Diagnose Spat - Beschlag nötig?
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Diagnose Spat - Beschlag nötig?
Nach unklarer Lahmheit wurde mein Pferd heute vom Tierarzt durchgecheckt, incl. Beugeproben und Röntgenbilder.
Laut Beugeprobe und 4 Röntenbildern vom Sprunggelenk hinten links hat der Tierarzt die Diagnose Spat gestellt, aus seiner Sicht eindeutig.
Es ist auf dem Bild recht deutlich eine Wucherung, Verknöcherung zu sehen.
Der Tierarzt hat mir dringend Beschlag angeraten, und zwar (ich hoffe, ich hab mir das richtig gemerkt) mit einer Erhöhung beider Schenkel.
Da ich darauf sehr skeptisch reagiert hatte, hat mir der TA geraten, meine Hufbearbeiterin anzusprechen, auf jeden Fall müsste mein Pferd hinten höher stehen (also höhere Trachten).
Tja, und jetzt bin ich sehr unsicher geworden.
Seit einem halben Jahr lasse ich die Hufe von Charlsey aus diesem Forum nach NHC bearbeiten. Die Hufe sehen für mich deutlich besser aus als vorher (vielen Dank, Charlsey!).
Aber bei der Ansage "muss hinten höher stehen" denke ich natürlich an die runtergesetzten Trachten und werde unsicher.
Bei uns im Stall gilt ansonsten, dass Spat-Pferde auf jeden Fall Beschlag brauchen...
Bislang hatte ich nie mit Spat zu tun, und muss mich erst noch einlesen.
Wir sollen laut Tierarzt jetzt 10 Tage nur Schritt machen, und dann langsam innerhalb von ca. 6 Wochen wieder auftrainieren, sofern keine Lahmheit auftritt.
Ach ja, mein Pferdchen ist ein Freizeitpferd, wird ca. 6x / Woche geritten/longiert und praktisch nicht gesprungen.
Welche Erfahrungen gibt es hier mit Spat und Beschlag bzw. Barhuf?
Vielen Dank schon mal im Voraus für hoffentlich viele Antworten!
Carina
PS: falls hilfreich könnte ich auch noch die anderen Röntgenbilder einstellen/schicken, und evtl. auch noch mit besserer Auflösung - falls ich ein Programm dafür finde.
Laut Beugeprobe und 4 Röntenbildern vom Sprunggelenk hinten links hat der Tierarzt die Diagnose Spat gestellt, aus seiner Sicht eindeutig.
Es ist auf dem Bild recht deutlich eine Wucherung, Verknöcherung zu sehen.
Der Tierarzt hat mir dringend Beschlag angeraten, und zwar (ich hoffe, ich hab mir das richtig gemerkt) mit einer Erhöhung beider Schenkel.
Da ich darauf sehr skeptisch reagiert hatte, hat mir der TA geraten, meine Hufbearbeiterin anzusprechen, auf jeden Fall müsste mein Pferd hinten höher stehen (also höhere Trachten).
Tja, und jetzt bin ich sehr unsicher geworden.
Seit einem halben Jahr lasse ich die Hufe von Charlsey aus diesem Forum nach NHC bearbeiten. Die Hufe sehen für mich deutlich besser aus als vorher (vielen Dank, Charlsey!).
Aber bei der Ansage "muss hinten höher stehen" denke ich natürlich an die runtergesetzten Trachten und werde unsicher.
Bei uns im Stall gilt ansonsten, dass Spat-Pferde auf jeden Fall Beschlag brauchen...
Bislang hatte ich nie mit Spat zu tun, und muss mich erst noch einlesen.
Wir sollen laut Tierarzt jetzt 10 Tage nur Schritt machen, und dann langsam innerhalb von ca. 6 Wochen wieder auftrainieren, sofern keine Lahmheit auftritt.
Ach ja, mein Pferdchen ist ein Freizeitpferd, wird ca. 6x / Woche geritten/longiert und praktisch nicht gesprungen.
Welche Erfahrungen gibt es hier mit Spat und Beschlag bzw. Barhuf?
Vielen Dank schon mal im Voraus für hoffentlich viele Antworten!
Carina
PS: falls hilfreich könnte ich auch noch die anderen Röntgenbilder einstellen/schicken, und evtl. auch noch mit besserer Auflösung - falls ich ein Programm dafür finde.
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- charlsey
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Re: Diagnose Spat - Beschlag nötig?
Danke Carina, gut, dass du's hier eingestellt hast. Mich interessiert auch sehr, wie andere zu dem Thema stehen.
Viele Grüsse,
Claudia
Claudia
- Pferdefreund
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Re: Diagnose Spat - Beschlag nötig?
ich habe nur eine sehr unqualifizierte Meinung, habe noch nie was ueber Spat gelesen, aber vielleicht hilft dir ja meine Denkweise, vielleicht ist sie aber auch total falsch, denn ich habe absolut Null Erfahrung! Das zur Warnung.
Also, ich wuerde mir mal ueberlegen, wie die Hufkonformation deines Pferdes war, welche zu diesem Problem gefuehrt hat. Hatte er immer hohe Trachten, niedrige, untergeschobene, etc...
Wenn er z.B. immer hohe Trachten hatte, und unter dieser Situation das Problem entstanden ist wuerde ich es unverstaendlich finden, diese weiterhin hoch zu halten. Das waere dann ja analog dazu wenn ich z.B. Model waere und immer hochhackige Schuhe anhabe, dann bekomme ich Arthrose und trage jetzt erst recht hochhakige Schuhe.
Fuer MICH macht das keinen Sinn. Ich denke mal ich wuerde auf jeden Fall VERSUCHEN, eine so korrekte Hufform wie moeglich zu generieren, zumindest mal fuer ein Jahr um zu sehen wie er damit zurecht kommt. U.U. wuerde ich versuchen leiber oft und wenig zu trimmen um diese Hufform zu erreichen statt selten und radikal. Da waere es dann gut wenn Du selber "Hand" anlegen koenntest, im team mit Deiner Hufbearbeiterin.
Also, ich wuerde mir mal ueberlegen, wie die Hufkonformation deines Pferdes war, welche zu diesem Problem gefuehrt hat. Hatte er immer hohe Trachten, niedrige, untergeschobene, etc...
Wenn er z.B. immer hohe Trachten hatte, und unter dieser Situation das Problem entstanden ist wuerde ich es unverstaendlich finden, diese weiterhin hoch zu halten. Das waere dann ja analog dazu wenn ich z.B. Model waere und immer hochhackige Schuhe anhabe, dann bekomme ich Arthrose und trage jetzt erst recht hochhakige Schuhe.
Fuer MICH macht das keinen Sinn. Ich denke mal ich wuerde auf jeden Fall VERSUCHEN, eine so korrekte Hufform wie moeglich zu generieren, zumindest mal fuer ein Jahr um zu sehen wie er damit zurecht kommt. U.U. wuerde ich versuchen leiber oft und wenig zu trimmen um diese Hufform zu erreichen statt selten und radikal. Da waere es dann gut wenn Du selber "Hand" anlegen koenntest, im team mit Deiner Hufbearbeiterin.
- SilentDee
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Re: Diagnose Spat - Beschlag nötig?
Hallo Carina,
ich würde gern alle Röntgenbilder anschauen, und dazu am besten auch Hufbilder. Existieren welche von früher? Sonst mag Claudia ja vielleicht mal ganz wertfrei und objektiv beschreiben, wie sie vor dem Bearbeitungswechsel waren, wie das Gangbild des Pferdes ist usw.
Danach würde ich gern meine Meinung schreiben.
Grundsätzlich vertrete ich schon die Meinung, dass Spat verschiedene Ursachen haben kann, und man so eine Wucherung möglichst aufhalten soll, dass sie schlimmstenfalls im status quo stehen bleibt. In akuten Schüben gehen die Pferde dann lahm, meist gehen sie nach Beruhigung der Entzündung wieder eher lahmfrei. Wie ist denn die Fütterung und die Haltungsbedingung des Pferdes? Und das Alter, Geschlecht und alles, was sonst noch dazu einfällt.
(Falls Du das nicht alles veröffentlichen magst, auch gut, kann ich dann auch verstehen, aber mir ist immer in medizinischen Fragen die Anamnese sehr wichtig, und ich habe die Erfahrung machen müssen, dass die häufig zu kurz kommt und gerade unklare Lahmheiten oft auf den ersten Befund zugeordnet werden, der gefunden wird.) Ist Leitungsanästesie gemacht worden? (oder habe ich das überlesen?)
Wenn Du die Röbis zugänglich machst, wäre mir lieb, wenn ich sie möglichst groß anschauen könnte, also vielleicht lieber extern irgendwo größer hochladen und dahin verlinken, denn Röbis müssen detailliert betrachtet werden, und so ist es eindeutig zu klein, um kleine Details zu sehen. Die Verknöcherung ist schon eindeutig, aber hey, es muss nicht daran liegen, man findet häufig auch Röntgenbefunde, die dann in Wahrheit gerade gar nicht das Problem waren.
Und man kann jedes Gelenk lahmbeugen, leider.
Kannst Du die Lahmheit genauer beschreiben? Auf hartem Boden? Auf weichem Boden? Auf kleinen Kreisen (auf welchem Boden) wie und wo lahm?Enge Wendung? Stolpert er häufig? Läuft er sich hinten die Zehe krasser ab? Knickt er hinten ein ab und zu?
Lieben Gruß
ich würde gern alle Röntgenbilder anschauen, und dazu am besten auch Hufbilder. Existieren welche von früher? Sonst mag Claudia ja vielleicht mal ganz wertfrei und objektiv beschreiben, wie sie vor dem Bearbeitungswechsel waren, wie das Gangbild des Pferdes ist usw.
Danach würde ich gern meine Meinung schreiben.

Grundsätzlich vertrete ich schon die Meinung, dass Spat verschiedene Ursachen haben kann, und man so eine Wucherung möglichst aufhalten soll, dass sie schlimmstenfalls im status quo stehen bleibt. In akuten Schüben gehen die Pferde dann lahm, meist gehen sie nach Beruhigung der Entzündung wieder eher lahmfrei. Wie ist denn die Fütterung und die Haltungsbedingung des Pferdes? Und das Alter, Geschlecht und alles, was sonst noch dazu einfällt.

Wenn Du die Röbis zugänglich machst, wäre mir lieb, wenn ich sie möglichst groß anschauen könnte, also vielleicht lieber extern irgendwo größer hochladen und dahin verlinken, denn Röbis müssen detailliert betrachtet werden, und so ist es eindeutig zu klein, um kleine Details zu sehen. Die Verknöcherung ist schon eindeutig, aber hey, es muss nicht daran liegen, man findet häufig auch Röntgenbefunde, die dann in Wahrheit gerade gar nicht das Problem waren.
Und man kann jedes Gelenk lahmbeugen, leider.
Kannst Du die Lahmheit genauer beschreiben? Auf hartem Boden? Auf weichem Boden? Auf kleinen Kreisen (auf welchem Boden) wie und wo lahm?Enge Wendung? Stolpert er häufig? Läuft er sich hinten die Zehe krasser ab? Knickt er hinten ein ab und zu?
Lieben Gruß
- charlsey
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Re: Diagnose Spat - Beschlag nötig?
hi,
ich hoffe, ich hab jetzt die richtigen fotos rausgepickt. ich habe carinas pferd am 30.03. übernommen. anbei ein paar fotos des damaligen zustandes: (hoffe, das ist ok für dich, carina!)


und vorne:


und ich schau mal, ob ich einen hinterhuf nach der ersten bearbeitung finde *such*

ich bedauere, ich bin echt die bescheidenste fotografin.... vergesse es auch dauernd. aber vielleicht kann man was mit den fotos anfangen.
in absprache mit carina hab ich die trachten sehr langsam und successive herabgesetzt. sie hatte nämlich ein wenig angst, dass es eine zu gravierende stellungsänderung geben könnte. sieht auf dem foto aus, als hätte ich nix gemacht
... neue bilder habe ich nicht, inzwischen sind die trachten runter, die zehe zurück gesetzt.
ich hoffe, ich hab jetzt die richtigen fotos rausgepickt. ich habe carinas pferd am 30.03. übernommen. anbei ein paar fotos des damaligen zustandes: (hoffe, das ist ok für dich, carina!)


und vorne:


und ich schau mal, ob ich einen hinterhuf nach der ersten bearbeitung finde *such*

ich bedauere, ich bin echt die bescheidenste fotografin.... vergesse es auch dauernd. aber vielleicht kann man was mit den fotos anfangen.
in absprache mit carina hab ich die trachten sehr langsam und successive herabgesetzt. sie hatte nämlich ein wenig angst, dass es eine zu gravierende stellungsänderung geben könnte. sieht auf dem foto aus, als hätte ich nix gemacht

Viele Grüsse,
Claudia
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- charlsey
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Re: Diagnose Spat - Beschlag nötig?
hi marina, du hast zwischenzeitlich schon geschrieben:
das gangbild: zehenfußung, wirkte auf mich immer unrund, konnte nicht sagen, woher genau die taktunreinheit kam, hatte es eher vorne angesiedelt, da sehr steile schulter, tief angesetzter hals, kommt schlecht vorne aus der schulter. auch hinten recht steil gewinkelt. auf mich wirkt der gute immer leicht verspannt. lt. carina nicht leicht zu gymnastizieren.
das gangbild: zehenfußung, wirkte auf mich immer unrund, konnte nicht sagen, woher genau die taktunreinheit kam, hatte es eher vorne angesiedelt, da sehr steile schulter, tief angesetzter hals, kommt schlecht vorne aus der schulter. auch hinten recht steil gewinkelt. auf mich wirkt der gute immer leicht verspannt. lt. carina nicht leicht zu gymnastizieren.
Viele Grüsse,
Claudia
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Re: Diagnose Spat - Beschlag nötig?
Also ich hab gelernt, dass eine Spaterkrankung auftreten kann, wenn hinten die mediale Seite zu hoch ist. Wenn dies der Fall ist stehen die Pferde meist mit den Hinterhufen gerade. Natürliche Stellung der Hufe wäre leicht nach außen. Durch dieses zwanghafte geradestellen können Spaterkrankungen entstehen.
Wobei ich das nun nicht verallgemeinern will. Wahrscheinlich gibt es auch noch andere Ursachen.
Ich kenne es bei Spatbeschlägen, dass die äußere Seite erhöht wird. Die Idee die Trachten zu erhöhen finde ich komisch.
Könnte das auf euren Fall zutreffen?
Ich hoffe ich hab mich nicht zuweit aus dem Fenster gelehnt und ACHTUNG! Ich hab noch nicht so viel Ahnung
Wobei ich das nun nicht verallgemeinern will. Wahrscheinlich gibt es auch noch andere Ursachen.
Ich kenne es bei Spatbeschlägen, dass die äußere Seite erhöht wird. Die Idee die Trachten zu erhöhen finde ich komisch.
Könnte das auf euren Fall zutreffen?
Ich hoffe ich hab mich nicht zuweit aus dem Fenster gelehnt und ACHTUNG! Ich hab noch nicht so viel Ahnung

Re: Diagnose Spat - Beschlag nötig?
Cool direkt aus dem Lehrbuch. Ich muss erst noch den ganzen Artikel lesen und ich bin mir sicher, dass Marina ebenfalls noch an einem Bericht schreibt, aber solche Aussagen von TAs zeigen einfach, dass sie sich nicht wirklich mit dem Thema Spat befasst haben.Carina hat geschrieben:...Der Tierarzt hat mir dringend Beschlag angeraten, und zwar (ich hoffe, ich hab mir das richtig gemerkt) mit einer Erhöhung beider Schenkel...
Werd mir jetzt erstmal in Ruhe den Rest durchlesen und hab noch ein paar andere Baustellen heute, aber ich hoffe auch irgendwie, dass diala sich hierzu noch meldet, weil ich weiß, dass das ein ganz großes Thema in der schweizer Osteo-Ausbildung ist.
@Pferdefreund
Für dich ist es besser wenn du nach Bone Spavin schaust. Die Artikel sind meist etwas zeitgemäßer und du kannst dich auch mit deinem Vet direkt darüber unterhalten. Deutschland ist hier sehr rückständig was das angeht.
Zuletzt geändert von Thorsten am Do 6. Sep 2012, 08:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diagnose Spat - Beschlag nötig?
Mein eigenes Pferd ist 22 und hat seit über 10 Jahren die Diagnose Spat. Es wurde mir auch zu Beschlag mit erhöhten/verbreiterten Schenkeln geraten.
Ich habe es nie gemacht und bin auch sehr froh drüber.
Wir sind trotz der Diagnose noch erfolgreich auf Distanzen unterwegs.
Sie braucht immer viel Schritt am Anfang (wenn möglich geradeaus ohne Wendungen) - im Sommer 20 Minuten, im Winter mind. 30 Minuten. Zugefütterung habe ich einiges ausprobiert (Ingwer, Teufelskralle, dieses Muschelzeug) - ob es geholfen hat oder auch ohne gegangen wäre, kann ich nicht eindeutig sagen.
Sonst steht sie im Offenstall und darf sich immer bewegen. Ich würde ein Spatpferd nie in die Box stellen, auch nicht "nur" nachts. Ständige Bewegung ist ein Muss.
So, nun zu den Hufen: Was mir auffällt bei meinem Pferd, ist, dass die mediale Wand höher ist als die laterale. Das kann ich nicht ändern und tue es auch nicht. Wenn der Huf so stehen will, dann darf er das. Ich habe auch am Anfang den Fehler gemacht, dass ich versucht habe, dagegen anzuarbeiten bis ich gelesen habe, dass das bei Spatpferden nicht ungewöhnlich ist.
Ich bearbeite die Hufe alle 2-3 Wochen. Die Trachten sind kurz.
Ein geübtes Auge sieht an ihrem Gang, dass sie hinten etwas steifer läuft, aber bei gutem Wetter und weichem Boden ist der Unterschied zu einem gesunden Pferd fast weg.
Bei dauerhaftem Eisenbeschlag hast du das Problem, dass die Hufqualität sehr darunter leidet, selbst bei kurzen Beschlagsperioden. Außerdem ist der Klirreffekt Gift für die eh schon geschädigten Gelenke. Hinzukommt, dass Eisen keinerlei Stoßdämpfung bietet - im Gegenteil!
Wenn Hufschutz, dann würde ich über Hufschuhe nachdenken - zusätzlich mit stoßdämpfenden Einlagen. Da kann man wunderbar rumprobieren, ob das Pferd eher härtere oder weichere Einlagen bequemer findet.
Ich würde ein Pferd nicht künstlich "hochstellen" mit Eisen o.ä. Wir haben ein Pferd auf dem Hof, bei dem das gemacht wird. DIe Hufe quittieren das mit hochgeschobenem Kronrand und verbogenen, ausgeflügelten Wänden, weil der vermehrte Druck ja irgendwo hinmuss. Trotz oder wegen (?) der verbreiterten Schenkel ist der Strahl gequetscht und gammlig, die Ballen haben nach einem Jahr Dauerbeschlag die typische Herzform angenommen.
Dauerbeschlag hat einfach immense Nachteile, die man eigentlich nie kompensieren kann.

Ich habe es nie gemacht und bin auch sehr froh drüber.

Wir sind trotz der Diagnose noch erfolgreich auf Distanzen unterwegs.

Sie braucht immer viel Schritt am Anfang (wenn möglich geradeaus ohne Wendungen) - im Sommer 20 Minuten, im Winter mind. 30 Minuten. Zugefütterung habe ich einiges ausprobiert (Ingwer, Teufelskralle, dieses Muschelzeug) - ob es geholfen hat oder auch ohne gegangen wäre, kann ich nicht eindeutig sagen.
Sonst steht sie im Offenstall und darf sich immer bewegen. Ich würde ein Spatpferd nie in die Box stellen, auch nicht "nur" nachts. Ständige Bewegung ist ein Muss.
So, nun zu den Hufen: Was mir auffällt bei meinem Pferd, ist, dass die mediale Wand höher ist als die laterale. Das kann ich nicht ändern und tue es auch nicht. Wenn der Huf so stehen will, dann darf er das. Ich habe auch am Anfang den Fehler gemacht, dass ich versucht habe, dagegen anzuarbeiten bis ich gelesen habe, dass das bei Spatpferden nicht ungewöhnlich ist.
Ich bearbeite die Hufe alle 2-3 Wochen. Die Trachten sind kurz.

Ein geübtes Auge sieht an ihrem Gang, dass sie hinten etwas steifer läuft, aber bei gutem Wetter und weichem Boden ist der Unterschied zu einem gesunden Pferd fast weg.

Bei dauerhaftem Eisenbeschlag hast du das Problem, dass die Hufqualität sehr darunter leidet, selbst bei kurzen Beschlagsperioden. Außerdem ist der Klirreffekt Gift für die eh schon geschädigten Gelenke. Hinzukommt, dass Eisen keinerlei Stoßdämpfung bietet - im Gegenteil!
Wenn Hufschutz, dann würde ich über Hufschuhe nachdenken - zusätzlich mit stoßdämpfenden Einlagen. Da kann man wunderbar rumprobieren, ob das Pferd eher härtere oder weichere Einlagen bequemer findet.
Ich würde ein Pferd nicht künstlich "hochstellen" mit Eisen o.ä. Wir haben ein Pferd auf dem Hof, bei dem das gemacht wird. DIe Hufe quittieren das mit hochgeschobenem Kronrand und verbogenen, ausgeflügelten Wänden, weil der vermehrte Druck ja irgendwo hinmuss. Trotz oder wegen (?) der verbreiterten Schenkel ist der Strahl gequetscht und gammlig, die Ballen haben nach einem Jahr Dauerbeschlag die typische Herzform angenommen.
Dauerbeschlag hat einfach immense Nachteile, die man eigentlich nie kompensieren kann.
Frag ihn mal genau, was das bringen soll. Und lass die erklären, welche Nachteile das hat und ob die "Vorteile" die Nachteile aufwiegen.Carina hat geschrieben:...Der Tierarzt hat mir dringend Beschlag angeraten, und zwar (ich hoffe, ich hab mir das richtig gemerkt) mit einer Erhöhung beider Schenkel...

"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde
„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“
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If you are determined to learn, no one can stop you.“
Re: Diagnose Spat - Beschlag nötig?
Spat ist in der Regel die Folge einer nicht ausgeheilten Arthritis.mareike** hat geschrieben:Wobei ich das nun nicht verallgemeinern will. Wahrscheinlich gibt es auch noch andere Ursachen.
Lesley hat geschrieben:...Frag ihn mal genau, was das bringen soll. Und lass die erklären, welche Nachteile das hat und ob die "Vorteile" die Nachteile aufwiegen...
Er wird versuchen, das Pferd mehr nach vorn zu verlagern, was aber genau so leicht durch eine etwas steilere Hufstellung erreicht werden kann. Das Hufbein wird hier bewusst auf einen größeren Palmaren Winkel gestellt und darf sich dann schmerzhaft mit der Zeit senken. Da denkt einer nicht weit genug. Vielleicht sollte man einfach mal mehr als nur 2 Vorlesungstage im Studium fordern. Vielleicht sollte man sich da auch mal mit so Sachen wie LT-LH und Reversion beschäftigen.
In der Reha verordnen viele TAs ein vorwärts abwärts reiten, um die Rückenmuskulatur aufzubauen und dem Pferd eine "Entlastung" zu bieten. Scheint mittlerweile so der Standard in Deutschland zu sein. Viele Pferde und Reiter können das gar nicht richtig und verschlimmern das Problem noch. Lieber an der Doppellonge arbeiten, dann ist schonmal der störende Reiter weg und das Pferd hat bessere Voraussetzungen. Vorher das Bein nach vorn unten leicht strecken.
Eines meiner Pferde hatte (hat er sicher immernoch) Spat und nur ein Problem damit, wenn wir eine Arbeitspause eingelegt hatten über den Winter. Der ging im Sommer trotzdem täglich zwischen 60 - 100km und ich hab nichts zugefüttert.
Die akute Phase ist für mich ein klassischer Fall von 3 Tagen Bute á 2mg, damit das Pferd keine Schonhaltung einnimmt wodurch einfach eine Fehlbelastung eintreten kann. Richtiges Gymnastizieren und viel Bewegung in der Folge halte ich für wichtig.
@charlsey
war diese Bullnose vor deiner Bearbeitung (also vor 6 Monaten) schon an den Vorderhufen?
Fototip: Stell deine Kamera auf P und setz nötigenfalls die ISO-Zahl hoch, dann wirds mit der Belichtung in halbdunklen Bereichen besser.
Wenn ich die Hufe so anschau, dann wäre Beschlagen das absolut falscheste, was man hier machen kann. Alle Hufe, aber besonders die hinteren zeigen unterschobene Trachten. Ich würde die Bearbeitung ein wenig modifizieren. Zehe vor dem Abrunden square-off und, auch wenn es ein Hinterhuf ist und dort eigentlich nicht gemacht werden soll, einen leichten Rocker anbringen damit der Abrollpunkt etwas besser nach hinten kommt. Vgl. mal das Bild, das ich zum Abrollpunkt schon woanders hier eingestellt habe. Der COR sitzt gerade ganz kurz vor der Trachte und das ist weniger günstig. Starke Roll anbringen und schon steht sie hinten steiler, was der TA auch mit den Eisen machen möchte, das ganze m. M. nur nicht zu Ende gedacht hat.