Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Bearbeitungstechniken
stormel
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Re: Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Beitrag von stormel » Mi 27. Feb 2013, 14:19

@ radischen:

also ich habe solche Sohlen schon öfter gesehen. SO selten sind Die leider nicht :(
Und leider relativ hartnäckig.

radieschen
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Re: Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Beitrag von radieschen » Mi 27. Feb 2013, 14:33

ah, okay... ich hab nur die drei pferdchen in der Kundschaft. müsste mal Kollegen befragen, ob die sowas öfter zu gesicht bekommen.

Hast du eine gut funktionierende Bearbeitungsweise dafür gefunden? Ich stell fest, dass mit gepolstertem Schuh die SOhle irgendwann mal etwas aufbaut. aber so richtig stabil hab ich sie bislang noch nciht bekommen...

stormel
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Re: Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Beitrag von stormel » Mi 27. Feb 2013, 23:02

Nein, leider noch keine Lösung gefunden.

Samtnase
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Re: Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Beitrag von Samtnase » Mo 1. Sep 2014, 13:28

Hallo!
Ich hole das mal wieder hoch!

Meine Stute hatte nun ein fieses Hufgeschwür. Normalerweise hole ich in solchen Fällen meine HO, aber es ging meiner Stute insgesamt derart schlecht, dass der TA anrückte. Erst wurde eine Lederhautentzündung vermutet, dann kristalisierte sich jedoch das Geschwür raus. Als es lokalisiert war, griff der TA letzten Freitag zum Messer und nun haben wir an dieser Stelle ein ordentliches Loch. :?-

Laufen tut meine Stute wieder ganz gut. Ich halte das Loch sauber, aktuell trägt sie einen Krankenhufschuh. Bis gestern war noch ein Verband drauf. Nun meinte der TA heute, ich solle das Loch weiter sauber halten und eben immer mit etwas zustopfen, wie Wachs oder so.

Was hat sich in diesem Fall bei Euch bewährt? Zur Desinfektion, aber auch zum Verschluss? Meine HO nimmt immer Keralit Undercover und Watte. Das hält wohl auch gut, aber ich finde das Zeug irgendwie schwierig zu verarbeiten.

LG und Danke schon einmal!

Ellen

saskia
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Re: Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Beitrag von saskia » Mo 1. Sep 2014, 13:51

Watte ist doof, die zieht Feuchtigkeit an. D.h. auch kontaminierte Feuchtigkeit aus Pinkelstellen. Mull soll wohl beser sein in der Hinsicht. Keralit Undercover schliesst meinem Empfinden nach (kann sein dass ich mich irre, - ist halt nur intuitiv) auch zu sehr ab, sodass tief drinnen Restbakterien in Ruhe weiter wohnen können. In dem Beipackzettel von Undercover steht ja, dass man befallene Stellen erst gut sauber ausschneiden muss und dann das Undercover drauf. Aber bei Kanälen und Höhlen klappt das mit dem komplett sauber ausscheiden ja nicht so gut.

Ich hab nur Betaisadonna ins Loch gemacht und dann Heilerde draufgeschmiert, aber wir hatten auch kein Riesenloch. Falls das Loch grösser wär, würd ich Heilerde plus Mull nehmen. Heilerde wirkt ja saugend und zieht Resteiter raus (ich weiss nicht ob undercover ebenso wirkt. Wenn ja, wär's ja auch gut). Und - vor allem : bei Riesenloch weiterhin tauglichen Hufschutz, der die empfindliche Stelle, die erst mit einer dünnen Hornschicht überzogen ist, gegen übermässigen Druck von unten schützt, sonst habt ihr gleich wieder einen Bluterguss, wenn die Stelle auf ein Steinchen trifft. Ich hab (bei unserem weniger grossen Loch) die schwarze EB-Einlage per Panzertape direkt am Huf festgeklebt (Einlage von unten auch noch mit einigen Lagen Panzertape geschützt. Kein Schuh drüber, weil bei uns auch noch was am Kronrand rausgekommen war und meine EQF-Hufschuhe über den Kronrand gehen und das an der Durchbruchstelle gedrückt hätte. Das mit der Einlage am Huf festgeklebt ging gut. Und hält auch gleichzeitig die Taponade im Loch drin. Wenn dein Pferd weiterhin den Krankenschuh trägt, wär's vielleicht 'ne Idee, trotzdem vor dem Anziehen 'ne Einlage (oder Stück Campingmatte) am Huf festzutapen, damit die Tamponade da bleibt wo sie sein soll.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

Samtnase
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Re: Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Beitrag von Samtnase » Mo 1. Sep 2014, 16:09

Danke Dir!!!

nudelmaus
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Re: Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Beitrag von nudelmaus » Mo 1. Sep 2014, 16:45

Ich habe damals mit Betaisadona desinifiziert und dann Mullbinde ins Loch, Schuh drüber.
Keralit Undercover habe ich versucht, hält tatsächlich überraschend gut im Loch.

Was ich später gemacht habe, wie schon eine erste Hornschicht im Loch unten war und das Pferd nicht mehr dauerhaft einen Schuh brauchte: Desinfiziert mit Betaisadona, und danach einen kurz weichgekauten Kaugummi ins Loch stopfen. Davon war ich begeistert, hält top, das Loch bleibt total sauber.

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Juria
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Re: Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Beitrag von Juria » Mo 1. Sep 2014, 21:12

Eine Bekannte hat Mullbinden in etwas zur Desinfektion getränkt und dann Bienenwachs drüber. Hat wohl auch gut gehalten.
Mit Keralit Undercover habe ich bei feuchtem Wetter eher schlechte Erfahrung gemacht.

Samtnase
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Re: Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Beitrag von Samtnase » Di 2. Sep 2014, 10:03

Also ich habe jetzt mal eine Mischung probiert.
Mit Betaisodona desinfiziert, dann mit dem Undercover zugekleistert.
Und drüber wiederum dann Verband mit Panzertape um den Huf rum, da unsere Krankenhufschuhe über den Kronrand gehen und dort die große Austrittsstelle des Geschwürs sitzt. Das würde überdeckt bzw. würde reiben, was auch sehr doof wäre.

Mal gucken, wie das nun hält. Einen Tag sollte es überstehen, dann kann ich es ja erneuern. Freitag kommt meine HO und guckt sich das Loch mal an. Kaugummi und Wachs sind für später auch eine tolle Idee!! Dankeschön!

Tigerlillie
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Re: Hufgeschwüre, Blutergüsse und Co

Beitrag von Tigerlillie » Mo 1. Dez 2014, 19:11

Hallo, ich bräuchte auch mal euren Rat zum Thema Hufgeschwür,
meine Kleine stand letzte Woche nur noch auf drei Beinen, der TA hat ein fettes Hufgeschwür in der Zehe gefunden, nun hat sie zwei große tiefe Löcher in der Zehe.
heute habe ich zum ersten Mal den Verband gewechselt, ein Loch ist trocken und sauber, das zweite sifft rum: trüber rosagelber stinkender Schleim. Sie belastet den Huf aber soweit voll.
Nach telefonischer Rücksprache meinte der TA, dass er dann wohl morgen oder übermorgen nochmal kommt, die Sohle wäre da wohl großflächig unterminiert und dass er nachschneiden will.
Wenn ich das hier so lese, ist das großflächige Schneiden ja nicht so "gewünscht" - kann ich da sonst was machen? Kann man das mit irgendwas spülen? Sollte man mit dem Schneiden mal noch warten und täglich kontrollieren? Wie würdet ihr da vorgehen?
Der Verband ist trocken, kein Angussverband und wird mit nem alten Autoschlauch soweit geschützt, dass sie auf nem kleinen Paddock mit rumlaufen kann.
Der Verband den ich abgenommen hatte, war klamm feucht und war jetzt drei Tage drauf. War aus Watte und der Autoschlauch is ja leider auch nicht atmungsaktiv.
Danke schonmal im Voraus für eure Antworten.

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