Ich versuchs mal, wohlgemerkt absoluter Laie:
Allgemeiner Befund des TA vermutlich Hufrollesyndrom -> Keile drunter -> fertisch. Wenns nicht mehr läuft, gehts in die Wurst. Kann man nix machen!
Mein Befund: Hufbeinsenkung mit Rotation des Hufbeines nach vorn.
Huf viel zu flach mit gequetschten Strukturen im Bereich Trachten/ Strahl/ Strahlbein.
Durch die Rotation bedingt großer Druck auf die Beugesehne und sämtliche andere dort liegenden Strukturen, hiermit Druck aufs Strahlbein, das dann ins Gelenk drückt weil alles rotiert ist. Hier drunter scheint eine Verdichtung des Gewebes erkennbar. Zu hoher Druck im hinteren Hufbereich durch die Form des Hufes und der Versuch des Pferdes dem Schmerz zu entkommen, das leider die verdrehte Hufkapsel irgendwie belasten muß. Großer Druck im Bereich des Kronsaumes vorn durch die Senkung des Hufbeines.
Ein Abrollen nach vorn wird durch die Hufbeinsenkung, die Rotation und die lange, zu flache Zehe vermutlich recht schmerzhaft sein.
Die oberen Gliedmaßen lassen vermuten, das der Schwerpunkt viel zu weit hinten liegt. Also das Pferd nicht gerade stehen kann, was sehr anstrengend ist und die schädlichen Auswirkungen im Huf verschärft.
Das Eisen mit den Keilen verstärkt alle negativen Auswirkungen des ungesund geformten Hufes.
Der Keil soll die hinteren Strukturen entlasten, die lang gelassene Zehe mit dem Abrollpunkt nahe am Nirvana verhindert das aber. Abgesehen davon, das Keile in so einem Huf, wie es gearbeitet ist, wenig bringen. Wollte der Schmied hier mit dem Aufzug vorn verhindern das die zehe abhaut.
Und ja, es laufen sehr viele Pferde so rum. Zu lange Beschlagsintervalle und Schmiede, die leider nicht wissen was sie tun.
Ansatz um dem Pferd das Leben zu erleichtern:
Eisen runter,
anhand des Röbi die Zehe weitestmöglich zurücksetzen und kürzen. Anfangs würde ich mit einem zurückgesetzten Bekleb arbeiten, um oft an der Zehe nacharbeiten zu können, ohne dem Pferd den Laufkomfort zu nehmen.
Mit Keilen würde ich nicht arbeiten. Lieber an der zehe ansetzen und den(das) Huf(bein) stück für stück in die richtige Lage bringen. Also den Huf, so steil wie er es oben möchte nach unten wachsen lassen.
Vielleicht wäre das für die ersten 2 Monate ein guter Fall für die Klettduplos. Der Duplo gibt auch gute Unterstützung im hinteren Hufbereich. Den Strahlbereich würde ich polstern, um ihm einen Anreiz zu geben, sich zu entwickeln und wieder aufzubauen. Die Trachten müssen aufgebaut werden, also erstmal soweit es die flache Stellung erlaubt, kürzen, damit sie sich aufrichten können.
Ob dem Pferd wieder zu einem gesunden Huf zu verhelfen ist, bliebe dann abzuwarten. Aber da gibt es noch genug Potential, dem Pferd ein weitestgehend schmerzfreies Laufen zu ermöglichen.
So, und jetzt korrigiert mich bitte, damit ich was dazulerne!!