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von saskia » Fr 13. Dez 2013, 00:03
Also beim ersten Video hätt ich bei sec 52 das Gerät AUSgeschaltet und das Pferd gelobt, ggf Futterbelohnung und das Pferd weggebracht. Dann hätte es gelernt : "es passiert ja nix, je eher ich ruhig bin, umso eher ist das beängstigende Geräusch weg." Das hätte ich noch ein paarmal bis zu dem Punkt wiederholt, bis es bis zu dem Punkt nicht die geringste Unruhe mehr zeigt, und dann als nächsten schritt den Huf für einen Sekundenbruchteil mit dem Gerät berührt und sofort, BEVOR das Pferd Zeit hat, unruhig zu werden, Gerät aus, Lob, Futter, Pferd entlassen. Man sollte den Moment voraus spüren, wann das Pferd unruhig wird, und exakt vorher aufhören, sodass das Pferd mit einem beruhigten Gefühl aus der Session geht. Verpasst man den Moment und macht weiter ("weil es grad so gut geht") und das Pferd wird unruhig, und beendet man dann die Session (oder ist gezwungen zu beenden), geht das Pferd mit einem unguten Eindruck aus der Prozedur weg. Beim nächsten Versuch erinnert es sich daran, und man hat wesentlich mehr Mühe, es vom Gegenteil zu überzeugen.
Mein Paniker hat da ja anfangs noch wesentlich mehr Spektakel gemacht, aber auch wir haben es mit o.g. Miniminischrittchen binnen 1 Woche geschafft. - Nach einem blöden späteren Zwischenfall (Gerät "schlug", und Pferd in Panik) haben wir 4 Wochen gebraucht, um das Vertrauen in die Prozedur wieder herzustellen. Je langsamer (kleinschrittiger) man vorgeht, umso nachhaltiger und verlässlicher ist der Erfolg. Was nützt es mir, wenn ein Pferd es zwar relativ schnell zulässt, aber doch eine gewisses Rest-Misstrauen hegt. Dadurch wird es für das Pferd und auch für mich nie zu 99% zuverlässig sicher.
Das 2. Video ist momentan noch nicht on.
PS. Dass das Pferd nicht angebunden ist, ist eigentlich ein Vorteil. Das Gefühl der Einschränkung der Bewegungsfreiheit in "Gefahrensituationen" steigert bei manchen Pferden die Unruhe eher noch.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.