Röntgenbilder Haflinger

Puschel
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Re: Röntgenbilder Haflinger

Beitrag von Puschel » Mi 15. Jan 2014, 21:34

Hallo,

leider wurden die Hufe nicht markiert, aber das was vorliegt (was ich mit meinem noch wirklich sehr begrenzten Wissen sehe) ist auch so zu erkennen. Es liegt eine massive Absenkung vor!!

Bitte bitte nimm das nicht auf die leichte Schulter und versuch nach Kräften einen guten Bearbeiter zu suchen. Du wirst das nicht allein hinkriegen, auch nicht mit Polster und detailierten Tips!!

LG
Puschel
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Diana
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Re: Röntgenbilder Haflinger

Beitrag von Diana » Do 16. Jan 2014, 08:55

Ich sehe das wie Puschel. Das Hufbein ist negativ rotiert.
Lies Dir doch bitte den thread von Haflinger (unter Hufbeurteilung) durch.
Du wirst nicht umhin kommen, den Stoffwechsel anzugehen. Und Koppelgang bei Verdacht auf Hufrehe ist nichts.
Die Hufbilder sind nicht wirklich aussagekräftig, mach doch bitte noch einmal Bilder von der Seite und von vorne. Kamera auf dem Boden.
Wie sind denn Deine Einlagen?
Ich würde den hinteren Bereich unterstützen, mit Knetpolster, und schauen, was für Dein Pony komfortabel ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für das Pferd angenehmer ist, wenn es im Trachtenbereich ein paar mm höher steht.
Die Zehe würde ich in Ruhe lassen, ist doch schon maximal bearbeitet. Und den Trachtenbereich mit Polster etwas erhöhen. Das Hufbein hat sonst keine Möglichkeit, sich wieder richtig zu positionieren.

lakadi
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Re: Röntgenbilder Haflinger

Beitrag von lakadi » Do 16. Jan 2014, 11:23

keine sorge, auf die leichte schulter nehme ich das nicht.

den haflinger-thread hab ich schon gelesen. da gibts sicher parallelen, aber auch auch wieder große unterschiede, wenn ich mir die bilder so ansehe.

@einlagen: sie hat momentan die grünen einlagen von easycare drin. damit geht sie ganz gut über unterschiedlichen boden und zeigt auch keinen wendeschmerz.

@huffotos: ich weiß, dass die fotos nicht sehr aussagekräftig und außerdem alt sind. ich mache neue. hab mir die fotoanleitung schon angesehen. waren nur zum vergleich gedacht. die hufe sind, wie ich bereits geschrieben habe, jetzt im moment anders bearbeitet. weniger geraspelt an der zehe, dafür mehr weg von unten.

ich hatte gestern einen termin mit einer sehr netten und kompetenten tierärztin. sie hat sich sehr viel zeit genommen und uns ausführlich beraten. sie hält die röntgenbilder übrigens auch für nicht sehr aussagekräftig, weil keine markierungen gemacht wurden, meint aber auch, dass vermutlich eine absenkung vorliege.die trachtenerhöhung um 2 cm, die der andere tierarzt vorgeschlagen hat, findet sie auch keine gute idee. sie hat empfohlen, das schmerzmittel langsam auszuschleichen, die hufschuhe vorerst anzulassen, weil sie damit offensichtlich gut zurecht kommt. pulsation hat sie keine mehr. sie hat die hufe mit der zange untersucht. rechts (wo eigentlich der schlechtere huf ist) hat sie nicht reagiert, weder hinten noch an der zehe, links dafür aber deutlich an der zehe, jedoch sehr punktuell. die tierärztin meint, es könnte sein, dass sich an der stelle vielleicht ein hufabszess bildet. in ca. 2 wochen machen wir wieder ein blutbild.

ein termin mit einer neuen hufpflegerin ist auch schon vereinbart. nächste woche freitag.

Diana
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Re: Röntgenbilder Haflinger

Beitrag von Diana » Do 16. Jan 2014, 13:41

Hi, Haflingers thread meinte ich eigentlich aus dem Grund, dass Du das nur verbessert bekommst, wenn Du den Stoffwechsel richtig mit angehst.
Das passiert dann, wenn man auf die Schnelle schreibt.. :roll:

lakadi
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Re: Röntgenbilder Haflinger

Beitrag von lakadi » Do 16. Jan 2014, 14:07

ja, das mit dem stoffwechsel ist klar. die tierärztin möchte abwarten bis das schmerzmittel ganz weg ist. dann das blutbild machen und dann entscheiden, was sie noch zusätzlich bekommen soll und wie wir mit der ernährung weiter vorgehen. außerdem möchte sie den stoffwechsel homöopatisch unterstützen. damit haben wir auch schon begonnen.

was das futter betrifft, ist sie auf diät und bekommt eigentlich nichts außer heu aus einem engmaschigen netz.

derzeit steht sie separat in einem paddock. das möchte ich aber nicht ewig so beibehalten und das sieht auch die tierärztin so. wenn sie eine weile schmerzfrei ist, soll sie zu den anderen pferden dürfen und sich frei im offenstall bewegen können - mit den schuhen. es besteht die möglichkeit, dass wir sie stundenweise, oder nachts ins paddock stellen. das muss man dann sehen.

der gemeinschaftspaddock ist gatschfrei, fest und eben, kein zugang zu gras, 24 std. heuraufen mit engen netzen. sie ist auch ein pferd, das nicht wild herum buckelt, sondern eher die gemütliche sorte. streits geht sie aus dem weg.
ich weiß, dass das natürlich ein risiko ist und es sein kann, dass es ihr dann durch die mehrbelastung wieder schlechter geht, aber das risiko möchte ich bewusst eingehen. sie ist jetzt 26 und muss nichts mehr leisten. aber wenn sie zu krank ist, mittelfristig wieder in der herde und im offenstall zu leben, dann ist es mir lieber sie einzuschläfern als sie dauerhaft in einzelhaft zu lassen. ich weiß, dass manche das sicher anders sehen, aber für mich ist das eben so.

bei einem pferd, das 26 ist und cushing hat, kann es meiner meinung nach nicht um heilung gehen sondern nur um bestmögliches krankheitsmanagement. ich finde daher auch nicht, dass man sagen kann, lassen wir sie mal ein paar monate in der box und dann wird sie wieder gesund. weil vielleicht hat sie ein paar monate gar nicht mehr - unabhängig von den hufen. daher geht es mir ausschließlich darum, ihr die zeit, die ihr noch bleibt so angenehm wie möglich zu gestalten - natürlich möglichst schmerzfrei, aber auch pferdegerecht.

Lilli
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Re: Röntgenbilder Haflinger

Beitrag von Lilli » Do 16. Jan 2014, 21:11

Das finde ich, siehst du sehr im Sinne des Pferdes. Hoffe es kommt nocheinmal eine Besserung.
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Diana
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Re: Röntgenbilder Haflinger

Beitrag von Diana » Do 16. Jan 2014, 22:29

lakadi, Du hast Dir in dem Fall viele Gedanken gemacht, und ich bin da absolut bei Dir.
Ich habe eine 32-jähr. Rehestutein der Bearbeitung, die vor ca. 1 Jahr ihren ersten Hufreheschub hatte. Sie wurde auch nicht von den anderen zweien getrennt bzw. nur zeitweise, da sie das mental nicht gepackt hätte. Sie hat immer noch ihre Hufschuhe an, aber sie läuft, die Hufe entwickeln sich ganz gut. Vielleicht wären sie besser, wenn sie mehr Ruhe gehabt hätte, aber die Psyche spielt schon sehr mit, und ich denke auch, man muß das vom Pferd abhängig entscheiden.

Lucky Buck
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Re: Röntgenbilder Haflinger

Beitrag von Lucky Buck » Sa 18. Jan 2014, 08:30

Lilli hat geschrieben:Das finde ich, siehst du sehr im Sinne des Pferdes. Hoffe es kommt nocheinmal eine Besserung.
Kann mich da nur anschließen. Respekt!
Hatte im November auch eine Entscheidung treffen müssen, wo andere vielleicht gesagt hätten: ach komm, mach noch dies, mach noch das - und es letztenendes nur darum ging, dem Pferd die letzte Würde zu lassen.

Dennoch: vielleicht ist die Entscheidung mit dem verbessern der Hufsituation dann bei dir plötzlich wieder in weiter Ferne ;-) tät es dir sehr gönnen!
LG
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Pferdefreund
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Re: Röntgenbilder Haflinger

Beitrag von Pferdefreund » So 19. Jan 2014, 19:08

ich habe jetzt nicht ganz verstanden, ob die Roebis aktuell sind, und nur die Hufbilder nicht. Wobei das letztendlich auch recht egal ist, denn das Problem ist, wie auch schon erwaehnt, dass die Roebis nicht markiert sind. Ich habe ja auch nur angelesenes Wissen bzgl Rehe, aber da habe ich gelesen (in dem neuen Pete Ramey Buch), dass die "sinker distance" also der Abstand vom Kronrand zum Extensor process des Hufbeines die ausschlaggebende Groesse ist, um den Verlauf der Rehabilitation vorherzusagen. Wenn diese Distanz >1.5 cm ist dann sieht es eher schlecht aus, aber wenn sie kleiner ist ganz gut. Ich wuerde also auf jeden Fall nochmal neue Roebis machen. Es waere sicher ganz hilfreich wenn Du dir das Kapitel 13 in Pete Rameys Buch durchlesen koenntest, Barium Paste besorgen, und dich auch mit der Positionierung des Strahlenganges etc. vertraut machen. Dann bekommst Du auch gute Bilder. Viele Vets wissen leider nicht so genau Bescheid, aber einige sind auch lernwillig. Mein Vet hat z.B. alles genau so umgesetz wie ich es wollte. Wie eigentlich immer, ist es gut als Pferdebesitzer informiert zu sein, auch was diese technischen Dinge angeht.

lakadi
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Re: Röntgenbilder Haflinger

Beitrag von lakadi » Sa 1. Feb 2014, 22:53

Danke für eure Antworten und für die Bestätigung.
Endlich hab ichs geschafft aktuelle Fotos zu machen. Hier sind sie.
https://picasaweb.google.com/1048387622 ... directlink

Die Röntgenbilder sind aktuell. Die sind von Ende Dezember.

Und ein update:
Pferd gehts gut. Sie bekommt keine Schmerzmittel. Sie lahmt nicht mehr und geht auch nicht fühlig. Trotzdem hat sie derzeit in Rücksprache mit der Tierärztin noch die Schuhe an, weil der Boden doch recht hart gefroren ist im Moment. Inzwischen ist sie wieder im Offenstall, weil sie vor ca 2 Wochen beschlossen hat, dass es ihr reicht mit Box und Paddock und in der Nacht ausgebrochen ist. Sie ist durch einen 3-fach Lattenzaun geklettert, ohne ihn kaputt zu machen - niemand weiß wie - und zum Glück ohne sich zu verletzen. Da haben wir beschlossen, sie draußen zu lassen. Die zusätzliche Bewegung scheint ihr derzeit nicht zu schaden. Im Gegenteil. Sie ist richtig aufgelebt.

Sie kommt nicht wirklich gut zu den Heuhaufen, aber unsere Stallbesitzerin ist super und lässt sie jeden Tag ein paar Stunden extra fressen. Außerdem bekommt sie wieder 2 mal am Tag eine Portion heucobs.
Bei den Huffotos ist auch ein Foto vom Pferd dabei. Da schaut sie dick aus. Das täuscht aber, wegen der Haare - man kann die Rippen ertasten.

Die hufpflegerin war auch da und ist sich mit der Tierärztin uneinig. Sie meint nämlich, dass es vielleicht gar keine Rehe war sondern nur eine lederhautentzündung. Sie sagt, auch eine lederhautentzündung macht Ringe in der hufwand. Sie hat sich die Röntgenbilder auch angesehen und meint, dass es keine Rotation und auch keine Absenkung gibt. Auch der Huf schaut ihrer Meinung nach nicht danach aus, weil die weiße Linie nicht verbreitert ist und die Sohle eine Wölbung hat. Bei einer Absenkung wäre die Sohle flach oder gar nach außen gewölbt. Sie hat kaum etwas gemacht am Huf, grade ein wenig an den eckstreben gekratzt, die hufwände würde sie weniger von außen beraspeln, hat sie gemeint, nur von innen anschrägen. Auch bei der Zehe. Ansonsten findet sie meine Bearbeitung aber ok.

Auf den Fotos ist der Strahl ein bisschen zerfranst. Da hat sich die letzten Tage die oberste Schicht abgelöst. Ich habe nach den Fotos noch die ausgefransten Stellen abgeschnitten.

Der Vorschlag der Tierärztin ist noch einen anderen hufpfleger zu holen und dessen Meinung zu erfragen. Sie denkt schon, dass es reheschübe waren, weil einfach alles passt, grunderkrankung (cushing), Symptome, etc.

Das Wichtigste ist aber, dass das subjektive befinden im Moment gut ist. Wenn Tauwetter kommt und der Boden wieder weicher ist werden wir auch versuchen, sie eventuell wieder ohne Schuhe zu lassen.

Am Donnerstag kommt die Tierärztin wieder und nimmt Blut ab und wir schauen, ob der acth-wert passt oder man vielleicht das prascend anpassen muss. Beim letzten Test war der wert leicht erhöht. Die Tierärztin meint allerdings das sei nicht relevant, weil sie damals auf Metacam war und sie versteht gar nicht, dass der Tierarzt da überhaupt einen Test gemacht hat.

Ich bin im Moment einfach nur froh, dass es Frau Pferd wieder so gut geht und daher im Vergleich wieder relativ entspannt. Trotzdem freue ich mich natürlich über Feedback zu den Fotos. Ich hoffe man kann was erkennen. Wir haben die Hufe so gut als möglich gereinigt mit bürste. Waschen wollte ich heute wegen akuter glatteisgefahr am putzplatz nicht.

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