Röntgenbilder lesen Teil 3

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SilentDee
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Röntgenbilder lesen Teil 3

Beitrag von SilentDee » Di 18. Sep 2012, 16:59

Und weil das gerade so einen Spaß bringt, hier noch ein anderes Röntgenbild, anderer Fall, anderes Tier.

Ich sag mal dazu, ich habe diese Stute (Distanzpferd :D ) gerade übernommen. Bisher immer barhuf von HO bearbeitet.

Das sind aktuelle Röbis aus der Klinik!

Was ist das Problem???

Bild

und

Bild


Wenn das Problem jedem Interessierten ersichtlich ist, habe ich das Problem noch mal in anderer Perspektive zur genaueren Begutachtung und Auswertung! ;)

LG

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Pferdefreund
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 3

Beitrag von Pferdefreund » Di 18. Sep 2012, 17:28

ich wuerde sagen (absolut ungeschult im Roebi lesen), die Trachten sind zu hoch, das Hufbein erscheint mir nun etwas zu steil. Das Pferd steht rueckstaendig (haette man auch ohne Roebis sehen muessen). Ausserdem sieht es nach M-L imbalance aus, das Hufbein sieht "gekippt" aus, i.e. im hinteren Teil des Bildes viel tiefer als im vorderen. Koennte natuerlich auch der Winkel sein, mit dem das aufgenommmen wurde. Aber vielleicht st es ein so typischer Huf, wo medial hoeher waechst, da steiler, und lateral weghebelt?

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Re: Röntgenbilder lesen Teil 3

Beitrag von mareike** » Di 18. Sep 2012, 17:58

Dann will ich auch mal versuchen :)

Ich würde da einen leichten Ansatz von Hufknorpelverknöcherung sehen.

Medio-lateral ist der Huf wahrscheinlich nicht in Balance. Ich würde sagen, die laterale Seite ist zu hoch.

Ich frag mich ob da aus der Hufwand nicht vielleicht ein großes Stück raus gebrochen ist, weil da unten ein Stück so dunkel ist.

Das Strahlbein sieht leicht verändert aus.

Thorsten

Re: Röntgenbilder lesen Teil 3

Beitrag von Thorsten » Di 18. Sep 2012, 18:24

Bin heute zu Müde vom Pferdetraining, sieht aber nach Osteitis aus.

Btw. vielleicht sollten wir Abstand davon nehmen zu sagen wir haben das Pferd vom HO, Schmied etc. übernommen.

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SilentDee
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 3

Beitrag von SilentDee » Di 18. Sep 2012, 19:24

Ich fand es jetzt wichtig für die Vorgeschichte, dass das Pferd barhuf Distanzen gegangen ist durch und mit HO-Bearbeitung. ;)

Das zeigt ja doch, dass es eigentlich wohl leistungsfähige Hufe sind. Aber dann trotzdem ein Problem aufgetreten ist, was eben in der Klinik zur Untersuchung endete. Kann ja alles sein, muss ja nicht mit dem Hornschuh zusammenhängen. ;)

Habe ich dazugeschrieben, um für die Anamnese alles möglichst so aufzuschreiben, wie man dann damit konfrontiert wird. Man übernimmt Pferde irgendwann, die haben eine Hufgeschichte. Die sollte einem mitgeteilt werden. Meist wird immer erst dann gewechselt, wenn der Besi irgendwas auszusetzen hat. Solange man zufrieden ist, wird meist ja nicht gewechselt, es sei denn, der Bearbeiter wird krank, hört auf, man zieht um oder so.

Und wenn ein Pferdebesitzer sich Gedanken um die Hufe seines Pferdes macht, wird oft erst mal jedes Gangproblem auf mögliche Hufbearbeiterfehler geschoben, kann aber ja auch diverse andere Ursachen haben. Und das abzuklären, erfordert eben auch anatomische Kenntnisse des Bearbeiters. ;) Weil man sehr viel falsch machen kann, was dann nicht nur im Hornschuh zu sehen ist, auch am Skelett des ganzen Pferdes.

- Hufknorpelverknöcherung ist schon mal gut, wo? Beidseitig? Eine Seite? Wenn ja, welche?

- Mediolaterale Imbalance, woran auszumachen?

- welcher Art von Strahlbeinveränderungen siehst Du?

- Osteitis? Wo zu sehen?

LG (komme wegen des schlechten Wetters draußen grad voll in Lebkuchenstimmung... :oops: )

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Re: Röntgenbilder lesen Teil 3

Beitrag von mareike** » Di 18. Sep 2012, 20:50

Oxspring_datenlos.jpg
Die Hufknorpelverknöcherung wäre dann hauptsächlich auf der medialen Seite und vielleicht nur ein ganz bisschen auf der lateralen Seite. (grüne Markierung)

Die Medio-laterale Imbalance würde ich vermuten, da das Skelett irgendwie nach lateral abgerutscht zu sein scheint. Deshalb würde ich vermuten, dass lateral die kürzere Seite ist und medial die längere (hab mich in meinem vorherigen Beitrag mit der Seite geirrt). Somit müsste das Pferd Zeheneng stehen (rote Markierungen)

Beim Strahlbein sind ein paar Kanäle. (gelbe Markierung)

Ostitis: Vielleicht das was ich blau markiert habe?
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 3

Beitrag von saskia » Di 18. Sep 2012, 20:55

Also ich hab mich noch nicht viel mit all den Winkelgraden u.a. Geometrie befasst, aber mir kommt das Hufbein fast bodenparallel vor. Im Stand bereits bodenparallel. In der Bewegung wird es durch den Hufmechanismus im hinteren Bereich noch weiter runtergedrückt und es kommt zuviel Druck auf die Hufbeinäste und die umliegenden Strukturen. - Weiter kann ich dazu nichts sagen, dazu reichen meine Kenntnisse noch nicht aus.
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 3

Beitrag von diala » Di 18. Sep 2012, 21:07

Bild
schaut mal die zwei Stellen an...

zum Thema bodenparallel: auf dem Bild sieht man sehr schön die Maserung des Bodenbrettchens. Das Hufbein ist hier also nicht bodenparallel.

Lateral - medial: es ist Konvention, dass man die Buchstaben auf der lateralen Seite (also aussen) anbringt. Das kann von einem "frischen" Radiologieassistenten mal vergessen werden, aber sollte zu 99% so stimmen.

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Re: Röntgenbilder lesen Teil 3

Beitrag von saskia » Di 18. Sep 2012, 21:22

diala hat geschrieben:... auf dem Bild sieht man sehr schön die Maserung des Bodenbrettchens. ...
Also ich sehe da "Etwas" unter dem Huf, das für meine Begriffe relativ formlos ist. Eine klare Brettchenlinie kann ich da nicht erkennen, höchstens abschätzen wo die Sohle sein könnte.
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 3

Beitrag von diala » Di 18. Sep 2012, 23:08

du musst mir das nicht glauben - aber du darfst. Die üblichen "alten" (analogen) Grosstier-Röntgenanlagen konnten nicht boden-bündig schiessen, weil das Schutzglas der Röhre von einem Metallrahmen gehalten wurde. Deshalb musste man die Hufe immer auf ein Brettchen o.ä. stellen, um den Huf genau horizontal schiessen zu können (weiss nicht, ob es mit den digitalen Anlagen immer noch so ist - eigentlich hat ja nur das Filmsystem geändert, nicht die Strahlungsquelle)

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