Mascha hat geschrieben:Viel ruhige Bewegung ist das Beste, was du Barbie tun kannst. Solange die Hufe zum Reiten nicht belastbar genug sind, kannst du Spaziergänge machen und wenn es den Hufen besser geht lange Ausritte, bis hin zu Tagesritten. Immer erst die Länge steigern, danach kommt das Tempo. Das ist nicht so einfach durchzuhalten, aber der Lohn ist dann am Ende ein gesundes Pferd mit gesunden Hufen und gesundem Stoffwechsel, das belastbar ist und mit dem du dann sicherlich viel Spaß in allen Gangarten haben
kannst.
So denke ich mir das auch, mit Barbie ist das derzeit aber nicht zu machen.
Sturkopf hat geschrieben:Sani, es ist zwar löblich, dass du deinen Pferden ein gutes Leben bieten möchtest, doch für deine Barbie ist das leider reines Gift. Fressbremsen sind doch genau für solche Pferde wie Barbie entwickelt worden. Pferde, die ein Stoffwechselproblem haben, aber dennoch am normalen Herdenleben teilhaben sollen. Durch die Bremse haben sie doch viel mehr zu tun, um ihr Futter zu erarbeiten. Sprich mehr Beschäftigung.
Ich habe mal über Maulkörbe nachgelesen, die schränken das optische Ausdrucksverhalten des Pferdes stark ein, was zu Problemen sogar in der Rangordnung führen kann. Die Grasaufnahme wird um 75 - 80% verringert, Pferde fühlen sich mit Maulkorb unwohl und sind frustriert
http://www.cavallo.de/medizin/fressbrem ... htm?skip=1
Fressbremsen können nur eine Übergangslösung sein, das Pferd sollte sowas nicht länger als 5 Std. pro Tag tragen.
http://www.cavallo.de/medizin/fressbrem ... htm?skip=2
Bei uns im Stall gibt es nachts 7 Std. Gras und tagsüber Futterstroh - wenn ich das Gras um 75% reduziere, müßte Barbie tagsüber Heu zur Verfügung haben, was nicht möglich ist. Selbst wenn ich einen akzeptablen Stall finden würde, wo Barbie gar nicht mehr auf Gras kommt, wäre das keine Lösung. Ich könnte nicht mehr mit ihr ins Gelände gehen, außer vermutlich mit Kandare und Maulkorb. Ich habe eine Fressbremse, ein mal probiert, Barbie geriet in Panik, riss sich los und kämpfte solange mit dem Teil, bis es unten war.
Ich mag kein frustriertes Pferd haben oder eines, was resigniert und still vor sich hin leidet. Ich mag im Gelände keinen Kampf haben, damit mein Pferd kein Gras stibitzt. Ich mag ein glückliches und zufriedenes Pferd, mit dem ich raus gehen kann ohne Kampf - und das geht nur, wenn sie im Stall auf die Weide darf. Gestern war ich mit ihr spazieren zwecks langsam Anweiden, bis zur Wiese (50 cm hohes Gras) waren es 10 Min. Teerstraße. Barbie war auf 180, trotz Gerte kaum beherrschbar (im Sattel habe ich das besser im Griff). Sie hat versucht, sich loszureißen, mit Mühe habe ich gehalten. Eine 1/2 Std. durfte sie Gras fressen, nach 20 Min. nahm ihr Fresstempo deutlich ab. Am Rückweg (bergab, Asphalt) wollte sie ständig antraben, Schmerzen in den Hufen hat sie jedenfalls keine.
2012 war sie am 5. Mai lv stark lahm, laut TA wegen der Hornsäule, am 12. Mai wurde stallseitig angeweidet. Das Lahmen gab sich wieder, am 7. Juli kam der (erste) Abszess lv ins Rollen. 2013 hat sie am 7. Mai lv angefangen zu ticken, am 12. Mai wurde angeweidet. Stark lahm lv ging sie ab 4. Juni, Abszess, laut TA seit 2 Jahren kein Reheschub.
Gestern wurde die Herde entwurmt, ich denke, Ende der Woche werden die 25 Pferde stallseitig angeweidet. Die letzten 2 Jahre konnte ich Barbie nicht langsam anweiden, da lahm, dieses Jahr schon, ich hoffe, das hat was gebracht.
Der perfekte Stall wäre für dich einer, wo die Pferde richtig lange Wege zwischen Wasser und den einzelnen Futerstationen zurücklegen müssen, wo es mehrere Futterstellen gibt, wo sie ihr Futter aus Heunetzen oder ähnlichen Futerstationen rauszupfen müssen und deine Barbie braucht, auch wenn du es nicht hören magst, über den Sommer, wenn sie auf der Koppel ist, diese Fressbremse.
So einen Stall gibt es hier leider nicht. Dazu müßte der Weidegang nachts sein wegen meines Ekzemers, dazu jederzeit Zugang von der Weide in den Unterstand. Es dürften keine fetten Weiden sein, das Gras darf nicht bis zur Narbe runter gefressen werden (also kein Zustecken von Gras). Es müßte verschiedene Böden im Stall geben, hauptsächlich harten Boden, in den Laufwegen Sand und ein großes Paddock ohne Matsch. Der Stallbesi muß am Hof wohnen und alle Pferde 2x am Tag auf Lahmheit oder Verletzungen checken. Ein Decken- und Fliegenmaskenservice wäre nett

, außerdem die tägliche Gabe von Zusatzfutter nach Vorgabe. Und Deine vorgeschlagene Fressbremse müßte er dem Pferd anziehen und nach spätestens 5 Std. wieder abnehmen. Und kosten darf das alles nicht viel - ich weiß, das sich das alles nicht für wenig Geld verwirklichen läßt.
Schöner Traum - real fühlen sich meine Hafis sehr wohl im derzeitigen Stall, es gibt keine Alternative. Kein Abszess dieses Jahr wäre super, wenn doch einer kommt, muß man damit leben.
Du gibst jede Menge Geld für irgendwelche Sachen aus, die unnötig wären, würdest du auf die waren, wichtigen Bedürfnisse deines Pferdes eingehen. Die sind dein Pferd Rassegerecht zu ernähren, da dies bei dir nicht möglich ist, musst du halt mit dem Hilfsmittel Fressbremse ran.
Was ist denn "rassegerecht" für ein Robustpferd? Wie gesagt, meine Hafis stehen in einer Herde mit hauptsächlich Isländern, alles Robustpferde. Was ich mir vorwerfe ist, daß ich meine Pferde nicht genug bewege, bei Barbie habe ich seit 8 Wochen weitestgehend darauf verzichtet aus Angst, daß sie wieder einen Abszess bekommt. Sie will ja, ich warte aber noch ein wenig ab, wie sie das Anweiden im Stall verträgt.
Ich hatte selber einen Hafi, ich weiss wie schwer das ist für die was passendes zu finden, da die meisten Ställe eben diese fetten Kuhweiden haben. Ich hab bei ihm fast 5 Jahre gebraucht um ihm den Speck, den er durch diese Weiden angelegt hat,
abzutrainieren.
Ich wäre glücklich, wenn ich Barbie mal trainieren könnte, anstatt daß sie aufgrund der Schmerzen (Abzessen) abnimmt. Wir werden sehen ...
Fjorda hat geschrieben:Ich hätte heute die schrecklichsten Zähne der Welt, wenn ich kein Metall in meinen Mund gelassen hätte. Zum Glück hat meine Mutter früher anders gedacht als Sani heute und hat mir eine Klammer gegönnt! Vor lauter Verspannungen könnte ich kaum ordentlich leben, aber es wäre natürlich!?! Nee, dann lieber die Jahre mit Metall und nun ordentlich leben.
Da fällt mir echt nix mehr ein - Du vergleichst Deine Zahnspange mit einem Gebiss bei Pferden? Pferde können nur "ordentlich leben", wenn man mit Gebiss reitet?
http://web.lg-zaum-shop.de/gebisslosreiten.php
Klar, ich bin ein Tierquäler, weil meine Pferde ohne Gebiss geritten werden, gehts noch?
Barbie wäre in freier Wildbahn kein Opfer; wenn sie täglich 15 -30 km laufen würde auf Futtersuche, hätte sie keine Hufprobleme.
Der "Profi" kommt vorerst nicht, die eine Stallkollegin hat ihrem Isi selbst die Hufe gemacht. Der "Profi" nimmt keine neuen Pferde mehr an, da ausgelastet, ich kann mich mit meinen zwei Hafis nur anhängen, wenn sie ein "Stammpferd" bearbeitet.
Mascha hat geschrieben:Yep, was nicht als gutes Beispiel dienen kann, kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
Ja eh, Barbie läuft seit einem 1/2 Jahr einwandfrei ohne jeden Hufschutz, auch im Gelände. Es gibt kaum Pferde hier im Forum, die das können - komisch, daß Barbie ein "schlechtes Beispiel" ist. Ihre Hufe sind nicht "schön", sie kann damit aber sehr gut laufen.
Sani
Barbie und Nepomuk, Haflinger, 17 Jahre, LAG-Stall, Sommer: Magerweide, Futterstroh/Heu
Winter: Bio-Heu
Zusatzfutter: Grünhafer, Barbie: Magnokollagen