Ex Ripped von Thorsten Keller?

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Laddie
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Ex Ripped von Thorsten Keller?

Beitrag von Laddie » Sa 7. Feb 2015, 09:31

Viele Grüße, Ariane

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Feuerhuf
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Re: Ex Ripped von Thorsten Keller?

Beitrag von Feuerhuf » So 8. Feb 2015, 15:32

Was drin ist wird ja beschrieben:
Ex Ripped wird aus verschiedenen Ölen, Essig Essenzen, Sulfat und Verdickungsmittel hergestellt.
Wobei Du Öl und Essenzen abhaken kannst. Mich würde interessieren um welches Sulfat es sich handelt und das Essig wirkt ist bekannt und irgeneine Methylcellulose oder Agar-Agar machen es gelartig.
Da das Produkt weißlich ist, tippe ich auf Kaliumaluminiumsulfat, auch bekannt als Alaun. Also eine Mischung zum Selberbasteln.

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myriell
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Re: Ex Ripped von Thorsten Keller?

Beitrag von myriell » So 8. Feb 2015, 19:02

Alaun kenn ich aus dem Carolapad :lol:. Faszinierend, wie so ein bisschen "Salz" eine Mehl-Wasser-Öl-Pampe haltbar "knetig" macht.

Antje
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Re: Ex Ripped von Thorsten Keller?

Beitrag von Antje » Fr 20. Feb 2015, 21:02

Feuerhuf hat geschrieben:Was drin ist wird ja beschrieben:
Ex Ripped wird aus verschiedenen Ölen, Essig Essenzen, Sulfat und Verdickungsmittel hergestellt.
Wobei Du Öl und Essenzen abhaken kannst. Mich würde interessieren um welches Sulfat es sich handelt und das Essig wirkt ist bekannt und irgeneine Methylcellulose oder Agar-Agar machen es gelartig.
Da das Produkt weißlich ist, tippe ich auf Kaliumaluminiumsulfat, auch bekannt als Alaun. Also eine Mischung zum Selberbasteln.
Naja, BESCHRIEBEN was drin ist, ist relativ, man muss es halt auch wirklich LESEN können.
Ich vermute stark, das Sulfat ist Zinksulfat. Das findest Du auch in uralten Strahlfäulemittel-Rezepten wieder. Die "Öle" solltest Du nicht "abhaken",denn es handelt sich um ätherische Öle (da halte ich jede Wette), chemisch gesehen sind das hauptsächlich Terpene. Ätherische Öle haben nur ihren Trivialnamen mit Ölen gemeinsam, aufgrund ihre Konsistenz und sonst NICHTS. Man gewinnt sie mittels Wasserdampfdestillation aus Pflanzen. Es gibt eine Vielzahl von ihnen mit jeweils sehr speziellen Eigenschaften (durchblutungsfördernd, keimtötend, entzündungshemmend usw.). Daran angelehnt ist z.B. der Tip, die Hufe bei Strahlfäule mit einem Brei aus Oregano zu behandeln, wirksamer Inhaltsstoff ist das ätherische Öl des Oregano. Ansonsten ist die Verwendung und gekonnte Mischung ätherischer Öle eine Wissenschaft für sich, aber für jemanden, der sich reinknieen mag (im übertragenen Sinne ;) ) sicher machbar. Nach allem, was ich so in Sachen Stahlfäulebehandlung verfolge, sind mittlerweile diejenigen Mittel am wirksamsten, die eben als Hauptwirksubstanz die ätherischen Öle enthalten. Nicht zu verwechseln mit Hauptinhaltsstoff, da kommen die ÄÖ wohl eher weiter hinten, weil es von denen an der Gesamtmenge nicht so viel braucht und sie ohnehin in einem Trägeröl (welches ein "echtes" Öl ist) gelöst sind, damit man sie vernünftig anwenden/ aufpinseln kann. Das Tolle an den ÄÖ ist, dass sie eben auch oft fungizid wirken. Nicht umsonst doktern viele mit den "klassischen" Strahlfäulemitteln rum und kommen nicht zu Potte (Beispiel: Kupfersulfat, gibts auch als Paste; was eben nicht gegen Pilz am Huf wirkt, aber gegen Bakterien, und ich habe schon live miterlebt, wie sich diverse Leute nen Wolf damit behandelt haben, aber der Gammel einfach nicht besser werden wolle und ich hab irgendwann keine Lust mehr zu missionieren). In den Inhaltsangaben werden die ÄÖ so manches mal irgendwo hinten unter dem Sammelbegriff "Öl" versteckt, entweder absichtlich oder schlicht aus Unwissenheit.
Es gibt ja auch ein Strahlfäulemittel, welches Hauptsächlich Heilerde enthält, aaaber etwas weiter hinten verstecken sich dann auch die "Öle" in der Zutatenliste. Da gibt es dann auch Schlaumeier, die es lieber selber machen, weil Heilerde gibt's ja super billig im Drogeriemarkt und Öl gehört ja nicht an Hufe, also reicht die Hauptzutat... :D Ich muss bei solchen Tips dann immer etwas grinsen, weil clever ist was anderes. Mittlerweile gibt es ja echt gute Produkte, ich würde mir das Gepansche nicht antun und lieber etwas käuflich erwerben. Allerdings bin ich auch jemand, der die Zutatenliste genau unter die Lupe nimmt, inklusive Farbe und Geruch, das ist ja auch oft schon aufschlussreich.
Alaun ist auch auch in manchen Strahlfäulemitteln drin als adstringierendes Mittel.

Lucky Buck
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Re: Ex Ripped von Thorsten Keller?

Beitrag von Lucky Buck » Sa 21. Feb 2015, 08:07

WOW! Danke, ich wünsche mir einen "hilfreich"-Button!

Antje
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Re: Ex Ripped von Thorsten Keller?

Beitrag von Antje » So 22. Feb 2015, 00:48

Gern geschehen!
was ich nochmal deutlich machen möchte, mit meinem Kommentar "man muss es (Etikett mit Zusammensetzung) auch lesen können" keinesfalls irgend wen für dumm hinstellen, sondern einfach damit sagen, dass die handfesten Informationen sich oftmals irgendwie zwischen den Zeilen verstecken. Ich kann auch nicht verstehen, dass da trivial "Öle" draufsteht, wo die Wirksubstanz keine Öle sind.

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fuexjen
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Re: Ex Ripped von Thorsten Keller?

Beitrag von fuexjen » Mo 30. Mär 2015, 11:48

Also ich hab ja schon einiges ausprobiert, wenn Pferde Destruenten im Wandhornbereich haben. EX-Ripped ist bisher das erfolgreichste gewesen. Das empfehle ich meinen Kunden inzwischen immer.

LG fuexjen
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Re: Ex Ripped von Thorsten Keller?

Beitrag von Antje » Mo 30. Mär 2015, 22:17

Das ist gut zu wissen! Ich finde die Zusammensetzung des Ex Ripped sehr "sympathisch"! Ich hab halt schon oft ellenlange Strahlfäulebehandlungsversuche bei anderen gesehen mit Null Erfolg, z.B. mit Kupfersulfatpaste. Dass in vielen Fällen eine Allzweckwaffe her muss, hat sich noch nicht so rumgesprochen.

radieschen
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Re: Ex Ripped von Thorsten Keller?

Beitrag von radieschen » Mo 30. Mär 2015, 23:30

oh, interessant... ne neukundin von mir hat das auch grad gekauft - dann werd ich mal beobachten, was es so kann =) die gute wirkte jedenfalls sehr engagiert.

chiron
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Re: Ex Ripped von Thorsten Keller?

Beitrag von chiron » Mi 4. Nov 2015, 16:40

Auch gerade mal eine Bestellung gemacht für ein Pferd mit ziemlich heftiger Strahlfäule bei "tollen" Trachtenzwanghufen an verkrümmten Hufbeinästen ... von der Wirksamkeit von ätherischen Ölen bei Hufdestruenden braucht mich niemand zu überzeugen, diese Mischungen (für "mit" und "ohne" offenes Gewebe) baut mir meine Aromatherapeutin schon länger, die Anwendung / Haftung am Huf ist bei rein öliger Konsistenz allerdings nicht immer so toll. Deswegen jetzt mal die Alaun-Variante ...

BTW: Die entsprechende Ä-Ölmischung ist auch gerade bei (schweren) Maukefällen wirklich gut, da dem Pferd keine Krusten an empfindlicher Haut abgepuselt werden müssen, sondern einfach 14 Tage drübergepinselt wird bis zum Abheilen ... und mit der genauen Art des Destruenden / Pilzes / Bakteriums brauche ich mich auch nicht zu beschäftigen ...

Gruß,

Chiron

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