Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
Verfasst: Do 18. Jul 2013, 21:13
Hallo,
ich habe hier einen interessanten Fall, dessen Hufform mich nachhaltig ärgert. Ich suche daher Austausch und Diskussion über diesen Fall.
Zum Pferd: Quarter, ca. 20 J, vor einem Jahr habe ich die Hufbearbeitung übernommen. Zuvor vorne mit Eisen beschlagen, hinten schon viele Jahre barhuf. Hinten ständig Hufgeschwüre. Pferd war lahm (seit Jahren), Diagnose Hufrolle, sehr schlechte Röntgenbilder. Die Vorderhufe entwickelten sich sehr positiv und vor allem läuft das Pferd seit ca. 8 Monaten konstant lahmfrei (und ohne Hufgeschwür) und kann sogar leicht ins Gelände geritten werden. Der Wallach läuft gut auf jedem Boden. Geritten wird er meist mit Hufschuhen für zusätzliche Dämpfung der lädierten Beine (fühlt sich damit wohler, außerdem Schutz für diverse "Löcher" aufgrund der Hufgeschwüre)
Hier soll es um die Hinterhufe gehen. Die Hufe wurden zuletzt vor ca. 3 Wochen bearbeitet. Vor Aufnahme der Bilder habe ich lediglich loses Horn und übergewachsene Eckstreben entfernt, damit auf dem Foto mehr zu erkennen ist. Zusätzlich habe ich hinten links die innere Trachte ein wenig gekürzt. Die restliche Stellung ist unverändert. Es befindet sich nun kein offensichtliches Zerfallshorn mehr am Huf.
Die Röntgenbilder wurden ca. ca. 60 cm Entfernung aufgenommen. Das Pferd stand mit beiden Beinen auf 5 cm dicken Brettchen, ein 10 cm langer Metallstreifen ist mittig unter dem Huf eingelassen. Der Zentralstrahl war ca. 2 cm unterhalb des Kronrand platziert. Die Zehenwand wurde mittig mit einem Draht markiert, der exakt mit dem Kronrand abschließt, also der Draht endet dort, wo die ersten Haare wachsen.
Hinten links:
18.7.13
und das laterale Röntgenbild von selben Tag:
Hinten rechts:
August 2012:
18.7.13
und das laterale Röntgenbild von selben Tag:
Hinten links das "Loch" ist ein Überrest einer hartnäckigen Gammelecke, unter der sich wiederholt Hufschwüre bildeten. In Absprache mit dem TA ist der Gammel so weit wie möglich weg geschnitten. Der Bereich wird penibel sauber gehalten. Solche Löcher waren mal an beiden Hufen, hinten rechts hat die jetzt verfolgte Strategie bereits Erfolg gebracht.
Beidseitig in den Seitenwänden gibt es Risse/Falten/Narben, die sich leider im letzten Jahr nicht verändert haben. Sie befinden sich nur in der obersten Hornschicht.
Wie auf den Röntgenbildern zu sehen, steht das Hufbein an beiden Hinterhufen exakt bodenparallel. In der Literatur wird von einem "normalen" Winkel von ca. 5-10° ausgegangen. Die Zehe wächst bullnasig, das ist nicht geraspelt! Die Trachten neigen zu kollabieren, bei zu langen Seitenwänden.
Was würdet ihr in diesem Fall tun?
Möglichkeiten zur Diskussion:
- Stellung belassen
- Zehe schrittweise von unten kürzen, Strecke Hufbein-Boden an der Zehe am Röbi vermessen ca. 1.4 cm (dies wurde die letzten 3 Bearbeitungen bereits gemacht)
- Einen Keil aus Superfast (o.ä) auf die Trachten aufbringen, so dass das Hufbein ca. 5° zum Boden erreicht, die Zehe dabei barhuf lassen
- Einen Keilbeschlag anbringen, so dass das Hufbein ca. 5° zum Boden erreicht
Freue mich auf Meinungen und Anregungen.
Gruß Tina
ich habe hier einen interessanten Fall, dessen Hufform mich nachhaltig ärgert. Ich suche daher Austausch und Diskussion über diesen Fall.
Zum Pferd: Quarter, ca. 20 J, vor einem Jahr habe ich die Hufbearbeitung übernommen. Zuvor vorne mit Eisen beschlagen, hinten schon viele Jahre barhuf. Hinten ständig Hufgeschwüre. Pferd war lahm (seit Jahren), Diagnose Hufrolle, sehr schlechte Röntgenbilder. Die Vorderhufe entwickelten sich sehr positiv und vor allem läuft das Pferd seit ca. 8 Monaten konstant lahmfrei (und ohne Hufgeschwür) und kann sogar leicht ins Gelände geritten werden. Der Wallach läuft gut auf jedem Boden. Geritten wird er meist mit Hufschuhen für zusätzliche Dämpfung der lädierten Beine (fühlt sich damit wohler, außerdem Schutz für diverse "Löcher" aufgrund der Hufgeschwüre)
Hier soll es um die Hinterhufe gehen. Die Hufe wurden zuletzt vor ca. 3 Wochen bearbeitet. Vor Aufnahme der Bilder habe ich lediglich loses Horn und übergewachsene Eckstreben entfernt, damit auf dem Foto mehr zu erkennen ist. Zusätzlich habe ich hinten links die innere Trachte ein wenig gekürzt. Die restliche Stellung ist unverändert. Es befindet sich nun kein offensichtliches Zerfallshorn mehr am Huf.
Die Röntgenbilder wurden ca. ca. 60 cm Entfernung aufgenommen. Das Pferd stand mit beiden Beinen auf 5 cm dicken Brettchen, ein 10 cm langer Metallstreifen ist mittig unter dem Huf eingelassen. Der Zentralstrahl war ca. 2 cm unterhalb des Kronrand platziert. Die Zehenwand wurde mittig mit einem Draht markiert, der exakt mit dem Kronrand abschließt, also der Draht endet dort, wo die ersten Haare wachsen.
Hinten links:
18.7.13
und das laterale Röntgenbild von selben Tag:
Hinten rechts:
August 2012:
18.7.13
und das laterale Röntgenbild von selben Tag:
Hinten links das "Loch" ist ein Überrest einer hartnäckigen Gammelecke, unter der sich wiederholt Hufschwüre bildeten. In Absprache mit dem TA ist der Gammel so weit wie möglich weg geschnitten. Der Bereich wird penibel sauber gehalten. Solche Löcher waren mal an beiden Hufen, hinten rechts hat die jetzt verfolgte Strategie bereits Erfolg gebracht.
Beidseitig in den Seitenwänden gibt es Risse/Falten/Narben, die sich leider im letzten Jahr nicht verändert haben. Sie befinden sich nur in der obersten Hornschicht.
Wie auf den Röntgenbildern zu sehen, steht das Hufbein an beiden Hinterhufen exakt bodenparallel. In der Literatur wird von einem "normalen" Winkel von ca. 5-10° ausgegangen. Die Zehe wächst bullnasig, das ist nicht geraspelt! Die Trachten neigen zu kollabieren, bei zu langen Seitenwänden.
Was würdet ihr in diesem Fall tun?
Möglichkeiten zur Diskussion:
- Stellung belassen
- Zehe schrittweise von unten kürzen, Strecke Hufbein-Boden an der Zehe am Röbi vermessen ca. 1.4 cm (dies wurde die letzten 3 Bearbeitungen bereits gemacht)
- Einen Keil aus Superfast (o.ä) auf die Trachten aufbringen, so dass das Hufbein ca. 5° zum Boden erreicht, die Zehe dabei barhuf lassen
- Einen Keilbeschlag anbringen, so dass das Hufbein ca. 5° zum Boden erreicht
Freue mich auf Meinungen und Anregungen.
Gruß Tina