IG Hufe im Fokus

Grad bei Menschen, Tiere und Doktoren auf VOX gesehen:

Die Behandlung einer Hornsäule bei einem Trinker in der tierklinik isernhagen. WaR ganz interessant, ich glaub auf der VOX-Homepage zum anschauen für alle dies verpasst haben.
V.a. Ds Eisen, das der Schmied angefertigt hat in Kombination mit dem cast hab ich so noch nie gesehen...

aswat hat geschrieben:Grad bei Menschen, Tiere und Doktoren auf VOX gesehen:

Die Behandlung einer Hornsäule bei einem Trinker in der tierklinik isernhagen. WaR ganz interessant, ich glaub auf der VOX-Homepage zum anschauen für alle dies verpasst haben.
V.a. Ds Eisen, das der Schmied angefertigt hat in Kombination mit dem cast hab ich so noch nie gesehen...

Tierklinik Isernhagen müsste Stefan Becker sein oder?

Martin

Ja, ich glaube Stefan Becker hieß er.
Ist es denn wirklich so, dass bei einer Hornsäule nur solche immensen stark eingreifenden Methoden Erfolg haben?? Und was ist der Auslöser einer Hornsäule?? Fragen, Fragen, Fragen, aber dazu ist dies Forum ja da. Und nun suche ich mal ob es zum Thema Hornsäule hier schon Beiträge gibt.

Und ich stelle mal provokant die Gegenfrage:

Ist es denn so, dass jedes Hufrehepferd mit Rotation einen Spezialbeschlag braucht?

Ich sage mal so: es gibt Hornsäulen und Hornsäulen... mit unterschiedlichen Ursachen (noch gar nicht alle erforscht, eher die "oh, da ist eine, machen wir mal weg...sonst löst sich das Hufbein auf") und je nach Ursache, ist die Behandlung wohl eher angepasst zu betrachten.

LG

Ich habe auch schon einige spektakuläre Hornsäulen OPs mit Stefan in der Sendung gesehen. Bei allen handelte es sich angeblich um Pferde, die deswegen lange Zeit lahm und deren Hufbeine davon schon angefressen waren. Daß man dann irgendwann zu dieser Maßnahme greift kann ich mir schon vorstellen.

Vor allem stellt sich die Frage, warum das Pferd erst in die Situation gekommen ist, so eine Hornsäule bilden zu müssen.

Die werden erst wahrscheinlich Jahre zu spät gefunden, wenn schon das Hufbein aufgelöst ist...

Die Frage nach der Henne und dem Ei gilt auch hier.

LG

Aber egal, wie die Hornsäule entstanden ist, ob sie wirklich immer so massiv entfernt werden muss?

Durch irgendeinen Umstand hat sich da ein Teil gebildet, das reizt und verursacht einen Eiterherd, der sich nicht beruhigt, da am Huf ja immer Bewegung ist und die Reizung aufrecht erhalten wird. Wirkt da Antibiotika nicht und beseitigt den Entzündungszustand? Oder wird dies vielleicht nur nicht lange genug gegeben oder wird da zu früh drangegangen und der Abzess kann nicht richtig rauskommen, die Sache nicht natürlich ausheilen??
Bei der Tinkerstute fand ich die Hufe auch unschön, hüstel.... vielleicht würde sich sowas ja auch wieder beruhigen, wenn der Huf bequem wäre?? Wenn ich lange Fingernägel habe, überall anstoße, sie mir dann weh tun, schneide ich sie ja auch ab...... Fingernägel, die mal unschöne Berührung mit einem Hammer hatten oder starke Verletzungen hatten, sind hinterher auch oft verdickt/verkrüppelt, die sind aber trotzdem normal zu benutzen....

Ich hab keinerlei Erfahrungen mit Abzessen, mit Hufgeschwüren, aber ich denke, dass wenn die ausreifen, dann wie ein Eiterpickel aufgehen, sauber gehalten werden, der Körper sich auch gut hilft.
Wenn ich da an Aknepickel denke, die zu früh gedrückt werden, das Gewebe gequetscht wird, der Eiterherd noch gar nicht reif ist, dann dauerd die Heilung solcher Dinge länger als wenn man eden Pickel natürlich reifen lässt. Und so manches Mal wenn man früh mit irgendwelchen Pickelcreme dabei geht, entwickelt sich an gleicher Stelle später noch mal ein Pickel...

Alles nicht so einfach und jeder hat eine andere Meinung dazu, nur wem glaubt der Pferdebesitzer am Ende?? Dem Schmied, der ein Eisen auf den Rehehuf machen will, dem TA, der unbedingt schneiden will oder oder oder......
Also bilden wir uns hier und hoffen darauf im Fall des Falles die richtige Entscheidung zu treffen.
Und deshalb

Antibiotika wirken aber, wie der Name schon sagt, nur wenn Bakterien die Ursache für die Entzündung sind. Wenn eine Hornsäule das Gewebe reizt und so eine Entzündung entsteht, dann helfen da auch keine Antibiotika.

Barbie lahmte im Mai 2012 links vorne, der TA diagnostizierte eine Hornsäule, was sich durch das Röbi bestätigte.
http://www.barbie-und-nepomuk.de/fotos/ ... e_2012.jpg
Sohle: http://www.barbie-und-nepomuk.de/fotos/ ... stelle.jpg


Der TA wollte sie mit in die Klinik nehmen, um die Hufwand bis zum Hufbein abzunehmen, ansonsten "wird das Pferd immer lahm bleiben". Ich holte mir zwei weitere Meinungen ein von meiner früheren Hufpflegerin und einem sehr erfahrenen Hufschmied. Beide sagten, eine OP ist nicht nötig, viele Pferde haben eine Hornsäule und laufen damit problemlos.

Barbie war nach 3 Wochen wieder lahmfrei, einen Monat später hatte sie rv einen Abszess, Öffnung durch den TA, Lederhautvorfall, links vorne mußte lange Zeit enorm Last aufnehmen. Ende August 2012 hat sie dann an beiden Vorderhufen gleichzeitig einen Abszess gehabt, Barbie konnte kaum mehr stehen. Sie läuft wieder, seit die Abszesse am Kronsaum rausgebrochen sind, trotz ihrer ziemlich kranken Vorderhufe.

Im Hufkurs lernte ich eine Frau kennen, die ihr Pferd wegen der Hornsäule operieren ließ, lange Box und viel Pflege, nach einem Jahr war der Huf immer noch nicht gut. Ich denke, man muß überlegen, was man dem Pferd als Lauf- und Herdentier mit so einer OP antut - monatelang Box und Einzelhaft. Auch nach einer OP kann die Hornsäule wiederkommen, das halte ich sogar für für wahrscheinlich, wenn das Pferd ewig nur stehen darf.

LG Sani

Da stimmer ich Dir sogar zu, Sani. Jedenfalls dem zweiten, allgemeinen teil, denn über Dein Pferdchen haben wir ja gesondert schon viel geschrieben.

Zumal meist Hornsäulen operiert werden, wenn sie einen Röntgenbefund haben. und die soll die Furche sich schliessen, die im Hufbein entstanden ist, wenn nicht durch hartes Horn, was die Löcher füllt... Rezidive sind daher super häufig.

Leider, denn die OP ist sehr langwierig mit der Nachsorge, und wenn dann nochmal nach einem Jahr eine Hornsäule an gleicher Stelle auftaucht, kommen die Pferde häufig "in die Wurst", weil der Besi dem Pferd die gleiche Tortur nicht noch mal antun möchte...

Dabei hat das Pferd die Hornsäule ja vielleicht auch, weil die einen stabilisierenden Faktor am ansonsten evtl. kollabierenden Huf hat, was lange Zeit gar nicht bemerkt wurde, weil die Hufe immer erst dann auffallen, wenn eine Lahmheit auftritt...



Ich habe schon Hornsäulen gesehen an der Crena.

Und ich habe Hornsäulen an hohlen Wänden gesehen, oft unter Seitenwandrissen bei platt kollabierten Hufen... oder bei extrem zehenfußenden Pferden rechts und links von der Abrollkante...

Wenn man in diesen Fällen über den Sinn und Unsinn solcher stabilen Harthornsäulen an eben diesen Stellen und kranken Hufen nachdenkt, dann ist man manchmal sogar dankbar, dass sie entstanden sind. Und wenn der Huf seine problematik verliert, verschwindet oft sogar die Hornsäule... ohne massiv invasiven Eingriff. Hab ich auch schon gehabt. Wenn man die krankhaften Zustände nicht irgendwann mal beseitigt, sondern das Pferd munter weiter benutzt, kann die schon mal ausufern, oder? Gerade bei den oft widernatürlichen Haltungsbedingungen der Pferde. Würde da gern mal Statistiken zu haben, wie die Pferde an den Hufen aussahen, wie sie liefen, die Nutzungsart und Haltungsbedingung dazu...

Aber vermutlich gibt es kaum statistische Erfassungen in solchem Umfang, oder? (wollen wir? )

Daher meine Meinung, die natürlich nicht schulmedizinisch und wissenschaftlich belegt ist, sondern nur auf meinen eigenen Erfahrungen, Kenntnissen und Beobachtungen basiert.



Lieben Gruß,

Marina