Röntgenbilder lesen Teil 5

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SilentDee
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 5

Beitrag von SilentDee » Do 20. Sep 2012, 14:39

:mrgreen: Tip:

Das Tier ist nicht ganz ein Jahr als!

Verrate ich erst jetzt, weil es total sinnvoll ist, mal junge Röntgenbilder anzuschauen, ohne es zu wissen... ;)

Und es ist kein Pony! Es ist ein Esel! :D

Verändert das jetzt was in der Beurteilung des Röntgenbildes?

Thorsten

Re: Röntgenbilder lesen Teil 5

Beitrag von Thorsten » Do 20. Sep 2012, 14:47

SilentDee hat geschrieben:...Verändert das jetzt was in der Beurteilung des Röntgenbildes?
Nur dahingehend, dass ich keine Esel esse :roll: Der Huf nie flach stand und das Fohlen nie von seinen Zehen runterkam und sich dadurch deformiert hat, was im jungen Equiden eben noch leichter geht.

Wie heisst das Zeugs noch, dass man gleich innerhalb von 48 Stunden nach der Geburt geben kann damit sich die Kontraktur löst?

Allerdings sind die Prognosen zur Reha besser im Fohlen, wenngleich das dennoch nie ein Sportesel wird :D

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Mascha
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 5

Beitrag von Mascha » Do 20. Sep 2012, 15:30

Fohlen hatte ich noch erkannt, aber ein Esel Röntgenbild hab ich vorher noch nie gesehen. :lol:
Kann man denn generell überhaupt die Hufbeine von Eseln und Pferden vergleichen? Ich meine, von außen unterscheidet sich ein Eselhuf ja schon von einem Pferdhuf. Wie sieht das von innen aus?
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Röntgenbilder lesen Teil 5

Beitrag von diala » Do 20. Sep 2012, 16:18

Thorsten hat geschrieben:
SilentDee hat geschrieben: Wie heisst das Zeugs noch, dass man gleich innerhalb von 48 Stunden nach der Geburt geben kann damit sich die Kontraktur löst?
Tetracyclin ist eine Möglichkeit... wobei das nicht ganz risikofrei ist, Fohlen vertragen das u.U. nicht gut. Aber lieber Risiko, als Wurst.

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SilentDee
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 5

Beitrag von SilentDee » Do 20. Sep 2012, 21:22

Ich hatte damals Kontakt zu Thekla aufgenommen, die hat das Buch über Esel- und Mulihufe geschrieben und mich als Huftante für Esel hier oben empfolen gehabt, dadurch kam ich zu dem Fall über die IGEM.
Thekla berichtete mir (hatte ich auch schon mal im Studium gehört, aber damals irgendwie unter "ferner liefen" abgelegt :oops: ), dass bei Großeseln die nicht-existenten Hufbeinspitzen anscheinend ganz häufig vorkommen, bei kleinen Eseln nicht. Ist bei Groß- und Rieseneseln anscheinend schon im Erbmaterial irgendwie verwurzelt, war damals der Verdacht, und dazu laufen auch Untersuchungen.

Dies ist ein Andalusischer Riesenesel-Jährling.

Er steht natürlich bockhufig, hier ist mal der betroffene Huf:

Bild

Wie es mit ihm weiter ging, weiß ich leider nicht, aber ich weiß, dass ganz viele Riesenesel mit aufgelösten Hufbeinspitzen den Anforderungen, die heutzutage in unseren Breiten an sie gestellt werden, doch gerecht werden. Oft ist eine aufgelöste Hufbeinspitze ein Zufallsbefund, wenn man wegen etwas anderem röngt.

Wie weit die restliche Deformation nun hier beeinrächtigt, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass das Eselchen bis dato nur weichen Boden unter den Füßchen hatte - und das dürfen Fohlen nun nicht! Und Esel erst recht nicht!

LG

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Re: Röntgenbilder lesen Teil 5

Beitrag von saskia » Do 20. Sep 2012, 22:17

Krass, dass das sozusagen "normal" ist und dass die damit (gut?) laufen können. Was war denn dann die Ursache für die aktuelle Lahmheit, wenn das Tier ansonsten mit diesen ererbten Charakteristika keine Probleme haben sollte?

Und die Rillen an der Hufwand - sind das genauso wie beim Pferd Stoffwechselstörungen, oder sind die durch die spezielle Belastungssituation entstanden? Bzw bedeuten Rillen (auch beim Pferd) u.U. nicht immer automatisch Stoffwechselursachen?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Röntgenbilder lesen Teil 5

Beitrag von SilentDee » Fr 21. Sep 2012, 15:52

Ob die damit gut laufen können, kann ich nicht wirklich beurteilen, denn mir wurde das nur so gesagt, dass es das häufig sogar als Zufallsbefund bei Großeseln gibt. Nicht bei Kleineseln und Normaleseln (lasse mal Rassenamen weg). ;)

Pferde zeigen ja Lahmheiten auch erst sehr spät, weil ein lahmes Pferd vom potentiellen Jäger in der freien Natur gleich ausgewählt wird. Bei Eseln dürfte das mindestens genauso sein, zumal die Langohren im Verdacht stehen, noch weniger anfällig auf Schmerzhaftigkeit zu reagieren und es erst superspät zu zeigen.

Und bei uns werden sie ja nun auch nicht sehr beansprucht, nicht wahr? Sind ja alles meist nur Liebhabertiere, die, wenn sie Glück haben, auch mal gearbeitet werden für ein Stündchen. Da sind die Esel in anderen Ländern ja nun anderes gewohnt! (Ohne Wertung gesagt!)


Zu den Rillen: Ja, Esel reagieren noch viel anfälliger auf Wohlstand als die meisten Pferde. und sind extrem anfällig für Fäulnis, müssen trockene Böden haben. Aber man darf auch nicht vergessen, dass dieser Esel nicht mal ein Jahr als war, und bei Fohlen ist ja sogar noch die Kappe drauf, die sind sehr eng, und weiten sich dann ja erst in den nächsten Monaten, also wird wahrscheinlich auch Belastung mit hineinspielen, wobei wir hier ja eindeutig einen starken Bockhuf haben, und der hat ja eh Belastungen, die er nicht haben sollte...

Das Tier war zuhause nicht lahm, hat dann mehrere Stunden Hängerfahrt hinter sich, Eingliederung, und im neuen Zuhause war auch viel harter Boden.... :whistle: Und solche Hufe...


LG

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