Röntgenbilder Teil 14

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Sani
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Re: Röntgenbilder Teil 14

Beitrag von Sani » Do 25. Jul 2013, 16:56

Danke für die Erklärung, Saskia - diese Wülste an den Kronrändern sieht man auch auf früheren Röbis, ich habe alle mal zusammengefasst [1]. Und ja, das sind Rehehufe.

Meine Stute schaufelt (paddelt?) vorne laut TÄin, sie (die Stute) führt das Bein nach dem Abhufen erst nach innen und dreht es vor dem Aufhufen wieder nach außen. Ob das an den Gelenken oder Hufen liegt, weiß ich nicht.

Das sind die Vorderhufe seitlich zum Zeitpunkt des Röntgens (vor 1 Woche):

lv Bild
rv Bild

Nach dem Röntgen (19. Juli) habe ich die Zehen fast bis zur Sohle zurückgesetzt (die TÄin meinte, das wäre sinnvoll) und weiter Trachten gekürzt, 2 Tage später konnte meine Stute trotz Hufschutz (Epic) fast nicht mehr laufen ==> komplett lahm vorne.

Heute brach ein weiterer Abszess rv am Kronsaum raus (der erste dieses Jahr rv am 5. Juli 2013), sie lief wieder einigermaßen ohne Hufschutz. Ich werde meine Stute mit aktuellen Fotos unter "Hufbearbeitung" einstellen, möchte ihr einen Klebebeschlag vorne verpassen, damit mal Ruhe in die Hufe kommt.

Sani
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Sani
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Re: Röntgenbilder Teil 14

Beitrag von Sani » Sa 10. Aug 2013, 18:16

Ich hätte eine Frage zu links hinten: auf dem Röbi (falls man danach gehen kann?) steht das Hufbein bei ca. 49 Grad [1] (eigentlich zu flach für einen Hinterhuf), mE ist die Fessel-/Zehenachse gebrochen. Ich weiß, die Fessel-/Zehenachsen-Theorie taugt nix, ein Hinterhuf sollte aber steiler sein als die Vorderhufe bzw. 55 Grad haben, oder?

Ich will dem Huf nichts aufzwingen, die Zehenwand steht nun bei ca. 52 Grad.

Bild

Gestern habe ich die Tragränder wieder mal auf Sohlenniveau gebracht, man sieht gut, daß die Zehe gekürzt werden möchte.

Bild

Die Zehenwand wird steiler runter kommen, was nicht mehr zu dem Röbi passen würde. Eigentlich kann das nur bedeuten, daß das Hufbein seine Lage verändert und anstrebt, sich in die korrekte Fessel-/Zehenachse zu begeben, oder?

Hinten links hat meine Stute dazu mE ein krummes Bein, sie läuft sich den Huf daher immer schief ab, was die Hufbearbeitung nicht gerade einfach macht.

Bild

Danke, Sani
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Re: Röntgenbilder Teil 14

Beitrag von saskia » So 11. Aug 2013, 13:31

Wie hast du denn bisher hl bearbeitet? Ich mein, hast du konkrete Massnahmen (welche?) angewendet, um den Huf gerade zu stellen? Es ist die Frage ob der Huf ungleich belastet wird weil das Bein schief (?) ist oder ob das Bein schief stehen muss weil der Huf unkorrekt bearbeitet wurde. Erstens kann ich aus der Perspektive nicht verlässlich beurteilen, ob das Bein wirklich schief ist, zweitens erkenne ich aus dieser Perspektive keine schiefen Gelenke (kann man aber wie gesagt nicht verlässlich beurteilen), und drittens würde ich - wenn die unteren Gelenke tatsächlich gerade sind und die schiefe Hufform nicht die Ursache ist, vermuten dass die schiefe Stellung aus dem Hüftgelenk kommt und das mal osteopathisch abklären lassen, ob es da Verspannungen/Blockaden gibt, und nötigenfalls behandeln lassen. WENN das Bein allerdings tatsächlich unabänderlich schief ist, passt die aktuelle Hufform dazu ebenfalls nicht. Der Huf am schiefen Bein braucht nicht symmetrisch zu sein, aber gewisse Kriterien sollten schon passen, um eine möglichst gleichmässige Belastung zu gewährleisten. - Und die Gradzahlen würd ich in den Müll schmeissen, aber das wurde dir im Laufe der Zeit schon öfter gesagt von verschiedenen Mitgliedern, soweit mir erinnerlich ist. Lebewesen sind Individuen und nicht Produkte einer Präzisionsherstellung, und die Winkelmasse sind bestenfalls "Orientierungsangaben", aber kein zwingend anzustrebendes Ziel.


Übrigens sind die grünen Linien die du im Röbi eingezeichnet hast, unkorrekt. Diese Linien lassen vermuten, dass das Hufbein in korrekter Höhe in der Kapsel sitzt, aber es ist abgesenkt. Der "Buckel" oben am Hufbein sollte dort sitzen wo der Kronrand ist (habe die beiden Linien gelb markiert, und die Abstände zueinander mit hellblau. Vergleiche auch hierzu :
http://equivetinfo.de/assets/images/aut ... nkung1.jpg
und schau wo der Kronrand/Hufbein"buckel" im rechten Bild mit den grünen Markierungen sitzt.

Hier kann man es noch besser sehen : wieder Vergleiche, wo Oberkante Hufbein im Verhältnis zum Kronrand positioniert ist :
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... chnitt.jpg

Das Kronbein bei bei deinem Röbi ist gut zur Hälfte in der Hufkapsel verschwunden. Meiner Laien-Logik zufolge kann sich das Hufbein gar nicht steiler positionieren, solange das Kronbein derart tief in der Kapsel steckt und somit der Bewegungsbereich dieses Gelenkes eingeschränkt ist. Erst muss das Hufbein weiter aufwärts kommen, und das funktioniert nur bei einer gesunden Lamellenschicht. Und die ist derzeit noch nicht da (siehe gezerrte weisse Linie und allgemeine Hufform). Ich würde also die Priorität nicht auf irgendwelche Winkelmasse legen, sondern darauf, erstmal eine intakte Anbindung des Hufbeins an die Wand zu erzielen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Röntgenbilder Teil 14

Beitrag von Sani » Mo 12. Aug 2013, 18:36

Danke für die Erklärung und Links, Saskia, ich habe das mit der Hufbeinabsenkung nun hoffentlich verstanden :oops: .
saskia hat geschrieben:Wie hast du denn bisher hl bearbeitet? Ich mein, hast du konkrete Massnahmen (welche?) angewendet, um den Huf gerade zu stellen?
Meine Stute belastet die Innenseite mehr, außen flüchtet die Wand (gezerrte weiße Linie). Erst habe ich Senken außen geschnitten und gut berundet, das Ergebnis war miserabel.

Danach habe ich nach Daniel Anz (soweit ich den verstanden habe) die innere Wand auf Sohlenniveau und die starke Eckstrebe kurz gehalten, damit mehr Last auf außen kommt.
Erst muss das Hufbein weiter aufwärts kommen, und das funktioniert nur bei einer gesunden Lamellenschicht. Und die ist derzeit noch nicht da (siehe gezerrte weisse Linie und allgemeine Hufform). Ich würde also die Priorität nicht auf irgendwelche Winkelmasse legen, sondern darauf, erstmal eine intakte Anbindung des Hufbeins an die Wand zu erzielen.
Das Problem ist, daß ich außen die gezerrte weiße Linie nicht weg bekommen, weil sie immer noch innen mehr belastet.

Ein paar Fotos dazu:

15.03.2013 (erst nach dem Hufkurs Ende April 2013 bei Martin habe ich angefangen, die Trachten zu kürzen):
Bild

17.05.2013 nach meinem Versuch mit Senke usw. außen:
Bild
Bild

19.05.2013 korrigiert
Bild
Bild

08.07.2013:
Bild

heute (gestern habe ich die Zehe weiter gekürzt):
Bild
Bild
Bild

Sie steht meist mit dem linken Bein nach innen gedreht, die innere Wand ist mE steiler und länger, den Huf von vorne zu fotografieren ist daher nicht einfach.

Danke für Tipps, Sani
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Re: Röntgenbilder Teil 14

Beitrag von saskia » Di 13. Aug 2013, 09:50

Das Problem ist, daß ich außen die gezerrte weiße Linie nicht weg bekommen, weil sie immer noch innen mehr belastet
Die WL wird nicht gezerrt, weil sie "arbeitslos" ist, sondern sie wird gezerrt weil sie ÜBERlastet ist. D.h. der betreffende Bereich wurde eine zeitlang überlastet, dadurch hebelte die Wand weg und die WL wurde gezerrt. Dann ist dieser Bereich nicht mehr voll tragfähig und das Pferd muss zwangsläufig andere Hufbereiche mehrbelasten. Die Lösung besteht nicht darin, dem nicht voll tragfähigen Bereich noch mehr Last zuzuschieben! Denn dann würde er ja noch mehr den Bach runtergehen.
Sie steht meist mit dem linken Bein nach innen gedreht, die innere Wand ist mE steiler und länger
Ich würd meinen, wenn die mediale Wand länger ist, kann das Pferd ja auch gar nicht anders stehen. Wenn es unbedingt mit geradem Bein stehen wollte, würde die laterale (kürzere) Wand ja in der Luft schweben?

Ich habe eine ganze Weile überlegt, ob ich präziser beschreiben soll, wo ich die Ursache vermute, dass die bisherigen Massnahmen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben und wie ich die Sache ins Lot bringen würde, aber erstens bin ich selber nur Laie und wer weiss, ob meine Ansicht die richtige ist. Zweitens, selbst wenn ich die richtige Bearbeitungsweise vor Augen hab, ist die Frage ob sie richtig rüberkommt. Ich hab in der Vergangenheit ja schon mehrfach beobachtet, dass du gute Anweisungen missverstanden hattest. Und drittens, und das ist mein Hauptgrund, finde ich dass dieser Huf euer kleinstes Problem ist und dass das Pferd viel grössere Baustellen hat. Solange DIE nicht effektiv angegangen werden, hat es irgendwie keinen Sinn, sich mit den Nebenbaustellen aufzuhalten. Nur ein kleiner Hinweis in diese Richtung : marode Hufbeinträger sind nicht immer ausschliesslich das Resultat von Bearbeitungsfehlern. Ein desolater Stoffwechsel kann keine gesunden Strukturen produzieren, egal wie viel man da dran rumraspelt.
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Re: Röntgenbilder Teil 14

Beitrag von Sani » Mi 14. Aug 2013, 19:18

saskia hat geschrieben:
Ich habe eine ganze Weile überlegt, ob ich präziser beschreiben soll, wo ich die Ursache vermute, dass die bisherigen Massnahmen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben und wie ich die Sache ins Lot bringen würde, aber erstens bin ich selber nur Laie und wer weiss, ob meine Ansicht die richtige ist. Zweitens, selbst wenn ich die richtige Bearbeitungsweise vor Augen hab, ist die Frage ob sie richtig rüberkommt. Ich hab in der Vergangenheit ja schon mehrfach beobachtet, dass du gute Anweisungen missverstanden hattest. Und drittens, und das ist mein Hauptgrund, finde ich dass dieser Huf euer kleinstes Problem ist und dass das Pferd viel grössere Baustellen hat.
Na, dann bearbeite ich links hinten wie bisher, dadurch hat sich der Huf ja schon verbessert. Die Baustellen vorne sind ja leicht zu bearbeiten, allerdings verträgt Barbie Trachten kürzen und Tragrandüberstand wegnehmen vorne überhaupt nicht. Das hatte ich am Sonntag gemacht, wollte sie am Montag mit Duplos bekleben. Zuhause waren die Laschen bombenfest, im Stall lösten sich zwei bei der Anprobe ab :shock:, Barbie konnte kaum mehr gehen und ich hatte nichts dabei, was ich ihr hätte anziehen können.

Von HappyHorse bekam ich ja einen HippoBlue mit Steg geschenkt als Erstbesteller, um Schweißen zu üben, 4mm breiter als mein Duplo für rv. Zuhause den Duplo neu belascht sowie den HippoBlue, gestern beide anprobiert, der Duplo war ein wenig zu klein, also den ein wenig zu großen HippoBlue ohne Anpassen geklebt.

Als ich danach lv sauber machte, sah ich ein Loch in der "weißen Linie" (Zehenbereich), schnitt ein wenig nach, sehr tief ist es nicht, muß aber ständig behandelt werden, Bekleben schied also aus. Für lv habe ich noch den Epic (rv ist kaputt), ihr den also angezogen.

Heute lief sie super :D (der Beschlag rv hält bombig), sie ist endlich schmerzfrei nach 3 Hufabszessen dieses Jahr und danach unklarer Lahmheit links vorne. Sobald das Loch lv rausgewachsen ist, werde ich den Huf auch bekleben, bis dahin bleibt der Epic drauf. Das ist zwar nicht optimal mit einem Bekleb und einem Hufschuh, anders geht es aber nicht, weil ich für rv derzeit keine Alternative habe (die Easyboot RX verliert sie, eine Nr. kleiner geht nicht auf die Hufe).

Sani
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Re: Röntgenbilder Teil 14

Beitrag von saskia » Mi 14. Aug 2013, 23:55

Sani hat geschrieben:....Die Baustellen vorne sind ja leicht zu bearbeiten, ...
Es geht nicht um die Raspelei. Mit Hufschutz hat sie vielleicht weniger Schmerzen und läuft etwas besser. Aber Hufschutz kann nicht den Stoffwechsel ins Lot bringen. Und wie ich schon sagte : du kannst an den Hufen rumraspeln wie sonstwas, - der Stoffwechsel kommt dadurch nicht wieder ins Lot. Und mit derart desolatem Stoffwechsel werden die Hufe nie gesund nachwachsen können, sondern die Hufwand, die Lamellenschicht, die Sohle - alles wird durch den angeschlagenen Stoffwechsel nur in geschwächter Form produziert. Dein Pferd bekommt ein massives Hufgeschwür nach dem anderen (wieviele hat sie im Laufe der letzten 3 Jahre gehabt?), nimmt rapide besorgniserregend ab obwohl sie sich so gut wie gar nicht bewegt (ich meine, in deinem Blog gelesen zu haben dass man sogar schon die Rippen deutlich sehen kann. Und das bei einem Haflinger im alten Typ!) und du freust dich sogar noch, dass sie so schön schlank wird! (Ich hätte ja lieber ein Pferd, das sich auf gesunden Hufen vor Lebensfreude viel bewegt und aufgrund dieser Aktivität und Muskelarbeit schlank wird).

Wie willst du diese Entwicklung bremsen oder gar umkehren mit der Raspelei? Oder meinst du, du könntest mit der Bearbeitung und dem Bekleben eine völlig unzulängliche Versorgung mit Grundfutter ausgleichen? Ich hatte ja früher schon vermutet, dass eure "Magerweide" nur eine kurzgehaltene Fruktanweide ist, denn Magergräser sind verbiss- und trittempfindlich und brauchen lange Ruhezeiten. Bei euch wird jedoch nach deiner damaligen Aussage bis zu 3x pro Saison beweidet. Das halten eigentlich nur Leistungsgräser aus. 7 Std Weidezeit pro Tag, hast du damals gesagt, und die übrige Zeit (17 Std!!) steht NUR Stroh zur Verfügung. Und selbst das ist (deinen Aussagen zufolge) nicht unbegrenzt verfügbar : die Pferde lernen also, sich das Zeug reinzuhauen bevor nix mehr da ist. Du fütterst ziemlich planlos anhand von Hersteller-Werbung kreuz und quer alle möglichen Zusatzfutter, die - wenn sie nicht vollkommen überflüssig und somit sogar schädlich sind, immerhin nur genau DAS sind : Zusatzfuttermittel, aber kein Ersatz für Grundfutter. Und nochmals : die beste Hufbearbeitung kann nicht derartige Mankos in der Fütterung ausgleichen. Wie soll da der Stoffwechsel ins Lot kommen, wenn man hier und da raspelt, beklebt, aber nichts an der Fütterung ändert? (Die paar Hälmchen Heu, die du momentan während deiner Anwesenheit fütterst, sind weniger als ein Tropfen auf den heissen Stein, denn die Karenzzeit ist immer noch viel zu lang (und Stroh ist kein geeignetes "Futtermittel". Höchstens "tolerierbar" zum Überbrücken kurzer Karenzzeiten.).

Und selbst wenn die Grundfutterversorgung optimal gestaltet werden könnte : ich bin nicht der Typ, der gesund wirkende Pferde auf alles mögliche untersuchen lässt, um rauszufinden ob sie nicht vielleicht doch eine unerkannte Krankheit haben, aber bei den Symptomen deines Pferdes würde ich, wenn's meins wäre, doch ziemlich dringend auf einiges testen lassen. Vor allem das Abmagern sowie die ganzen HGS könnte auf ECS deuten (bin zwar kein Experte in Bezug auf ECS, aber soviel hab ich von den Symptomen immerhin noch in Erinnerung). Mit Raspeln und Bekleben ist dieser Krankheit nicht beizukommen, da muss schon ein bisschen mehr passieren, um dem Pferd Lebensqualität zu gewähren. Aber auch wenn sie keine Primär-Erkrankung haben sollte, ist eine pferdegerechte Fütterung eine unbedingte Notwendigkeit, die keine Raspelei ersetzen kann!
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Re: Röntgenbilder Teil 14

Beitrag von Sani » Fr 16. Aug 2013, 19:46

Es geht nicht um die Raspelei. Mit Hufschutz hat sie vielleicht weniger Schmerzen und läuft etwas besser. Aber Hufschutz kann nicht den Stoffwechsel ins Lot bringen. Und wie ich schon sagte : du kannst an den Hufen rumraspeln wie sonstwas, - der Stoffwechsel kommt dadurch nicht wieder ins Lot. Und mit derart desolatem Stoffwechsel werden die Hufe nie gesund nachwachsen können, sondern die Hufwand, die Lamellenschicht, die Sohle - alles wird durch den angeschlagenen Stoffwechsel nur in geschwächter Form produziert. Dein Pferd bekommt ein massives Hufgeschwür nach dem anderen (wieviele hat sie im Laufe der letzten 3 Jahre gehabt?), nimmt rapide besorgniserregend ab obwohl sie sich so gut wie gar nicht bewegt (ich meine, in deinem Blog gelesen zu haben dass man sogar schon die Rippen deutlich sehen kann. Und das bei einem Haflinger im alten Typ!) und du freust dich sogar noch, dass sie so schön schlank wird! (Ich hätte ja lieber ein Pferd, das sich auf gesunden Hufen vor Lebensfreude viel bewegt und aufgrund dieser Aktivität und Muskelarbeit schlank wird).
Ja, ich bin froh, daß sie relativ schlank ist, bei einem Pferd mit vermutlich chronischer Hufrehe und EMS halte ich das für sinnvoll.

Barbie gestern
Bild
Wie willst du diese Entwicklung bremsen oder gar umkehren mit der Raspelei?
Oder meinst du, du könntest mit der Bearbeitung und dem Bekleben eine völlig unzulängliche Versorgung mit Grundfutter ausgleichen? Ich hatte ja früher
schon vermutet, dass eure "Magerweide" nur eine kurzgehaltene Fruktanweide ist, denn Magergräser sind verbiss- und trittempfindlich und brauchen lange
Ruhezeiten. Bei euch wird jedoch nach deiner damaligen Aussage bis zu 3x pro Saison beweidet. Das halten eigentlich nur Leistungsgräser aus.
Das ist eine unserer kleineren Weiden beim Anweiden Mitte Mai 2012, das Gras ist überständig.

Bild

Die Weiden enthalten auch viele Kräuter, werden nicht gedüngt und nicht bis zur Grasnarbe abgefressen, danach wird gemulcht. Unser SB hat mehr Gras, als die Pferde fressen können, insgesamt 5 ha. Derzeit stehen sie IIRC im zweiten Durchlauf auf der ersten oder zweiten Weide, einer dauert also ca. 2,5 Monate. Das Gras ist immer überständig, wenn die Herde (23 Pferde) auf eine neue Weide kommt; die Pferde müssen viel kauen und können nicht so schlingen wie bei kurzem Gras.
7 Std Weidezeit pro Tag, hast du damals gesagt, und die übrige Zeit (17 Std!!) steht NUR Stroh zur Verfügung. Und selbst das ist (deinen Aussagen zufolge)
nicht unbegrenzt verfügbar : die Pferde lernen also, sich das Zeug reinzuhauen bevor nix mehr da ist.
Die Pferde sind von 23.00 - 6.00 Uhr auf der Weide, um 17.00 Uhr wird Haferstroh gefüttert. Vormittags schlafen die meisten Pferde, bis mittags ist sämtliches Stroh aufgefressen. Die Fresspause bis fünf versuche ich mittags mit Agrobs AlpenHeu zu unterbrechen, meine beiden Hafis bekommen ca. 1 kg, Barbie auch mal mehr. Um fünf knabbert sie dann 1/2 Std. ein wenig Stroh, ab 21.30 Uhr steht die Herde auf dem Paddock und wartet darauf, daß die Weide geöffnet wird. Sicher wäre es mir lieber, es würde zusätzlich mittags ein wenig Heu gefüttert, nur wegen Barbie wird das aber nicht eingeführt.

Im vorigen Stall gab es im Sommer früh und abends Heu in Netzen, was innerhalb von 2 Std. gefressen war, auch aus Langeweile, und minimalst Gras zugesteckt bzw. gar kein Gras, Barbie war fett und bekam Hufrehe. Die Fresspausen waren noch länger, die Pferde hatten bei 24 Std. insgesamt max. 4,5 Std. was zu fressen, standen meist 7 - 8 Std. ohne Raufutter da.
Du fütterst ziemlich planlos anhand von Hersteller-Werbung kreuz und quer alle möglichen Zusatzfutter, die - wenn sie nicht vollkommen überflüssig und
somit sogar schädlich sind, immerhin nur genau DAS sind : Zusatzfuttermittel, aber kein Ersatz für Grundfutter.
Barbie bekommt seit Jan. 2013 Marstall Huf-Regulator, die Hornqualität ihrer Hufe hat sich mE dadurch stark gebessert. Daneben bekommt sie Pferdehanf, ein Naturprodukt.
Und selbst wenn die Grundfutterversorgung optimal gestaltet werden könnte : ich bin nicht der Typ, der gesund wirkende Pferde auf alles mögliche untersuchen lässt, um rauszufinden ob sie nicht vielleicht doch eine unerkannte Krankheit haben, aber bei den Symptomen deines Pferdes würde ich, wenn's meins wäre, doch ziemlich dringend auf einiges testen lassen. Vor allem das Abmagern sowie die ganzen HGS könnte auf ECS deuten (bin zwar kein Experte in Bezug auf ECS, aber soviel hab ich von den Symptomen immerhin noch in Erinnerung).
Die TÄin, die Barbie geröngt hat, habe ich wegen EMS gefragt, der Mähnenkamm ist ja noch ein wenig "mächtig". Sie hat den abgedrückt und meinte, alles im grünen Bereich. Die Hufabszesse vorne führe ich auf die Wandrotationen vorne zurück bzw. auf die Hornsäulen, den ersten Abszess dieses und letztes Jahr hatte sie übrigens, bevor angeweidet war. Schmerz frisst Energie, als sie 2012 in der Krankenbox stand, bekam sie 16 kg Heu (!) am Tag und magerte trotzdem stark ab.

Ihre Hufe waren noch nie so gut wie heute, die Fühligkeit führe ich auf das Gras und meine Bearbeitung nach dem Hufkurs zurück (Trachten langsam kürzen und Wandüberstand abbauen). Bei uns im Stall wurden einige Barhufer ohne Krankengeschichte im Frühjahr beschlagen, weil sie plötzlich fühlig gingen.
Mit Raspeln und Bekleben ist dieser Krankheit nicht beizukommen, da muss schon ein bisschen mehr passieren, um dem Pferd Lebensqualität zu gewähren. Aber auch wenn sie keine Primär-Erkrankung haben sollte, ist eine pferdegerechte Fütterung eine unbedingte Notwendigkeit, die keine Raspelei ersetzen kann!
Haferstroh ohne Halmverkürzer und Herbizide ist ein hochwertiges Futter für Pferde
http://www.st-hippolyt.de/de/beratung-u ... s-einstreu

Unter "pferdegerecht" und "Lebensqualität" verstehe ich nicht, ein Pferd mit Maulkorb zu versehen und aus Netzen zu füttern. Oder es in eine Box mit Mini-Paddock alleine zu stellen, nur damit es barhuf nicht mehr fühlig geht. Wenn meine Stute über den Sommer einen Beschlag braucht, weil sie ohne fühlig geht, klebe ich ihr einen. Sie ist jetzt 15 Jahre, sie muss sich nicht barhuf quälen, und sie muss nicht auf Gras verzichten - Gras ist für meine Stute nämlich alles. Einen Reheschub hatte sie seit 2 Jahren keinen mehr, sie kommt mit der Magerweide also gut zurecht.

Die meisten Barhuf-Pferde brauchen zum Ausreiten einen Hufschutz, laut meinem früheren Hufpfleger können nur 20% aller Pferde ständig barhuf laufen. Mein Wallach geht trotz Gras 60 km in der Woche ohne Hufschutz über jeden Boden jedes Tempo, obwohl ich mit seinen Hufen nicht zufrieden bin. Barbie habe ich über den Winter 5 Monate ohne Hufschutz geritten; obwohl ihre Hufe wesentlich schlechter waren als heute, lief sie freudig.

Ein Beschlag ist für mich inzwischen kein "Teufelswerk" mehr, ich klebe den, weil sie vermutlich klopfempfindlich ist, außerdem muss er nach spätestens 2 Wochen wieder runter, weil ihre Hufe stark wachsen. Das Pferd schmerzfrei zu halten, ohne daß es auf was verzichten muß, hat für mich Priorität.

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Re: Röntgenbilder Teil 14

Beitrag von Lesley » Fr 16. Aug 2013, 20:33

Bei uns im Stall wurden einige Barhufer ohne Krankengeschichte im Frühjahr beschlagen, weil sie plötzlich fühlig gingen.
Und das gibt dir nicht zu denken?

Unter "pferdegerecht" und "Lebensqualität" verstehe ich nicht, ein Pferd mit Maulkorb zu versehen und aus Netzen zu füttern.
Würdest du einem Kind mit Diabetes Mellitus erlauben, Süßigkeiten in sich reinzustopfen?
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Re: Röntgenbilder Teil 14

Beitrag von Heike4 » Fr 16. Aug 2013, 21:07

Und sorry, das Gras auf dem Foto ist nicht überständig, sondern so sieht eine fette Kuhwiese aus.... Viel Löwenzahn: Löwenzahn(Taraxacum sect. Ruderalia) Nitrophyt, stickstoffreicher, kalkreicher, humusreicher Boden
und das andere gelbe kleinere Kraut könnte wieder Ferkelkraut sein, was eigentlich eher ein Mageranzeiger ist.
Es ist ja nur ein Bild, was du uns zeigst und mein Hinweis auch nicht bös gemeint, aber schau mal selbst was dort wächst um zu sehen ob es wirklich eine magere Weide ist.
Überständig ist sie jedenfalls keinesfalls, sondern voll im Saft stehend.
Überständige Weide ist hoch, die Gräser schon fast Heu am Halm.

Meine Pferde reagieren auf zuviel Löwenzahn z.B. mit weichen Äppeln... was ja auch zeigt, dass die Darmpassage zu schnell ist.

Und auch wenn du sagst, dass die Weiden nicht gedüngt werden, aber gemulcht, dann gehe ich davon aus, dass aber nicht abgesammelt wird bei der Größe der Weide und die Äppel drauf bleiben und als Dünger beim abschleppen und mulchen verteilt werden..... also doch gedüngt ...

Meine Pferde sind teils mit Mauli auf der Weide, aber die stehen auch mal rum und fressen nicht ständig. Sie sind zufrieden, erhalten auch noch zwei Heumahlzeiten zu 12 Stunden Weidegang, keine langen Fresspausen...... alle Bäuche sehen gut aus und es sind sehr unterschiedliche Futterbedürfnisse hier......
Geht nicht, gibt es nicht.

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