Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Werkzeug zur Hufbearbeitung/Hufschutz
Benutzeravatar
Lesley
Administrator
Beiträge: 2935
Registriert: Mi 27. Jul 2011, 01:35
Einzugsgebiet: PLZ 10-17
Service: gewerblich: Hufbearbeitung, F-Balance, Hufschuhe, Kleben, angeh. THPin, Energiearbeit
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von Lesley » Mi 9. Jan 2013, 15:03

Dank des tollen Wetters momentan ist die Hufbearbeitung eine einzige Schlammschlacht. :roll:
Dementsprechend sieht mein Werkzeug nach jedem Einsatz aus, was auf Dauer nicht so toll sein dürfte.

Hat jemand "Pflegetipps"?
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

saskia
Beiträge: 1222
Registriert: Di 11. Okt 2011, 21:52
Service: Selber-Raspler an 2 eigenen Pferden

Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von saskia » Mi 9. Jan 2013, 15:37

Ich versteh das Problem grad nicht bzw die Ursache des dreckigen Werkzeuges. Bevor man damit an den Huf geht, macht man den Huf doch sauber? Ich hab dazu einen kleinen Eimer Wasser (halber 5-l Eimer reicht ja schon) und eine Wurzelbürste. Den groben Dreck kratze ich mit dem hufkratzer weg, den Rest wasche ich mit der nassen Bürste runter. Auch aussen rum die Hufwand mach ich mit der nassen Bürste. Dann ist der Huf sauber und das Werkzeug bleibt auch sauber. Wenn ich den Huf zwischendurch mal absetzen muss und er wieder Dreck aufnimmt, hab ich die nasse Bürste in Reichweite und gehe da beim erneuten Aufnehmen nochmal kurz drüber. Mein Werkzeug sieht hinterher nicht anders aus als bei trockenem Wetter und wird hinterher genauso gepflegt wie bei trockenem Wetter (immerhin ist mein Werkzeug auch bei trockenem Wetter hinterher nass, da ich auch dann die Hufe vor der Bearbeitung wasche.)

Wenn ich Profi wäre und fremde Pferde in üblem Schlamm machen müsste, würde ich mit irgendeine Matte besorgen, wo man zumindest 1 Huf nach dem Reinigen drauf abstellen kann ohne dass er gleich wieder komplett matschig ist.

Ich denke, wenn das Werkzeug erstmal schlammig-sandig ist, hilft auch hinterher saubermachen nicht dagegen, dass die Qualität des Werkzeuges rapide bergab geht. Also lieber Huf saubermachen als Werkzeug.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

radieschen
Beiträge: 1427
Registriert: So 22. Apr 2012, 13:43
Einzugsgebiet: ca. 50km Umkreis um 34466 Wolfhagen und 50km Umkreis um 33165 Lichtenau
Service: Gewerblich
Barhufbearbeitung, Umstellung von Beschlag auf Barhuf, Hufkurse
Wohnort: zw. KS und PB
Kontaktdaten:

% chlamm, Schlamm...

Beitrag von radieschen » Mi 9. Jan 2013, 20:05

ich bitte mittlerweile drum, mir keine keine gewaschenen Pferde hinzustellen, sondern lasse lediglich die Beine kurz abbürsten und die Hufe mit der Drahtbürste - nachdem ich zwei tage mit insgesamt sechs Paar Handschuhen und drei Fleecepullis in variierenden Nass-Stufen spazieren gefahren hab, hab ich lieber nen nicht gar so sauberen Huf, aber halbwegs trockene Flossen und Arme.

Gearbeitet wird wenn möglich unter Dach, sonst bitte wenigstens befestigt (sind max. 5% der Fälle), sodass die Hufe auch nach dem Abstellen halbwegs sauber sind. ansonsten liegt im Kofferraum n alter Lappen/Handtuch, damit wird Nipper und Messer kurz trockengelegt, die Messer für den nächsten Hof geschärft und die raspel fährt im Fußraum im Auto mit, Heizung drauf gerichtet und gut.

Benutzeravatar
charlsey
Beiträge: 1236
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 13:56
Einzugsgebiet: Remscheid, Wuppertal, Solingen, WK, Schalksmühle, Kierspe, Jülich, Nord-Eifel
Service: gewerbliche Barhufpflege,
F-Balance Professional,
Schulung und Beratung,
Bekleben mit Duplos und Gloves
Hufschuhberatung
Wohnort: Remscheid

Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von charlsey » Mi 9. Jan 2013, 23:44

hihihi... mich stört grad am meisten, dass die raspel nach einigen strichen über einen nassen huf gleich mit nassen hornspänen zugesetzt ist und ich mit der drahtbürste kurz drüber muß, um wieder effektiv zu arbeiten. ansonsten hasse ich gewaschene hufe, es sei denn, sie sind schon wieder ein wenig abgetrocknet. toll, wenn man mit nasssen oberschenkeln spazieren fährt :-)

die raspel pflege ich grad gar nicht wirklich, die ist nach ca. 3-5 tagen eh "hinüber" - ok, das ist aber nicht die regel. bei weniger hufen wird sie saubergebürstet und ggf eingesprüht. messer sind eigentlich auch kein problem, da das bißchen flugrost eh beim schärfen runter kommt. da bleiben nur die nipper. die sollte ich mal besser pflegen :oops:

und, saskia, den bottich mit wasser etc. bekommst du nicht überall ;-) ... es gibt schon füße, das sagst du einfach ooooohhhhhmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm und fängst an den dreck abzuschaben (bloß nicht bürsten! dann ist die bürste sofort mit matsche zugesetzt), auszukratzen und zu arbeiten. ich will mich nicht aufregen...... :twisted:
Viele Grüsse,

Claudia

saskia
Beiträge: 1222
Registriert: Di 11. Okt 2011, 21:52
Service: Selber-Raspler an 2 eigenen Pferden

Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von saskia » Do 10. Jan 2013, 00:05

Okay, nasse Späne in der Raspel wär 'n Argument, - ich hab da die Makita.

Also was nasse Kleidung angeht : ich wasch ja nicht das ganze Pferd, nur die Hufe :) Nass ist's Pferd bei Regen trotzdem, aber irgendwie hab ich da anscheinend 'ne andere Technik als ihr, ich häng mich nicht gegen das Pferd. Was auf'm Hoof jack zu machen ist, mach ich auf dem Ding, und verschone meine Kleidung. Mit der Makita arbeite ich ohne den hoof jack und halte den Huf so wie beim normalen Auskratzen, also ohne mich massiv gegen das Pferd zu hängen. Allein schon aus Sicherheitsgründen, damit mich das Pferd nicht samt Schleifer durch die Gegend kickt. Hm, ich weiss auch nicht WIE ich es genau mache, jedenfalls schaffe ich es, trotz nassem Pferd relativ trocken zu bleiben, solange es nicht von oben schüttet.

Mit dem Wasser zum Waschen : ich denke mal, überall wo Pferde sind, müssten die doch was zum Trinken haben? Und 1-2 Liter wird der Wasserbottich doch entbehren können?

Natürlich mach ich den groben Dreck mit dem Hufkratzer ab, aber der Rest geht mit der Bürste runter. Bürste dreckig > kurz im Eimer schwenken, Bürste sauber. (Wurzelbürste, keine Stahlbürste. Die wär wohl nicht so einfach sauber zu spülen.).
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

Benutzeravatar
SilentDee
Beiträge: 2069
Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar -
Kontaktdaten:

Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von SilentDee » Do 10. Jan 2013, 00:50

Ich hasse auch nasse und gewaschene Hufe, eben weil ich viel mit der Raspel mache und diese nervigen nassen Schnipsel auch hasse...

Ich habe zwei Drahtbürsten, einen Hufkratzer mit Bürste. Erst wird grob mit der Hufkratzerbürste abgeschabt. Dann ausgekratzt, mit Messingbürste 1 drumherumgebürstet. Dann bitte ich um sauberen Arbeitsplatz - also entweder fegen, oder das Pferd wird 1 m weiter plaziert.

Die Messingbürsten wohnen in meinem Fussbereich des Beifahrerplatzes und trocknen da bei saharahitze - können dann ausgeklopft werden.

Ich habe aber auch ein paar Offenställe, da gibt es gar keinen festen Boden, und meist sind das die ungezogensten Pferde. :twisted: Da hätte ich dann gern so eine Matte - aber ich schlepp doch keine Matte mit Matsch - Gammelhufschnipseln und Bakterien von Stall zu Stall.

So weit kommt das noch! Ich desinfiziere meine Hände, meine Raspel, meine Handschuhe und den Bock usw., wenn ich zwischen den Ställen zwitsche, und muss dann noch ne Matte anwischen... :lol: Man darf ja nicht vergessen, wir Pferdeberufe sind die größten Überträger von Keimen zwischen den Ställen. nicht nur, wenn gerade wieder eine Krankhet durch die Medien geht...

Ich sage bei unguten Zuständen dann, sie sollen einen Platz finden, zur Not mit einem besen und Mistboy bewaffnet in einer Nebenstrasse. Kopflampe habe ich! :lol:

LG

Evolution
Beiträge: 221
Registriert: Fr 21. Sep 2012, 18:39
Service: Biete: alle Arten kurioser Informationen und überflüssigen Wissens.
Suche: mehr Input!
:-)
Wohnort: Berlin

Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von Evolution » Do 10. Jan 2013, 08:06

SilentDee hat geschrieben:(...) und meist sind das die ungezogensten Pferde. :twisted: (...) zur Not mit einem besen und Mistboy bewaffnet in einer Nebenstrasse.
*gleichzeitiggrinsundgrusel* Rumhüpfender und -zickender Zosse auf der Straße... willste das wirklich?! :o ;)
Aber ich versteh' das auch nicht - es gibt so viele Ställe, die nicht mal 10 qm befestigt haben. Wo ist denn das Problem? Zur Not halt Ecoraster plus Sand oder Kies, damit man wenigstens nicht voll in der Pampe steht.

Benutzeravatar
TinaH
Beiträge: 2525
Registriert: Mi 9. Jan 2013, 12:50
Service: reine private Selbstversorung von 12 zarten Hüfchen
Wohnort: Kreis Gießen
Kontaktdaten:

Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von TinaH » Do 10. Jan 2013, 08:44

Mal eine Frage an die gewerblichen Hufbearbeiter, die mich schon lange beschäftigt:

Bearbeitet Ihr die Hufe der Pferde von Besitzern, die Euch keinen andeutungweise geeigneten Arbeitsplatz bieten aus Mitleid mit den Pferden? Kann man es sich als Dienstleister nicht leisten, auf einen angemessenen Arbeitsplatz zu bestehen?

Ich bin immer wieder absolut fassungslos, wenn ich solche Beispiele in meinem direkten Umfeld mitbekomme. Von schlecht erzogenen Pferden jetzt mal garnicht zu reden, aber ich würde doch nie im Leben von einem Hufbearbeiter (oder TA, Dentisten oder Physiotherapeuten oder oder oder) erwarten, daß er meine Pferde im Schlamm behandelt/auf unbefetigten Wegen zum Standort glitschen muß.
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

Benutzeravatar
charlsey
Beiträge: 1236
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 13:56
Einzugsgebiet: Remscheid, Wuppertal, Solingen, WK, Schalksmühle, Kierspe, Jülich, Nord-Eifel
Service: gewerbliche Barhufpflege,
F-Balance Professional,
Schulung und Beratung,
Bekleben mit Duplos und Gloves
Hufschuhberatung
Wohnort: Remscheid

Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von charlsey » Do 10. Jan 2013, 09:45

marina, gut dass du nochmal auf die verschleppung von keimen hinweist. zwar logisch, aber war mir irgendwie nicht so gegenwärtig. ansonsten handhabe ich das wie du.

was die matschkoppeln angeht: ich bearbeite gerne auf nebenstraßen :mrgreen: ... war zwar nur 3mal bisher erforderlich, aber ein unglaublicher gewinn gegenüber der unbefestigten koppeln. wenn ein auto kommt, wird kurz beiseite gegangen und gutt. aber ich nehme auch offenställe - wenn auch nicht gerne. irgendwie gehörts dazu. manchmal ist es eben unangenehmer. gester stand ich noch in einem matschigen, hackschnitzel-kacke gemisch. nicht wirklich schön..... aber irgendwann war's halt vorbei. ist aber bisher in meinem umkreis der geringste anteil.
Viele Grüsse,

Claudia

Benutzeravatar
Laddie
Beiträge: 1670
Registriert: Mo 2. Apr 2012, 08:59
Einzugsgebiet: Ruhrgebiet, Münsterland, Radius ca. 60 km um Recklinghausen
Service: Hufbearbeitung für Pferde, Ponies, Esel; Schulung für Kunden.
Wohnort: Recklinghausen
Kontaktdaten:

Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von Laddie » Do 10. Jan 2013, 10:59

Ich bin den Matsch auch echt leid inzwischen. Manchmal stellen mir die Leute ihre Pferde gewaschen hin und haben es natürlich nur gut gemeint. Dann sage ich ihnen halt die Gründe warum ich lieber den Dreck abkratze und/oder abbürste, und die meisten schreiben es sich hinter die Ohren :) Die Leute waschen den Pferden halt meist nicht nur die Hufe sondern bis eine Etage höher ab (ohne es hinterher abzutrocknen), und genau das verursacht bei mir zumindest die nasse Hose oder Schürze.

Meine Kofferraumwanne aus Kunststoff, die ich mir zum Herbst hin besorgt hatte, liebe ich sehr :D Mein Hufbock wird da nunmal gelegentlich dreckig und naß reingestellt. Glücklicherweise habe ich keine Pferde, die unbefestigt stehen. Irgendwie kann ich immer so arbeiten, daß ich nicht total im Modder stehen muß. Zur Not im Stall oder Unterstand. Ich würde allerdings auch auf einer irgenwie praktikablen Situation bestehen, zugunsten der Qualität meiner Arbeit.

Ansonsten trocknen die Sachen im Kofferraum ganz gut, und ich kann sie am nächsten Tag sauberbürsten. Trotzdem hab ich lieber den Staub vom Sommer als die Matschreste im Kofferraum und an der Kleidung. Vom Geruch, wenn ich ins Auto einsteige, ganz abgesehen :shock:
Viele Grüße, Ariane

Antworten