Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
- greenorest
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Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
Hallo,
ich habe hier einen interessanten Fall, dessen Hufform mich nachhaltig ärgert. Ich suche daher Austausch und Diskussion über diesen Fall.
Zum Pferd: Quarter, ca. 20 J, vor einem Jahr habe ich die Hufbearbeitung übernommen. Zuvor vorne mit Eisen beschlagen, hinten schon viele Jahre barhuf. Hinten ständig Hufgeschwüre. Pferd war lahm (seit Jahren), Diagnose Hufrolle, sehr schlechte Röntgenbilder. Die Vorderhufe entwickelten sich sehr positiv und vor allem läuft das Pferd seit ca. 8 Monaten konstant lahmfrei (und ohne Hufgeschwür) und kann sogar leicht ins Gelände geritten werden. Der Wallach läuft gut auf jedem Boden. Geritten wird er meist mit Hufschuhen für zusätzliche Dämpfung der lädierten Beine (fühlt sich damit wohler, außerdem Schutz für diverse "Löcher" aufgrund der Hufgeschwüre)
Hier soll es um die Hinterhufe gehen. Die Hufe wurden zuletzt vor ca. 3 Wochen bearbeitet. Vor Aufnahme der Bilder habe ich lediglich loses Horn und übergewachsene Eckstreben entfernt, damit auf dem Foto mehr zu erkennen ist. Zusätzlich habe ich hinten links die innere Trachte ein wenig gekürzt. Die restliche Stellung ist unverändert. Es befindet sich nun kein offensichtliches Zerfallshorn mehr am Huf.
Die Röntgenbilder wurden ca. ca. 60 cm Entfernung aufgenommen. Das Pferd stand mit beiden Beinen auf 5 cm dicken Brettchen, ein 10 cm langer Metallstreifen ist mittig unter dem Huf eingelassen. Der Zentralstrahl war ca. 2 cm unterhalb des Kronrand platziert. Die Zehenwand wurde mittig mit einem Draht markiert, der exakt mit dem Kronrand abschließt, also der Draht endet dort, wo die ersten Haare wachsen.
Hinten links:
18.7.13
und das laterale Röntgenbild von selben Tag:
Hinten rechts:
August 2012:
18.7.13
und das laterale Röntgenbild von selben Tag:
Hinten links das "Loch" ist ein Überrest einer hartnäckigen Gammelecke, unter der sich wiederholt Hufschwüre bildeten. In Absprache mit dem TA ist der Gammel so weit wie möglich weg geschnitten. Der Bereich wird penibel sauber gehalten. Solche Löcher waren mal an beiden Hufen, hinten rechts hat die jetzt verfolgte Strategie bereits Erfolg gebracht.
Beidseitig in den Seitenwänden gibt es Risse/Falten/Narben, die sich leider im letzten Jahr nicht verändert haben. Sie befinden sich nur in der obersten Hornschicht.
Wie auf den Röntgenbildern zu sehen, steht das Hufbein an beiden Hinterhufen exakt bodenparallel. In der Literatur wird von einem "normalen" Winkel von ca. 5-10° ausgegangen. Die Zehe wächst bullnasig, das ist nicht geraspelt! Die Trachten neigen zu kollabieren, bei zu langen Seitenwänden.
Was würdet ihr in diesem Fall tun?
Möglichkeiten zur Diskussion:
- Stellung belassen
- Zehe schrittweise von unten kürzen, Strecke Hufbein-Boden an der Zehe am Röbi vermessen ca. 1.4 cm (dies wurde die letzten 3 Bearbeitungen bereits gemacht)
- Einen Keil aus Superfast (o.ä) auf die Trachten aufbringen, so dass das Hufbein ca. 5° zum Boden erreicht, die Zehe dabei barhuf lassen
- Einen Keilbeschlag anbringen, so dass das Hufbein ca. 5° zum Boden erreicht
Freue mich auf Meinungen und Anregungen.
Gruß Tina
ich habe hier einen interessanten Fall, dessen Hufform mich nachhaltig ärgert. Ich suche daher Austausch und Diskussion über diesen Fall.
Zum Pferd: Quarter, ca. 20 J, vor einem Jahr habe ich die Hufbearbeitung übernommen. Zuvor vorne mit Eisen beschlagen, hinten schon viele Jahre barhuf. Hinten ständig Hufgeschwüre. Pferd war lahm (seit Jahren), Diagnose Hufrolle, sehr schlechte Röntgenbilder. Die Vorderhufe entwickelten sich sehr positiv und vor allem läuft das Pferd seit ca. 8 Monaten konstant lahmfrei (und ohne Hufgeschwür) und kann sogar leicht ins Gelände geritten werden. Der Wallach läuft gut auf jedem Boden. Geritten wird er meist mit Hufschuhen für zusätzliche Dämpfung der lädierten Beine (fühlt sich damit wohler, außerdem Schutz für diverse "Löcher" aufgrund der Hufgeschwüre)
Hier soll es um die Hinterhufe gehen. Die Hufe wurden zuletzt vor ca. 3 Wochen bearbeitet. Vor Aufnahme der Bilder habe ich lediglich loses Horn und übergewachsene Eckstreben entfernt, damit auf dem Foto mehr zu erkennen ist. Zusätzlich habe ich hinten links die innere Trachte ein wenig gekürzt. Die restliche Stellung ist unverändert. Es befindet sich nun kein offensichtliches Zerfallshorn mehr am Huf.
Die Röntgenbilder wurden ca. ca. 60 cm Entfernung aufgenommen. Das Pferd stand mit beiden Beinen auf 5 cm dicken Brettchen, ein 10 cm langer Metallstreifen ist mittig unter dem Huf eingelassen. Der Zentralstrahl war ca. 2 cm unterhalb des Kronrand platziert. Die Zehenwand wurde mittig mit einem Draht markiert, der exakt mit dem Kronrand abschließt, also der Draht endet dort, wo die ersten Haare wachsen.
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Hinten links das "Loch" ist ein Überrest einer hartnäckigen Gammelecke, unter der sich wiederholt Hufschwüre bildeten. In Absprache mit dem TA ist der Gammel so weit wie möglich weg geschnitten. Der Bereich wird penibel sauber gehalten. Solche Löcher waren mal an beiden Hufen, hinten rechts hat die jetzt verfolgte Strategie bereits Erfolg gebracht.
Beidseitig in den Seitenwänden gibt es Risse/Falten/Narben, die sich leider im letzten Jahr nicht verändert haben. Sie befinden sich nur in der obersten Hornschicht.
Wie auf den Röntgenbildern zu sehen, steht das Hufbein an beiden Hinterhufen exakt bodenparallel. In der Literatur wird von einem "normalen" Winkel von ca. 5-10° ausgegangen. Die Zehe wächst bullnasig, das ist nicht geraspelt! Die Trachten neigen zu kollabieren, bei zu langen Seitenwänden.
Was würdet ihr in diesem Fall tun?
Möglichkeiten zur Diskussion:
- Stellung belassen
- Zehe schrittweise von unten kürzen, Strecke Hufbein-Boden an der Zehe am Röbi vermessen ca. 1.4 cm (dies wurde die letzten 3 Bearbeitungen bereits gemacht)
- Einen Keil aus Superfast (o.ä) auf die Trachten aufbringen, so dass das Hufbein ca. 5° zum Boden erreicht, die Zehe dabei barhuf lassen
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Freue mich auf Meinungen und Anregungen.
Gruß Tina
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Re: Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
Offensichtlich ist es häufiger als gedacht der Fall, daß bei Hinterhufen das Hufbein flacher steht als bei Vorderhufen. Hier ist der Link zu einem Film vom American Farriers Journal, wo es um Springpferde geht, und etwa bei Minute 11 wird über Röntgenmethodik und über eben flache Hinterhufbeinwinkel gesprochen http://www.youtube.com/watch?v=qrxvxAN1 ... 2Y&index=4
Solange ich keine deutliche tiefe Strahlfurche an der Strahlspitze zum Tragrand hin hätte, wäre ich vorsichtig damit, von unten deutlich zu kürzen.
Wie ist denn die Seitenansicht vom Pferd? Stehen die Beine so, wie sie sollen, oder ist es eher säbelbeinig? Wenn das Rörbein senkrecht zum Boden steht und das Pferd beim Laufen keine Einschränkungen hat ist fraglich, ob ein künstliches Erhöhen der Trachten Sinn macht.
Solange ich keine deutliche tiefe Strahlfurche an der Strahlspitze zum Tragrand hin hätte, wäre ich vorsichtig damit, von unten deutlich zu kürzen.
Wie ist denn die Seitenansicht vom Pferd? Stehen die Beine so, wie sie sollen, oder ist es eher säbelbeinig? Wenn das Rörbein senkrecht zum Boden steht und das Pferd beim Laufen keine Einschränkungen hat ist fraglich, ob ein künstliches Erhöhen der Trachten Sinn macht.
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Re: Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
Da bin ich mal auf "Profiantworten" gespannt. Das ist jetzt genauso ein Fall, bei dem ich gesagt hätte, da muss dringend gegengearbeitet werden, bevor ich Röntgenbilder gesehen hätte und die Mehrheit hätte gesagt nööö, alles fein.
Verstehe, dass du dich über die Hufform ärgerst. Ist ein ganz blödes langwieriges Problem. Bearbeitungstips traue ich mich nicht zu geben, ohne nicht wenigstens den "Concavity shot" zu sehen, das Bild, das die Wölbung zeigt, selber vor Ort zu gucken, die Tiefe an der Strahlspitze zu messen uswusf.
Verstehe, dass du dich über die Hufform ärgerst. Ist ein ganz blödes langwieriges Problem. Bearbeitungstips traue ich mich nicht zu geben, ohne nicht wenigstens den "Concavity shot" zu sehen, das Bild, das die Wölbung zeigt, selber vor Ort zu gucken, die Tiefe an der Strahlspitze zu messen uswusf.
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Re: Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
Servus!
Für mich wieder ein klassischer Fall von neg pal Winkel.
Ich habe bisher nur eine einzige zielführende Methode und sie braucht lange Zeit, bis man etwas sieht.
Trachten so niedrig wie möglich, damit das untergeschobene weggeht.
Eckstreben so viel wie möglich belassen (nicht das event umgelegte), damit die hintere Region Unterstützung hat.
Zehe so kurz, als irgend möglich, ich schleife fast 90 Grad (zur Fußungsebene) bis zum Beginn der WL.
In Extremfällen werden Hufschuhe mit sehr deutlichem, relativ hartem Polster im hinteren Strahlbereich angezogen und so viel wie möglich drann gelassen.
Halte ich diese Punkte über Monate ganz korrekt ein, dann hatte ich bisher immer Erfolg.
Grüße
Für mich wieder ein klassischer Fall von neg pal Winkel.
Ich habe bisher nur eine einzige zielführende Methode und sie braucht lange Zeit, bis man etwas sieht.
Trachten so niedrig wie möglich, damit das untergeschobene weggeht.
Eckstreben so viel wie möglich belassen (nicht das event umgelegte), damit die hintere Region Unterstützung hat.
Zehe so kurz, als irgend möglich, ich schleife fast 90 Grad (zur Fußungsebene) bis zum Beginn der WL.
In Extremfällen werden Hufschuhe mit sehr deutlichem, relativ hartem Polster im hinteren Strahlbereich angezogen und so viel wie möglich drann gelassen.
Halte ich diese Punkte über Monate ganz korrekt ein, dann hatte ich bisher immer Erfolg.
Grüße
- greenorest
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Re: Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
Hallo,
PS: Ich habe noch ca. 5 weitere Pferde mit "zu flachen Hinterhufen/vermutlich neg. palmarem Winkel" in Bearbeitung, die sich alle in sehr kurzer Zeit stark verbessert haben. Diese Pferde hatten alle extrem tiefe Strahlfurchen neben der Strahlspitze und teilweise einen guten cm Tragrandüberstand an der Zehe.
Dieser Quarter ist da leider anders.
Gruß Tina
PS: Ich habe noch ca. 5 weitere Pferde mit "zu flachen Hinterhufen/vermutlich neg. palmarem Winkel" in Bearbeitung, die sich alle in sehr kurzer Zeit stark verbessert haben. Diese Pferde hatten alle extrem tiefe Strahlfurchen neben der Strahlspitze und teilweise einen guten cm Tragrandüberstand an der Zehe.
Dieser Quarter ist da leider anders.
Gruß Tina
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Re: Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
Wie entsteht denn ein NPW? Ist der immer durch die Bearbeitung verursacht oder kommt da auch vor, daß Pferde einfach von Natur aus einen NPW haben?
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!
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Re: Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
Schau doch mal in die Threads dazu rein. Ist schade, wenn sowas in anderen Threads untergeht.
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Re: Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
@ greenorest
Kannst du bitte beschreiben, wie du bearbeitest, daß sie "in kurzer Zeit" wieder gut gestellt waren?
Danke und Grüße
Kannst du bitte beschreiben, wie du bearbeitest, daß sie "in kurzer Zeit" wieder gut gestellt waren?
Danke und Grüße
- TinaH
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Re: Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
Sorry, ich meinte halt speziell auf diesen Fall bezogen, warum das Hufbein so steht, wie es jetzt steht...katiebell hat geschrieben:Schau doch mal in die Threads dazu rein. Ist schade, wenn sowas in anderen Threads untergeht.
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Re: Zu flache Stellung? Hufbein bodenparallel
Oh, okay! Dann muss Greenorest da was zu sagen, ist ja ihr "Patient". (ETA: die Frage klang so allgemein, da war ich dann etwas vorschnell. )