Berufs/ Betiebshaftpflicht

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Lesley
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Re: Berufs/ Betiebshaftpflicht

Beitrag von Lesley » Di 29. Jan 2013, 13:08

Ich denke, man kann das nicht verallgemeinern. Es gibt immer solche und solche. Das ganze jetzt auf sich persönlich zu beziehen, bringt nun niemandem was.
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If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Laddie
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Re: Berufs/ Betiebshaftpflicht

Beitrag von Laddie » Di 29. Jan 2013, 19:18

Wenn ich sage, daß die Dame, mit der ich es zu tun hatte, hysterisch war, dann entspricht das durchaus der Wahrheit.
Ich meine damit natürlich nicht Pferdebesitzer, die sich einen Kopf um ihr Pferd machen, das nach der Hufbearbeitung schlecht läuft. Ich mußte mich von der Dame auf das Übelste beschimpfen lassen, am Telefon und per Mail, das hatte mit auch nur ansatzweise zivilisiertem menschlichen Umgang nichts mehr zu tun. Das war für mich damals der Horror in Tüten, das darf man mir gerne glauben.

Allerdings habe ich aus diesem Desaster eine Menge gelernt. Im Nachhinein hätte ich bei dieser Frau viel hellhöriger sein müssen. Die Mail las sich schon so als wenn sie mit einer Angestellten redet. Als ich bei der Bearbeitung erwähnte, daß ich hier und da etwas Strahlfäule entdeckt hatte, hing ab da der Haussegen schon irgendwie schief. Das Pferd war zudem verhaltensgestört, damit durfte ich mich auch noch abgeben. Sie hatte sich beim Bezahlen dann über den "hohen" Betrag beschwert, obwohl ich ihr den vorher mitgeteilt hatte.

Letzten Endes hätte ich die Finger von dem Pferd lassen müssen, nicht mal das bißchen raspeln was ich gemacht hatte. Ich dachte mir halt ein wenig Zehekürzen könnte nicht schaden. Falsch gedacht, genau das war's dann. Es wurde mir dann aber unterstellt ich hätte das Pferd dadurch geplättet, daß ich ihm die Sohlen dünn geschnitten hätte. Natürlich waren nach 20 Jahren Beschlag die Sohlen von selber dünn geworden, aber da hatte ich gegen einen renommierten Pferdeklinikchef natürlich keine Schnitte.

Sorry, ich wollte das hier eigentlich nicht so breittreten, aber mir war grad danach...
Viele Grüße, Ariane

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greenorest
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Re: Berufs/ Betiebshaftpflicht

Beitrag von greenorest » Di 29. Jan 2013, 20:41

Hallo,

ich fürchte, dass ich hier völlig falsch verstanden wurde.

Ich bezog mich in meiner Aussage auf Laddies Erlebnis, da ich mir diese "Sorte" Pferdebesitzer gerade in Persona vorstellte.

Ich selbst bearbeite Hufe und schreibe darüber, um Pferden und ihren Besitzern zu helfen. Das Geld was ich (im Nebengewerbe, ganz kleiner Rahmen) damit verdiene, ist mir ehrlich gesagt egal. Die ganze Arbeit, die in meinen Texten steckt, ist sowieso Ehrenamt.
Vom moralischen Standpunkt aus -nicht vom rechtlichen(!) - leiste ich aus meiner Sicht meinen Kunden eine Gefälligkeit.

Bei Laddies Erzählung dachte ich nun an eine bestimmte Pferdebesitzerin... Ich habe damals -nach Kennenlernen der Dame - die Hufe zum Glück nie bearbeitet. Ich will das jetzt nicht ausbreiten, aber es gibt -sorry- hysterische Menschen, die gerne jeden und alles sofort "verklagen". Oft bekommen diese auch dann Geld/Recht, wenn die Beweislage (wie scheinbar in Laddies Fall) dürftig ist... Wie unschwer zu erkennen, habe ich diesen Menschenschlag gründlich gefressen.

Ich habe übrigens in 10 Jahren Hufbearbeitung noch keinem Pferd geschadet. Bei der Erzählung hatte ich Angst, von einem Vertreter des "hysterisch klagefreudigen" Menschenschlags als Dank für meine Hilfsbereitschaft in die Pfanne gehauen zu werden. Und >1000€ TA Kosten für eine Lederhautentzündung sind derart überzogen, dass ich dahinter Absicht vermute. Sorry. Dieses Phänomen - ein anderer/Versicherung zahlts ja und daher ist es extra-teuer - kennt man doch aus vielen Lebensbereichen.

Wenn ich allerdings wirklich einen Fehler gemacht habe, dann tut mir der aufrichtig leid und ich tue alles, was ich meiner Macht steht, um Abhilfe zu schaffen. Dafür fühle ich mich moralisch verantwortlich. Und würde -übrigens trotz Haftungsauschluss - z.B. eine TA-Behandlung oder einen Beschlag zahlen.

Gerade weil ich moralisch für mein Handeln verantwortlich fühle, reagiere ich wohl so empfindlich darauf, wenn jemand -aus meiner Sicht- sowas versucht schamlos auszunutzen.

Alles in Allem schließe ich wohl doch eine Versicherung ab, dann schläft es sich vielleicht ruhiger.

Gruß Tina
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SilentDee
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Re: Berufs/ Betiebshaftpflicht

Beitrag von SilentDee » Di 29. Jan 2013, 22:17

Guck, Missverständnisse geklärt! :lol:

Zumal wir hier ja nicht "Profis unter sich" sind, sondern im Öffentlichen Internet öffentlich darüber kommunizieren, eben damit auh darüber mal Klarheit entsteht. Wie denkt die andere Seite, quasi.

Ich stelle jedes Jahr meine Versicherung in Frage, weil sie eben viel kostet, und nie benutzt wird. (natürlich super, aber wenn man das Geld gespart hätte, hätte man in dem einen Fall, der vielleicht mal entsteht, ja auch ein Polster aufgebaut.)

Ich glaube, dass durch, hmm, negative Erfahrungen mit der jeweils anderen Seite beide Seiten oft schon nicht mehr offen aufeinander zugehen.

Hufbearbeitung ist ein gefährlicher Knochenjob. Man könnte das Geld eigentlich besser anlegen in eine Berufsunfähigkeitsversicherung... oder eine zusätzliche Unfallversicherung. Denn man arbeitet echt riskant, und wenn man ausfällt, hat man als Selbstständiger ganz schön Arschkarte... (sorry für die Ausdrucksweise :lol: )
Meine Kunden zum Beispiel sagen: Puh, ich möchte nicht mit Dir jobmäßig tauschen - und wenn man mal bedenkt, dass viele Hufbearbeiter wirtschaftlich sehr viel sinnvollere Berufe aus Passion aufgeben...

Aber ich glaube, würde ich beschlagen, wäre ich eh gefährdeter, so einen Schaden anzurichten an der Gesundheit des Pferdes.

Zu den verschiedenen Methoden, die unterschiedlich riskant sind, können wir gern einen eigenen Thread aufmachen, aber eigentlich sind die begründet in eben der unterschiedlichen Theorie, die in der Methode steckt.

Die einen wollen lieber lange Hufe, schneiden aber ein Sohlengewölbe rein, so dass die Sohle zu dünn wird, und die Hufe sich eh mit weicherem, dünneren Horn ausstatten wollen, eben weil sie eigentlich zu lang sind und sich in der Natur durch Ausbrechen kürzen würden, andere stellen künstlich Tragrandüberstände her, die hebeln, andere lassen Wildwuchs, und dann drücken z.B. die Eckstreben massiv über die Sohle, und dann haben wir Sohlenlederhautquetschungen in dem Bereich, was zu Hufgeschwüren führen kann...
Wieder andere kleben, benutzen dabei den Heißluftfön ohne Gedanken und verbrennen die Lederhäute (ist eine Anekdote meiner TÄ in Bezug auf die Frage, warum bekleben gefährlich ist - ich denke eher, dass es gefährlich ist, wenn einem das anatomische Wissen fehlt, der Huf ist nunmal kein Hornklotz ;) ), andere beschlagen, und dabei kann sich mal vernagelt werden, die Balance kann falsch sein und durch den Klirr- und Gleiteffekt kann es zu Gelenk-Bänder- und Sehnenschäden kommen...

Hufkapseln können platzen, faulen, entzünden,...

Ich kann einen Huf sowohl zum unechten Bockhuf bauen, als auch viel zu flach stellen mit ellenlanger Zehe...

Hach, die Liste ist unglaublich lang.

Eben deswegen gibt es diese Interessengemeinschaft! ;) Und unser Forum, wo alle zusammen ehrlich miteinander über Hufe reden, uns austauschen, voneinander lernen und Erfahrungen teilen! Damit Fehler am besten gleich vermieden werden, und man Fehler findet, wenn man mal nicht weiterkommt mit einem schwierigen Fall.
(Deswegen war ich so geschockt über die verallgemeinerung, wie wir Hufleute so über unsere Kunden denken. :mrgreen: wes gibt sooo viele Hufleute, die sich bloß nicht austauschen und infrage stellen wollen, denn Konkurrenz stiehlt Kunden... :shock: Das ist total schade.)
Und weil ich eben weiß, wie die Mitglieder der IG Huf eben gerade selbstkritisch alles tausendmal durchdenken, sich der Kritik stellen, nicht dogmatisch an einem Schema F hängen, sondern sich in alle Richtungen fortbilden und eben austauschen und weiterbilden... :lol:

Und nun beende ich das Gebet!
:angelic-blueglow:
LG

radieschen
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Re: Berufs/ Betiebshaftpflicht

Beitrag von radieschen » Mi 30. Jan 2013, 13:19

ganz bisschen offtopic zum thema unfall-/berufsunfähigkeitsversicherg.
Unfall hab ich, da hab ich schon drauf geguckt. Denn sollte mich was zu klump treten und ichich im KH liegen, krieg ich dennoch geld um meine miete zu zahlen.

BU ist so'n Ding. Man kann für relativ geringe Beträge die abstrakte Verweisg ausschließen. Dh, wenn meine rechte hand putt ist und ich der versicherung sag, ich kann nicht mehr Hufe schnitzen, könnte die theoretisch sagen: ok,stimmt, aber sie können umschulen und noch einhändig job b ausüben. Gegen diese umlernverpflichtung, um mich wieder selbst zu ernähren (halt mit was neuem) kann ich mich mit diesem ausschluss schützen.

Anders ists wohl, wenn man vor der hufpflege nen anderen job hatte: dann kann die versicherung sagen: ok, als Hufmensch kannst nicht mehr arbeiten, aber du bist ja auch vorher als dolmetscher tätig gewesen, das kannste weiter machen, also zahlen wir nicht.
Hiergegen müsste man den ausschluss der konkreten verweisung dazunehmen und dan wird so teuer, dass es sch wenigstens für mich nicht mehr lohnt. Denke, das wird die meisten hier betreffen, da wir fast alle in unserem vorigen leben was anderes gemacht haben ;-)

offtopic ende, hoffe, ich hatte das korrekt im kopf

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Berufshaftpflicht Hufpfleger/techniker

Beitrag von Ramona1974 » Sa 22. Mär 2014, 21:55

Habt ihr eine Berufshaftpflicht, wenn ja bei wem?, zu welchen Konditionen, auch für "ungeprüfte" Hufpfleger?

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Re: Berufshaftpflicht Hufpfleger/techniker

Beitrag von Pat » Sa 22. Mär 2014, 22:05

Schau mal hier:

http://www.hufpflegerversicherung.de/

Ich glaub, hierüber sind wir alle versichert. ;)

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Re: Berufs/ Betiebshaftpflicht

Beitrag von Wurzl » Sa 22. Mär 2014, 22:37

Ja, die sind ganz ordentlich in den Tarifen. Eigenes Pferd kann auch mit reingenommen werden.

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Re: Berufs/ Betiebshaftpflicht

Beitrag von Ramona1974 » So 23. Mär 2014, 11:41

Ah super, danke :-)

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Grisouillus
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Re: Berufs/ Betiebshaftpflicht

Beitrag von Grisouillus » Do 8. Mai 2014, 15:07

Guten Tag an alle,

Ich bin auch, aber immer noch in der Ausbildungszeit, beim Fischer versichert.
Ende Mai 14 werde ich meine 16 Monate Ausbildung - erfolgreich oder nicht :( schließen.
Ich bin etwas nervös weil ich Franzosin bin und natürlich alles auf Deutsch sein muss ;)

Habt Ihr selber Ihres Beruf gelernt als Autodidakt oder habt Ihr eine Ausbildung - mit Prüfung - erfolgreich geschlossen ?
Dann macht es eine Unterschied für die Versicherung?

Danke & VLG,
Murielle

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