21.6.13Michel-Vaillant /Jean-Marie Denoix Seminar bei Strohm

Termine rund um den Huf
Andrea Keuchel
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Re: 21.6.13Michel-Vaillant /Jean-Marie Denoix Seminar bei St

Beitrag von Andrea Keuchel » Sa 22. Jun 2013, 22:41

http://www.michel-vaillant.com/pic-prod ... 1_1275.jpg

Einfach mal ein Beispiel: man schaue sich also einfach mal diesen asymetrischen Beschlag an, der bezeichnenderweise Asymetrix (sie scheinen Fans von Asterix und Obelix zu sein, zumal es auch einen Michel Vaillant Comix gibt...) heisst.

Die Kappen werden aufgerichtet, diese Beschläge haben immer 3 Kappen, damit man auswählen kann, ob man mit der Zehenkappe arbeiten möchte oder mit den Seitenkappen. Alles überflüssige wird abgesägt oder -geschliffen.

Dann der breite Schenkel, der am Schenkelende nochmal mit einer mässigen Ognion ausgestattet ist (das ist die französische Bezeichnung, also die sagen dazu Zwiebel, wie das auf schmiedisch heisst, weiß ich grad nicht, also diese Verbreiterung am Schenkelende), sorgt dafür, dass es einerseits eine breite Auflagefläche für die Hufseite gibt, aber auch viel Material zur Bodenseite, so dass dieser Schenkel weniger einsinken soll, wobei man nun nicht davon ausgeht, dass das Pferd auf tiefem Sandboden geht, sondern ein nachgiebiger Untergrund, der aber doch eben ist, vorausgesetzt wird. An diesem Schenkel ist nun auch keine deutliche Abrollvorrichtung zu sehen, wie bei dem schmalen Schenkel, bei dem das Pferd eben auch noch leichter zur Seite abrollen kann.
Der schmalere Schenkel hingegen soll nun mehr einsinken, wobei man darauf geachtet hat, dass die Hufseite auch einen so breiten Schenkel zur Verfügung hat, der sich bodenseits aber wie dargestellt verjüngt. Hufseits auch breit soll gerade empfindlichen Pferden entgegenkommen, die ggf. einen schmalen Schenkel nicht so gut vertragen.

Letztlich muss man sich überlegen, wo bei einer vorliegenden Erkrankung das Pferd mehr oder weniger einsinken soll, welche Bereiche entlastet werden müssen und wie, bzw. wie genau unterstützt werden soll. Die Firma sagt, dass diese kinesitherapeutischen (orthopädisch wollen sie nicht benutzen, da das bedeutet Kinder wieder gerade machen) Beschläge vom Tierarzt verschrieben werden sollen, leider waren zur Schulung nur sehr wenig Tierärzte da.

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Re: 21.6.13Michel-Vaillant /Jean-Marie Denoix Seminar bei St

Beitrag von Pat » Sa 22. Jun 2013, 22:54

Lustig fand ich auch, wenn Schmiede mit einem anderen Werkstoff als Eisen konfrontiert werden... :lol:
Da hat der Franzmann lang und breit erklärt, wie man so ein Alu brät, also wie man erkennt, dass es zum Schmieden "gargekocht" ist. Es geht nämlich deutlich schneller als bei Eisen und wenn man es auch nur wenig zu lange im Ofen lässt, dann wird es spröde und - zack - ist es kaputt.
Man muß es also öfter raus nehmen, auf ein Stück Karton legen und wenn dieser leicht ankokelt, ist es fertig zum Schmieden. Oder man nimmt einen Holzstiel und fährt einmal drüber, bleibt dann ein Strich sichtbar, ist es fertig. Das wurde so anschaulich erklärt, dass sogar wir Hufpfleger das verstanden hatten.
Der erste Schmied ging an den Ofen, legt das Alu rein und wartet und klönt. (Jaja, ist wie mit dem 4-Minuten Ei, eine Hausfrau hat das im Gefühl.... :lol: ) Nimmt es irgendwann raus, natürlich ohne zu testen, denn ein Schmied hat das im Gefühl, fängt an zu kloppen und - zack - es war kaputt... :roll: :lol:

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Re: 21.6.13Michel-Vaillant /Jean-Marie Denoix Seminar bei St

Beitrag von SilentDee » So 23. Jun 2013, 01:10

:lol:

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Re: 21.6.13Michel-Vaillant /Jean-Marie Denoix Seminar bei St

Beitrag von Nick » So 23. Jun 2013, 09:28

Ich finde es etwas schade, daß jetzt hier rumkommt, daß ihr nur auf so eine Veranstaltung geht, um hinterher über dümmliche Schmiede und Franzmänner herzuziehen. Wenn euch was nicht paßt, dann vielleicht in etwas stilvollerem Ton. Zudem war die Übersetzung verständlich und flüssig, da gibt es ganz andere Negativbeispiele. Weiterhin ist es wichtig, solche Beschläge als mögliche Therapiemaßnahmen zu kennen. Oft genug klingelt das Telefon, ein Kunde ist dran und sagt, daß er grad mit dem TA am lahmen Pferd steht und kurz das Telefon weiterreicht, damit man direkt die Hufbearbeitung oder den Beschlag besprechen kann. Somit kann es hilfreich sein, nicht nur davon gehört zu haben, daß es sowas gibt, sondern wann und wie er angewandt und auch wie er verformt wird. Meines Wissens gibt es bisher keinen Alubeschlag mit Fräsrillen ab Werk, die das Verformen erleichtern. Viele Alus müssen nach der Heißbearbeitung auch "ruhen" - sprich Pferd am besten in die weich eingestreute Box beamen und anbinden, damit es sich nicht bewegt und den Beschlag verformt. Die Vaillants sind da offensichtlich unempfindlich.
Ach ja, der Herr, der beim Fesselträgerbeschlag fragte, ob man die Therapie bei der Vorhand der Therapie und Mechanik der Hinterhand gleichsetzen könnte, ist übrigens ein Lehrschmied und hat direkt hinterer erzählt, daß der die vorgestellten Beschläge in seinen Unterricht aufnimmt. Also nix mit zwangsläufig "die nehmen doch eh nur das alte Zeug, das sie immer nehmen"

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Re: 21.6.13Michel-Vaillant /Jean-Marie Denoix Seminar bei St

Beitrag von Pat » So 23. Jun 2013, 10:22

Hohe Erwartungen an Stil für jemanden, der sich noch nicht mal vorstellt. Und trotzdem behaupte ich nicht, dass du nur in dieses Forum kommst um rumzunölen... ;)

Ich binde mir nicht 500km und Übernachtungskosten an Bein, um dann nur rumzunölen. Ich hab mir diesen Workshop schon ausgesucht, weil mich das Thema interessiert. Ich persönlich fand die Übersetzung auch ok, kann es aber eigentlich gar nicht beurteilen, da ich kein Französisch spreche, im Gegensatz zu Andrea, die die Mängel ziemlich gut erkannte.
Die klinischen Fälle waren sehr gut dokumentiert. Es gab genaue Auskünfte, welche Erkrankung vorlag, eine umfangreiche Diagnostik (Röntgenbilder, Sono, teilweise auch MRT), die gut erklärt wurden und Videos mit Ganganalyse.
Dann wurde leider nur noch erzählt wie's weiter ging. Z.B. den Huf anders bearbeiten (da hätte ich gerne gesehen, wie sie es gemacht hatten) und dann das XY-Alu anbringen. Auch da hätte ich gerne gesehen, wie das Pferd mit dem neuen Beschlag lief, auch wenn es keine Wunderheilung war.
Mir hat auch gut gefallen, dass das Ganze nicht so markschreierisch aufgezogen war. Klar, es war eine Verkaufsveranstaltung, aber durchaus seriös. Sie haben z.B. ganz klar gesagt, dass z.B. bei dem Distanzpferd auch der neue Alu nichts gebracht hat. So ist das nun mal. Hufbearbeiter können nur an den Hufen reparieren. Es kommen ja noch andere Faktoren zum Gesunden dazu.

So, und nun noch zu den anwesenden Schmieden. Natürlich gab es da sehr interessierte und klevere Leute. Z.B. der, der das Alu kalt bearbeitet hat und sehr erfreut darüber war, wie gut das geht.
Und da war auch noch der Schmied aus München, den Alus nicht die Bohne interessieren, der dieses Event nur dazu benutzt um sich über seine "bösen" Kollegen auszumähren, über nicht anwesende Kollegen übelst herzuziehen und damit eigentlich nur Zeit totschlagen. So mein ganz persönlicher Eindruck, der natürlich völlig unmaßgeblich ist.

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Re: 21.6.13Michel-Vaillant /Jean-Marie Denoix Seminar bei St

Beitrag von Andrea Keuchel » So 23. Jun 2013, 11:42

Ich ziehe nicht über Schmiede und Franzmänner her, es wäre schön @Nic, wenn Du nicht derart selektiv hier lesen würdest. Trotz allem erlaube ich mir Kritik zu äußern und ich fands schlecht übersetzt, da noch nicht einmal ein 3tel dessen übersetzt wurde, was überhaupt auf französisch gesagt wurde. Die Übersetzerin hat sich wirklich viel Mühe gegeben, aber bei einem derart erklärungsbedürftigen Produkt reicht es nicht Pferde zu haben, sondern es muss schon Ahnung von der Materie da sein. Und die Tierärztin hat das echt gut erklärt. Für mich wars vor allem anstrengend nicht dauernd zu verbessern, sowas macht mich einfach wahnsinnig.

Zudem habe ich bereits Hilfe und Vermittlung angeboten, allein die Präsentation ist ja leider ganz schön unrund.

Ein Kollege aus dem Kölner Raum hat halt mir gegenüber geäussert, dass er das ja gerne machen würde, aber nicht wirklich wissen würde, wie er den Beschlag dann an den Huf anpassen solle (und nicht den Huf an den Beschlag). Seine Fragen an die Vortragen dazu wurden leider nicht wirklich beantwortet, was Damien auch bemerkt hat, allerdings wäre das dann der Moment gewesen, um das nochmal praktisch zu erläutern, etc. Ich finde es völlig veständlich, dass er dann in der Klinik in der er zeitweise Pferde versorgt, zu den bewährten Techniken/Beschlägen greift. Es ist eben zu wenig erklärt worden.

Wenn DIr das Niveau reicht, bitteschön. Mir reicht das nicht und ich finde auch nicht, dass schlechtere Veranstaltungen ein irgendwie geartetes Argument darstellen.

@Pat: ich hab mich hier auch noch nicht vorgestellt, werde das ausarbeiten und nachholen.

LG

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