Gangpferd Barhuf? Alternativer Hufschutz? Gewichtsverteilung

[SilentDee]

Was für ein süßer und hübscher großrahmiger Isiwallach!



Den konnte ich glatt klauen, echt Kompliment, total süß und hübsch, und vor allem mal ein etwas anderer Kopf, er könnte in jedem Disneyfilm mitspielen...

Seine Hufe sind grundsätzlich nett, kein doller Trachtenzwang, der strahl ganz hübsch, nur leider massiv weiches Strahlpolster, das braucht erst mal Kräftigung. Dazu geht er sehr tapsig in Trachtenfußung. Wahrscheinlich wegen dieser unglaublich nach vorne rausgezogenen Zehe.

Ich habe übrigens bei isis immer entweder die eine Hufform (enge, kleine, steile, (fast schon wie Eselhufe falsch zubereitet werden) trachtenzwangige hohe Hüfchen, die zehenfußend auf den Boden donnern) oder eben die andere Hufform (platt, kaum natürliche Wölbung, seitlich breiter auseinandergezogen, Zehe lang nach vorn...), er hat eher die zweiter Variante. Ausnahmen bestätigen natürlich meine festgestellte Regel, ich hab aber leider noch keine Ausnahme vorgestellt bekommen.

Die Hufe müssen sich also insgesamt aufrichten, was bedeutet, dass sie ausbalanciert und dann massiv und regelmäßig die Zehe gekürzt bekommen müssen. Da die Eisen noch nicht lange runter sind, aber doch schon 2 oder 3 Wochen, habe ich mal eine Mischform geraspelt, also noch nicht ganz ratzeputz wegen der geringen Sohlenwölbung und der breiter ausladenden Sohlenrandbereiche, aber schon mehr als ich mache, wenn ich die Eisen selbst abnehme...

Wobei mein noch-kein-Ratzeputz oft mehr ist, als bei manch anderem, wie ich auf Bildern immer wieder sehe.
Schuhe werden wir wohl für die Ausritte anpassen, aber heute waren da noch so weit nach vorn rausgezogene bereiche, dass ich den Huf gern erst beim nächsten Mal beschuhen würde, denn dann kann ich auch besser beurteilen, wie stark er wächst usw. Sollte es jetzt aber schon früher nötig sein, komme ich eben noch mal vorbei.

Der Besi macht mal Bilder, meine Kamera hatte anscheinend wegen der Frostkälte den Aku in den Winterschlaf geschickt.

So, das war es erst mal in Kürze.

LG

[Voegelchen]

Hoi, das freut mich, dass du da warst! Bin grad aus der Uni zurück und sehe schon Anruf in Abwesenheit von meinem Bruder. Bin mal gespannt, was er erzählt.

[Voegelchen]

Hier kommen die versprochenen Bilder, einen Tag nach Marinas Bearbeitung aufgenommen.

vorne links:


vorne rechts:


hinten links:


hinten rechts:


...und da es ja hier zu Beginn mal um Gangreiterei und Gewichte an den Füßen ging. Seit Marina die Zehe gekürzt hat wurschtelt der junge Mann sich gerne, wenn es etwas uneben wird in den Tölt, und zwar nen klaren Viertakt! Tja, und das, wo er doch jetzt gezielt dreigängig gekräftigt werden soll....

[Pferdefreund]

wunderschoene Beispiele der natuerlichen Assymetrie in den Vorderhufen, die dieses Pferdchen aufweist, und behalten durfte. Die Eckstreben definiert, und der seat of corn symmetrisch auf beiden Seiten, die Sohle ohne Risse und Anhaeufungen um den Strahl. Fuer mich sieht das nach Traumhufen aus. Das einzige was mich etwas irritiert ist dass der Kronrand recht aufgewoelbt erscheint. Eine leichte Woelbung ist ja allerdings normal, man kann es auch nicht wirklich sehen wegen der vielen Haare. Ein Bild des Sohlengewoelbes haette ich noch gerne gesehen, wenn das auch so gut aussieht, dann koennen diese Hufe meiner Meinung nach mal in die "gute, gesunde Hufe" Kategorie geschoben werden.

[Mascha]

Also, die Vorderhufe scheinen mir ein bisschen platt und "tellerförmig" zu sein. Kann aber auch nur so wirken auf den Bildern. Wenn die Bearbeitung weiter so gemacht wird, werden sie vermutlich etwas steiler herunter kommen. Geht das Pferd mit diesen Vorderhufen fühlig?

Ansonsten sind das doch ganz schöne Füße. Ich hatte nach den Erzählungen jetzt was anderes erwartet.

[SilentDee]

Na, ja, für schlechtes Licht und Schnee ganz ok.

Ich hab ganz schön was an der Zehe geraspelt, das sind platte Tellerhufe, kaum Wölbung. Schön eben, dass kein starker Trachtenzwang vorhanden ist, aber fühlig lief er laut Besi schon auf manchen Böden, oder hab ich das falsch verstanden?

Ziel ist eben, dass sich der Huf aufrichtet, dass dieser hübsche Isi auch bald eine wirklich hübsche natürliche Sohlenwölbung aufweist und das Hufbein mal etwas mehr Abstand zum Boden hat, auch wenn die Wand mit dem Sohlenniveau abschliesst.

In gesunde Hufe würde ich das Ganze nicht einordnen. Die eine tiefer geschlitzte Mulde im Strahl ist sein Versuch, sich zu schälen, aber ich will ihn aktuell noch daran hindern, weil grad Frostknubbelpiste war, und wenn ich den weggenommen hätte, wäre der darunter befindliche Strahl weicher gewesen, und dann etwas mehr Autschi.

ich freue mich über die Fotos, eben bei den leicht x-beinigen Vorderbeinverläufen (nur leicht, hab da schon bedeutend stäkere Vertreter gesehen, aber eben ab Vorderfußwurzelgelenk ist es abgeknickt) kann kein absolut symmetrischer Huf entstehen, aber mal schauen, wie er sich innerhalb einer Durchwachsperiode entwickelt in seiner Symmetrie. Ist ja auch eine Frage der längerfristigen Balance. ist ja jetzt just nach Trimm 1 aufgenommen - und immer noch ärgerlich, dass meine Kamera streikte am Tag, ich mag ja vorher-Bilder immer lieber.

Und es ist eben sehr mäßig bearbeitet, denn bei Frostknubbeln anfangen mit Umstellung und gleichzeitig nicht soo dicker, relativ ungewölbter Sohle mache ich imme erst mal etwas suutsche.
Erst mal ein paar Sohlenverdickungen züchten. Das ist nämlich neben Bindegewebe das einzige, was ich gern züchte.

Ich raspele dann die Wand an den Stellen, an denen das Horn hochgestaucht wird, etwas dünner, damit es sich bis zu meinem nächsten Besuch etwas gleichmäßiger abreiben kann.

Dein Bruder äußert sich doch sicher, wenn er nicht möchte, dass wir die Hufe seines Süßen hier so detailliert besprechen, oder?

Der Kronrand ist sehr bogig, weil die Wände und damit auch die Trachten und Seitenwände sehr lang waren (für meine Verhältnisse) und dadurch sher in die Längsrichtung abgedriftet sind. Hatte eine massive Senke eingebaut, die schon gesetzt zu sein scheint. Das muss wohl noch ein paar Mal passieren.

Na, ja. Ist jedenfalls schön, hier mal so einen Verlauf zu erleben, denke ich.

Ich taste mich bei schiefen Hufen auch immer an die Gerade heran, so wie es die Beine und Hufsohle vorgibt... Daher sind die Trachten auch nicht auf exakt der selben Höhe.
Sind ja kleine, zarte Füßchen, und bestimmt 3-4 cm weiter nach hinten gelagerte Trachtenendpunkte. Aber Ihr wisst ja alle, wo sie noch hin sollen. Aber ich bin nett (ist ja kurz vor Weihnachten) und besinnlich und gönne ihm die langsame Umbau-Phase, weil eben alles so flach und noch weich war. (nee, im Ernst, anfangs mache ich meist keinen krassen ratzeputz, wenn die Eisen dran waren - grad im Winer bei Frostknubbel.) Hatten auch vereinbart, wenn es ihm unangenehm ist, hab ich Krankenschuhe zu Hause...

Und nun hätte ich gern die Erklärung, ist das jetzt gut oder schlecht, wenn er auf unebenem Boden in den Tölt verfällt? Positiver oder negativer Nebeneffekt? Taktrein ist gut, das weiss ich, aber soll er auf unebenem Boden tölten, oder eher nicht?

LG

[Voegelchen]

So, ich wurde autorisiert zu antworten.

Tölt ist hier eindeutig als positiv anzusehen, da es seiner natürlichen Gangverteilung entspricht [und somit vorher wohl durch die lange Zehe behindert wurde]. Heute im Freilauf hat er auch Tölt gezeigt sagt Jan.
Ich erkläre mir das so - er ist vorher ja recht trabig gelaufen (diagonal, Zweitakt). Um Tölt zu erreichen würde man [wenn man mit Gewichten arbeitet] hinten schwerer machen um das Hinterbein zu bremsen. Statt gleichzeitig hinten links, vorne rechts will man ja erst vorne rechts, dann hinten links in der Abfolge haben. Macht man vorne nun die Zehe kürzer und erleichtert das Abrollen wird der Vorderhuf schneller und es fällt dem Pony leichter seinen natürlichen Gang zu zeigen. Also gut! ...meine Erklärung.
Falls das falsch ist krieg ich bestimmt gleich nen Anruf mit Schimpfe

Zur Fühligkeit, bevor das Pferdchen umgezogen ist war er ja ein paar mal ausreiten. Da ist er auf steinigem/schottrigen Boden wohl schon etwas fühlig gelaufen. Seit dem Umzug ist ja Schnee-Eis-Matsche, da war er bisher nur ziemlich piano auf dem Platz bzw dem Roundpen, noch nicht draußen. Auf Platz/Weide läuft er problemlos sagt Jan - soweit das beurteilbar ist, wenns wirklich glatt ist.

Ich werd gleich mal die Vorbilder aus Mitte November hochladen zum Vergleich.

edit: und by the way in "eigener" Sache: Ich freu mich total, dass du Marina, dich dieser Huf annimmst und meinen Bruder auf einen guten "Hufe-Weg" schickst, denn ich wünsche ihm ein Fuß-gesundes Pferd was lange toll läuft. Ich weiß ja, wie schwer das Leben mit einem Fuß- und Knochenkrüppel ist.

[Voegelchen]

Also, Mitte November, hier sind die Eisen hinten seit ca. 1,5 Wochen ab (selber abgenommen und nix gemacht) und vorne 3 Tage. Da war auch der Schmied da.

vorne links:


vorne rechts:


so sahen die Vorderhufe kurz vor der Eisenabnahme aus:


weiter gehts mit hinten links:


hinten rechts:


Soweit ich weiß ist zwischen diesen Bildern und Marinas Bearbeitung nix gemacht worden an den Füßen (also nur a bisl reiten und wachsen lassen).

[Voegelchen]

Die Zeit vergeht wie im Flug, fünf Wochen sind um, morgen wird Marina sich wieder dem Schwarfuß widmen.

Mein kleiner Bruder hat sich ja immernoch nicht hier angemeldet, sondern liest nur heimlich mit. Er nörgelt seit gestern nachmittag, ich soll endlich seine repräsentativen Vorher-Bilder vom WE hochladen. Hier sind sie nun!

Ponylein hat aufgrund andere Beschäftigungswünsche nicht so viel getan. Also eher Reitplatz/Longierzirkel, ganz kleine Ausritte/Spaziergänge. Er hat sich ansonsten auf der Weide bewegt während mein Bruder hinter her gelaufen ist.

VL


VR


HL


HR

[Pferdefreund]

sieht doch toll aus, da braucht man eigentlich gar nix machen? Vielleicht ein bisschen Zehe kuerzen? Sohlenwoelbung hat das Pferdchen aufgebaut!