"A handbook of horse-shoeing" von A. W. Dollar (erschienen 1898), anscheined eine Uebersetzung und Weiter-Entwicklung eines Klassikers ("Der Fuss des Pferdes" von Leisering und Hartmann):
"The variations in conformation of the limb largely determine the style of going, the form of the hoof, and the distribution of the weight. [...] The necessary knowledge cannot be leared from books. [..]..without much practice and steady observation of living horses, both at rest and in motion, printed instruction are of little value."
Soweit dies! Das ist ja nicht gerade sehr aufbauend fuer uns "Selbst-gemachte" trimmer, ohne formelle Ausbildung

Aber: zumindest ich gebe nicht auf Antworten zu meinen Fragen zu finden, und beobachtet habe ich sicher schon an die 100 Stunden.
Laut o.g. Buches ist die beste Art und Weise, einen Huf zu balanzieren die, die ihm eine plane Landung zu ermoeglichen. Diese Methode ist NICHT immer identisch mit der "geometrischen" Methode, bei der man einen 90 Grad Winkel des Hufes zur Beinachse herstellt, wenn das Bein aufgehoben ist.
Das bedeutet dann auch dass es u.U. (bei bestimmten Bein Anatomien) ganz normal ist dass eine Hufhaelfte etwas groesser ist als die andere. In Pete Raemy's Buch (Seite 44) steht:
"In domestic horses, the medial wall angle is usually more upright than the lateral wall angle.[...]. In the brumbies, the medial wall angle was more upright than the lateral wall angle in all but one population. The hard rocky desert (hard footing) brumbies had equally upright medial and lateral hoof walls."
Wenn dies stimmt, dann ist es automatisch klar, dass fuer unsere nicht Wuestenpferde, sobald sie nicht absolut gerade Beine haben, eine Abweichund von dem absolut symmetrischen Huf normal ist.
D.h. dann auch dass dieses Bild (von Thorsten in einem anderen thread erstellt)
nicht unbedingt eine M_L imbalance anzeigt, sondern lediglich eine normale steilere mediale Wand. Ich habe mal eine Seite aus dem Dollar Buch rauskopiert. Solche Hufe erachtete man 1898 als normal und fuer die Beinanatomie passend:
Frage fuer mich als Laie, der sich sein Wissen hauptsaechlich aus Buechern zusammensucht (was laut oben nicht moeglich sein soll

1) welche Methode ist besser zum ML balanzieren? Die geometrische oder die, die die plane Fussung erlaubt? Gibt es da aus Eurem Erfahrungsschatz einen Konsens?
2) Sind die oben gezeigten Hufformen tatsaechlich normal?
3) Wie seht ihr die steile mediale Wand bei domestizierten Pferden? Ist es etwas was man unbedingt aendern muss, oder eher normal ist fuer bestimmte Bein-Anatomien?
Ich finde die M-L Balance tatsaechlich eines der schwierigsten Dinge zuu verstehen und umzusetzten, passend fuer das jeweilige Pferd.