oder des ganzen Fusses? Wird der Huf beim Stehen entlastet? Im hinteren oder vorderen Bereich?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

mareike**
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von mareike** » Mi 14. Nov 2012, 15:10

Nur noch so ne Idee: Vielleicht funktioniert der Hufmechanismus nicht oder nur eingeschränkt. Warum sei erstmal dahin gestellt. Durch den feuchten Huf wird mehr Hufmechanismus ermöglicht als beim trockenen Huf. Wenn der Huf trocken ist, ist er zu unelastisch und drückt. Deshalb könnte der feuchte Huf angenehmer sein.

Jeanne Dark
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Jeanne Dark » Mi 14. Nov 2012, 17:24

:shock:
Ihr ward aber fleißig mit schreiben. :) Ich werde versuchen alle Fragen zu beantworten, wenn ich was vergesse, so ist es keine böse Absicht. Mir raucht ein bischen das Gehirn. ;)
Eure Gedanken, die ihr aufgeschrieben habt, kamen mir teilweise auch schon und ich habe versucht einiges umzusetzen, bzw. anders zu machen. Gut zu wissen, dass euch bei diesen Hufen ähnliche Gedanken kommen. :)

Die Wülste waren Anfangs nur um die Eckstreben und diese waren umgeklappt. Das war. als wir die NHC Bearbeitung begannen, nach Biernat und Schmied. Danach bröckelten die, bzw. der Hufmensch hat sie entfernt und die Eckstreben hatten sich schön wieder aufgestellt. Diese Wulst, wie sie auf dem Foto ist, hat sich in den letzten 3 Wochen gebildet. Auch diese "Ersatzwulst" für das Hufbein war vorher nicht da. Die hat er seit der letzten Bearbeitung. Diese fand Anfangs aller 7-8 Wochen statt, nach drängen meinerseits nun alle 5. Ist aber auch noch zu lang und aus der Not heraus und nach diversen Feststellungen meinerseits(ähnliche wie ihr sie gemacht habt) hat es mich gepackt und ich rasple jede Woche( seit 4 Wochen)selbst. :?
Hier ist mal ein Bild vom Anfang:
Bild
Im Moment läuft er ganz gut. Es ist ja nass. Er ist eigentlich noch nie so lange lahmfrei gewesen seit den letzten 2 Jahren.
Der Hufmensch guckt eigentlich immer, ob der Huf die Wulst hergeben will. Wenn nicht, dann lässt er sie, bzw. auch die falsche Sohle.

@Mareike,
Bilder versuche ich so zu machen. Seine Lahmheit sieht so aus, dass er eigentlich immer fühlig geht(außer wenn es nass ist) und er, wenn er lahmt, entweder rechts, oder auch links tickt. Er schont dabei den hinteren Teil. Eine ganze Weile war es links, letztens rechts. Auch fängt er vorher an den Huf verkantet aufzusetzen. Also meist außen und klappt dann so nach innen auf den ganzen Huf.

@Saskia,
ich habe das, so wie du schreibst beobachtet. Nach ca. 1,5 Wochen läuft er am besten, also sprich mit etwa 3 mm Wandüberstand im hinteren Bereich. Wenn der Hufmensch die Trachten dann wieder weg nimmt, kann er erst mal wieder schlechter fort. Sind sie aber länger als 3mm drücken sie wieder.. Deswegen rasple ich jetzt selbst und lasse die 3mm stehen. Der Strahl ist generell empfindlich. Anfangs war links auch Strahlfäule und eine tiefe Furche.
Und deshalb habe ich ihn vor 2 Wochen so gekürzt, dass er den Boden nicht berürt. Einfach um mal zu sehen, wie er damit läuft. Ich weiß, dass das nicht so das Gewünschte ist, aber ich habe jetzt erst mal zum Ziel, Schmerz zu vermeiden, damit er wieder komfortabler gehen kann, dann Physio um die verspannten Muskeln wieder zu lockern und danach erst werde ich schauen, dass der Huf ein Bilderbuchhuf wird. In der Reihenfolge. Noch bin ich bei dem Punkt Schmerzvermeidung. Und das möglichst ohne genagelten Beschlag. (Damals hatte er Eisen verkehrt herum, Gummizeugs auf der Sohle und ne Plastikplatte über dem Ganzen. Der Spaß kam mich 180 Euro. :roll: Für 4 Wochen, solange hat das gehalten. Danach musste das arme Pferd ca 14 Tage mit einem Eisen latschen, weil der Schmid nicht kam, keine Zeit,....oder was weiß ich. Kann nicht sein! Deshalb, wenn Schutz, dann muss ich das selbst können (müssen).

@mareike,
das passt eher zu Hufknorpelverknöcherung, was du da schreibst. Nur wie lange dauert denn das bis sowas verknöchert? Das Ganze geht ja schon paar Jahre. (insgesamt 4.) Am Anfang war es noch so, dass die Abstände größer waren, wo er lahmte und auch von selbst wieder verschwanden, bzw. nach Hufbearbeitung verschwanden. Seit 1,5 Jahren ist er nicht mehr reitbar, weil er nicht mehr gescheit laufen kann. :?

Hier noch ein Ganzkörperfoto:
Bild

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(Ich weiß, viel zu viel Masse für so kleine Hufe, :roll: bzw. anders herum. Lässt sich nun mal nicht mehr ändern. Das Pferd ist geboren.

LG Jeanne
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von mareike** » Mi 14. Nov 2012, 19:45

Jeanne Dark hat geschrieben: @mareike,
das passt eher zu Hufknorpelverknöcherung, was du da schreibst. Nur wie lange dauert denn das bis sowas verknöchert? Das Ganze geht ja schon paar Jahre. (insgesamt 4.) Am Anfang war es noch so, dass die Abstände größer waren, wo er lahmte und auch von selbst wieder verschwanden, bzw. nach Hufbearbeitung verschwanden. Seit 1,5 Jahren ist er nicht mehr reitbar, weil er nicht mehr gescheit laufen kann. :?
War ja nur so ne Idee^^

Mein Pferd hat nun über 6 Jahre eine Lahmheit durch eine Knochenzyste. Seit seinem 5. oder 6. Lebensjahr, auch Wallach, auch zu kleine Hufe für seine Masse. Ich schätze einfach das bei solchen Pferden die Hufe schon sehr gut sein müssen um der Belastung auf Dauer Stand zu halten. Die Züchter wollen große Pferde, aber keine großen Hufe.

Einzige Hoffnung ist für mich auch die Hufbearbeitung.

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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Jeanne Dark » Mi 14. Nov 2012, 21:56

mareike hat geschrieben:Mein Pferd hat nun über 6 Jahre eine Lahmheit durch eine Knochenzyste. Seit seinem 5. oder 6. Lebensjahr, auch Wallach, auch zu kleine Hufe für seine Masse. Ich schätze einfach das bei solchen Pferden die Hufe schon sehr gut sein müssen um der Belastung auf Dauer Stand zu halten. Die Züchter wollen große Pferde, aber keine großen Hufe.
Hat er die auch im Huf? Da können wir ja einen Club gründen. ;) Es gibt aber auch Pferde, die Zysten haben und nicht lahm gehen. Der 2. TA der bei uns war meinte, er habe solche Befunde schon gesehen, die eher zufällig ans Licht kamen. Den Pferden hat man nichts angemerkt.
Naja, wäre die Frage, was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? :)
LG Katrin

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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von mareike** » Mi 14. Nov 2012, 23:29

Ja auch in der Mitte des Strahlbeins aber ''nur'' vorne rechts.

Für mich ist die Zyste nur eine Folge und nicht die Ursache. Es sind ja meist noch die tiefe Beugesehne, Schleimbeutel, etc. beteiligt. Bei meinem Pferd hab ich als Ursache eine jahrelange Medio-laterale Imbalance in Kombination mit den zu kleinen Hufen in Verdacht. Deshalb wollt ich auch die Fotos um zu gucken wie es bei deinem Pferd aussieht.

Die Imbalance bei meinem Pferd ist fast behoben. Eine über sechs Jahre lange Lahmheit hinterlässt natürlich auch reichlich Verformungen an den anderen Hufen, an denen wir noch arbeiten. Da ich aber die Befürchtung hab, dass er hinten ein größeres Problem hat kann ich die Lahmheit aktuell nicht eindeutig beurteilen.

Martin
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Martin » Do 15. Nov 2012, 09:59

mareike** hat geschrieben:
Für mich ist die Zyste nur eine Folge und nicht die Ursache. Es sind ja meist noch die tiefe Beugesehne, Schleimbeutel, etc. beteiligt. Bei meinem Pferd hab ich als Ursache eine jahrelange Medio-laterale Imbalance in Kombination mit den zu kleinen Hufen in Verdacht. Deshalb wollt ich auch die Fotos um zu gucken wie es bei deinem Pferd aussieht.
Zumindest ein Teil dieser Vermutung könnte richtig sein, denn ich erlebe auch immer wieder, dass mediolaterale Verstellungen und solche Röntgenbefunde einhergehen. Seit einiger Zeit bearbeitete ich wieder ein Pferd mit Zystenbefunden. Empfehlung des Schmiedes: töten. Empfehlung des Tierarztes: alle halbe Jahre Cortison.
Das Pferd war zehenweit gestellt, obwohl es leicht zeheneng stehen wollte. Die Korrekturen haben dem Pferd extrem gut getan. Bis zum heutigen Tag war es nie wieder lahm und es wird mittlerweile wieder ganz normal geritten. Mal sehen, ob es wieder ein vollwertiges Distanzpferd wird, was die Besitzerin gerne hätte. Vielleicht habe ich ja die Chance für weitere Röngenbilder, damit man sehen kann was mit den Zysten passiert.

Martin

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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Jeanne Dark » Do 15. Nov 2012, 21:54

Die Bilder für mareike:
links
Bild

Uploaded with ImageShack.us

und rechts
Bild

Uploaded with ImageShack.us

Ich hoffe, du siehst, was du sehen willst. Links ist bei ihm außen eine ganze Ecke von der Hufwand ausgebrochen. Das sieht etwas schief aus, ist es auch, geht aber nicht anders, im Moment. Und rechts war schwierig zu knipsen, da waren zu viel Muskeln im Weg, irgendwie. :?
Hast du bei deinem Pferd schon mal die Kastrationsnarbe entstört? (entstören lassen?)

Heute war der Hufmensch da. Dabei hat er verwundert festgestellt, dass Herr Pferd Sohle, falsche Sohle und darauf Eckstrebe schiebt. :?:
Und, obwohl zehenweit, die äußere Wand links steiler ist, als die Innere. :?:
Seine Feststellung: Das Pferd ist komisch! :mrgreen:
Dann habe ich ihm heute Hufschuhe angezogen, weil der Boden gefroren war. Er geht ein paar Meter über die Huckelpiste, total klamm, vorsichtig, autschend , bleibt stehen, guckt an sich herunter, beschnüffelt die Hufschuhe und trabt! ganz normal zum Heunetz. :lol: :?: :?: :?:
Ich komme zu dem Entschluss: Das Pferd ist komisch! :shifty:

LG Jeanne
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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Jeanne Dark » Do 15. Nov 2012, 21:56

@Martin,
woran merkt man, wenn ein zehenweit stehendes Pferd zeheneng stehen will?
LG Katrin

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Re: Röntgenbilder Teil 10

Beitrag von Martin » Do 15. Nov 2012, 22:55

Jeanne Dark hat geschrieben:@Martin,
woran merkt man, wenn ein zehenweit stehendes Pferd zeheneng stehen will?
Ja, wenn ich da eine klare Antwort hätte, dann wäre vieles leichter. :lol:

Die sicherste Methode ist, den Huf in eine Situation bringen, in der er sich selbst helfen kann.
Dann läuft er sich barhuf so hin, wie er das braucht und das kann dann eben z.B. zeheneng sein.

Ein ganz guter Hinweis kann das Aufheben des Vorderbeins im Karpalgelenk sein, so dass das Bein locker im 90 Grad Winkel runterhängt. Dann sollte von vorne jemand schauen, ob sich das Bein ab der Fessel nach innen oder außen dreht oder gerade läuft. Wichtig dabei: Nicht auf den Huf schauen, sondern nur auf die Abweichung der Knochen zum Röhrbein. Zeheneng heißt eben nicht gedrehter Huf, sondern drehende Knochen! Wenn das Pferd auf dem Boden zehenweit stand, sich aber aufgehoben die Knochen deutlich nach innen drehen, dann stimmt da was nicht.

Ein weiterer Hinweis bietet sich, wenn Schmiede den Huf über den Kronrand bzw. den Fesselstand zu korrigieren versuchen und dabei unterschiedliche hohe Trachten, Ballenverschiebungen, Ovalhufe, Zwanghufe und ähnliches in Kauf nehmen. Dann kann man manchmal schnell erkennen, dass es genau andersherum ist.

Dann kann man sowas manchmal in der Bewegung erkennen. Diese Pferde fußen komisch.

Aber: Ich habe schon Pferde gehabt, da waren sich alle inklusive mir sicher, dass sie zeheneng stehen wollen, aber nach dem Ablaufen, war es dann doch leicht zehenweit. Gerade geringe Abweichungen sind schwer vorhersehbar.

Ich weiß, das sind keine wirklich befriedigende Antworten, aber meines Erachtens sind wir noch nicht soweit, simple Prinzipien des Vorhersagens der exakten Stellung nennen zu können. Genau daran scheitern ja so viele Schmiede mit ihrem Dauerbeschlag. Sie können eben oft nicht erkennen, wie ein Pferd stehen will.

Martin

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