Selenmangel und harte Hufe

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Sturkopf
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Selenmangel und harte Hufe

Beitrag von Sturkopf » So 26. Aug 2012, 22:02

Bei meiner schwarzen Hexe Moyra ist ein ordentlicher Selenmangel festgestellt worden, allerdings hat die sehr harte Hufe. Bisher ging ich davon aus, dass bei Selenmangel die Hufe brüchig werden. Ok, die brechen gerade aus, aber nur deshalb weil sie zu lang sind :whistle: . Wie lange sie den Mangel hat weiss ich nicht, nur das sie gute 2 Jahr sehr schlecht Leberwerte hatte, die jetzt wieder normal sind :happy-wavemulticolor: . Ich weiss es ist in der Hinsicht kein Hufthema, doch viell. könnt ihr mir da trotzdem helfen, muss ich jetzt mit einer Phase rechnen, wo die Hufe bröseln?

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Re: Selenmangel und harte Hufe

Beitrag von Lesley » So 26. Aug 2012, 22:24

Wurde Zink auch getestet?
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diala
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Re: Selenmangel und harte Hufe

Beitrag von diala » So 26. Aug 2012, 23:10

Vorsicht mit Selen.

Es gibt ganz viele Gebiete, wo seit Jahrtausenden erfolgreich gute und harte Pferde gezüchtet werden, obwohl da Selenmangelböden sind. Ostpreussen zum Beispiel... (und möglicherweise auch Irland???) Diese autochthonen Schläge adaptierten sich an die geringen Selengehalte, und waren trotzdem gesund. Drum bin ich gar nicht sicher, ob die aktuellen Laborgrenzwerte, die ohne gezielte Zufütterung von Selen bei uns praktisch nie erreicht werden, wirklich relevant sind.

Ein Beispiel: ein russischer Araber (ein Kirgise, wenn ich's richtig im Kopf habe), der immer wieder Kreuzverschläge machte und tonnenweise (naja, aber immerhin tubenweise) Selen/Vitamin E bekommen hat, und doch immer wieder unter die hiesigen Grenzwerte abgesunken ist. Seit er ausreichend mit Mangan supplementiert wird, bringt er trotz tiefem Selen wieder Leistung, und hat keine Kreuzverschläge mehr.

Wichtiger als der Einzelwert Selen dürfte somit ein ausgewogenes Verhältnis aller Mengen- und Spurenelemente sein... eigentlich keine neue Erkenntnis. Drum: wenn es deinem Pferd gut geht, nimm die harten Hufe als Zeichen der Gesundheit, und ändere dann etwas, wenn sie schlechter werden, bzw. wenn sich Fellzustand und Leistungswille verschlechtern. Nicht vorher.

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Re: Selenmangel und harte Hufe

Beitrag von Lesley » Mo 27. Aug 2012, 07:17

Danke für deinen Beitrag, diala.
Du sprichst mir aus der Seele.
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Re: Selenmangel und harte Hufe

Beitrag von Sturkopf » Mo 27. Aug 2012, 14:17

Also soweit ich weiss, sollen in Irland die Böden Selenreich sein :think: , sie fängt gerade wieder an sich leicht zu schrubbern, hat das aber auch schon mal im Winter gemacht, beim Fellwechsel, deshalb hab ich darauf auch nicht so geachtet, bzw. es auf den Fellwechel geschoben :whistle: . Sie hat auch gerade wieder leicht Probleme damit ihr Hinterhufe zu geben, sobald ich sie etwas zu hoch nehme zieht sie die weg. Hab ich jetzt ehrlich gesagt auf "Null Bock" geschoben. Was mir noch einfällt, wenn sie gearbeitet wird sieht es so aus, als ob sie irgendwann ihre Füsse kaum noch heben kann. Richtig schwerfällig sehen dann die Bewegungen aus. Ich werde es jetzt mal mit Selen probieren, mal schauen viell. wird es dann besser.
Die Werte: Eisen: 79,9 (erhöht) (17,9 - 64,5)
Selen: 23 (100 - 200)
Zink: 12,4 (9,2 - 19,9)
Kalium: 4,6 (2,8 - 4,5)
Ich kenn sie halt nur so, wie sie mit einem "normalen" Wert drauf ist weiss ich nicht. Ich hab sie ja "erst" 9 Monate :lol:
P.S.: Sorry, :oops: , hatte die Werte ganz verpennt.
Zuletzt geändert von Sturkopf am Mo 27. Aug 2012, 14:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Selenmangel und harte Hufe

Beitrag von Lesley » Mo 27. Aug 2012, 14:22

Und die Normwerte zu Zink, Eisen und Kalium?
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Re: Selenmangel und harte Hufe

Beitrag von Annette » Mo 27. Aug 2012, 14:25

http://www.liebems.net/stichworte/interaktionen

Hier ist eine anschauliche Seite, wo beschrieben wird, wie sich die Mineralstoffe und Vitamine untereinander beeinflussen.

Dass Dein Pferd im Blut einen niedrigen Selenwert hat, muss nicht bedeuten, dass es zu wenig Selen im Futter hat. Es könnte auch einen anderen Stoff zuviel drin haben, wodurch Selen verdrängt wird. Wie schon weiter oben erwähnt wurde, sind die Verhältnisse der Mineralstoffe zueinander wichtig. Vielleicht ist Deine Fütterung irgendwo nicht ausgeglichen. Z.B. falsches MiFu zum Grundfutter. Oder zu eisenhaltiges Wasser. Oder oder oder...
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Re: Selenmangel und harte Hufe

Beitrag von Sturkopf » Mo 27. Aug 2012, 21:58

Hmm :think:, das Wasser ist eher Kalkhaltig, sie bekommt aktuell nur Gras, Fallobst (Äpfel) und Mineralfutter (Mineralbricks) von Eggersmann. Das Wasser ist in einem verzinktem Weidefass. Jedenfalls bekommen wir von der TÄ 2 Flaschen Selen, in Reinform, zugeschickt. Ich bin gespannt wie sich dann Moyras Hufe entwickeln, von hart zu steinhart? :lol:

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Re: Selenmangel und harte Hufe

Beitrag von Lesley » Mo 27. Aug 2012, 22:42

Ich würde die Zinkwanne wegschmeißen.
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Re: Selenmangel und harte Hufe

Beitrag von Silke & Abai » Di 28. Aug 2012, 08:13

Da muss ich mal nachhaken, Doro. Ich habe auch extra so eine Zinkbadewanne als Wasserbehälter für Abai gekauft, weil ich weiß, dass diese schwarzen Bottiche Weichmacher freisetzen und das die Leber beeinflussen kann. Außerdem kann ich unter der Zinkwanne im Winter einen Brenner aufstellen, so dass das Wasser nicht friert. Siehst du eine Gefährlichkeit durch das evtl. freiwerdende Zink generell oder nur bei einem Pferd mit "verschobenen" Werten???
Viele Grüße

Silke

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