Ansicht zu Hufen vom "Experten"

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Silke & Abai
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Ansicht zu Hufen vom "Experten"

Beitrag von Silke & Abai » Do 29. Mär 2012, 12:26

In der Cavallo wurden Pferde nach ihrem Exterieur beurteilt. Verschiedene Experten sollten anhand von Fotos die Stärken und Schwächen der gezeigten Pferde aufführen. Ein Pferdewirt, der für den Pferdezuchtverband Baden-Württemberg Verkaufspferde beurteilt, hält bei einer Stute aufgrund der niedrigen Trachten einen Beschlag für nötig:

http://www.cavallo.de/know-how/cavallo- ... htm?skip=5

Mal wieder ein Beweis, wie ungewohnt das Bild eines "niederträchtigen" Pferdes ist. Schade!!!

edit: dabei stimmt hier doch sogar mal der Fesselstand :roll:
Viele Grüße

Silke

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Lesley
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Re: Ansicht zu Hufen vom "Experten"

Beitrag von Lesley » Do 29. Mär 2012, 13:46

Steht irgendwo, von wann der Artikel ist?
Ich finde es leider nicht.

Edit: Frage hat sich erledigt, habs gefunden.
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Re: Ansicht zu Hufen vom "Experten"

Beitrag von Lesley » Do 29. Mär 2012, 14:17

Die Trachtenlänge lässt sich doch auch von einer Ganzkörper-Seitenansicht gar nicht abschließend beurteilen. :roll:
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Re: Ansicht zu Hufen vom "Experten"

Beitrag von SilentDee » Do 29. Mär 2012, 14:39

Schreib doch mal hin!

Wenn wir aufrütteln wollen, um was zu verändern, sollte man die Öffentlichkeit wachrütteln, und das geht, glaube ich, nur, indem man auf so etwas reagiert.

Die Cavallo hat ja den Focus eh gerade auf Hufen und Hufschuhen usw. in der letzten Zeit gehabt, vielleicht warten die nur auf uns! :mrgreen:

Wobei ich bei diesem Pferd auch genauer gucken würde, so ganz ausbalanciert sehen die Hufe wirklich nicht aus... Wobei ich den lieber gesund machen würde, als krank mit dem Eisenbeschlag zur Trachtenverlängerung! :lol:

Lieben Gruß

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Re: Ansicht zu Hufen vom "Experten"

Beitrag von saskia » Do 29. Mär 2012, 14:48

Da muss ich meine Cavallo doch noch mal rausfischen, hatte sie nämlich schon entsorgt (ich hatte die im Abo, les sie aber kaum noch, da ich immer häufiger die Kompetenz der Artikel anzweifelte. Da findet man in Foren ja direkt bessere Infos.)

Jedenfalls war da noch eine Aussage in einem Hufartikel, wo ich :?: :?: :?: im Kopf hatte. Und das sogar von Jemand, den ich eigentlich für seeeehr kompetent halte. Vielleicht hat es der Reporter falsch aufgeschrieben? Oder es stimmt, und mein Begriffsvermögen reicht bloss nicht aus? Ich poste es noch, wenn die das Heft wieder vor mir hab.
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Re: Ansicht zu Hufen vom "Experten"

Beitrag von saskia » Do 29. Mär 2012, 23:14

Also der Artikel war nicht in der aktuellen Cavallo, sondern in der Pegasus Oktober 2006 (!) Ich hatte nämlich gleichzeitig noch ein paar uralte Hefte entsorgt, die sich noch in einem entlegenen Winkel eingefunden hatten, und dabei hier und da mal reingeschaut. Der Artikel ging auch über Exterieurbeurteilung, Schwerpunk Beine/Hufe/Gangbild. Geschrieben wurde der Artikel von Gisela und Burkhard Rau. Wegen Letzterem habe ich den kompletten Artikel nochmal durchgelesen (Ich denke, die Meisten hier kennen den Namen, und im Artikel stand dann auch nochmal angegeben "Burkhard Rau ist der Leiter der Rheinischen Hufbeschlagsschule in Sessenbach sowie öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für den Hufbeschlag."

Ich blieb speziell an einem Hufbild hängen (das kann ich hier leider aus urheberrechtlichen Gründen nicht reinstellen, daher habe ich versucht, es so gut wie möglich abzuzeichnen. Ich denke es ist kein Verstoss gegen das Urheberrecht, wenn ich anbiete, das Originalbild Interessenten privat per PN zukommen zu lassen? Also wer Interesse hat, bitte PN an mich.) Zu diesem Huf lautet der Kommentar (ich habe Teile durch Fettdruck hervorgehoben) : "Die Krone ist hochgestaucht, die nach unten verlaufenden Rillen zeigen ebenfalls eine falsche Belastung an. Diese Deformation ist die Folge von Trachtenfussung, die wir in der Bewegung feststellen konnten. Die Trachten werden übermässig belastet. Der Beschlag ist zu kurz und unterstützt die Trachten zu wenig. Auffallend ist auch, dass die Zehenwand nicht gerade der eigentlichen Wachstumsrichtung der Hornröhrchen ab dem Kronsaum folgt, sondern nach vorne "wegschnabelt". Auch dies ist vermutlich ein Ergebnis der unphysiologisch von hinten nach vorn auf die Hornkapsel wirkenden Kraft der Trachtenfussung."

Das hat mich einigermassen verwirrt. Ich seh da einen Huf mit zu langen, untergeschobenen Trachten, einer hochgestauchten Seitenwand, einer schnabelnden Zehe, - und das alles kommt durch die ach so "physiologische" Trachtenfussung?

Es gibt noch mehr Fotos von dem Pferd, u.a. auch 2 Trabfotos. Auf dem einen sieht man den linken Hinterhuf kurz vor der Landung, Hufsohle bodenparallel. Das andere Foto zeigt den rechten Hinterhuf kurz vor der Landung, wie er erkennbar mit der Trachte zuerst aufkommen wird. Und diese Trachtenfussung soll problematisch sein? Hätte irgendein Schmied diesen Artikel geschrieben, hätte ich ihn abgehakt und mir meinen Teil gedacht. Aber wenn so ein Experte sowas schreibt...hm. Ich erinnerte mich daran, was mein HS mal gesagt hatte : der Huf wächst da am meisten, wo er am meisten Druck bekommt. (Stimmt, das wissen wir inzwischen ja auch alle). Weiter sagte er, dass Rehepferde deswegen auch so hohe Trachten haben, weil sie die Belastung nach hinten verlagern und daher die Trachte den Hauptdruck abbekommt. Hm, stimmt auch, oder? - Jetzt die Preisfrage : wieso wollen NHC'ler Trachtenlandung haben? Warum nicht plane Landung und eine gleichmässige Druckverteilung? Natürlich ist mir die NHC-Argumentation bekannt : elastisches Strahlpolster dämpft den Aufprall, Trachtenbereich weitet sich besser als der Rest des Hufes, Hufpumpe usw, - aber stimmt das alles eigentlich so? Oder überreizen wir damit die Trachtenregion, bringen wir sie mit der Aufgabe, den Hauptdruck bei der Landung abzufangen, nicht dazu, enorm Horn zu produzieren, dass wir dann nur fleissig wieder abraspeln müssen? Und wo forciert Horn gebildet wird, lässt doch angeblich die Hornqualität nach?

Irgendwie hab ich grad das Gefühl, es haben ALLE recht, alles klingt irgendwo irgendwie logisch, - was davon ist nun aber richtig?
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Re: Ansicht zu Hufen vom "Experten"

Beitrag von SilentDee » Fr 30. Mär 2012, 00:46

saskia hat geschrieben:Das hat mich einigermassen verwirrt. Ich seh da einen Huf mit zu langen, untergeschobenen Trachten, einer hochgestauchten Seitenwand, einer schnabelnden Zehe, - und das alles kommt durch die ach so "physiologische" Trachtenfussung?

Es gibt noch mehr Fotos von dem Pferd, u.a. auch 2 Trabfotos. Auf dem einen sieht man den linken Hinterhuf kurz vor der Landung, Hufsohle bodenparallel. Das andere Foto zeigt den rechten Hinterhuf kurz vor der Landung, wie er erkennbar mit der Trachte zuerst aufkommen wird. Und diese Trachtenfussung soll problematisch sein? Hätte irgendein Schmied diesen Artikel geschrieben, hätte ich ihn abgehakt und mir meinen Teil gedacht. Aber wenn so ein Experte sowas schreibt...hm. Ich erinnerte mich daran, was mein HS mal gesagt hatte : der Huf wächst da am meisten, wo er am meisten Druck bekommt. (Stimmt, das wissen wir inzwischen ja auch alle). Weiter sagte er, dass Rehepferde deswegen auch so hohe Trachten haben, weil sie die Belastung nach hinten verlagern und daher die Trachte den Hauptdruck abbekommt. Hm, stimmt auch, oder? - Jetzt die Preisfrage : wieso wollen NHC'ler Trachtenlandung haben? Warum nicht plane Landung und eine gleichmässige Druckverteilung? Natürlich ist mir die NHC-Argumentation bekannt : elastisches Strahlpolster dämpft den Aufprall, Trachtenbereich weitet sich besser als der Rest des Hufes, Hufpumpe usw, - aber stimmt das alles eigentlich so? Oder überreizen wir damit die Trachtenregion, bringen wir sie mit der Aufgabe, den Hauptdruck bei der Landung abzufangen, nicht dazu, enorm Horn zu produzieren, dass wir dann nur fleissig wieder abraspeln müssen? Und wo forciert Horn gebildet wird, lässt doch angeblich die Hornqualität nach?

Irgendwie hab ich grad das Gefühl, es haben ALLE recht, alles klingt irgendwo irgendwie logisch, - was davon ist nun aber richtig?
Bei der Hufrehe wird im Zehenbereich extrem minderwertiges Horn gebildet, weil dort die Durchblutung gar nicht mehr gegeben ist, sobald die Hufwand wegrotiert. Dann drückt dort der Strecksehnenfortsatz oben gegen den Rand (typische Beule bildet sich) und drückt quasi das Gefäß ab. Die Entzündung bewirkt dazu, dass gar keine vernünftigen Röhrchen (mehrschichtig mit Markhöhle drinnen) gebildet werden können wegen Schwellung, usw.
Der Trachtenbereich wird weiter versorgt mit dem Blut. Da wird nichts abgedrückt, und dadurch ist an den Bereichen meist besseres Horn da. Und durch den Druck baut der Huf dort erst mal schneller Horn, was auch leistungsfähiger ist, weil da ja auch viel Abrieb ist.

Ich kann die These, dass bei forcierter Belastung schlechtere Hornqualität entsteht, nicht bestätigen. Das ist eher das Gegenteil. Wo der Huf die Notwendigkeit hat, Horn zu bilden, um die inneren Strukturen zu schützen, baut er m.E. eher härteres und besseres Horn auf. Beispiel: Sohlenschwielen, mittlere Strahlfurche, wenn man den Kampf gegen Strahlpilz-Bakterien-Symbiose gewonnen hat, Trachtenhorn beim rotierten Rehehuf (ich bin immer total erleichtert, wenn wir im Trachtenhorn mit dem nachwachsenden Horn wieder Bodenkontakt haben, das ist der Moment, ab dem es schlagartig aufwärts geht...) usw.

Warum sonst imitiere ich Abrieb eines Hartbodens bei unseren Pferden?

Den Kronrand mit Lorbeersalbe einschmieren bewirkt eine entzündliche Reaktion am Kronrand. Und dann treten immer Zellflüssigkeiten aus den Zellen in den Zwischenzellenraum aus, und dann wird dadurch die Hornqualität schlechter. Da forciere ich in Wirklichkeit ja kein Hornwachstum, sondern versuche eine Mehrdurchblutung zu erwirken... Die meisten, die sieses Vorgehen empfehlen, sind alte Schmiede, die lassen den Huf eh zu lang. Alles, was dann oben produziert wird, ist eh bröseliger und weicher, weil es ja das natürliche Gleichgewicht zwischen Abrieb und Hornwachstum/-Qualität anstrebt...
Oder was war gemeint mit dem forcierten Hornwachstum?

Lieben Gruß

Martin
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Re: Ansicht zu Hufen vom "Experten"

Beitrag von Martin » Fr 30. Mär 2012, 08:04

Burkhard Raun ist ein gaaaanz klassischer Schmied. Er beschlägt primär nach Bewegungsanalyse und glaubt über den Beschlag fast alles lösen zu können.

Die Trachtenlandung passt nicht in das Konzept "Beschlag als Lösung", denn unter Beschlag ist die Trachtenlandung tatsächlich nicht ganz unproblematisch.
Denn mit einem Eisen erzeuge ich bei einem Pferd eine relativ harte Klappbewegung des Hufes, da die Schenkelspitzen ja zurerst auffußen, schon gar wenn ich die Schenkel schön lang mache.
Diese Bewegung macht den Schmieden Sorge und so sehen sie es lieber, wenn der Huf plan landet und dann, so schließt sich das Kreis, rutscht das Pferd auch etwas, weil die Energie ja irgendwo hin muß und dann haben wir plötzlich eine Gleitphase, die wir dann wieder für einen Huf mit Kunststoffbeschlag auch wieder fordern , aber nicht bekommen usw..... Man darf solche Positionen nie ohne den ganzen anderen Hintergrund sehen.

Meiner Überzeugung nach, ist die NHC-Begründung für eine leichte Trachtenlandung schlüssiger als alle anderen Begründungen und vorallem auch wissenschaftlich eher belegt (wenn auch noch nicht bewiesen).
Meiner Erfahrung nach, kommt man um eine leichte Trachtenlandung kaum herum, denn dazu habe ich zu viele Pferde im Distanzsport gesehen, die nach Umstellung auf Trachtenlandung um Klassen besser liefen und plötzlich einen Haufen Hufproblem los waren.

Martin

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Re: Ansicht zu Hufen vom "Experten"

Beitrag von Lesley » Fr 30. Mär 2012, 08:31

Martin hat geschrieben:Denn mit einem Eisen erzeuge ich bei einem Pferd eine relativ harte Klappbewegung des Hufes, da die Schenkelspitzen ja zurerst auffußen, schon gar wenn ich die Schenkel schön lang mache.
Zu dem Thema fällt mir ein, dass Daniel Anz auch sagte, er findet lange Schenkel problematisch. Außerdem biegt der die Schenkel eher nach innen um genau die Klappbewegung zu verringern/vermeiden. Ob das wirklich geht, kann ich nicht beurteilen.
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Re: Ansicht zu Hufen vom "Experten"

Beitrag von saskia » Fr 30. Mär 2012, 08:56

Danke für eure Erklärungen :D :D :D Wieder was gelernt. Vor allem dies hier :
...Bei der Hufrehe wird im Zehenbereich extrem minderwertiges Horn gebildet, weil dort die Durchblutung gar nicht mehr gegeben ist, sobald die Hufwand wegrotiert. ...Der Trachtenbereich wird weiter versorgt mit dem Blut. Da wird nichts abgedrückt, und dadurch ist an den Bereichen meist besseres Horn da....
Das klingt soooo logisch dass man sich wundert, warum man (nachdem man doch inzwischen gelernt hat, was da bei Rehe passiert im Huf) da nicht selber drauf gekommen ist, bzw warum die Experten (Schmiede) sowas nicht wissen.

Das hier verstehe ich nicht so ganz :
ich bin immer total erleichtert, wenn wir im Trachtenhorn mit dem nachwachsenden Horn wieder Bodenkontakt haben,
Welches nachwachsende Horn soll Bodenkontakt bekommen? Also die Wand hat doch Bodenkontakt? Oder meinst du das Sohlenhorn, damit die Wand dann in dem Bereich nicht mehr die alleinige Last tragen muss und nicht mehr ganz so hartes Horn bilden muss?
Warum sonst imitiere ich Abrieb eines Hartbodens bei unseren Pferden?
Also versucht man einen Hartbodenhuf heranzuziehen, damit das Horn nicht mehr so extrem hart wird? Klingt paradox, denn müsste nicht das Horn umso härter werden, je härter der Boden ist (egal ob real oder durch Bearbeitung imitiert)?

Nein, mit forciertem Wachstum meinte ich nicht Lorbeersalbe, sondern Bereiche die durch gewollte Ungleichbearbeitung oder unbeabsichtigte Fehler zuviel Druck bekommen. Das ist auch sowas, was ich noch nicht bis ins letzte Detail verstehe : die Einen sagen, je mehr Druck, umso besseres Wachstum, die Anderen sagen, dass der starke Druck das Wachstum hemmt, weil da Gefässe gequetscht würden, die dann nur noch wenig oder minderwertiges Horn produzieren.
Denn mit einem Eisen erzeuge ich bei einem Pferd eine relativ harte Klappbewegung des Hufes...
Das ist verständlich, und auch, dass lange Schenkel am Eisen das Problem noch verschlimmern. Zumal das Pferd sich dann wohl auch gern die Eisen abtritt, wenn die Schenkel so lang sind.

Aber bezüglich Klappbewegung hab ich mich eben auch schon gefragt, ob das dem Barhuf so gut tut oder ob eine plane Landung gelenkschonender wäre? Oder wenn schon Trachtenlandung : wieviel? So dass man es auf ebenem Boden mit blossem Auge erkennen kann? Oder so, dass es wie plan wirkt und nur mit highspeed-cams nachgewiesen werden könnte?
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