Röntgenbilder lesen Teil 8

Heike4
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 8

Beitrag von Heike4 » Do 27. Sep 2012, 14:47

Ok Saskia, im Detail lag der Fehler, ich hab ein falsches Wort benutzt....Es ist eine Gegenüberdarstellung von Esel und Pferdehufen aber als Zeichnung und die ist recht weit oben. Alles was darunter kommt, hab ich gar nicht angeschaut, schäm....... nimms mir nicht krumm, bin schon grau, wie ein Esel, grins.
Geht nicht, gibt es nicht.

katiebell
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 8

Beitrag von katiebell » Do 27. Sep 2012, 15:31

Ich bin Lurker und auch gleich wieder weg, wollte aber gern diesen Link posten, falls er bisher unbekannt ist:
http://naturalequinehoofcare.weebly.com ... eshow.html

Macht's gut. :)

Diana
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 8

Beitrag von Diana » Do 27. Sep 2012, 23:25

Jetzt mußte ich erst einmal nachschlagen, was Lurker ist..

Silent Dee; hat der Esel Hufpilz? Wenn; dann wäre das schon sehr heftig...
Das Hufbein scheint auch abgesunken zu sein, und die seitl. Wand hat es komplett nach oben geschoben/ den Kronrand massiv gestaucht.

saskia
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 8

Beitrag von saskia » Do 27. Sep 2012, 23:57

Jetzt mal nichts zur Pathologie, was mir auffällt (wobei ich mich wundere, dass es mir erst jetzt so richtig auffällt), nämlich dass die Knochen (auf dem Seitenbild) total winzig wirken in der Hufkapsel. Wenn man das so mit Pferde-Röbis vergleicht..... Aber diese winzigen Knöchelchen in der "grossen" Kapsel scheinen dann echt eseltypisch (und nicht pathologisch) zu sein.
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 8

Beitrag von SilentDee » Fr 28. Sep 2012, 00:09

Wow, Seite 3 nach einem Tag... :lol:

Ich habe leider keine Röntgenbilder von gesunden Eselhufen. Wer (ob Pferdebesitzer oder Eselbesitzer) macht munter nur aus Interesse mal Hufbilder (X-Ray) von Hufen, die supergesund aussehen und laufen ohne Probleme? ;) Meist weigert man sich aus finanziellen Dingen ja schon bei anfänglicher Lahmheit und belastet den Organismus lieber erst mal mit massiven systemisch gegebenen Entzündungshemmern usw.

Die aufgelöste Hufbeinspitze ist nicht physiologisch! Sie kommt nur bei Groß- und Rieseneseln oft vor, ohne Lahmheiten zu verursachen... Ein physiologischer Eselhuf hat also eine gesunde Hufbeinspitze, ist aber leider bei den großen Esel oft nicht vorhanden. Wir haben also eine, räusper, genetische Prädisposition für diese Pathologie. Auch, wenn sie häufig als Zufallsbefund auftaucht und oft keine klinische Relevanz hat. (wobei sich streiten lässt, ob dem Esel der Huf mit aufgelöster Hufbeinspitze gemütlich erscheint... sie lahmen halt so spät erst. :? )

Leider werden bei Esel auch noch seltener große AKU's gemacht... also wenig Bilder im Umlauf. ;) Ich könnte jetzt mal die Minieselbesitzerin, die ich nächste Woche besuche, versuchen, zu überreden... :lol: Ich glaube aber, die will das Geld auch nicht ausgeben. Lasst uns doch ein IG Huf Digitales Röntgengerät anschaffen und wild in der Gegend herumröntgen! ;)

Hufbeine sind etwas kleiner als beim Pferd, aber trotzdem nicht aufgelöst. Haut etwas derber. Strahl eigentlich viel massiver und im hinteren Hufbereich ganz allein vorhanden, die Trachten gehen nach außen und hören weiter vorn auf.

Eselhufe sollen, genau wie Pferdehufe, ihre Funktion erfüllen können, mit den Knochen in der Beinachse gerade stehen dürfen, also kein Bockhuf sein. Leider herrscht oft noch die Schmiedemeinung, dass man Esel unbedingt bockhufig hinstellen sollte... Und bei Bockhufen deformiert ja häufig die Hufbeinspitze und löst sich schlußendlich auf, nicht wahr?

Womit wir wieder bei der Frage wäre: Ist die Hufbeinspitzenauflösung in unseren Ländern bei Großeseln vielleicht Anpassung??? :roll:

So, ich zeigt nun aber mal den Huf: Oh ich habe gerade gesehen, dass ich beim ersten Termin nur den linken fotografiert habe, aber die Probleme waren gleich... Die Röntgenbilder wurden von mir gewünscht nach einer ersten, vorsichtigen Bearbeitung, also hat die Hufkapsel nicht mehr die gleiche Form wie auf dem Röbi...

Bild

und

Bild

Hier ist der rechte Huf ein bischen mit drauf, ich fange immer rechts an mit bearbeiten, man kann also den Unterschied vorher nachher etwas erahnen... (mir ist erst hinterher vor dem linken Vorderhuf eingefallen, dass ich meinen Fotoapparat mit hatte...)

Und ich hab nach der 2. Bearbeitung mal ein nachher-Bild geschossen und nebeneinander gestellt für die Besi:

Bild

Ich nehme also auch die Trachten runter und nach hinten, die Zehe wird gekürzt und zurückgesetzt, und die hohlen verrotteten Wände werden dann weggemacht, denn die tragen eh nicht mehr mit, bieten nur Luxuswohnungen für die Bakterien und Pilze...

Hinterhuf mit hohler Wand, wie die an der Zehe des rechten Vorderhufs auch vorhanden war/ist.Ich arbeite mich über 1-2 Bearbeitungen pyschologisch wertvoll an das vollständige Wegschneiden der hohlen Bereiche heran, auf einmal, wenn der Besi einen und die eigene Arbeit noch nicht kennt, ist es immer sehr schockierend... :lol:

Bild


Die Löcher im Huf-Röbi sind also hohle Wände mit massivem WLD. Ob das Hufbein schon angegriffen ist, und sich daher auflöst...?

Lieben Gruß

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Re: Röntgenbilder lesen Teil 8

Beitrag von Diana » Fr 28. Sep 2012, 07:28

Ich finde die Seite ganz interessant
http://www.tribeequus.com/burros.html

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Re: Röntgenbilder lesen Teil 8

Beitrag von Evolution » Fr 28. Sep 2012, 09:47

Bitte korrigier' mich - ich bin ja noch völlig im "mehr oder weniger intelligente Fragen stell"-Modus und kenn außerdem den Esel dazu nicht:
aber ist der Hinterhuf auf dem Bild zu dem Zeitpunkt (vielleicht sieht er inzwischen ja ganz anders aus?) zu flach und lang? Ich kann das jetzt nur mit den ganzen Bildern von den Wildeseln (denen sollte man mal mit einem Röntgengerät zu Leibe rücken... :mrgreen: ) vergleichen und was ich sehe ist ein winziges Stückchen steilere Wand, das da am Kronsaum rauswächst. :?:

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Re: Röntgenbilder lesen Teil 8

Beitrag von radieschen » Fr 28. Sep 2012, 12:01

Mit WLD haben die Esels glaub ich ganz schön oft Probleme... und wenn bei denen die Zehe zu lang wird und nach vorn zieht, zieht es die Sohle auch gleich ganz massiv mit, sodass man teils echt Rätselraten muss, bis wo man sie zurücksetzen kann. Mehrt noch, als beim Pferd, find ich.
ich hab nen ähnlichen Fall, bei dem war nur ein Hinterhuf betroffen, die andere sind seltsamerweise in Ordnung.
zu ihm gibts leider keine Röntgenbildern, denke aber, die hätten relativ ähnlich ausgeschaut

Bilder oben Mai vorher-nachher; Bilder unten im Juli und September
Sohle.JPG
seitlich.JPG
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 8

Beitrag von SilentDee » Fr 28. Sep 2012, 15:37

Ja, stimmt total,

der hat eigentlich gar keine Wand mehr, die trägt, ist alles locker und unterhöhlt. Habe da beim ersten Trimm mal so weit vertretbar ohne Röbi gearbeitet, und mal, hmm, erste Ahnungen von der zukünftigen Wandbearbeitung angewendet mit dem Hinweis, dass die eh nicht tragen kann, so unterhöhlt die ist, und das zeige ich mit diesem abenteuerlichen und erst mal noch lange nicht sinnvollen Wegknipserei, und wenn der Esel dann in dieser Zeit immer noch gut läuft, wird mutig der sinnvollen Wandbearbeitung (bis alles Gammelige weg ist) eher zugestimmt.

Ist nämlich gar nicht so leicht für Besitzer von esel und Pferd, wenn man einen neuen Hufbearbeiter holt, der dann nicht nur Zentimeterweise kürzer macht, sondern auch noch die ganze Wand entfernen will... :lol: schlußendlich kennt man den Bearbeiter und die Arbeit (und dessen (Miß-)Erfolge) ja noch nicht und muss quasi vertrauen, ohne zu kennen...

Daher mache ich bei den ersten Trimms oft langsame Schritte in die richtige Richtung, damit der Besi dann merkt, dass dieser rabiate Trimm nicht schadet.

Die Zehe ist hier also massiv zu lang nach vorne liegend. Und oben lässt es erahnen, dass es steiler möchte. Aber aus meiner Erfahrung heraus orientiere ich mich ohne Röntgenbild bei Hufen, die auf latente Reheschübe schliessen lassen, immer an der Sohle und fordere Röntgenbilder, damit ich weiß, wo und wie das Hufbein sich befindet. Und daher sind dann nach dem ersten Blind-Trimm dann Röbis angefertigt worden. Der Hinterhuf sieht im Röbi dann so aus:
Bild

Was sagt uns das, außer, dass die Wand echt hohl ist ohne Tragkraft? Kann ich in die lebende Sohle und die wegen der hohlen Wand gebildeten Sohlenschwiele reinarbeiten?

Ich war sehr froh über dieses Röntgenbild und habe dann an diesem Esel so viel in der Sohle herumgeschnitten, wie noch nie an einem Huf zuvor. ;) Esel haben oft übermäßig dicke Sohlen... weil sie viel zu wenig Abrieb haben...

und ich konnte den Huf dann schon grundsätzlich etwas steiler stellen...

LG

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Re: Röntgenbilder lesen Teil 8

Beitrag von SilentDee » Fr 1. Feb 2013, 22:46

saskia hat geschrieben:Und wenn man liest, dass....
Esel sind wie auch Pferde Zehenspitzengänger, dh. sie setzen beim Gehen zuerst die Zehenspitze auf, dann folgt der Rest des Hufes.
...was in Bezug auf die Pferde eindeutig eine Falschaussage ist, dass sie die Zehenspitze zuerst aufsetzen und dann den Rest des Hufes (bzw dass dies eine pathologische Situation ist, die hier jedoch als korrekt klingend genannt wird)...
.

Der ganze Huf ist ja quasi die Zehenspitze... ;)

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