einseitiger Zwanghuf

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Pferdefreund
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einseitiger Zwanghuf

Beitrag von Pferdefreund » So 1. Apr 2012, 03:06

Hallo liebe Leute!

ich muss Euch jetzt mal fragen, denn ich bin ziemlich ratlos. Ich versuche es kurz zu machen, denn Bilder sprechen mehr als tausend Worte. Also, Molly (8J, AQHA) hat einen Problemhuf, vorne rechts. Die laterale (aussere Wand) ist hinter der Senkrechten. Molly fusst auf beiden Vorderhufen zuerst auf der lateralen Wand auf, hat also keine Trachten sondern eine eher Zehenlandung. Das ist allerdings auch bei ihrem ansonsten gesunden vorne links Huf ansatzweise so, sie rollt ueber ihre Aussenwand in die Trachten rein. Dies ist vermutlich einfach durch ungenuegend ausgepraegte lateral and digital cushions (kenne die Deutschen Begriffe nicht) zu erklaeren, da sie schon mit 2 Jahren beschlagen wurde und auch danach und waehrendessen vermutlich keine besonders tolle Hufpflege hatte (ich habe sie erst mit 3.5 Jahren gekauft und dann die Eisen sofort runter genommen und nie wieder welche drauf gemacht). Als ich sie gekauft habe, habe das zwar so einigermassen gesehen und meinen TA gefragt, aber der hatte damals nichts schlimmes davon gehalten und ich hatte damals absolut keine Ahnung von Hufen. Und meine Trimmer und Schmiede fanden das auch alle nicht so schlimm. Man sieht es auch wirklich nur wenn man von HINTEN schaut, von vorne und von der Seite sieht man es gar nicht. Ich habe Molly nun seit 5 Jahrem und waehren der ganzen Zeit hat sie nie gelahmt. Sie hat sich anscheinend gut mit der Situation agbefunden.

Nun seit eine Jahr trimme ich meine Beiden selber und ich will dieses Problem angehen und gerne loesen nach Moeglichkeit. Vor 4 Wochen hatte ich einen SHP (Strasser Hoofcare Professional) hier, die ueber 6h (hin und zurueck) gefahren ist um mir zu helfen! Da war ich sehr beeindruckt! Die hat den Strasser trim fuer solche Faelle gemacht, den ich auch verstehe, aber hier nicht naeher erklaeren will. Es ist ja nicht erstaunlich dass ich da nach 4 Wochen noch keine wirkliche Veraenderung sehe... ABER, jetzt wollte ich mal Euch fragen, wie Ihr einen solchen Fall angehen wuerdet. Ich weiss, es wird hartnaeckig sein. Zusaetzlich hat sie Hufknorpelverknoecherung die auch staerker ausgepraegt auf der Seite ist, die hinter der Senkrechten ist. Aber ich bin bereit vollen Einsatz zu zeigen und geduldig zu sein :D

Auf dem Bild seht ihr wie der Fuss genau aussieht wenn man von hinten schaut, vor 7 Monaten und letzten Monat. Ich glaube ich habe schon Fortschritte gemacht, ist aber schwer zu messen. Ihr seht auch das Pad, das sie in ihrem Equine Fusion traegt. Ich ziehe ihr den Equine Fusion oft an, denn ich erhoffe mir dass er vielleicht hilft die aeussere Trachte nach aussen zu druecken. Der Equine Fusion ist ja vollkomen elastisch, also erlaubt volle Hufmechanik und Sohlen Druck und nicht nur peripheres Laden der Hufwaende. Man sieht an dem pad ganz deutlich dass die aeussere Trachten total ueberladen wird, das pad ist entlang der roten Linie viel mehr eingedrueckt. Beide Trachten sind gleich hoch, ich messe sie mit einem kleinen tool, das extra zum Trachtenmessen entwickelt wurde. Die Sohle dieses Hufes seht ihr in meinem Einfuehrungsthread. VOn der Sohle kann man gar nicht wirklich sehen dass der Huf hinter der Senkrechten ist an der lateralen Trachte.

Meine Idee war dass ich vielleicht bei dem pad die rechte Seite abschneide, und damit Molly zwinge den ausseren Tragrand und Trachte zu entlasten und das pad drueckt diese dann nach aussen. Ich halte die Sohlen ziemlich duenn und die Eckstreben kurz, damit sich der Huf zumindest von diesen Dingen nicht eingezwaengt fuehlt. Ich habe auch gelesen, dass heisse Wasser Baeder helfen koennten.

Last but not least. Molly ist so ca 100% auf weichem Sand unterwegs. Wir wohnen ja in den Indiana Dunes und da muss ich in meinem Gartencenter einen Stein kaufen wenn ich einen will :-(. Habe also nicht unbedingt das Beduerfnis einen Huf zu haben der ueber Steine laufen kann, zumindest nicht bis ich diese Hufwand wieder gerade habe.

Danke!

Tina
Zuletzt geändert von Pferdefreund am Fr 13. Apr 2012, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: einseitiger Zwanghuf

Beitrag von Pat » So 1. Apr 2012, 10:01

Möglicherweise kommt diese einseitige laterale Belastung aus der oberen Abteilung, also Schulter, nachfolgende Gelenke. Am Huf würde ich da nicht weiter manipulieren, da der schon an der Grenze des bearbeitbaren ist. Ich würde da erstmal einen Osteopathen dran lassen.

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Re: einseitiger Zwanghuf

Beitrag von Pferdefreund » So 1. Apr 2012, 16:20

ja, das koennte sein. Einen Chiropracter hatte ich schon da, der konnte nichts finden und ihre Schultern sehen auch gleich aus. Aber leider gibt es hier keinen Osteopatehn, da muesste ich schon eine Tagesreise un die Uni Tierklinik machen.

Sie hat diese Art des ueber die auesseren Waende Abrollens an beiden Hufen, aber der linke Huf ist nicht gezwaengt. Ich glaube eher dass das von langer falscher Bearbeitung kam, meine trimmerin hat die laterale Hufwand an der Zehe bis hin in die quarters immer hoeher gelassen. Das ist eine haeufige Beobachtung die ich jetzt schon of selber gemacht habe, z.B. bei meinen Nachbars Pferden, bei rechtshaendischen trimmern, die nicht genau auf balance achten. Da gibt es sogar einen Namen dafuer: "Right-handed shoers disease". Und genau diese symptome hatte Molly. Es ist ein Bearbeitungsartefakt.

Aber wie auch immer, ich waere eigentlich im Moment lediglich an den Techniken interessiert, die ihr anwenden wuerdet, wenn ihr einen solchen Huf haettet. Denn die Trachte muss aus der hinter der Senkrechten Position raus, ungeachtet daher wo das urspruenglich herkommt.

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