Ich kann dazu nur sagen, dass Hufe wirklich unter nicht artgerechten Haltungsbedingungen leiden, wie eben der ganze Bewegungsapparat.
Wenn es "nur" um die Hornkapsel geht, dann bekommt man die mit regelmäßiger angepasster Bearbeitung relativ gesund innerhalb eines Jahres, wenn keine anderen Probleme vorliegen, z.B. Arthrosen, Spat, Sehnengeschichten, Bändergeschichten, usw., die eine sehr unphysiologische Belastung der Hufe bedingen und daher eher schiefe, zehenbelastete usw Hornkapseln hervorbringen...
Oder wenn Hotte nur in Urin und Mist steht, im Matschpaddock (oder dann gefrorenem Knüppelpaddock) ohne Bewegungsanreize auch nicht wirklich Bewegung hat, und die Hufe massiv aufweichen und gammeln... Allein die Hufbearbeitung kann da nicht gegenan arbeiten, da muss der Halter auch ran. Und zwar regelmäßig!
Ich sehe sehr selten neue Pferde als Kunden, die schon gesund Hufe haben. Leider haben die meisten pathologische Problembereiche. Oft wegen langjährigem Beschlag, Rehe usw. Habe dieses Jahr nur 2 Neukundenpferde und 2 Isis und ein Fohlen aufgenommen, die lediglich durch Überlänge etwas aus der Form geraten waren, ansonsten gesund waren. Die meisten sind eher Stoff für das Huf-Horrorkabinett. Leider. Aber die können auch nicht laufen barhuf! Vorerst.
Es ist wirklich eine Definitionsfrage. Was genau ist der Huf? (nur das Horn, oder der ganze unterste Abschnitt?)
Und was ist gesund? manche Pferde laufen mit gruselig langen Hufen jahrelang super unempfindlich über jeden Boden, irgendwann kollabiert aber die lamellenschicht... und dann ist die Ka*** am Damp***.
Pferde kompensieren soooo unglaublich viel. Weswegen ja der Huf erst ins Bewußtsein des Besitzers rückt, wenn er mal nicht mehr funktioniert.
Ich habe gerade gestern auf einer Familienfeier eine Geschichte eines Dressur-Tunierpferdes (Zitat

) gehört, dass mit Beschlag gut gelaufen ist, aber plötzlich ein Hufabszeß bekommen hat. Die TÄ meinte, man könne in diesem Stadium das Eisen auch nicht abnehmen -> mehrere Wochen Klinik waren die Folge. Nun auch noch am gegenüberliegenden Huf ein Abszeß...

Ich hab dann mal gebeten, dass die Mutter (die Erzählerin dieser Odyssee) ihrer Tochter (der Pferdebesitzerin) mal dieses Forum empfiehlt (falls sie schon da ist, herzlich Willkommen!) und die Frage nach der Ursache der Abszesse stellt.
Denn ich kenne keinen wirklich gesunden Huf, der Hufabszesse entwickelt. Im der Rekonvaleszenz kommt das mal vor, da ist der Huf aber auch noch nicht gesund.
Entweder es gibt Gammel hoch 10, Vernagelungen mit Folge, kranke Hufform, die abgestorbenes Gewebe verursacht, das einfach raus muss wie der Eiterpickel... oder eben echt dünne Sohlen, platte Sohlen, abgesunkene Hufbeine, ... durch Einblutungen (Prellungen) usw. verursacht, was man alles langfristig bekämpft bekommt. Immer (99%) ist ein kranker Hufbereich irgendwie Mitverursacher. Tierärzte bestreiten das häufig... also auch hier ist es eine Definitionssache. Wie sieht ein gesunder Huf aus?
Oft werden einzelne Strukturen total schnell gesund, wenn andere Strukturen kollabieren. Z.B. der Strahl, wenn die Wände nicht mehr tragen...
Ich hab das mal versucht, darzustellen, um den Blick zu schulen, wie die einzelnen Strukturen nach meiner Definition gesund aussehen und funktionieren.
http://www.healthy-hoof-care.de/gesunde ... hulung.htm
LG