Röntgenbilder lesen Teil 2

Thorsten

Re: Röntgenbilder lesen Teil 2

Beitrag von Thorsten » Mi 19. Sep 2012, 09:55

Vielleicht helfen die beiden Ansichten bei der Feststellung der Rotation. Sind die Trachten jetzt immernoch nur zu hoch?
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Andrea&Atila
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 2

Beitrag von Andrea&Atila » Mi 19. Sep 2012, 10:09

vielen Dank. Ich mach ja gern Fehler, daraus lernt man am besten.

Also woran bemißt man nun die Hufbeinrotation?

Anhand der Bodenauflagefläche zur Basis des Hufbeines? Einzig und allein?

Täuschen dann die Achsen der Gelenke?
Erklär mir das mal bitte, ich würde das gern korrekt sehen/ interpretieren lernen.
Prüfen Sie hier getätigte Hinweise zu Bildern vor dem Ansetzen des Werkzeuges genauestens vor Ort oder fragen Sie einen fähigen Hufmenschen.

diala
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 2

Beitrag von diala » Mi 19. Sep 2012, 10:21

Andrea&Atila hat geschrieben:Also woran bemißt man nun die Hufbeinrotation?
die vordere Linie des Hufbeins und die (nicht begradigte) Hufwand müssen parallel sein, also Winkel = 0°. Die Stellung zum Boden hin wird dabei nicht berücksichtigt.
Zuletzt geändert von diala am Mi 19. Sep 2012, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.

Andrea&Atila
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 2

Beitrag von Andrea&Atila » Mi 19. Sep 2012, 10:33

so??
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Prüfen Sie hier getätigte Hinweise zu Bildern vor dem Ansetzen des Werkzeuges genauestens vor Ort oder fragen Sie einen fähigen Hufmenschen.

diala
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 2

Beitrag von diala » Mi 19. Sep 2012, 10:44

Andrea&Atila hat geschrieben:so??
genau so. Beim frischen Reheschub ist die Wand ja in der Regel mow. gerade (bzw. nur im unteren Dritte begradigt), sodass die Messung einfach ist.

Thorsten

Re: Röntgenbilder lesen Teil 2

Beitrag von Thorsten » Mi 19. Sep 2012, 14:23

Andrea&Atila hat geschrieben:vielen Dank. Ich mach ja gern Fehler, daraus lernt man am besten.

Also woran bemißt man nun die Hufbeinrotation?

Anhand der Bodenauflagefläche zur Basis des Hufbeines? Einzig und allein?

Täuschen dann die Achsen der Gelenke?
Erklär mir das mal bitte, ich würde das gern korrekt sehen/ interpretieren lernen.
Die Gelenkachsen hab ich nur der Vollständigheit halber eingezeichnet, damit es deutlicher wird. Hab bei dem einen Bild sogar einen falschen Winkel eingezeichnet so dass MC:P1 wohl eher 140° an Stelle von 142° haben müsste, aber das ist da auch nicht erheblich. Auch der Palmarwinkel ist medizinisch gesehen falsch eingezeichnet, aber kommt geometrisch gesehen auf das gleiche Ergebnis.

Ich versuch das mal kurz anders als diala aufzuzeigen, weil ich ihr da etwas widersprechen muss. War perfekt beschrieben was diesen Fall (kraniale Rotation) betrifft. Schauen wir uns die kaudale Rotation an wird der negative Palmarwinkel zur Bestimmung hergenommen, weshalb ich das Verfahren auch etwas schwammig finde. In einer US-Gruppe haben wir gerade einen Fall einer kranialen Rotation bei der zudem das Hufbein deformiert ist. Nun gibt der TA an, dass es sich um eine nur 4,1° Rotation handelt. Hätte sich das Hufbein aber nicht deformiert und Platz dafür gehabt, dann wäre eine größere Rotation festzustellen. Während bei der kranialen Rotation die Verletzung der Laminae im Mittelpunkt steht wird bei der kaudalen Rotation zwischenzeitlich die Blockade der Venen und Arterien sowie die Verletzung der DDFT in den Mittelpunkt gestellt. (Wenn ich das verstanden haben bin ich auch einen Schritt weiter. Vielleicht denke ich da einfach zu komplex und nicht spezifisch genug.)

Was ich damit sagen möchte ist, dass man hier meiner bescheidenen Meinung nach mehrere Faktoren berücksichtigen muss als nur die Hufwand-Laminae-Distanz.

Es gibt auch nicht nur eine Wahrheit was das angeht. Redden stellt dieses z.B. als Normalfuss dar.
healthy_feet.jpg
Turner sagt allerdings und das wird von den meisten unterstützt, dass ein Unterschied zwischen Zehenwandwinkel und Trachtenwandwinkel von mehr als 5° als unterschobene Trachten anzusehen sind. Demnach wäre es laut Redden und weiß der Geier wievielen bestätigten Fällen normal solche Trachten zu haben. Den Forschungsergebnissen von Turner zu Folge aber nicht.

Dann wiederum wäre der Huf im Bild nach Redden normal und nach Bowker und Ramey (der hat das aber nur von Bowker) als Hufbeinsenkung zu erkennen, weil das Hufbein nicht mit dem Kronrand abschliesst... Manchmal ist es echt verwirrend und daher bin ich für michauch der Meinung, dass dieses Mustangmodell ein weiterer guter Schritt in eine richtige Richtung ist, aber eben nur ein Schritt und nicht mehr.

Zurück zum x-ray hier:
Mich irritiert etwas die sehr hellen Bereich im kaudalen Bereich, die ich nicht wirklich zuordnen kann. Für Ossifikationen zu schwach und als Artefakte kann ich mir das jetzt nicht wirklich erklären, es sei denn da wurde zuviel Knet eingebracht, aber das wäre schon zu dilletantisch als dass ich das glauben würde.
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 2

Beitrag von diala » Mi 19. Sep 2012, 14:30

Thorsten hat geschrieben: Zurück zum x-ray hier:
Mich irritiert etwas die sehr hellen Bereich im kaudalen Bereich, die ich nicht wirklich zuordnen kann. Für Ossifikationen zu schwach und als Artefakte kann ich mir das jetzt nicht wirklich erklären, es sei denn da wurde zuviel Knet eingebracht, aber das wäre schon zu dilletantisch als dass ich das glauben würde.
könnte evt. eine Strahlfäule mit Jodogel behandelt worden sein? (für die andern: Jod ist auch ein Kontrastmittel).

Thorsten

Re: Röntgenbilder lesen Teil 2

Beitrag von Thorsten » Mi 19. Sep 2012, 14:44

diala hat geschrieben:könnte evt. eine Strahlfäule mit Jodogel behandelt worden sein? (für die andern: Jod ist auch ein Kontrastmittel).
Wäre die dann als Sekundärkrankheit zur wahrscheinlich vorliegenden Tendonitis anzusehen?

Andrea&Atila
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 2

Beitrag von Andrea&Atila » Mi 19. Sep 2012, 15:01

super, danke! Gibt es zu der Thematik weiterführende links, gern auch in ausländisch!

oje, und ich bin ab morgen ohne Internet, wie soll ich das nur aushalten? :cry:

Wird das hier eigentlich als Fernstudium anerkannt? :think:
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Re: Röntgenbilder lesen Teil 2

Beitrag von SilentDee » Mi 19. Sep 2012, 16:06

Ich sag mal so, die TA hier im Norden machen Knet nur in die Oxspring-Aufnahmen (also in den Huf, nicht in die Aufnahme :D )

Könnte auch Sand-Matsch aus dem Paddock sein, denn wenn Pony nicht gut laufen kann, kann es auch nicht gut lange Hufe hochheben, und da werden dann eben Abstriche bei der Hufvorbereitung gemacht. ;) Pony, dass sich stöhnend nieder legt, kann man noch schlechter beurteilen im Röbi.

Soll ich mal den Huf dazu einstellen? Oder lieber noch nicht, weil man sich dann zu sehr davon beeinflussen lässt?

Ist doch toll, wenn man so unglaublich viel aus den Röntgenbildern lesen kann...

PS: Vielleicht schaffen wir ja irgendwann eine staatliche Anerkennung zu unserem hier gerade angefangenen Fernstudium. :mrgreen:

Das Tolle ist eben, dass man manchmal ja Material vorgelegt bekommt (Röbi), was eben nicht so gut ist, wie wir das gern hätten... und manchmal eben widrige Umstände auch Bilder verzerren, weil man eben nicht weiß, wie die Aufnahme gemacht wurde und warum was wie wo usw...

Also, Huffoto, ja oder nein?

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