Hach, ist ja wie aus dem Lehrbuch...
Besonders schön finde ich das Stegeisen für Hufrehe und das Halbmondeisen, das für Fohlen eingesetzt wird, wenn ein Fohlen Eisen braucht.
Aber immerhin wird eingeräumt, dass "mittels seriöser Entwicklungen und wissenschaftlicher Abklärungen der Hufbeschlag in speziellen Fällen in den nächsten Jahren durch alternative Hufschuhe weiter ergänzt werden könnte", wie "bereits weit verbreitete Alternativen " jedoch gezeigt haben.
Ich benenne jetzt mal nach meinen (ich finde doch "seriösen" Entwicklungen an Pferdehufen) Beobachtungen die speziellen Fälle, die eine Alternative zum Hufeisen bekommen sollten:
- Pferde, die freizeitmäßig genutzt werden, und deren Gesundheit und Wohlergehen den Besitzern am Herzen liegt.
- Pferde, die im Sport genutzt werden, müssen eigentlich noch strengere gesundheitliche Aspekte einfliessen haben in ihre Haltung, denn sie werden als Sportgerät oder eben Sportpartner benutzt, und man hat die Pflicht, für Gesunderhaltung zu sorgen. Nicht umsonst werden alle Leistungssportler von Physios, Ärzten, Masseuren usw. betreut...
Ser unseriös in diesem Bericht finde ich im Punkt "4. Anforderungen an einen Hufschutz" den Unterpunkt "e. technisch machbar". Wenn der Hufschutz doch zur Behandlung von Krankheiten und Stellungsfehlern genutzt werden soll (Unterpunkt f), wieso soll man dann nicht einen ganzjahreskurs absolvieren müssen, um diesen arthopädischen Schutz anzufertigen und anzubringen an das Individuum? Schlägt man das einem Fachmenschen vor, der Einlegesohlen und orthopädische Spezialschuhe für Menschen anfertigt, schmunzelt der nur müde...
Ich denke, ganz gesunde Hufe ohne Krankheiten des Bewegungsapparates des Pferdes und ohne Stellungsänderungen, die dem Bewegungsmechanismus Schaden zufügen können, kann man relativ einfach beschlagen (warum klappt es dann eigentlich so selten, mal einen guten Beschlag zu Gesicht zu bekommen?), aber gerade als Fachmensch muss man eben mehr drauf haben. Dazu gehört doch sehr viel Fachwissen auch über das Säugetier, dass man heilen möchte und seine Erkrankung. Und da empfinde ich ein jahr als Ausbildung eigent,ich ziemlich kurz. Immerhin geben studierte Tierärzte den verantwortungsbereich über diese ganzen Bewegungsapparatproblematiken an den Hufschmied ab - oft nur mit lari-fari-Angaben zum gewünschten orthopädischen Beschlag, weil an den Fachhochschulen das so gelehrt wird, dass der Schmied das schon gut kann alles und man sich auf einen guten Schmied verlassen können muss...
na, ja.

Ist eben ein Beweis, dass etwas so gelehrt wird, wenn es doch so wenige wissenschaftliche Untersuchungen gibt. Oder?
Und wenn man die Aussage, dass Hufbeschlag wenig wissenschaftlich erforscht ist und deswegen eher auf Tradition beruht, als kritisch zu beurteilende Aussage darstellt, aber eben nicht beweisen kann, dass dem nicht so ist.
Warum zum Teufel bekommt man denn so viele hoffnungslose Fälle zur Barhufumstellung, und 1-2 Jahre später laufen die spätestens wieder taktrein und lahmfrei, auch bei krassesten Hufrehegeschichten oder Hufrollebefunden?
Wenn sich Jemand in dieses Forum verirrt, der gern für anstehende wissenschaftliche Untersuchungen Fallbeispiele oder eben neue Fälle braucht, immer her mit den Anfragen. Ein einzeler Bearbeiter kann keine Forschungsarbeiten (nach wissenschaftlichen Maßgaben) betreiben... aber viele Beispiele liefern, die eine Forschung interessant erscheinen lassen.
Dafür schaufele ich mir dann gern noch Zeit frei! Und arbeite gern mit dem forschenden Menschen zusammen!
LG