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Überbeine bei 2jährigen
Verfasst: So 26. Aug 2012, 10:32
von Lesley
Ich habe mal eine Nicht-Huffrage:
Hat jemadn Erfahrung mit fütterungsbedingten Überbeinen bei 2jährigen?
Bekommt man die wieder weg? Wenn ja, wie?
Kann das später Probleme machen?
Sie liegen in dem konkreten Fall unkritisch, weil ziemlich weit vorne am Röhrbein.
Re: Überbeine bei 2jährigen
Verfasst: So 26. Aug 2012, 10:34
von Annette
Zusatzfrage: Woher weiß man, dass sie fütterungsbedingt sind?
Re: Überbeine bei 2jährigen
Verfasst: So 26. Aug 2012, 10:40
von Lesley
Weil sie an allen vier Beinen sind und die Besitzerin wohl eher zu viel sich kümmert als zuwenig.

Re: Überbeine bei 2jährigen
Verfasst: So 26. Aug 2012, 11:24
von Thorsten
Schreib doch mal diala direkt an. Ich hatte zwar noch nie damit zu tun, aber wenn es tatsächlich fütterungsbedingt ist, dann deutet das wohl auf eine toxische Belastung und einen Überschuss an Calcium hin.
Aber wie gesagt frag am besten mal direkt bei diala nach, das ist mehr ihr Fachgebiet und die Ausbildung, die sie gerade macht hat das sicher auch mit drin.
Re: Überbeine bei 2jährigen
Verfasst: So 26. Aug 2012, 22:43
von diala
an allen Vieren, das tönt wirklich nach einem Fütterungsproblem. Ich nehme ja nicht an, dass der Kleine bereits arbeiten muss? Bucked Shins ("Schienbeine", Knochenhautentzündung der dorsalen vorderen Röhrbeine) wären eine Berufskrankheit von zweijährigen Galoppern, die zu schnell trainiert werden. Beim Warmblüter wird von solchen Überbelastungen bei Jungpferden berichtet, die weben; aber auch da nur vorne. Überbeine sind auch bei besonders krummen Haxen (Achsenfehlstellungen mit nicht adäquater Hufstellung) möglich; dann aber eher im medialen Bereich, und ebenfalls, wenn das Pferd bereits gearbeitet wird.
Wo genau sind diese Überbeine: im oberen oder im unteren Teil der Röhrbeine? im unteren Drittel wäre typisch für Calcium-Unterversorgung im Verhältnis zu Phosphor, also Überfütterung mit Kraftfutter ohne Ausgleich durch Luzerne oder entsprechende Mineralstoffmischungen. Dabei wären aber bei genauem hinsehen auch andere Symptome zu sehen: verbreiterte Epiphysenfugenbereiche v.a. über dem Carpus/Tarsus und über den Fesselgelenken, sowie plumpe, aufgetriebene Unterkieferäste und Gesichtsleisten.
Calcium-Überversorgung kommt in unseren Breiten eigentlich nur durch falschen Einsatz von Mineralstoffmischungen, oder aber durch (voralpine) einseitige Bestände von Goldhafer vor (eine Grasart, die Vitamin D anreichert). Das gibt aber dann eher Verkalkungen von Sehnen und Muskeln mit steifem Gang bis Lahmheit, ohne dass man von aussen erstmal viel sieht.
Also lasst bitte auf jeden Fall die Fütterung, inkl. Spurenelementen (Mn, Zn, Cu), professionell überprüfen! Eine gute Adresse dafür wäre z.B. Dr. Susanne Weyrauch. Wenn das tatsächlich Fütterungsfehler sind, was ich stark vermute, kann sich das auf das ganze weitere Leben auswirken.
Thorsten, da du die Osteopathie ansprichst: die Knochenhaut wird zu den tiefen Faszen gezählt, und ja, wäre somit durch fasziale Techniken positiv beeinflussbar, wie auch der Kalziumstoffwechsel. Aber nicht ohne Fütterungskorrektur.