Strahl kürzen?

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Scheckenfan
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Strahl kürzen?

Beitrag von Scheckenfan » Mi 11. Apr 2012, 12:37

Gleich kommt bestimmt ein Aufschrei... :shock:

Anlass zu diesem Thema ist eine Erfahrung, die ich leider gerade machen musste:
Mein Pferd hatte viel Tragrandüberstand an den Vorderhufen entwickelt (4-5mm innerhalb von wenigen Tagen!) und diesen Überstand habe ich abgenommen. Nach der Kürzung des Tragrandes lag die vordere Spitze des Strahls ca. 2mm über Trangrandniveau. Dies habe ich (und dafür könnte ich mich echt Ohrfeigen) nicht gesehen und zwei Tage darauf war das Pferd deutlich lahm.
Weil ich keine sonstige andere Ursache festestellen konnte habe ich die 2mm Strahl runtergenommen (der Strahl will sich eh schälen, ein kleiner Teil war schon locker) und am folgenden Tag lief das Pferd wieder in allen Gangarten über Ashpalt und groben Schotter ohne zu zögern.
Ich hab dann noch mal ganz genau drüber nachgegrübelt und um etwa die selbe Zeit letztes Jahr hatte er sich auch den Tragrand selbst unter Strahlniveau abgerieben und lief fühlig. Also habe ich den sich schälenden Strahl abgeschnitten und er lief wieder besser.

Daher meine Fragen:
Können 2mm wirklich so einen Unterschied machen oder übersehe ich etwas?
Gibt es Pferde, bei denen man nachhelfen muss, damit der Strahl sich schält, die den alten Strahl von allein nicht so recht loswerden?
Achtet ihr penibel darauf, den Strahl unter/auf Tragrandniveau zu halten?
Kennt ihr Pferde, die ähnlich auf einen zu langen Strahl reagieren?

Huf
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Re: Strahl kürzen?

Beitrag von Huf » Mi 11. Apr 2012, 12:58

Mein Pferd reagiert ganz deutlich auf einen zu dicken Strahl mit einer astreinen Zehenfussung :o und mit ständiger Bildung von Taschen wenn der Strahl über Tragrandniveau rausragt.
Ich weiss, v.a. Pete Ramey sagt man solle den Strahl in Ruhe lassen, aber bei meinem PFerd klappt das nicht. Vielleicht liegt mein Fehler auch woanders :think:

Gerade im Strahlspitzenbereich sagte Pferdefreund hier im Forum was ganz einleuchtendes zum Thema, nachzulesen im Thread Hufbeurteilung "Quarter 4-jährig".
Also für mich einleuchtend, ich weiss nicht was andere dazu sagen....
Liebe Grüße!
Lieselotte

Scheckenfan
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Re: Strahl kürzen?

Beitrag von Scheckenfan » Mi 11. Apr 2012, 13:05

Dankeschön, dann geht ich mal nachlesen!

Und beruhigend, dass es auch anderen so geht.

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Re: Strahl kürzen?

Beitrag von Pat » Mi 11. Apr 2012, 13:08

Es gibt Pferde, denen macht ein "meterdicker" Strahl nichts aus und es gibt welche, die reagieren schon bei wenig Überstand empfindlich. Das muß man wohl herausfinden... :)

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Re: Strahl kürzen?

Beitrag von Scheckenfan » Mi 11. Apr 2012, 13:14

Ich fürchte, das hab ich jetzt megadeutlich gelernt.
Boah, fühlt sich das übel an wenn das eigene Pferd lahm geht, weil man was falsch gemacht hat...

Aber gut, da werde ich in Zukunft drauf achten.

Ganz vielen Dank schon mal für eure schnellen Rückmeldungen.

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Re: Strahl kürzen?

Beitrag von geosfera » Mi 11. Apr 2012, 22:53

ich habe ein pferd in der kundschaft, dass auch eine deutliche strahlbearbeitung benötigt. die hat nen wunderhübschen strahl, ich hab den in ruhe gelassen. darauf hat sie mit taschenbildung reagiert und ich musste den komplett runternehmen. mit einer klassischen schmiedestrahlbearbeitung geht es. schade, aber wenn sie es braucht, ist es ok.

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Re: Strahl kürzen?

Beitrag von Scheckenfan » Do 12. Apr 2012, 12:08

Die Taschen könnten also auch durch den zu prominenten Strahl entstehen? Damit kämpfe ich seit diesem Winter, dachte das sind noch die Spätfolgen vom Strahlpilz...
Werde mal schauen, was passiert, wenn ich den Strahl deutlicher kürze...

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Re: Strahl kürzen?

Beitrag von geosfera » Do 12. Apr 2012, 13:23

ich hätte es auch nicht geglaubt und die besitzerin meinte anfangs sogar, dass der vorige hufpfleger das schon bemerkte. aber ich wollte ja nicht hören :oops: also bin ich bei dem pferd selbst auf die nase gefallen. aber das ist wirklich der einzige fall, der mir in der weise begegnet ist.

der strahl war übrigens die ganze zeit in behandlung mit teilweise wechselnden mitteln, trush remedy, EM, essig.....nichts brachte abhilfe.

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Re: Strahl kürzen?

Beitrag von Annette » Do 12. Apr 2012, 14:35

Ich habe 2 Ponies. Eins von denen will den Strahl, insbesondere die Mittelstrahlfurche, immer schön zurückgeschnitten kriegen, sonst kommt Strahlpilz und Gammel bis tief hinein, was mit keinem Mittel weggeht (hatte damals Borax, Jodoformäther, THM-Strahlbalsam und Thrush Remedy probiert und zuguterletzt den TA da, der es freigeschnitten hat). Das andere will den Strahl behalten wie er ist. Da muss nie was dran gemacht werden, der regelt sich immer von alleine.
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Re: Strahl kürzen?

Beitrag von Lesley » Do 12. Apr 2012, 15:11

Hallo geosfera,

magst du dich vielleicht noch in unserer Vorstellungsrunde verewigen? ;)
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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