leverage testing

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Pferdefreund
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leverage testing

Beitrag von Pferdefreund » Di 8. Jan 2013, 22:34

Gene Ovnicek wirbt ja ziemlich stark fuer so einen kit um bei Pferden mit komplizierten Bein Anatomien zu schauen, was sie am komfortablesten finden bzgl medial lateral balance. Das Teil ist hier erklaert:

http://www.youtube.com/watch?v=9OKH8ZMkkZg
http://www.krosscheck.com/assets/KLTD-I ... de-web.pdf

Wer Englisch kann, kann sich dieses sehr interessante Video bzgl ML balance anschauen und wie Gene dieses tool anwendet, und feststellt, dass dieses Pferd seinen mediale Trachter hoeher will als die laterale (eine Langzeitfolge von vielen Schmieden, die die laterale Seite immer zu hoch lassen).

http://www.youtube.com/watch?v=5WtctiHoROk

Ich kann mir das ehrlich gesagt ziemlich cool vorstellen. Wuerde das sehr gerne bei meiner Stute ausprobieren. Hat jemand sowas schon mal verwendet und hat Erfahrung damit?

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Re: leverage testing

Beitrag von mareike** » Mi 9. Jan 2013, 08:32

Mein englisch ist ziemlich schlecht.

Probiert der einfach jede Einstellung des Kits durch und entscheidet dann je nach Verhalten des Pferdes welches das richtige war?

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Re: leverage testing

Beitrag von Pferdefreund » Mi 9. Jan 2013, 14:53

ja, da gibt es dann eine Note fuer das Verhalten des Pferdes bei jedem setting.

Ich muss mir G.O. Vortrag nochmal genau anhoeren (letzter youtube link) dann wollte ich das eh mit dir besprechen, denn ich glaube er sagt wie dein Herr Krieb dass die lateral Seiten immer zu lang gelassen werden. Das war ja auch bei meiner Molly so.

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Re: leverage testing

Beitrag von Pferdefreund » Mi 9. Jan 2013, 21:53

so, ich habe jetzt mal G.O.'s Model auf meinem Blog beschrieben, und wie es auf meine Molly passt, naemlich perfekt.

http://mollyshoofjourney.blogspot.com/2 ... teral.html

Mareike, wenn Du es nicht verstehst kann ich es gerne uebersetzten, aber ich glaube das Bild ist selbsterklaerend. Mich wuerde interessieren was du denkst, denn Du hast ja die Ausfuehrungen von Herrn Krieb gehoert.

Und natuerlich auch was andere so darueber denken.

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Re: leverage testing

Beitrag von SilentDee » Do 10. Jan 2013, 00:26

Wobei wir wieder dabei sind, Erhöhungen an Beschläge zu schrauben. Warum nicht die ehemals höhere Seite kürzen? ;)

Er sagt ganz klar, dass Zielgruppepferde die Hufrollepatienten mit Veränderungen sind. Ich hab das so verstanden (um meine eigene Feststellungsfrage mal selbst zu beantworten :lol: ), dass er denen eben möglichst schnell damit Erleichterung verschaffen möchte, damit sie nicht mehr lahm gehen.

Den Schuh zum Testen und der Gedanke dahinter sind toll. Allerdings hätte ich auch gern diverse Höhen an Keilen - empfinde den schon arg hoch.

Toll ist zu sehen, wie das Pferd versucht, den Huf anders zu plazieren, um der unangenehmen Belastung zu entgehen... DAS (durch falsche, nicht ausbalancierte Bearbeitung z.B.) führt dann ja erst dazu, dass die Kapsel so ungleich belastet werden wird - und sich wieder weiter verzieht.

Wobei ich auch dazu einwerfen muss, was ich z.B. an meinem Hufrolle-Pferd und an allen anderen befundeten Hufrollepferden beobachten konnte. Wenn da eine Struktur kaputt ist, soll sie ja heilen. Das Pferd entlastet nun also. Stellt dadurch die Kapsel schiefer hin. Dadurch heilt es aber vielleicht in der Schräge - und wird dann wohl immer diese Schräge benötigen,weil das verheilte Gewebe evtl. verkürzt ist. Ist ja oft bei Sehnenschäden, die unter Ruhigstellung und Höherstellung auskurieren sollen, dass sie, sobald die Sehne dann wieder normal belastet wird, erneut kaputt geht.

Daher ist doch hier die Zielstellung, dem Pferd einen nicht mehr heilbaren Schaden so angenehm wie möglich zu machen...

Nur. Wo ist die Grenze. Welche Schäden gelten denn als nicht mehr heilbar? Bei welchen Schäden macht das also Sinn, wenn man langfristig denkt.

Bei meinem Schadenpferd denke ich eher genau umgedreht. Ich möchte ihm die Entlastungshaltung eben nicht ermöglichen, dafür Dämpfung geben, in der Hoffnung, dass der Schaden normal belastet (nur gedämpft) ausheilt. Um dann in Normalstellung später wieder einsatzfähig zu sein.

Wenn ich unterstütze, dass er sich z.B. auf die mediale Seite stellt,weil lateral das Sehnengewebe degeneriert ist, und ihn dahingehend es angenehm mache, helfe ich ihm dann langfristig damit?

Angenehme Haltungen sind ja meist eher ungesund. ich denke da an Rücken einrollen... statt Schultern zurück und gerader Rücken... das gesund ist erst mal unangenehm und anstrengend... Hätte ich jetzt einen Rückeneinrollpulli an, wäre das vielleicht erst mal sehr bequem, aber langfristig hätte ich da einen Buckel usw von...

hach, es ist soo schwierig. Sagen will ich eigentlich: Hätte gern so einen Testschuh, allerdings mit unterschiedlich hohen Keilen. Und dann würde ich damit probieren, dokumentieren, denken... und hätte dann irgendwann anch 1-2 Jahren eine ganze Meinung dazu. Weiß aktuell nicht, ob ich das nun gut oder schlecht finde. Und befürchte, dass es eine gute Idee ist, für wenige Härtefälle, die leider aus geldgeilheit und auch Unverständnis völlig falsch angewendet werden würde von der breiten Masse der Schmiede, anderer Hufleute und Tierärzte.

Versteht noch irgendwer, was ich meine? :lol:

LG

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Re: leverage testing

Beitrag von Martin » Do 10. Jan 2013, 09:26

Doch, doch ich verstehe Dich. Wäre also dann schon mal einer. ;)

Ich denke, man muss grundsätzliche Zustände unterscheiden. Weicht das Pferd einer idealen Stellung aus, weil es verstellt ist oder hat es eine kurzfristige Erkrankung oder eine längerfristige, gar chronische Erkrankung. Je nach Situation ist anders zu handeln.

Ich denke, diagnostisch könnte man es in allen drei Bereichen anwenden, falls es ausreichend differenziert funktioniert, was ich aber nicht pauschal glaube. Aber vielleicht gibt es weitere Hinweise im Rahmen der vielen Parameter, die zu berücksichtigen zu sind.

Anders sieht es schon mit den daraus resultierenden Handlungen aus und da sind Eisenlösungen oft die falschen.

An diesem Punkt stehe ich sowieso in kritischer Haltung zu Gene. Er analysiert oft ganz prima, aber am Ende haut er auf alles seine NBS-Eisen drauf. Diese Beschläge passen aber, gemäß meiner Erfahrung, bei weitem nicht auf alle Pferde, und sind in der Ausführung Eisen auch ziemlich schwer, was Pferden Probleme bereiten kann.

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Re: leverage testing

Beitrag von Lesley » Do 10. Jan 2013, 10:37

Genau vor diesem Dilemma steht man ja quasi jeden Tag. Inwieweit kann man vergurkste Hufe korrigieren und inwiefern muss man es um dem Pferd zu helfen?

Ich habe gerade ein Pferd mit extrem schiefen Hufen übernommen, wo ich mich auch genau das frage. *seufz*
Es müsste mal Langzeitstudien für sowas geben....
Wir sollten doch ein Hufinstitut gründen mit dem Schwerpunkt auf Langzeitforschung oder sowas... Kennt jemand einen Millionär? :lol:
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Re: leverage testing

Beitrag von Jouna » Do 10. Jan 2013, 11:02

Ich habe auch gerade ein Pferd mit extrem schiefen Vorderhufen übernommen. Noch dazu bockig und sehr zwangig. Das Pferd quittierte leichte, Umstellungen immer mit schlechterem Laufen . Netterweise hat mir die Besitzerin Röntgenbilder gemacht. Aber die machen in dem Fall für mich das Ganze noch schwieriger- Ich werde das Pferd mal mit den Bildern und den dazu passenden Huffotos einstellen. Vielleicht habt ihr ein paar gute Ideen dazu.

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Re: leverage testing

Beitrag von Martin » Do 10. Jan 2013, 12:53

Lesley hat geschrieben:Kennt jemand einen Millionär? :lol:

Ja, aber die kennen mich nicht! :lol:

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Re: leverage testing

Beitrag von Lesley » Do 10. Jan 2013, 13:11

Martin hat geschrieben:
Lesley hat geschrieben:Kennt jemand einen Millionär? :lol:

Ja, aber die kennen mich nicht! :lol:

Ok, ich präzisiere: Kennt jemand einen Millionär, der ein Hufinstitut gründen wollen würde? :P
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