Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

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Silke & Abai
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Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

Beitrag von Silke & Abai » Di 24. Apr 2012, 14:15

Hallo,
dank Pferdefreund wühle ich mich durch diverse amerikanische Hufbearbeitungsseiten. Da ist viel interessantes dabei, was ich in Ruhe durchdenken möchte. Dazu nutzt man ja meist die Hufe des eigenen Pferdes, stellt sich vor, wie man diese oder jene Strategie umsetzen würde. Meine Frage bezieht sich nun auf die Fulcrum line im Huf. Wenn ich das richtig verstehe, markiert man die weiße Linie an der breitesten Stelle des Hufs, legt dann diesen Ring unten an der Baseline an und macht den Durchmesser so groß, dass er an beiden Seiten die Markierungen berührt, richtig? Dann markiert man somit die "Zielzehe". Ich frage mich nun, wo bei einem sehr längsovalen Huf die breiteste Stelle ist. Ist es die von der Trachte aus gesehen erste breiteste Stelle? Oder die Mitte der Seitenwand, die überall gleich breit ist?

Zur Verdeutlichung, was meine Frage ist
Hier sieht man sehr deutlich, wo die breiteste Stelle des Hufs ist, das wäre meine Fulcrum line bzw. der Durchmesser meines Kreises, den ich hinten an der Baseline anlege:
Bild

Bei Abais Huf frage ich mich jetzt, wo die Fulcrum line wäre:
Bild

Da wo ich die breiteste Stelle sehe, habe ich mal eine rote Linie eingemalt. Wenn die blaue Linie dann die Baseline wäre, dann wäre die Zehe theoretisch noch zu kurz??? Also der Ring würde vorne über die Zehe hinausreichen. Das kann bei 14cm Huflänge zu 11,5cm Hufbreite wohl kaum sein, oder?
Bild

Wie seht ihr das?
Viele Grüße

Silke

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Silke & Abai
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Re: Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

Beitrag von Silke & Abai » Di 24. Apr 2012, 14:27

Ich nochmal, vielleicht habe ich mir die Frage gerade selber beantwortet. Ich habe einen Kreis gemalt, der den Durchmesser der roten Linie hat und habe ihn verschoben auf die blaue Baseline. Kann das so stimmen? (das heißt nicht, dass ich das jetzt so mache, ich will es nur am "eigenen Pferd" überdenken und verstehen). Also wäre es theoretisch so richtig in der Theorie des Footprint Trim?

Bild
Viele Grüße

Silke

radieschen
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Re: Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

Beitrag von radieschen » Di 24. Apr 2012, 14:35

Hehe, ich hab eben auch angefangen, mich durchs Netz zu lesen und mehr zu dieser Variante mit dem Ring zu suchen...

Und genau die Frage nach dem ovalen Huf hab ich mir auch gestellt... habe dann für mich beschlossen, dass die Fulcrum Line vermutlich den Durchmesser des Kreises angibt - diesen müsste man dann aber zurückschieben, bis der Umfang die Baseline mit umfasst... meine Fähigkeiten mit Paint sind eeeetwas beschränkter Natur, ich hab's halt mal versucht....

Wobei mir nun auch ernste Zweifel kommen, ob das in diesem Fall passen KANN, denn selbst, wenn ich die Wand noch dazudenke, käme ich ja beim Kürzen knapp vor der Strahlspitze raus und das kann auch nicht im Sinne des Erfinders sein. Hmmm, okay, ich warte denn auch mal auf Auflösung, interessiert mich aber auch sehr!

Edit: ok, wenn dann hatten wir zumindest den gleichen Denkansatz :lol:
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Re: Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

Beitrag von Wurzl » Di 24. Apr 2012, 14:37

Nie davon gehört - wasndasn???

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Re: Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

Beitrag von Silke & Abai » Di 24. Apr 2012, 14:48

Viele Grüße

Silke

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Re: Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

Beitrag von Pferdefreund » Di 24. Apr 2012, 15:43

dieser Huf hat nach Cheryls terminology FFS (forward foot syndrome). Da ist das mappen nicht ganz einfach. Aber die Strahlspitze ist kein guter landkark fuer den coffin bone, denn der Strahl ist ebenfalls zu lang. Ich selber habe einen solchen Fuss noch nie gemapped, aber wir hatten letztens einen solchen (eher noch schlimmer) im Forum und Cheryl hat ihn fuer uns gemapped. Ich werde versuchen ihre Bilder zu finden. Kann aber erst heute abend (nacht fuer Euch).

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Re: Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

Beitrag von Silke & Abai » Di 24. Apr 2012, 15:51

Das wäre nett, ich habe mir nämlich die an Wurzl verlinkte Seite mehrfach genau durchgelesen und da ist diese Stelle schon verwirrend für mich:

The only specification to the size is that when placed on the baseline the circle can equally reach each side of the sole and be placed just over the soles edge at the fulcrum onto the unpigmented horn of the capsule. By taking the ring just past the fulcrum edges equally about 1/8th inch on each side, allows for an error margin. You should always error on the side of caution by allowing that tad of overlay off the footprint, which will also be extending the toe just a bit forward to allow ¼ inch for any toe length changes desired later.

Rein logisch gesehen, müsste man die breiteste Stelle des Hufes als Durchmesser des Rings nehmen und ihn dann auf die Baseline setzen. Ihre Ausführungen interpretiere ich da aber nun anders. Kann jemand mit guten Englischkenntnissen das obige Zitat für mich sinngemäß übersetzen?
Viele Grüße

Silke

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Re: Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

Beitrag von Pferdefreund » Di 24. Apr 2012, 16:14

in der Zwiscchenzeit: hier der ring an Gus, das ist nicht ganz ideal aber ihr seht die Idee. Man markiert die baseline und legt den Ring an der baseline an. Und dann gibt man vorne die Wanddicke als Mustang roll.

Wenn man das an einem Bild macht muss man aufpassen dass der Kamerawinkel absolut parallel zur Sohle ist. Sonst kann der Huf laenger erscheinen als er ist.

Den Ring kriegt man in jedem Eisenwarenladen. Er ist einfach genial.
Slide1.jpg

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Re: Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

Beitrag von Silke & Abai » Di 24. Apr 2012, 19:11

An deinem Beispielhuf ist mir das vollkommen klar. Mir fehlt die Vorstellung, wie ich beim längsovalen Huf rangehe. Lege ich die Rohrschelle an der Baseline an und öffne sie bis zur breitesten Stelle des Hufs, dann ist der Ring so groß, dass er vorne weit über die Zehe hinaus steht. Oder nehme ich die breiteste Stelle als Durchmesser des Rings, dann müsste ich bei Abai mehrere Zentimeter Huf vorne kappen - theoretisch.
Viele Grüße

Silke

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Re: Wo ist die Fulcrum line im längsovalen Huf?

Beitrag von Jouna » Di 24. Apr 2012, 20:36

Ich habe letztens ein amerikanisches Video gesehen indem die Verfasserin sagte, daß sich bei einem normalen Pferdhuf das Hufbein ca. 2-2,5 cm vor der reelen Stahlspitze ( also da wo der Stahl wirklich in die Sohle übergeht ) befindet . Da also muß sich die Sohlenschwiele befinden. Dann geben wir noch ein bißchen was für die Wanddicke zu und dort wird dann der Huf in einer Art Toe Rocker gekürzt. Also im Prinzip sehr ähnlich, worauf du mit dieser Meßmethode kommst.

Ich muß zugeben, das ich bei zwei meiner Pferde , wo sich die Hufe mit normalen Maßnahmen nicht so dahin entwickeln, wie ich mir das wünsche das System mal umgesetzt habe. Bei dem einen Pferd der immer mal wieder etwas fühlig ist, kein Gewölbe ausbildet ( ich denke er hat durch den mehr als 10-ährigen
Dauerbeschlag eine Hufbeinsenkung ) und bereits nach 2 Wochen nach der Bearbeitung seine Trachten schon wieder nach vorn schiebt, war mir klar, daß er damit Schwierigkeiten haben würde. Aber erstens gibt es dann halt auch mal auf dem Paddock Hufschuhe, das Reiten wird so lange nur auf Schritt begrenzt , bis es wieder o.k. für ihn ist und zweitens hat mich die Hoffnung angetrieben , seine Hufe auf Dauer wirklich zu verändern und damit auch für ihn zu verbessern. Die Aktion ist jetzt 2 Wochen her und er läuft schon wieder besser. Und zum ersten Mal hatte ich den Eindruck, daß die Hufe " richtiger " aussehen.

Das andere Pferd hat das gar nicht übel genommen, obwohl er auch einen sehr platten Huf hat und man dann ja komplett durch die vorhandene Sohlenschwiele raspelt ( die ich sonst ja eigentlich nicht antaste ). Ihm habe ich dei ersten Tage bei der Arbeit Hufschuhe angezogen, aber er läuft damit bereits nach zwei Wochen besser als vor der Maßnahme ( jett auch ohne Hufschuhe ).

Vielleicht müßte Abais Zehe wirklich einige Zentimeter zurück ??? Normal ist diese ovale Hufform ja nicht für einen Vorderhuf.

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