Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

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Feuerhuf
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Re: Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

Beitrag von Feuerhuf » Do 2. Jun 2016, 20:59

Die Zehe hat einen Schwung und ist zu lang , da die Trachten zu flach sind . Der Tragrand fällt nach aussen ab statt waagerecht zum Boden zu stehen. Die Hufwand ist im Trachtenbereich VL lateral zu dünn, daher Wandtrennung. Die Sohle ist zu dünn, daher Sohlenschwiele. Laß die Duplos mal 8 Wochen drauf und mache Bilder nach Abnahme und nach Bearbeitung.

Fea
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Re: Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

Beitrag von Fea » Do 2. Jun 2016, 21:18

Und VR, steiler mit den hohen Trachten und diesem blöden Riss der nur seeeehr langsam herunter wächst.
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Fea
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Re: Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

Beitrag von Fea » Do 2. Jun 2016, 21:29

Feuerhuf, danke für deine Einschätzung und die Zeit die du dir nimmst. Was wäre deine Herrangehensweise um die Trachten auf zu richten und die Zehe kürzer zu bekommen? Ich kürze die Zehe eigendlich immer sehr regelmäsig so weit (es meiner Meinung nach) geht. Die Zehe schaut von der Seite dann immer noch deutlich zu lang aus.
Mein Plan (jeh nach Entwicklung) ist nach 4 Wochen umbeschlagen zu lassen. Bei dem Hufwachstum derzeit sind mir 8 zu lang.
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Kathy71
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Re: Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

Beitrag von Kathy71 » Do 2. Jun 2016, 22:51

Fea hat geschrieben: Pat, ich glaube ich hatte bezüglich deiner "Frühjahrsfühligkeit" im Distanzforum was gelesen, finde es jetzt aber nicht mehr. Die Fotos da haben mit aber auch zu denken gegeben weil ich das Punktepferd eben auch als schlank empfand. Ich habe Sati ja erst den zweiten Frühling und hatte im Herbst nach Stallwechsel auch schon mal Probleme. Ist dein Pferde denn auf beiden Vorderbeinen gleich fühlig oder auch nur auf einem?
Pat's Punktepony habe ich leider noch nicht live gesehen. Ich denke Du meinst mein Punktepony, davon habe ich Bilder hier im Forum und ich glaub auch im Distanzforum eingestellt. Er war auf beiden Vorderbeinen gleich fühlig, wobei VL die Einblutung in die WL schlimmer war.

Im Moment fällt das Sohlenhorn plattenartig ab, darunter ist es auch nicht soooo besonders fest. Meine Maßnahme ist grade Strohpellet-Einstreu (das ist wie Torf), moderate Bewegung (Laufband, Spazierengehen), Heu aus Netz eingeschränkt (8kg am Tag), Atcom Rehe Vital, Zink und ein Leberkräuter (wg. dem gamma-GT).
Mit dem Geleinlagen von Martin läuft er wieder sehr gut. Also, wir sind auf dem Weg der Besserung....

Was ich auf jeden Fall machen lassen werde, bevor ich wieder richtig trainiere sind Kontrollröbis. Allerdings muss ich vorher dem TA schonend beibringen, wie er die zu machen hat. Oder kennt hier jemand einen TA/Klinik im Raum Stuttgart, die das richtig gut kann???

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Re: Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

Beitrag von Pat » Do 2. Jun 2016, 22:53

Fea, das Pferd, das nicht EINEN Grashalm verträgt (das ich im DR-Forum erwähnt habe) ist dann sofort auf beiden Vorderhufen fühlig, wenn man das ignoriert sogar richtig lahm.
Das kann man ganz leicht testen, in dem man das Pferd vom Gras nimmt. 2 - 3 Tage später ist die Lahmheit weg. Stellst du's wieder drauf - Lahmheit wieder da.

Ich bin auf die Beschlagsbilder gespannt.

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Re: Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

Beitrag von Feuerhuf » Fr 3. Jun 2016, 09:07

Riss vorne rechts medial:
medial ist die weniger belastete Seite. Zehe mit zuviel Schwung. Die mehrbelastete laterale Seite staucht nach oben.
Abhilfe:
Das Messer waagerecht nach Ende der Sohlenschwiele an der Innenwand Richtung Trachte führen um die Blättchenschicht darzustellen. Den Umschlag der Blättchenschicht Richtung Eckstrebe darstellen. Die Eckstreben entlang der Blättchenschicht auf Sohlenniveau schneiden mit senkrecht hochgestellten Messer .
Lateral einen Wandüberstand von ca, 2 mm über Sohle lateral mit waagerecht gehaltener Raspel herstellen und medial mit ca. 4 mm.
Die Zehenspitze bis auf die unpigmentierte weiße Linie im Bereich der Sohlenschwiele herankürzen und aus einer Höhe von ca. 3 cm nach unten ausschleichend beraspeln.
An der medialen Seite von der Zehe ausgehend die Raspel in einem ca. 3 – 4 cm hohen Streifen bis Trachtenende in der Art beraspeln, das ein flächiges Raspelbild entsteht (ohne Täler).
Die Prozedur so lange wiederholen bis der Riss verschwunden ist. 1 cm =1 Monat
Unter Duplos funktioniert das auch sofern der Schmied mit deinen Wünschen einverstanden ist.

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Re: Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

Beitrag von Fea » Fr 3. Jun 2016, 22:42

Oh ja, ich habe wirklich Pat's und Kathy's Punkteponies verwechselt. Kathy, wann hast du denn "deine Rehe" bemerkt wenn dein Pony schon wieder so fit ist?
Sati geht heute besser aber nicht gut. Hufe sind nicht warm (bekommt aber auch etwas Metacam). Der Beschlag ist nicht der Wahnsinn aber verschafft ja anscheindend schon mal Linderung. In 4 Wochen habe ich Hoffnung auf einen guten "vorbei fahrenden" Schmied der dann umbeschlagen soll wenn er denn den weiten Weg auf sich nimmt. Mein Freund hat leider meine Kamera entwendet desshalb nur einen Duploschnappschuß zwecks Fütterungszustand. Ist wirklich etwas runder geworden seit sie steht... :?

Feuerhuf, danke für deine ausführliche Anleitung. Mit der Berasplung der Wände von außen habe ich mich noch garnicht näher beschäftigt. Auch bin ich immer davon us gegangen dass RV medial stärker belastet ist und der Riss daher stammt. Die anderen Risse habe ich durch konsequentes schweben lassen erstaunlich schnell weg bekommen aber an diesem bin ich bis jetzt gescheitert. Jetzt werde ich ja vorne eh erst mal nicht Hand anlegen können und habe Zeit mir das Geschriebene alles noch mal richtig vor zu stellen. Als Anfänger stoße ich in der Praxis einfach schneller an meine Grenzen als mir lieb ist. Im Juli gibt's nochmal einen Kurs mit Tina auf dem ich hoffendlich mein Repertoire noch etwas erweitern kann.

Wenn sich noch jemand zu den Röbis äußern möchte bin ich auch ganz Ohr...
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Re: Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

Beitrag von Feuerhuf » Fr 3. Jun 2016, 23:55

Medial befindet sich die schrägere Eckstrebe und der Strahl legt sich nach medial und von vorne betrachtet ist die mediale Hufhälfte im Bereich es Kronbeins breiter. Alles Indizien für eine weniger belastete Hufhälfte im Gegensatz zu der lateralen Seite.

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Re: Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

Beitrag von Fea » So 5. Jun 2016, 17:58

Danke für die Erklährung Feuerhuf!
Ich habe jetzt nochmal gaaaanz genau die Röntgenbilder angeschaut. Um eine Absenkung zu erkennen hätten wir ja eigendlich den Kronrand markieren müssen (ich habe minderstens 3 mal gefragt aber laut TA ist das Röntgengerät so gut dass man den auch so erkennt). Ich kann den auf den Röntgenbildern nicht genau lokalisieren wenn ich ihn geschätzt einzeichne sehe ich aber schon auf eine Absenkung. Oder bin ich paranoid?
Das Pferd geht heute deutlich besser und ist auch schon von selbst ein paar Tritte über den Paddock getrabt.

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Re: Röntgenbilder Beurteilung im Bezug auf Rehe

Beitrag von Fea » Fr 10. Jun 2016, 14:54

Hallo Ihr Lieben, die Beschlagfotos lassen auf sich warten weil mein werter Freund die Kamera auf Exkursion unter Wasser gesetzt hat. Pferd geht, eine Woche nach dem Duplobeschlag sehr gut. Ihr scheint er also besser zu gefallen als mir :D Seit Sonntag Komplet klar auf beiden Beinen, nichts mehr warm und vor allem von selbst frisch und (zu) motiviert. Seit Mittwoch habe ich jeden Tag ein paar Minuten auf der weichen Koppel geführt, heute dann das erste mal eine mini Runde im Gelände. Die TA habe ich inzwischen endlich erreicht und war sehr verwundert über manche Ihrer Aussagen. Sie besteht auf Grund der Röbis (leichte Rotation und deutliche Absenkung) weiterhin auf einen früheren Reheschub und meint dass auch für die einseitige Lahmheit Futterrehe verantwortlich ist, gab aber gleichzeitig grünes Licht für sofortiges wieder Anweiden und zwar, und jetzt kommts, "am Anfang nur eine Stunde am Tag". Auch riet sie dazu eine Woche zu führen und dann wieder mit dem Reiten an zu fangen. Für mich bedeutet das dass sie entweder nicht wirklich von Futterrehe ausgeht sondern eher eine Verlegenheitsdiagnose gestellt hat oder eben dass sie wirklich keine Ahnung hat.
Ich hoffe für mich dass es sich bei der einseitigen Lahmheit also um eine leichte Belastungsrehe gehandelt hat die durch die zu dünne Sohle und suboptimale Hufsituation entstanden ist, behalte dementsprechend Hufschutz erstmal bei und werde sehr vorsichtig und langsam wieder anweiden wenn Sartaga wieder so fit ist dass sie genug Arbeiten (das heißt erst mal spazieren gehen) kann um dabei nicht zu zu nehmen. Reiten würde ich ganz langsam wieder anfangen nachdem das nächste mal umbeschlagen wurde (2.7.) falls sich bis dahin alles gut weiter entwickelt.
Insgesamt werd ich natürlich versuchen die Hufsituation zu verbessern und noch mehr selber zu lernen.

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