
Vielen dank, für die Blumen, aber ohne das ganz konsequente und mutige Umsetzen der "Anweisungen" von seiten des Pferdebesitzers hätte die beste Hufbearbeitung keine Chance bei solchen Hufen.
Und es war nun keine Zauberei, einfach an der Sohle und dem Hufbein und seiner tatsächlichen Lage orientierte Bearbeitung. man darf bei so einem instabilen Hornschuh natürlich nicht auf diese ganzen details achten mit hochgeschobenen Kronrändern, schiefen Seiten usw. Man formuliert sich Teilziele.
1. Entzündung stoppen, Hufrehe stoppen, Ursache abstellen (das Pony war dünn, nicht dick, trotzdem ist Zucker das Problem! Außerdem lassen Schmerzen abmagern... Dünne Figur ist also kein Indiz dafür, dass es nicht am Zucker oder Insulin liegt)
2. Hufform verstehen. Hufbein stabilisieren und in physilogischere Form bringen, dabei keine Angst vor Trachten runter wegen Beugesehne, Hufbeinträger ist ja eh im Ar***...

3. Wachsen lassen, am liebsten mit intakter Verbindung, allerdings glaube ich, dass das ein paar Durchwachsperioden dauert. (Diese Hufe habe ich mir schon für Forschungszwecke erbeten, sollte dieses Pony irgendwann mal über die Regenbogenbrücke gehen. Da mache ich Gewebeschnitte von der Lamellenschicht! )
4. Ganz kurze Abstände, Wand in vorderer Hälfte immer aus der Last lassen, zur Not Besitzer schulen!
5. Hornfäule parallel immer bekämpfen, denn sonst fühlen sich die Bakterien so sauwohl, dass sie sich derart vermehren, dass sie auch das neue Horn anknabbern... und genau das gesunde Horn dürfen sie nicht kriegen!

PS: Ich nenne meinen Beruf mittlerweile manchmal Huftherapeutin, denn irgendwie mache ich nichts anderes, als krankhafte Zustände therapieren an Hufen. Reinen Erhaltungstrimm an gesunden Hufen mit nur zuwenig Abrieb mache ich nur selten am Anfang einer Kundenübernahme...
Ist einfach so. Auf gesunden Hufen können Pferde barhuf laufen. Wenn sie das nicht schmerzfrei können, ist irgendwo was krank am letzten Beinglied...
LG