Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Werkzeug zur Hufbearbeitung/Hufschutz
mareike**
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Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Beitrag von mareike** » Mi 7. Nov 2012, 08:42

Hallo,

aus aktuellem Anlass, hab ich mir folgende Frage gestellt:

Welche Schuhe eignen sich am besten zur Hufbearbeitung?

Genügen Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe oder lieber welche die über den Mittelfuß gehen?

Wie sind da eure Erfahrungen mit blauen Füßen?

lg

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Lesley
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Re: Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Beitrag von Lesley » Mi 7. Nov 2012, 08:47

Ich habe Stahlkappenschuhe, habe aber auch noch keine schlechte Erfahrung gemacht.
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Re: Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Beitrag von Wurzl » Mi 7. Nov 2012, 08:52

ich bin der Überzeugung, dass Pferde grundsätzlich hinter die Stahlkappe treten - also bringt dir die auch nix.
Ich hab immer feste Wanderschuhe an und viell. 3-4 mal ein Pferd auf meinem Fuß stehen gehabt (aber nicht lang ... ;o) )

Man kann auch seine Beine und Füsse so hinstellen, dass die Gefahr nicht so groß ist.

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Re: Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Beitrag von Pat » Mi 7. Nov 2012, 09:12

Ich seh das so wie Wurzl und hab auch feste Wanderschuhe von Lowa an. Diese gibt es aber auch mit Stahlkappe. Hab ich beim Raiffeisen gesehen.

mareike**
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Re: Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Beitrag von mareike** » Mi 7. Nov 2012, 09:25

Da mein Pferd hinten Probleme hat kann er den Huf nicht so lange heben und zappelt recht viel rum.

Dann konnte er nicht mehr und ist natürlich mit der Hufspitze auf meinen Mittelfuß gesprungen.

Ich hatte natürlich nur Gummistiefel an.
Zuletzt geändert von mareike** am Do 29. Nov 2012, 22:21, insgesamt 2-mal geändert.

Tic
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Re: Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Beitrag von Tic » Mi 7. Nov 2012, 09:53

Es gibt Sicherheitsschuhe mit Mittelfußschutz und Stahlkappe, z.B. bei Strohm oder hier: http://www.nix-fuer-muttersoehnchen.de/ ... fusschutz/

allerdings hab ich das mit dem Protektorenmaterial noch nicht ausprobiert, aber da die Schuhe S3 Sicherheitsstandard haben sollte es eigentlich halten...

Allerdings hab ich noch keine Winterstiefel mit Mittelfußschutz und Stahlkappe gefunden. Falls du welche weist, gerne mal den Link posten. Wenn du ungefütterte mit Stahlschutz nimmst, dann hast du im Winter Eisfüße...

Gute Besserung für den Fuß, ich mach mir bei sowas immer Traumeelsalbe drauf...
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Re: Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Beitrag von Laddie » Mi 7. Nov 2012, 10:12

In allen Fällen, bei denen mir ein Pferd auf den Fuß gesprungen ist, war es so daß es entweder von der Stahlkappe auf den Mittelfuß abgerutscht ist oder gleich auf die Mitte "gezielt" hat. Ich schmeiße deswegen meine Schuhe sicherlich nicht gleich weg, aber die nächsten werden dann bestimmt mehr Schutz haben.
Viele Grüße, Ariane

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Re: Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Beitrag von saskia » Mi 7. Nov 2012, 10:38

Ich hab mehrfach gehört, dass es vorkommt dass bei Schuhen mit Stahlkappen diese Kappen unter starker Belastung nachgeben und dann der Fuss übelst eingeklemmt wird! Vielleicht kommt es auf die Marke drauf an, dass es da gute und minderwertige Fabrikate gibt, aber ich habe das eben nur allgemein gehört (das aber mehrfach von verschiedenen Leuten, die beruflich sowas tragen müssen). Kann natürlich auch sein, dass es nur ein Einzelfall war, der dann unheimlich aufgebauscht und verallgemeinert wurde. Dennoch ist mir das zu riskant. Ich trage normale Reit/Stallschuhe mit dicken Gummikappen, die haben schon manchen Pferdehuf gedämpft. Weh tut's natürlich trotzdem ein bisschen, hatte bisher aber keine dramatischen Folgen.
mareike** hat geschrieben:Da mein Pferd hinten Probleme hat kann er den Huf nicht so lange heben und zappelt recht viel rum.
....
Wenn ein Pferd Probleme hat, einen Huf länger hochzuheben, dann sollte man unbedingt DA ansetzen und es dem Pferd einfacher machen. Meiner hatte auch mal eine Phase wo er einen Hinterhuf schlecht obenhalten konnte (vorübergehende Probleme im anderen Bein durch Muskelzerrung beim Toben auf der Weide oder sowas ähnliches) und dadurch konnte er das Standbein, das dann ja das Gewicht tragen muss, nicht lange belasten). Dann macht man eben viele viele Pausen. Notfalls 2 Raseplstriche, Huf absetzen lassen und halbe Min. Pause, 2 Raspelstriche, Pause usw. Sobald das Pferd signalisiert "es wird mir unangenehm", lasse ich es den Huf absetzen. Mein Pferd weiss inzwischen, dass ich ihm zuhöre und es verstehe, und wenn Absetzen grad nicht geht, dann sag ich auch schonmal "versuch bitte noch kurz auszuhalten", und dann geht es auch noch ein paar Sekündchen länger, weil das Pferd weiss "sie hat mich verstanden, ich DARF ja gleich absetzen" und dann ist es auch nicht genötigt, sein Unbehagen deutlicher zu machen mit heftigerem Zappeln. Und schon gar nicht verlange ich, dass es trotz heftigen Zappeln (und somit signalisieren "ich KANN nicht mehr!!!") trotzdem noch weiter aufhält bis es ECHT nicht mehr geht und das Pferd "gezwungen" ist, heftig wegzuziehen, weil es einfach nicht mehr KANN.

Und dann natürlich langfristig versuchen, die Ursache rauszukriegen warum das Pferd nicht länger aufheben kann (Probleme mit dem Standbein, Probleme das angehobene Bein anzuwinklen (oder hat der Bearbeiter es schief von der Körperachse gezogen, sodass es dem Pferd in der Hüfte zwickt?), oder muskuläre Probleme weiter oben usw...), dann die Ursache wenn möglich beheben, und wenn das nicht geht, die Bearbeitung anders angehen (Manche stellen den Huf auf Styropor zum Raspeln. Ist hier irgendwo in einem anderen Thread beschrieben.)

Übrigens, mein anderes (Jung-)Pferd hat wegen plötzlichem heftigen Wegziehen allerdings schon gelegentlich einen Klaps bekommen. Der Grund dafür ist, dass ich vom Pferd Kommunikation verlange und keine plötzlichen Eigenentscheidungen. Wenn das Aufheben dem Pferd in irgendeiner Weise unangenehm ist, soll es mir das bitte "sagen" und mir die Chance geben, es ihm bequemer zu machen, aber nicht ohne Vorwarnung von jetzt auf gleich beschliessen "so, JETZT ist es genug", und wegziehen. Nach dem Klaps achte ich ganz penibel auf kleine Anzeichen von Unbequemlichkeit, um darauf gleich abzusetzen und dem Pferd zu zeigen "siehst du, wir können auch anständig miteinander reden, da musst du nicht gleich massive Geschütze auffahren." Er ist erst 5 J., ich glaube so langsam kapiert er es aber ;)
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

Martin
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Re: Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Beitrag von Martin » Mi 7. Nov 2012, 11:41

saskia hat geschrieben:Ich hab mehrfach gehört, dass es vorkommt dass bei Schuhen mit Stahlkappen diese Kappen unter starker Belastung nachgeben und dann der Fuss übelst eingeklemmt wird!
Das kann nur sein, wenn die Schuhe nicht den entsprechenden Normen entsprechen. Wir haben schon ganze Rolltore auf Schuhe fallen lassen und da ist nichts eingeknickt. Und sollte das Gewicht so schwer sein, dass eine Stahlkappe einknickt, dann sollte man sehr dankbar sein, dass immerhin noch eine Stahlkappe dazwischen war, denn ohne wäre dann nämlich der Fuß abgequetscht.

Was anderes ist das Problem des Abrutschens in Richtung Mittelfußknochen. Die klassischen Arbeitsschuhe sind für herabfallende Gegenstände gemacht, weniger für Tiere mit anderen Bewegungsrichtungen. Deshalb wird ja schon auf spezielle Schuhe verwiesen, die dieses Risiko einschränken.

Martin

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Re: Sicherheitsschuhe für Hufbearbeitung

Beitrag von mareike** » Mi 7. Nov 2012, 12:21

Also ich einen Tag später die Hinterhufe auskratzen wollte ist er gleich recht nervös geworden. Hab dann auch immer nur kurz angehoben und wieder abgesetzt. Da ist mir erst richtig klar geworden, dass er wirklich nicht konnte. Nachdem ich dann den Rücken abgetastet hab, hat sich der Verdacht bestätigt. Das letzte mal als er das hatte war es nach der Behandlung der Osteopathin erst besser. Hab nun nochmal nen Termin zur Nachbehandlung gemacht. Werde dann nochmal ansprechen ob Sie meint, dass es vom Rücken oder woanders her kommt.

Ein bisschen festeres Schuhwerk statt Gummistiefel hätte vermutlich schon einiges abgefangen.

Mal gucken ob ich mich dann für Stahlkappe oder Mittelfußschutz entscheide.

Man könnte die Schuhe ja ne Nummer größer nehmen. Aber Dicke Socken helfen im Winter wahrscheinlich auch nicht.

Ich such nochmal ein bisschen weiter im Internet.

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