Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Werkzeug zur Hufbearbeitung/Hufschutz
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TinaH
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Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Beitrag von TinaH » Mo 14. Okt 2013, 08:48

Ich stehe grade vor der Qual der Wahl beim Hufnagelkauf und weiß zwar, daß ich E6 brauche, aber selbst da gibts ja total viele Möglichkeiten :shock:

Die am Kurs verwendeten waren wohl von Mustad, denn sie hatten ein "M" auf dem Kopf, gewohnt haben sie allerdings in einem Kästchen der Firma Liberty :lol:

So, jetzt gibts aber noch diverse andere Anbieter. Auch wenn die Nägel ansich ja nicht viel kosten, so sind doch die Preisunterschiede bei den verschiedenen Anbieter echt enorm. Welche taugen was? Taugen günstige generell nix?

Und mag mir vielleicht rein interessehalber mal jemand kurz erklären, für was die ganzen Buchstabenkennungen stehen? Also es gibt ja nicht nur "E", sondern auch noch diverse andere "Vornamen".
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Pat
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Re: Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Beitrag von Pat » Mo 14. Okt 2013, 09:04

Das mit den "Vornamen" konnte mir auch ein Lehrschmied nicht sagen. Müsste man den Hersteller fragen.
Die Liberty hab ich mal als give away bei einer Veranstaltung bekommen und finde die genau so gut wie die Mustad.

Andrea Keuchel
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Re: Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Beitrag von Andrea Keuchel » Di 15. Okt 2013, 10:56

Ich ruf bei sowas ja immer Frau Ockomm bei Strohm an und hab gefragt, worin sich das unterscheidet. Alles unterscheidet sich, die Form der einzelnen Abschnitte und dann wenn man den gleichen Typ hat, unterscheidet sich das von Hersteller zu Hersteller, also auch, wie sich der Nagel einklopfen lässt etc.

Die Mehrzahl der Nagler kauft die von Mustad, weil die schön in den Huf gehen sollen. Also ein rel. berechenbarer Nagel sozusagen.

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TinaH
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Re: Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Beitrag von TinaH » Di 15. Okt 2013, 12:32

Ich hab was gefunden:

Mustad E
Der E-Nagel ist unser klassischer Nagel, der bei jedem Schritt zuverlässig ist. Dieser Nagel kann vielfältig verwendet für eine Vielzahl von Pferden, Hufeisentypen und Sportarten eingesetzt werden. Der Nagel passt in alle V-Falz Hufeisen und ist in vielen Größen erhältlich.

Mustad E slim
Der E-Slim-Hufnagel wurde als vielseitiger Hufnagel für Hufschmiede entwickelt, die den Hufnahel bevorzugt sehr hoch in der Hufwand beschlagen. Der E-Slim-Hufnagel besitzt einen sehr langen und schlanken Schaft, was es ermöglicht, die Nägel genau und gleichmäßig höher in die Hufwand zu schlagen.

Mustad Concave
Der neue Concave ® Nagel hat eine spezielle Kopfform, die verhindert das der Nagel sich verwindet und er hat eine sehr gute Führung im Nagelkanal. Dieser Nagel passt sehr gut in Concave- Eisen und auch Equi-Librium ® und Eventer ® -Eisen können sehr gut damit aufgenagelt werden.

Mustad EXL
Der EXL-Hufnagel ist ein qualitativer sehr hochwertiger Hufnagel von Mustad, der für Schmiede entwickelt wurde, die am liebsten hoch beschlagen, jedoch gleichzeitig einen sicheren und starken Halt sicherstellen wollen. Durch das sehr hohe Einschlagen des Hufnagels können Beschädigungen der Hufwand verringert werden, wenn das Pferd einen Hufeisenverlust hat.

Und die anderen sind hier auch aufgeführt:
http://www.pl-huftechnik.eu/epages/6179 ... gel/Mustad
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Re: Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Beitrag von Andrea Keuchel » Do 28. Nov 2013, 19:43

Duplo: VF Pro von Mustad sind gut dafür.

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Re: Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Beitrag von TinaH » Do 28. Nov 2013, 22:55

Was ist an denen "besser", als an den E6, die hatte Pat und die hatte ich auch gekauft und die haben gut geklappt. Aber wenn die mal alle sind, sollte ich dann die anderen kaufen? Ich hab aber erst noch ein paar zu verarbeiten, bis ich neue brauche :mrgreen:
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Re: Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Beitrag von Andrea Keuchel » Mo 2. Dez 2013, 09:42

Die Köpfe sind dicker und lassen sich mit der Nagelzieh-Zange besser greifen. Die Schäfte sind schmaler.

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Re: Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Beitrag von TinaH » Mo 2. Dez 2013, 10:24

OK, danke, dickere Köpfe will ich nicht, ich hab die lieber schön tief versenkt, damit meinen EVA-Matten nix passiert 8-) Zum Abnehmen hab ich eh meine eigene Technik (Niet aufmachen, Nagel zurückhauen, Ziehen).
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Re: Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Beitrag von hipposandalenmacher » Mi 4. Dez 2013, 18:44

TinaH hat geschrieben:Mustad Concave
Der neue Concave ® Nagel hat eine spezielle Kopfform, die verhindert das der Nagel sich verwindet und er hat eine sehr gute Führung im Nagelkanal. Dieser Nagel passt sehr gut in Concave- Eisen und auch Equi-Librium ® und Eventer ® -Eisen können sehr gut damit aufgenagelt werden.

Mustad EXL
Der EXL-Hufnagel ist ein qualitativer sehr hochwertiger Hufnagel von Mustad, der für Schmiede entwickelt wurde, die am liebsten hoch beschlagen, jedoch gleichzeitig einen sicheren und starken Halt sicherstellen wollen. Durch das sehr hohe Einschlagen des Hufnagels können Beschädigungen der Hufwand verringert werden, wenn das Pferd einen Hufeisenverlust hat.
Manche Werbetexte sind schon zum davonlaufen.
Das eine Kopfform ein Verwinden verhindert, kann ich nach fünfzig Jahren Praxis nicht nachempfinden. Wenn der Nagel schräg zum Nagelloch angesetzt wird, also die Seitenwände des Nagel nicht paralell zum Nagelloch (einerlei ob Metall oder Kunststoff) stehen, wird sich der Nagelkopf beim Eintreten ins Nagelloch verwinden/anpassen/einpassen. Die Verwindung des Nagelschaft / Nagelklinge (im Horn) ist nicht abschätzbar und möglicherweise Grund für manches klamme Gehen.
Wenn der Kopf sich nicht verwindet - dem Nagelbett anpasst - wird sich beim ersten Nagel der ganze Beschlag verrutschen, bzw. der Nagelschaft wird sich im Horn drehen da der Nagelkopf im vorgegebenen Nagelbett einzufügen ist. Die im Horn dadurch entstehende Spannung stelle ich mir schmerzhaft vor.
"und er hat eine sehr gute Führung im Nagelkanal. : würde bedeuten, der Nagel wird in einen schon vorhandenen Nagelkanal eingeführt.
Praxisfremd, wenn ich für jeden Nagel einen verbrauche zum Nagelkanal herstellen .... mag den Gedanken garnicht weiterdenken.
Hohes Einschlagen, also das in etwa in halber Hufhöhe Austreten der Nagelspitze, bringt den Nagelkanal recht nahe an lebendes Gewebe. Zudem erfordert nach meiner Erfahrung doch sehr viel Übung und Präzision bein Nageln, einen "hohen Nagel" genau zu führen, das heißt, alle Nägel ausgerichtet zu nageln.
Die Nägel von vorne nach hinten in abfallender Höhe platzieren.
Ausschlagend für wenig "Bruch" beim Beschlagverlust ist nach meiner Erfahrung: gute Hornqualität, Nagel in der weißen Linie, Austritt bei etwa einem Drittel der Wandhöhe, versenkte Nagelzwicken nachfeilen. Mir ist es lieber, einen Beschlag mit sauber mitgezogenen Nägeln vorzufinden, als einen mit Hornstücken zwischen den Nägeln.
Im Übrigen, für die unterschiedlichen Hufeisentypen sind passende Nägel gemacht, d.h. der Kopf passt genau in die Aussparung und steht etwa einen mm hoch über.
Bei Kunststoffen muß ich mir den passenden Nagel suchen, in Abhängigkeit von: Hufform, Hufgröße, Beschaffenheit des Horn, Nagelführung durch die Materialdicke (gebohrt, vorgestanzt), vorgegebenen Nagelbett im Kunststoff.
Persönlich bevorzuge ich bei Kunststoff dickere Köpfe, da diese sich "steifer" im Kunststoffnagelbett fixieren lassen und der Übergang Klinge/Kopf etwas dicker ist, ohne das die Klinge zu dick ist (Bruchgefahr fürs Horn). Da die Scherkräfte die die Kunststoff / Horn - Verbindung aushalten muss, oft zu einem "schwimmenden" Beschlag nach drei bis fünf Wochen führen, ist die Wahl des Nagel hier besonders wichtig. Alternative = Kleben.

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Re: Hufnägel - so allgemein und überhaupt...

Beitrag von TinaH » Mi 4. Dez 2013, 19:28

Danke für Deine Ausführungen. Schlauer bin ich leider nicht geworden, bislang funzt es mit den E6 im Duplo hervorragend.
hipposandalenmacher hat geschrieben: Alternative = Kleben.
Nein, nicht bei Hufbreiten von 17,5cm ;) DAS hab ich schon ausprobiert :mrgreen:
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